Projekt Rassentausch
09.03.2006 um 17:02Aus weiß mach schwarz
Rassismus gehört in den USAnach wie vor zum Alltag - das zeigt nicht zuletzt der diesjährige Oscar-Gewinnerfilm"L.A. Crash". Die neue sechsteilige Reality-Serie "Black.White." bereitet das Thema nunauf ungewöhnliche Weise auf: Schwarze werden zu Weißen geschminkt und umgekehrt. BeideSeiten erleben in ihrem neuen Alltag ganz neue Seiten von Amerika. Kritiker sindbegeistert und rechnen mit heftigen Diskussionen.
Von Carsten Schmiester,ARD- Hörfunkstudio Washington
"Es ist nicht alles schwarz und weiß", singtRapper "Ice Cube”, der sich die Sache zusammen mit dem Dokumentarfilmer R.J. Cutlerausgedacht hat. Eine sechsteilige Reality-Serie im amerikanischen Kabelfernsehen, diedennoch nicht anders heißen kann als eben "Black. White." - schwarz-weiß.
1. 2.
1. = Eine weiße Familie aus Santa Monica - schwarzgeschminkt: Die Wurgels
2. = Renee und Brian Sparks mit ihrem Sohn Nick: Eineschwarze Familie aus Atlanta.
Die Idee: Ein weißes Paar mit Tochter erlebt, wases heißt, täuschend echt geschminkt als Afroamerikaner im Land der für sie plötzlich sehrbegrenzten Möglichkeiten zurechtkommen zu müssen. Umgekehrt wird ein farbiges Paar mitSohn äußerlich zu Weißen gemacht und erfährt ungefilterten Rassimus. "Das hier ist eineder letzten unberührten Bastionen der weißen Mittelklasse", sagt in einer Szene ein Mannam Tresen zu Brian Sparks, der als vermeintlich weißer Barkeeper in einem ausschließlichweißen Viertel von Los Angeles arbeitet. "Ich war schockiert", gibt Brian hinterher zuProtokoll. Während seiner Zeit als "Weißer" ist ihm noch öfter ähnliches passiert. Einmalhabe ihm ein Student erklärt, dass er sich jedesmal die Hände wasche, wenn er einemSchwarzen die Hand geschüttelt habe.
Missverständnisse und innereAusstrahlung
Rapper Ice Cube bei der Premiere der Reality-Serie"Black.White." in New York.
"Rassismus ist nicht Vergangenheit, sondernGegenwart", sagt Brian, was sein zum Schwarzen geschminkter Serienpartner Bruno zwarnicht grundsätzlich leugnet, aber längst nicht so schlimm findet. Viele Schwarzeerwarteten von vornherein Ablehnung, argumentiert Bruno, und verstünden gar nicht sogemeinte Gesten und Äußerungen Weißer dann entsprechend - nämlich falsch. "Du suchstetwas, das es nicht gibt", wirft er Brian vor. "Wenn ich mich mies fühle, werde ich vonanderen Menschen ganz anders behandelt als wenn ich gut drauf bin", entgegnet Brian. Anseinem lausigsten Tag als Weißer habe er sich immer noch besser behandelt gefühlt als alsSchwarzer an seinem besten, fasst er seine Erfahrungen als vorübergehend weißerAmerikaner bitter zusammen.
Sein "anderes Leben" wird in den kommenden Wochennach Meinung vieler begeisterter Kritiker für Zündstoff und heiße Diskussionen sorgen."Black.White."-Produzent Matt Alvarez bezeichnet das Projekt ausdrücklich alsMomentaufnahme und nicht als Dokumentation: "Wir wollen einfach zeigen, was diese Leutemit ihren vertauschten Rassen und Rollen mitgemacht haben."
Amerika mitanderen Augen
Sie haben Amerika auf jeden Fall mit anderen Augen gesehen undbei allen Unterschieden in der Bewertung eines gelernt. "Klar, wir sind alleverschieden", sagt Brian: "Ich bin schwarz, Bruno ist weiß - und dennoch sind wir allegleich."
Quelle:http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5313380_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
Sehr sehrinteressant, ob das wirklich klappen wird?
Alles was ein Anfang hat, hat auch ein Ende
Rassismus gehört in den USAnach wie vor zum Alltag - das zeigt nicht zuletzt der diesjährige Oscar-Gewinnerfilm"L.A. Crash". Die neue sechsteilige Reality-Serie "Black.White." bereitet das Thema nunauf ungewöhnliche Weise auf: Schwarze werden zu Weißen geschminkt und umgekehrt. BeideSeiten erleben in ihrem neuen Alltag ganz neue Seiten von Amerika. Kritiker sindbegeistert und rechnen mit heftigen Diskussionen.
Von Carsten Schmiester,ARD- Hörfunkstudio Washington
"Es ist nicht alles schwarz und weiß", singtRapper "Ice Cube”, der sich die Sache zusammen mit dem Dokumentarfilmer R.J. Cutlerausgedacht hat. Eine sechsteilige Reality-Serie im amerikanischen Kabelfernsehen, diedennoch nicht anders heißen kann als eben "Black. White." - schwarz-weiß.
1. 2.
1. = Eine weiße Familie aus Santa Monica - schwarzgeschminkt: Die Wurgels
2. = Renee und Brian Sparks mit ihrem Sohn Nick: Eineschwarze Familie aus Atlanta.
Die Idee: Ein weißes Paar mit Tochter erlebt, wases heißt, täuschend echt geschminkt als Afroamerikaner im Land der für sie plötzlich sehrbegrenzten Möglichkeiten zurechtkommen zu müssen. Umgekehrt wird ein farbiges Paar mitSohn äußerlich zu Weißen gemacht und erfährt ungefilterten Rassimus. "Das hier ist eineder letzten unberührten Bastionen der weißen Mittelklasse", sagt in einer Szene ein Mannam Tresen zu Brian Sparks, der als vermeintlich weißer Barkeeper in einem ausschließlichweißen Viertel von Los Angeles arbeitet. "Ich war schockiert", gibt Brian hinterher zuProtokoll. Während seiner Zeit als "Weißer" ist ihm noch öfter ähnliches passiert. Einmalhabe ihm ein Student erklärt, dass er sich jedesmal die Hände wasche, wenn er einemSchwarzen die Hand geschüttelt habe.
Missverständnisse und innereAusstrahlung
Rapper Ice Cube bei der Premiere der Reality-Serie"Black.White." in New York.
"Rassismus ist nicht Vergangenheit, sondernGegenwart", sagt Brian, was sein zum Schwarzen geschminkter Serienpartner Bruno zwarnicht grundsätzlich leugnet, aber längst nicht so schlimm findet. Viele Schwarzeerwarteten von vornherein Ablehnung, argumentiert Bruno, und verstünden gar nicht sogemeinte Gesten und Äußerungen Weißer dann entsprechend - nämlich falsch. "Du suchstetwas, das es nicht gibt", wirft er Brian vor. "Wenn ich mich mies fühle, werde ich vonanderen Menschen ganz anders behandelt als wenn ich gut drauf bin", entgegnet Brian. Anseinem lausigsten Tag als Weißer habe er sich immer noch besser behandelt gefühlt als alsSchwarzer an seinem besten, fasst er seine Erfahrungen als vorübergehend weißerAmerikaner bitter zusammen.
Sein "anderes Leben" wird in den kommenden Wochennach Meinung vieler begeisterter Kritiker für Zündstoff und heiße Diskussionen sorgen."Black.White."-Produzent Matt Alvarez bezeichnet das Projekt ausdrücklich alsMomentaufnahme und nicht als Dokumentation: "Wir wollen einfach zeigen, was diese Leutemit ihren vertauschten Rassen und Rollen mitgemacht haben."
Amerika mitanderen Augen
Sie haben Amerika auf jeden Fall mit anderen Augen gesehen undbei allen Unterschieden in der Bewertung eines gelernt. "Klar, wir sind alleverschieden", sagt Brian: "Ich bin schwarz, Bruno ist weiß - und dennoch sind wir allegleich."
Quelle:
Sehr sehrinteressant, ob das wirklich klappen wird?
Alles was ein Anfang hat, hat auch ein Ende