Deutschland, Consulting Land
27.02.2006 um 08:33Seit dem Fall der Mauer scheint der Staat seine Verantwortung in die Haende privaterBerater Firmen zu legen. Ist das das Ziel einer Dienstleistungsgesellschaft ?
Hier ein paar Texte dazu:
Einleitung von Paul
Sienennen sich Wirtschafts- und Unternehmensberater. Sie tragen Namen wie McKinsey,Scholl&Friends und Roland Berger.
Ihre Kunden sind Unternehmen und Konzerne, dieBundeswehr, Bundeslaender und Politiker. Sie kommen meist direkt nach dem Studium in dieRekrutierungsabteilungen der Berater oder wechseln aus total branchenfremden Berufendorthin.
Ein Beispiel aus der Praxis: Im Zuge der Umstruckturierung undModernisierung der Bundeswehr angachierte das Verteidigungsministerium die Berater RolandBerger die ein Gutachten ausarbeiten sollten. Der Titel des Gutachtens:"Einfuehrung einesModernisierungsboards fuer die Bundeswehr". Der Preis des Gutachtens: 11,7 MillionenEuro. Roland Berger empfahl darauf die Gruendung einer Beratungsfirma (die Gepp) die sichdann wiederum von externen Beratern beraten lassen soll. Inzwischen interessierte sichauch der Bundesrechnungshof fuer die Gepp und hat auch einen Bericht dazu ausgearbeitetder ihr ueble Abrechnungsmethoden mit der Mobilitaetszentrale der Bundeswehr vorwirft.Interessant ist das der Gepp Direktor selbst von McKinsey kommt und das Gepp 70% seinesEtats fuer den Ankauf neuer Berater ausgibt kritisieren die Rechnungspruefer. RolandBerger hat uebrigens seine Zentrale in Berlin, im gleichen Komplex wie dasInnenministerium und streng von der Polizei bewacht.
Der grosse Berater Boom inDeutschland setzte nach der Wiedervereinigung ein. Sie schnuerten die Verkaufspackete derprivatisierten Ost-Industrie im Auftrag der Treuhand. Am Maut-Desaster und der neuenPreispolitik der Bahn verdienten sie ordentlich. Mann sollte McKinsey und Roland Bergerauch nicht bei dem Stichwort HARZ 4 vergessen denn sie sehen im oeffentlichem Sektor nocheine fuer ihr Unternehmen gewinnbringende Branche. Die Honorare der Berater liegendurchschnittlich bei sagenhaften 2000 Euro pro Tag.
In der Politik gibt esnatuerlich auch Berater und zu Zeiten Helmut Schmidts waren das aber enge Freunde oderalte Kollegen die nicht fuer einen Konzern gearbeitet haben und Honorare dafuer von derRegierung kassierten. Das Politiker sich ueberhaupt von "Consultants" beraten lassen istein Armutszeugniss dafuer das die Politik garkeine Eigendynamik mehr hat und sichverantwortungsvolles Handeln einkauft.
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Bundesagentursetzt weiter auf McKinsey
Das Engagement der Unternehmensberatung McKinsey wardem Bundesrechnungshof schon 2004 und 2005 eine Mahnung wert. Im folgenden Jahr hättendie Haushaltswächter Gelegenheit für eine dritte: Entgegen bisheriger Ankündigungenfließen wieder Aufträge und mehrere Millionen Euro an McKinsey.
NachInformationen des SPIEGEL und anders als bislang angekündigt lässt sich die Bundesagenturfür Arbeit auch im nächsten Jahr von der Consultingfirma McKinsey beraten.
Vertraut weiter auf McKinsey: Bundesagentur für Arbeit Das klingt fast wie dieWiederholung einer Nachricht aus dem März 2005: Trotz einer Ermahnung desBundesrechnungshofes im Vorjahr, die Beratungsetats der Bundesanstalt nicht in einem sohohen Maße nur den Unternehmensberatungen McKinsey und Roland Berger zukommen zu lassen,hatte die Bundesagentur im März erneut Aufträge für mehr als 20 Millionen Euro anMcKinsey vergeben. Das entsprach 87,5 Prozent aller entsprechenden Gelder, die dieBundesagentur 2004 zu vergeben hatte. Die folgende Kritik führte zu der Versicherung,sich 2006 nicht mehr auf McKinsey stützen zu wollen.
Das sieht man bei derBundesagentur anscheinend wieder anders. Die Experten des Düsseldorfer Unternehmenssollen neue so genannte Handlungsprogramme entwickeln, mit denen Arbeitslose besserunterstützt und die Beschäftigungsmaßnahmen wirkungsvoller eingesetzt werden können.Dafür will die Nürnberger Behörde im nächsten Jahr über sechs Millionen Euro ausgeben.
Gut die Hälfte davon stammt aus nicht abgerufenen Mitteln dieses Jahres. DerRest sind zusätzliche Gelder. Der McKinsey-Auftrag hatte in der Vergangenheit auchdeshalb massive Kritik provoziert, weil die Firma zuvor schon für die Hartz-Kommissionder Bundesregierung tätig war und so angeblich einen Wettbewerbsvorsprung gegenüber derKonkurrenz besaß. Die Bundesagentur hatte bis vor kurzem angegeben, dass derMcKinsey-Auftrag Ende dieses Jahres auslaufe.
(Quelle: spiegel.de)
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McKinsey's Einfluss an oberster Stelle
vonMatthew Lynn
aus dem englischen Uebersetzt von Paul
Das Gebaeude selbstkoennte nicht besser untertrieben werden. Ein diskreter Eingang oeffnet das erhabeneAtrium aus mattem Glas, poliertem Stahl und dunklem Mamor. Jermyn Street Nummer 1 inLondon ist das Hauptquartier einer der einflussreichsten Firmen von Wirtschaftsberaternin Grossbritanien. Aber es ist mehr, die Geburtsstaette fuer ein brutal-effektivesNetzwerk, den McKinsey Absolventen.
Hier sind mehr grosse Tiere aus denVorstandsetagen trainiert wurden als irgendwo sonnst. Dieses Land, wie die meistenanderen, hat viele Eliteschulen wie Eton, Harrow, Oxford, Cambridge, the Guards undSandhurst. Doch das McKinsey Netzwerk ist anders weil es global agiert. Es ist so starkin Frakfurt, Tokio und New York, wie es in London ist. "Es ist wie ein Kreuz zwischenOxbridge, den Freimaurern und der Mafia" sagt ein fuehrender Geschaeftsmann.
Die letzten paar Wochen waren gut fuer die McKinsey Mafia. In diesem Land hattenMarks&Spencer Roger Holmes eingestellt, ein ehemaligen McKinsey Mann um die britischenEinzelhandelsgeschaefte zu fuehren und die Fuehrung des angeschlagenen Konzerns zuuebernehmen. In Belgien wurde Anton von Rossum zum Chef von Fortis ernannt, einem derstaerksten Finanzberater Dienstleister Konglomerat Europas. In Amerika gewann das RennenJack Welch als der neue Chef des maechtigen General Electric Konzerns und involviertunvermeidlich James McNerney, einen McKinsey Mann.
Dies sind nur die letztenBeispiele des Aufstiegs einiger illustrer McKinsey Maenner. Wie die Tabelle auf Seiteacht klar macht gibst es einen unsichtbaren Faden von Macht und Einfluss der vonbritischen Politikern zur deutschen Hochfinanz, zur Wall Street und asiatischenGeschaefts-Gurus reicht, das uebliche Training in der McKinsey Akademie.
EineMenge von Geschaeften und Fusionen erweisen sich bei genauerer Betrachtung als McKinseyAngelegenheiten. Zum Beispiel das juengst angestebte Zusammenspiel der Londoner Boerse(LSE) und der deutschen Boerse wurde zwischen den alten McKinsey Jungs Don Cruickshank,dem Vorsitzendem der LSE und Werner Seifert,Vorsitzender Deutsche Boerse, arrangiert.
"Es gibt definitiv eine McKinsey Mafia" sagt Bob Worcester, Vorsitzender derMeinungsforscher Mori und Ex-McKinsey Mann. "Es ist die unglaublichste Elite Gruppe derwie sie sich selbst bezeichnen weltweiten Gefahren-Behandler".
Traditionellsteigen die Leute aus diesem Netzwerk an die Spitzen des Big Business und uebernehmenFuehrungspositionen in den Konzernen die im FTSE100, Dax30 und dem Fortune 500 gelistetsind. Natuerlich haben sie auch in den letzten Jahren Punkte in dem "New Economy" Marktgemacht.
Ronald Cohen, Vorsitzender von Apax und einer der einflussreichstenRisiko-Kapitalisten in Europa ist ein ehemals McKinsey Mann. Alexander Pham zum Beispielwar mit 24 Jahren der Gruender von Etnoka.com, eines der groessten Studenten Portale inEuropa. Und Steve Frazier, der den britischen Arm von Amazon.com leitet ist ebenfalls einProdukt McKinseys.
"Im Zusammenhang mit dem Netzwerk ist es wirklich einZufall so viele McKinsey Leute in Fuehrungspositionen in der ganzen Welt zu finden" sagtSir John Banham der 15 Jahre bei McKinsey arbeitete und spaeter Generaldirektor von CBIund dann Vorsitzender von Kingfisher and Whitebread wurde.
Ein Zufall ? Odereine grosse auf Gegenseitigkeit basierende Bruderschaft ? Ein bis zweimal pro Jahrverschickt das McKinsey Hauptquartier 3500 diskret gebundene Buecher die auf 400 Seitenjede lebende Person von des Konzerns auflisten, wo sie Leben, was sie tun und ihreKarierebahn bei dem Konzern aufzeigen. Auf dem blass-blauen Umschlag steht gedruckt"Diese Liste ist ausschliesslich dem Mitarbeitern zugaenglich".
Insgesamt gibtes 10000 McKinsey Mitarbeiter Weltweit, darunter 750 in Grossbritanien von denen eindrittel fuer Firmen arbeiten die mehr als eine Milliarde Dollar Marktkapitalisierungbesitzen. Ein viertel haben ihre eigene Firma.
"Wir investieren in unserMitarbeiter Netzwerk", sagt Nick Lovegrove, Direktor des Londoner Buero. "Es gibt dasVerlangen unter unseren Mitarbeitern in Kontakt zu bleiben und wir sind Pferpflichtet daszu unterstuetzen".
Dieses Buch waehre fuer Kopfgeldjaeger eine wertvollerBesitz da darin alle Kontaktmoeglichkeiten zu den meisten Senior-Industrialisten stehen.Seit dem wenige Exemplare nach aussen gedrungen sind wird das Netzwerk mit viel mehrVorsicht und Achtung behandelt; Aussenstehende sind nicht zur Party eingeladen.
Die Liste ist nur ein Weg wie das Netzwerk erhalten wird. Wenn sie die McKinseyHomepage besuchen sehen sie eine spezielle Seite die den Mitarbeitern gewidmet ist. Dieoeffentliche Seite listet eine kleine Auswahl der letzten McKinsey-Stars. Die Mitarbeiterselbst koennen dann auf eine Passwort geschuetzte Seite gelangen auf der sie Zugriff aufdas Netzwerk haben. Dort koennen sich die Mitarbeiter der gleichen Branche verlinken. Esist wie eine vorgefertigte Vorstellung.
Mindestens einmal im Jahr werdenMitarbeiter zu einer Party ins McKinsey Buero eingeladen um die alten und neuenMitarbeiter zu vereinen. Um die 1960ziger waren das schwarze Krawatten Events mit maximalein dutzend Teilnehmern; heute geht die Zahl in die Hundert.
Fuer Unternehmerdie McKinsey verlassen ist das Netzwerk genauso hilfreich wie die Ausbildung die sie dortgenossen hatten. "Ich denke ich hatte nicht realisiert wie machtvoll das Netzwerk ist bisich McKinsey verlassen hatte" sagt Pham, der fuer die Firma drei Jahre in London undParis gearbeitet hatte bis er sein eigenes Internet Unternehmen gruendete. "McKinsey isteine grossartige Marke und sie oeffnet eine Menge Tueren". Pham fand das Netzwerk das ihnmit Investoren und Partnern austattete. Am wichtigsten sagt er, ist das potenzielleInvestoren sein Kaliber durch die McKinsey Referenzen einschaetzen konnten. ...
... Wie Goldman Sachs im Bankengeschaeft ehrt McKinsey sich selbst als kommerziellerAristokrat auf erhobener Basis mit wenigen Rivalen. Sie haben 83 Bueros in 44 Laendernund 6000 Berater in 90 Laendern. Kein Rivale operiert auf diesen Masstaeben.
"Sie haben die fantastische Moeglichkeit wirklich feine und ausgezeichnete Leute zurekrutieren" sagt Banham. "Das ist das was den Unterschied macht. Als ich Leute fuer dierekrutierte suchten wir helle(1) Menschen, die Fuehrungsqualitaeten hatten und bereitseine Menge erreicht hatten. "
Worcester erinnert sich wie er in den 1960igernbei McKinsey anfing: Er drehte sich zu seinen Kollegen und sagte: " das ist die ersteKlasse in der ich mich je fuehlte wie die unteren 10%".
Andere Eliten sindmaechtig - die Ivy Leaguers in Amerika, the enarques in Frankreich - aber nur in ihrenLaendern. "Es gibt drei grosse Mafias auf der Erde", sagt ein Industriebeobachter, "dierussische Mafia, die sizilianische Mafia und die McKinsey Mafia, und ich weiss vorwelcher ich mehr Angst haette wenn ich gegen sie waehr - und sie spricht weder russichnoch italienisch".
(Quelle: SundayTimes/Sunday Business)
(1) hellim Sinne von weise, erleuchtet
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gruss
Paul
Hier ein paar Texte dazu:
Einleitung von Paul
Sienennen sich Wirtschafts- und Unternehmensberater. Sie tragen Namen wie McKinsey,Scholl&Friends und Roland Berger.
Ihre Kunden sind Unternehmen und Konzerne, dieBundeswehr, Bundeslaender und Politiker. Sie kommen meist direkt nach dem Studium in dieRekrutierungsabteilungen der Berater oder wechseln aus total branchenfremden Berufendorthin.
Ein Beispiel aus der Praxis: Im Zuge der Umstruckturierung undModernisierung der Bundeswehr angachierte das Verteidigungsministerium die Berater RolandBerger die ein Gutachten ausarbeiten sollten. Der Titel des Gutachtens:"Einfuehrung einesModernisierungsboards fuer die Bundeswehr". Der Preis des Gutachtens: 11,7 MillionenEuro. Roland Berger empfahl darauf die Gruendung einer Beratungsfirma (die Gepp) die sichdann wiederum von externen Beratern beraten lassen soll. Inzwischen interessierte sichauch der Bundesrechnungshof fuer die Gepp und hat auch einen Bericht dazu ausgearbeitetder ihr ueble Abrechnungsmethoden mit der Mobilitaetszentrale der Bundeswehr vorwirft.Interessant ist das der Gepp Direktor selbst von McKinsey kommt und das Gepp 70% seinesEtats fuer den Ankauf neuer Berater ausgibt kritisieren die Rechnungspruefer. RolandBerger hat uebrigens seine Zentrale in Berlin, im gleichen Komplex wie dasInnenministerium und streng von der Polizei bewacht.
Der grosse Berater Boom inDeutschland setzte nach der Wiedervereinigung ein. Sie schnuerten die Verkaufspackete derprivatisierten Ost-Industrie im Auftrag der Treuhand. Am Maut-Desaster und der neuenPreispolitik der Bahn verdienten sie ordentlich. Mann sollte McKinsey und Roland Bergerauch nicht bei dem Stichwort HARZ 4 vergessen denn sie sehen im oeffentlichem Sektor nocheine fuer ihr Unternehmen gewinnbringende Branche. Die Honorare der Berater liegendurchschnittlich bei sagenhaften 2000 Euro pro Tag.
In der Politik gibt esnatuerlich auch Berater und zu Zeiten Helmut Schmidts waren das aber enge Freunde oderalte Kollegen die nicht fuer einen Konzern gearbeitet haben und Honorare dafuer von derRegierung kassierten. Das Politiker sich ueberhaupt von "Consultants" beraten lassen istein Armutszeugniss dafuer das die Politik garkeine Eigendynamik mehr hat und sichverantwortungsvolles Handeln einkauft.
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Bundesagentursetzt weiter auf McKinsey
Das Engagement der Unternehmensberatung McKinsey wardem Bundesrechnungshof schon 2004 und 2005 eine Mahnung wert. Im folgenden Jahr hättendie Haushaltswächter Gelegenheit für eine dritte: Entgegen bisheriger Ankündigungenfließen wieder Aufträge und mehrere Millionen Euro an McKinsey.
NachInformationen des SPIEGEL und anders als bislang angekündigt lässt sich die Bundesagenturfür Arbeit auch im nächsten Jahr von der Consultingfirma McKinsey beraten.
Vertraut weiter auf McKinsey: Bundesagentur für Arbeit Das klingt fast wie dieWiederholung einer Nachricht aus dem März 2005: Trotz einer Ermahnung desBundesrechnungshofes im Vorjahr, die Beratungsetats der Bundesanstalt nicht in einem sohohen Maße nur den Unternehmensberatungen McKinsey und Roland Berger zukommen zu lassen,hatte die Bundesagentur im März erneut Aufträge für mehr als 20 Millionen Euro anMcKinsey vergeben. Das entsprach 87,5 Prozent aller entsprechenden Gelder, die dieBundesagentur 2004 zu vergeben hatte. Die folgende Kritik führte zu der Versicherung,sich 2006 nicht mehr auf McKinsey stützen zu wollen.
Das sieht man bei derBundesagentur anscheinend wieder anders. Die Experten des Düsseldorfer Unternehmenssollen neue so genannte Handlungsprogramme entwickeln, mit denen Arbeitslose besserunterstützt und die Beschäftigungsmaßnahmen wirkungsvoller eingesetzt werden können.Dafür will die Nürnberger Behörde im nächsten Jahr über sechs Millionen Euro ausgeben.
Gut die Hälfte davon stammt aus nicht abgerufenen Mitteln dieses Jahres. DerRest sind zusätzliche Gelder. Der McKinsey-Auftrag hatte in der Vergangenheit auchdeshalb massive Kritik provoziert, weil die Firma zuvor schon für die Hartz-Kommissionder Bundesregierung tätig war und so angeblich einen Wettbewerbsvorsprung gegenüber derKonkurrenz besaß. Die Bundesagentur hatte bis vor kurzem angegeben, dass derMcKinsey-Auftrag Ende dieses Jahres auslaufe.
(Quelle: spiegel.de)
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McKinsey's Einfluss an oberster Stelle
vonMatthew Lynn
aus dem englischen Uebersetzt von Paul
Das Gebaeude selbstkoennte nicht besser untertrieben werden. Ein diskreter Eingang oeffnet das erhabeneAtrium aus mattem Glas, poliertem Stahl und dunklem Mamor. Jermyn Street Nummer 1 inLondon ist das Hauptquartier einer der einflussreichsten Firmen von Wirtschaftsberaternin Grossbritanien. Aber es ist mehr, die Geburtsstaette fuer ein brutal-effektivesNetzwerk, den McKinsey Absolventen.
Hier sind mehr grosse Tiere aus denVorstandsetagen trainiert wurden als irgendwo sonnst. Dieses Land, wie die meistenanderen, hat viele Eliteschulen wie Eton, Harrow, Oxford, Cambridge, the Guards undSandhurst. Doch das McKinsey Netzwerk ist anders weil es global agiert. Es ist so starkin Frakfurt, Tokio und New York, wie es in London ist. "Es ist wie ein Kreuz zwischenOxbridge, den Freimaurern und der Mafia" sagt ein fuehrender Geschaeftsmann.
Die letzten paar Wochen waren gut fuer die McKinsey Mafia. In diesem Land hattenMarks&Spencer Roger Holmes eingestellt, ein ehemaligen McKinsey Mann um die britischenEinzelhandelsgeschaefte zu fuehren und die Fuehrung des angeschlagenen Konzerns zuuebernehmen. In Belgien wurde Anton von Rossum zum Chef von Fortis ernannt, einem derstaerksten Finanzberater Dienstleister Konglomerat Europas. In Amerika gewann das RennenJack Welch als der neue Chef des maechtigen General Electric Konzerns und involviertunvermeidlich James McNerney, einen McKinsey Mann.
Dies sind nur die letztenBeispiele des Aufstiegs einiger illustrer McKinsey Maenner. Wie die Tabelle auf Seiteacht klar macht gibst es einen unsichtbaren Faden von Macht und Einfluss der vonbritischen Politikern zur deutschen Hochfinanz, zur Wall Street und asiatischenGeschaefts-Gurus reicht, das uebliche Training in der McKinsey Akademie.
EineMenge von Geschaeften und Fusionen erweisen sich bei genauerer Betrachtung als McKinseyAngelegenheiten. Zum Beispiel das juengst angestebte Zusammenspiel der Londoner Boerse(LSE) und der deutschen Boerse wurde zwischen den alten McKinsey Jungs Don Cruickshank,dem Vorsitzendem der LSE und Werner Seifert,Vorsitzender Deutsche Boerse, arrangiert.
"Es gibt definitiv eine McKinsey Mafia" sagt Bob Worcester, Vorsitzender derMeinungsforscher Mori und Ex-McKinsey Mann. "Es ist die unglaublichste Elite Gruppe derwie sie sich selbst bezeichnen weltweiten Gefahren-Behandler".
Traditionellsteigen die Leute aus diesem Netzwerk an die Spitzen des Big Business und uebernehmenFuehrungspositionen in den Konzernen die im FTSE100, Dax30 und dem Fortune 500 gelistetsind. Natuerlich haben sie auch in den letzten Jahren Punkte in dem "New Economy" Marktgemacht.
Ronald Cohen, Vorsitzender von Apax und einer der einflussreichstenRisiko-Kapitalisten in Europa ist ein ehemals McKinsey Mann. Alexander Pham zum Beispielwar mit 24 Jahren der Gruender von Etnoka.com, eines der groessten Studenten Portale inEuropa. Und Steve Frazier, der den britischen Arm von Amazon.com leitet ist ebenfalls einProdukt McKinseys.
"Im Zusammenhang mit dem Netzwerk ist es wirklich einZufall so viele McKinsey Leute in Fuehrungspositionen in der ganzen Welt zu finden" sagtSir John Banham der 15 Jahre bei McKinsey arbeitete und spaeter Generaldirektor von CBIund dann Vorsitzender von Kingfisher and Whitebread wurde.
Ein Zufall ? Odereine grosse auf Gegenseitigkeit basierende Bruderschaft ? Ein bis zweimal pro Jahrverschickt das McKinsey Hauptquartier 3500 diskret gebundene Buecher die auf 400 Seitenjede lebende Person von des Konzerns auflisten, wo sie Leben, was sie tun und ihreKarierebahn bei dem Konzern aufzeigen. Auf dem blass-blauen Umschlag steht gedruckt"Diese Liste ist ausschliesslich dem Mitarbeitern zugaenglich".
Insgesamt gibtes 10000 McKinsey Mitarbeiter Weltweit, darunter 750 in Grossbritanien von denen eindrittel fuer Firmen arbeiten die mehr als eine Milliarde Dollar Marktkapitalisierungbesitzen. Ein viertel haben ihre eigene Firma.
"Wir investieren in unserMitarbeiter Netzwerk", sagt Nick Lovegrove, Direktor des Londoner Buero. "Es gibt dasVerlangen unter unseren Mitarbeitern in Kontakt zu bleiben und wir sind Pferpflichtet daszu unterstuetzen".
Dieses Buch waehre fuer Kopfgeldjaeger eine wertvollerBesitz da darin alle Kontaktmoeglichkeiten zu den meisten Senior-Industrialisten stehen.Seit dem wenige Exemplare nach aussen gedrungen sind wird das Netzwerk mit viel mehrVorsicht und Achtung behandelt; Aussenstehende sind nicht zur Party eingeladen.
Die Liste ist nur ein Weg wie das Netzwerk erhalten wird. Wenn sie die McKinseyHomepage besuchen sehen sie eine spezielle Seite die den Mitarbeitern gewidmet ist. Dieoeffentliche Seite listet eine kleine Auswahl der letzten McKinsey-Stars. Die Mitarbeiterselbst koennen dann auf eine Passwort geschuetzte Seite gelangen auf der sie Zugriff aufdas Netzwerk haben. Dort koennen sich die Mitarbeiter der gleichen Branche verlinken. Esist wie eine vorgefertigte Vorstellung.
Mindestens einmal im Jahr werdenMitarbeiter zu einer Party ins McKinsey Buero eingeladen um die alten und neuenMitarbeiter zu vereinen. Um die 1960ziger waren das schwarze Krawatten Events mit maximalein dutzend Teilnehmern; heute geht die Zahl in die Hundert.
Fuer Unternehmerdie McKinsey verlassen ist das Netzwerk genauso hilfreich wie die Ausbildung die sie dortgenossen hatten. "Ich denke ich hatte nicht realisiert wie machtvoll das Netzwerk ist bisich McKinsey verlassen hatte" sagt Pham, der fuer die Firma drei Jahre in London undParis gearbeitet hatte bis er sein eigenes Internet Unternehmen gruendete. "McKinsey isteine grossartige Marke und sie oeffnet eine Menge Tueren". Pham fand das Netzwerk das ihnmit Investoren und Partnern austattete. Am wichtigsten sagt er, ist das potenzielleInvestoren sein Kaliber durch die McKinsey Referenzen einschaetzen konnten. ...
... Wie Goldman Sachs im Bankengeschaeft ehrt McKinsey sich selbst als kommerziellerAristokrat auf erhobener Basis mit wenigen Rivalen. Sie haben 83 Bueros in 44 Laendernund 6000 Berater in 90 Laendern. Kein Rivale operiert auf diesen Masstaeben.
"Sie haben die fantastische Moeglichkeit wirklich feine und ausgezeichnete Leute zurekrutieren" sagt Banham. "Das ist das was den Unterschied macht. Als ich Leute fuer dierekrutierte suchten wir helle(1) Menschen, die Fuehrungsqualitaeten hatten und bereitseine Menge erreicht hatten. "
Worcester erinnert sich wie er in den 1960igernbei McKinsey anfing: Er drehte sich zu seinen Kollegen und sagte: " das ist die ersteKlasse in der ich mich je fuehlte wie die unteren 10%".
Andere Eliten sindmaechtig - die Ivy Leaguers in Amerika, the enarques in Frankreich - aber nur in ihrenLaendern. "Es gibt drei grosse Mafias auf der Erde", sagt ein Industriebeobachter, "dierussische Mafia, die sizilianische Mafia und die McKinsey Mafia, und ich weiss vorwelcher ich mehr Angst haette wenn ich gegen sie waehr - und sie spricht weder russichnoch italienisch".
(Quelle: SundayTimes/Sunday Business)
(1) hellim Sinne von weise, erleuchtet
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gruss
Paul