Wachstum herbeisparen
04.03.2006 um 05:27Ich grüße Alle !
Asterix: "Die spinnen, die Römer...."
Es scheint, daßRegierung und Opposition, Medien und Wissenschaft, Klerus und Geldadel - bei allerverbissenen Zerstrittenheit in Bagatellfragen, wie schon im alten Rom -, im Grundedarüber einig sind, wo die Probleme liegen und wie sie zu lösen wären.
Imklassischen kaufmännischen Dreisatz läßt sich dieser übergreifende Konsens so ausdrücken:
Wohlstand und soziale Sicherheit sind nur durch zusätzliche Arbeitsplätze zuerhalten.
Zusätzliche Arbeitsplätze entstehen nur, wenn ein ausreichendesWirtschaftswachstum erzielt wird und
Wirtschaftswachstum ist nur möglich, wenn Löhneund Nebenkosten auf ein am Weltmarkt konkurrenzfähiges Niveau gesenkt werden, wenn alsoauf Wohlstand und soziale Sicherheit verzichtet wird.
Es ist an der Zeit, dieseEinigkeit zu hinterfragen, ihre Grundthesen zu verifizieren und die tatsächlich zuerwartenden Ergebnisse im Zusammenhang abzuschätzen.
Mehr Wachstum durchlängeres Arbeiten ist ein Trugschluß.
Ab 1.1.2003 hätte zur Folge, daß dieAngehörigen der Geburtsjahrgänge 1984 bis 1992 niemals in das Berufsleben eintretenkönnten, weil es erst 2011 wieder möglich wäre, einen freiwerdenden Arbeitsplatz voneinem frisch gebackenen Rentner zu übernehmen.
Weil acht Jahrgänge von"Spätrentnern" mit durchschnittlich 877.000 länger arbeitenden Erwerbstätigen beiansonsten gleichbleibender Beschäftigungssituation eine Bugwelle von 7 Millionen jungenMenschen vor sich herschieben, die zwar ohne Beschäftigung, aber mangels irgendeinerfrüheren Erwerbstätigkeit "nicht arbeitslos" im Sinne der Definitionen sind, würdenstaatliche Zuschüsse zur Rentenversicherung, bis auf einen Bodensatz vonSozialhilfeempfängern, vollständig in Unterhaltsverpflichtungen der Eltern arbeitsloserJugendlicher umgewandelt.
Wenn die Lohnnebenkosten (und die Arbeitskostenüberhaupt) sinken, zieht die Wirtschaft wieder an, dann kommt das Wachstum, dann gibt eswieder Arbeitsplätze, dann sind wir durch das Tal der Tränen durch und Deutschland istwieder ganz vorne, die Lokomotive, in Europa und in der Welt?
Auch dieseBehauptung ist ein Trugschluß und geht an der Realität völlig vorbei.
Klar, wenn derBäckergeselle weniger Lohn erhält, dann sinken die Kosten der Bäckerei und die Brötchenkönnen preiswerter hergestellt werden.
Das ist Betriebswirtschaft. NaiveBetriebswirtschaft in der Fassung für Bäckergesellen vor der Lohnverhandlung.
Deutschland ist keine "Betriebswirtschaft".
Deutschland ist ein weitgehendgesättigter Markt, das heißt, es gibt keine überschüssige Kaufkraft, die in daserwünschte Wachstum kanalisiert werden könnte.
Bei einem jährlichen Wachstum derBauindustrie um 3% gäbe es in Deutschland schon im Jahre 2090 nur noch Siedlungs- undVerkehrsflächen, kein Feld, kein Wald, kein Acker würde die Megastadt Germany mehrstören, und die Idee, daß man eben nur schneller und mehr wieder abreißen müßte, hilftgegen stetiges Wachstum nur vorübergehend, kann den Kollaps nur verzögern.
Wenndie Belastung der Wirtschaft durch Löhne und Lohnnebenkosten sinken muß, dann bleibt derBevölkerung weniger Geld für den Konsum. Auch wenn nicht alles, was an Lohn und Gehaltbezahlt wird, in den Konsum geht, wird weniger Geld in der Lohntüte nicht dazu animierenkönnen, mehr auszugeben.
Wie also, um alles in der Gedankenwelt der deutschenWirtschaftsgelehrten, soll das Wachstum zustande kommen?
Nun, da müssen wir nichtlange nachdenken, schließlich sind wir Exportweltmeister. Das was wir herstellen, istdoch nur zu drei Vierteln für den Eigenbedarf. Der Rest geht in alle Welt und nur wennwir dort, auf den Weltmärkten konkurrenzfähig bleiben, können wir das notwendigeWirtschaftwachstum für unsere Vollbeschäftigung durch Exportwachstum erreichen.
Esklingt wahnsinnig, aber es ist immer noch logisch:
Wir müssen bis 68 arbeiten undunsere arbeitslosen Kinder zu Hause durchfüttern, nur damit wir Jahr für Jahr mehr vonden Exportgütern, die wir uns mangels Kaufkraft nicht leisten können, immer billigerherstellen, um auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, denn sonst bräche der Exportweg und damit wären auf einen Schlag 9 Millionen Deutsche arbeitslos und das könnten wiruns nun überhaupt nicht leisten.
Ende Teil 1
gezeichnet
Pediers
Prüfe Alles
Traue Niemanden
Wer hat den Nutzen
Asterix: "Die spinnen, die Römer...."
Es scheint, daßRegierung und Opposition, Medien und Wissenschaft, Klerus und Geldadel - bei allerverbissenen Zerstrittenheit in Bagatellfragen, wie schon im alten Rom -, im Grundedarüber einig sind, wo die Probleme liegen und wie sie zu lösen wären.
Imklassischen kaufmännischen Dreisatz läßt sich dieser übergreifende Konsens so ausdrücken:
Wohlstand und soziale Sicherheit sind nur durch zusätzliche Arbeitsplätze zuerhalten.
Zusätzliche Arbeitsplätze entstehen nur, wenn ein ausreichendesWirtschaftswachstum erzielt wird und
Wirtschaftswachstum ist nur möglich, wenn Löhneund Nebenkosten auf ein am Weltmarkt konkurrenzfähiges Niveau gesenkt werden, wenn alsoauf Wohlstand und soziale Sicherheit verzichtet wird.
Es ist an der Zeit, dieseEinigkeit zu hinterfragen, ihre Grundthesen zu verifizieren und die tatsächlich zuerwartenden Ergebnisse im Zusammenhang abzuschätzen.
Mehr Wachstum durchlängeres Arbeiten ist ein Trugschluß.
Ab 1.1.2003 hätte zur Folge, daß dieAngehörigen der Geburtsjahrgänge 1984 bis 1992 niemals in das Berufsleben eintretenkönnten, weil es erst 2011 wieder möglich wäre, einen freiwerdenden Arbeitsplatz voneinem frisch gebackenen Rentner zu übernehmen.
Weil acht Jahrgänge von"Spätrentnern" mit durchschnittlich 877.000 länger arbeitenden Erwerbstätigen beiansonsten gleichbleibender Beschäftigungssituation eine Bugwelle von 7 Millionen jungenMenschen vor sich herschieben, die zwar ohne Beschäftigung, aber mangels irgendeinerfrüheren Erwerbstätigkeit "nicht arbeitslos" im Sinne der Definitionen sind, würdenstaatliche Zuschüsse zur Rentenversicherung, bis auf einen Bodensatz vonSozialhilfeempfängern, vollständig in Unterhaltsverpflichtungen der Eltern arbeitsloserJugendlicher umgewandelt.
Wenn die Lohnnebenkosten (und die Arbeitskostenüberhaupt) sinken, zieht die Wirtschaft wieder an, dann kommt das Wachstum, dann gibt eswieder Arbeitsplätze, dann sind wir durch das Tal der Tränen durch und Deutschland istwieder ganz vorne, die Lokomotive, in Europa und in der Welt?
Auch dieseBehauptung ist ein Trugschluß und geht an der Realität völlig vorbei.
Klar, wenn derBäckergeselle weniger Lohn erhält, dann sinken die Kosten der Bäckerei und die Brötchenkönnen preiswerter hergestellt werden.
Das ist Betriebswirtschaft. NaiveBetriebswirtschaft in der Fassung für Bäckergesellen vor der Lohnverhandlung.
Deutschland ist keine "Betriebswirtschaft".
Deutschland ist ein weitgehendgesättigter Markt, das heißt, es gibt keine überschüssige Kaufkraft, die in daserwünschte Wachstum kanalisiert werden könnte.
Bei einem jährlichen Wachstum derBauindustrie um 3% gäbe es in Deutschland schon im Jahre 2090 nur noch Siedlungs- undVerkehrsflächen, kein Feld, kein Wald, kein Acker würde die Megastadt Germany mehrstören, und die Idee, daß man eben nur schneller und mehr wieder abreißen müßte, hilftgegen stetiges Wachstum nur vorübergehend, kann den Kollaps nur verzögern.
Wenndie Belastung der Wirtschaft durch Löhne und Lohnnebenkosten sinken muß, dann bleibt derBevölkerung weniger Geld für den Konsum. Auch wenn nicht alles, was an Lohn und Gehaltbezahlt wird, in den Konsum geht, wird weniger Geld in der Lohntüte nicht dazu animierenkönnen, mehr auszugeben.
Wie also, um alles in der Gedankenwelt der deutschenWirtschaftsgelehrten, soll das Wachstum zustande kommen?
Nun, da müssen wir nichtlange nachdenken, schließlich sind wir Exportweltmeister. Das was wir herstellen, istdoch nur zu drei Vierteln für den Eigenbedarf. Der Rest geht in alle Welt und nur wennwir dort, auf den Weltmärkten konkurrenzfähig bleiben, können wir das notwendigeWirtschaftwachstum für unsere Vollbeschäftigung durch Exportwachstum erreichen.
Esklingt wahnsinnig, aber es ist immer noch logisch:
Wir müssen bis 68 arbeiten undunsere arbeitslosen Kinder zu Hause durchfüttern, nur damit wir Jahr für Jahr mehr vonden Exportgütern, die wir uns mangels Kaufkraft nicht leisten können, immer billigerherstellen, um auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, denn sonst bräche der Exportweg und damit wären auf einen Schlag 9 Millionen Deutsche arbeitslos und das könnten wiruns nun überhaupt nicht leisten.
Ende Teil 1
gezeichnet
Pediers
Prüfe Alles
Traue Niemanden
Wer hat den Nutzen