Ruf nach Rauchverbot in deutschen Gaststätten wird laut
23.09.2006 um 17:11
kobold
"Die durchs Rauchen erlittenen Gesundheitseinbussen der nichtrauchendenBevölkerung sind im Vergleich zu anderen Faktoren meiner Meinung nach minimal (Barkeeperetc ausgenommen)"
Mit dem Unterschied, dass man - ohne gleich vonDiskriminierung zu sprechen - sich für Umweltschutz und saubere Luft einsetzen kann! Bisdahin mag es noch ein weiter weg sein, stimmt, aber immerhin passiert was.
Man gehtim Jahr von ca 3300 "Rauchopfern" (also nur die Passivraucher) aus, die an den Folgensterben. Eine neuere Studie, die erst vor kurzem veröffentlicht wurde, bestätigt dieseZahlen.
(http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/23/0,3672,3979095,00.html)
Auch wennes womöglich mehr Unfallopfer oder was auch immer gibt, ist dies kein Grund es zuignorieren - man sollte da ansetzen, wo man kann und versuchen die Probleme zu lösen.
Man unterstellt der Regierung doch immer, nur auf das Geld aus zu sein. Wieso alsosollten sie, falls die Studien nicht stimmen, überhaupt über so etwas wie ein Rauchverbotnachdenken?
Man kann sicher über die genaue Art solcher Gesetze nachdenken, abermeiner Meinung nach verwechselt man da was, wenn man gleich mit "Skalverei" oder"Diskriminierung" ankommt. Man hat nicht das Recht überall zu tun und zu lassen, was manwill.
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"Wieso man bei Autos Gesetze braucht? Weil die Abgase unserenPlaneten mal so mir nichts dir nichts vernichten.. Dieser Umgang mit Abgasen nun aufgrundvon im Gesamtkontext betrachtet absolut lächerlichen Regelungen auf eine moralisch höhereStufe als die _gesundheitliche_ Belastung der Nichtraucher durch Raucher zu stellen istunpassend...."
Ich bin es nicht, der ständig diese Vergleiche anführt. Duselbst sprichst ein paar Zeilen weiter oben noch von Abgasen als potentielle Schadstoffeund nun verdrehst du es zu einem globalen Problem? Bleiben wir doch mal bei dem Punkt.Abgase sind schädlich für die Menschen und für die Umwelt. Folge? Autos werden in sachenUmweltfreundlichkeit seit Jahren immer weiter verbessert - ein Zwang, der durch Gesetzedurchgeboxt wird. Immerhin ist es erlaubt, über solche Gesetze laut nachzudenken, ohnegleich als Sklaventreiber dazustehen.
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"Den momentan leider sehraktuellen Nicht-Raucher-Fanatismus halte ich jedoch für unnötig. Wer nicht damit lebenkann, dass ich draussen auf dem Gehsteig eine rauche, der hat ein gewissen Prinzipgenannt Toleranz nicht verstanden und sollte theoretisch gar nicht in der Lage sein inder heutigen Gesellschaft zurechtzukommen..."
Du sprichstNicht-Raucher-Fanatismus an. Interessant. hast du in diesem Thread eigentlich ein paarBeiträge gelesen?
Ich meine solche Aussagen:
"Wir haben. weiß Gott, schon oftgenug den Rückzieher gemacht. Aber hier nicht !!! HIER NICHT !!!
Wir werden unsnicht für eich zum Affen machen und uns entmannen lassen,. auch wenn du das vielleichtchick findest! Hier ist der casus belli erreicht"
Aber zurück zum Thema. VomGehsteig spricht keiner! Es geht um berechtige Forderungen, das Rauchen an gewissen Orteneinzuschränken - wo genau, darüber will ich mir kein Urteil bilden.
Toleranz istschön und gut, aber man sollte auch realistisch bleiben. Was bedeutet denn Toleranzeigentlich? Das "Ertragen" einer Form des "anders Handelns", was uns direkt betrifft. Ichhalte zumindest die Forderung für berechtigt. Toleranz bedeutet nicht, sich allesgefallen zu lassen. Und meines Erachtens nach übernehmen hier eindeutig die Nichtraucherdie "Geber-Rolle", sie machen Zugeständnisse, nicht umgekehrt.
Kommen wir docheinmal auf das Beispiel des Autofahrens zurück. Die STVO erlaubt das Autofahren nur, wennman sich an gewisse Regeln hält. Hier spricht keiner von Toleranz, wenn ein Auto mit 100KM/h durch eine Spielstraße donnert. Wenn ich Auto fahren will, dann muss ich mich angewisse Regeln halten, bei Rot halten und die Leute am Zebrastreifen passieren lassen.Die Regierung macht mir ein Zugeständnis, nämlich, dass ich Autofahren darf, sietoleriert das.
Dies ist quasi immer der Fall, wenn es um eine soziale Interaktion mitanderen Menschen geht (genau darum interessiert es auch keinen, was ein Raucher zuhausetreibt - wobei selbst hier im privaten bereich gewisse Regeln gelten, z.B. in Bezug aufandere Drogen). Auf einigen Inseln an der Nord/Ost-See darf z.B. überhaupt kein Autogefahren werden. Ist das Diskriminierung? Falls ja, wieso beschwert sich keiner darüber?
Wo zieht man die Grenze? Darüber will ich nichts aussagen, aber DASS man eine Grenzeziehen muss, das ist sicher, denn das gilt für JEDES einzelnes Zugeständnis, was manerhält.