Zypernkrise

yoyo schrieb:Ich finde, man sollte Länder wieder pleite gehen lassen. Das war im Laufe der Geschichte sehr oft der Fall. Dann wird ihnen global geholfen und sie rappeln sich wieder auf.
Die jetztigen, großteils auf die EU beschränkten Rettungsmaßnahmen sind ja reiner Egoismus seitens der wohlhabenderen Länder und sie treiben einen Keil in Europa, zwischen den Süden und den Rest konkret, wobei der Ruf Deutschlands aufgrund der ganzen Art und Weise der Handhabung ziemlich leidet und genau die alten Gräben wieder aufgerissen werden, die die EU angeblich zuschütten sollte.

Mir reicht eigentlich schon das Fußballvereine von Oligarchen und Scheichs gekauft werden, da müssen es nicht auch noch Länder sein. Und die Chinesen will ich auch nicht unbedingt im EU Raum haben, jedenfalls nicht mehr als nötig.
Der Rest der Länder hat andere Probleme...

Ist doch eh schon so, ob offiziell oder nicht ...

yoyo schrieb:Ist doch eh schon so, ob offiziell oder nicht ...

Was ist eh schon so?

Dass ganze Länder gekauft und entmündigt werden.

Passt irgendwie:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/augstein-zur-deutschen-zypern-taktik-starrsinn-machthunger-egoismus-a-890707.html

Wie schrieb Arnulf Baring bereits 1997:

"Es wird heißen, wir finanzieren Faulenzer, die an südlichen Stränden in Cafes sitzen (...) Die Währungsunion wird am Ende auf ein gigantisches Erpressungsmanöver hinauslaufen … Wenn wir Deutschen Währungsdisziplin einfordern, werden andere Länder für ihre finanziellen Schwierigkeiten eben diese Disziplin und damit uns verantwortlich machen. Überdies werden sie, selbst wenn sie zunächst zugestimmt haben, uns als eine Art Wirtschaftspolizisten empfinden. Wir riskieren auf diese Weise, wieder das bestgehasste Volk Europas zu werden."

http://www.spreepirat.de/?p=3632

Bleibt der Euro, scheitert Europa.

Geld in Staaten ohne Wirtschaft zu stecken ist wie Geld in die Mülltonne werfen, wer soll dort Gewinn erwirtschaften?
Die Betriebskosten der Banken fressen an der Substanz und Zinsgutschrift ist Betrug, da nie Gewinn entstehen kann.
Die Reinvestition in Realwirtschaft zur Gewinnerwirtschaftung muss nicht vor Ort sein aber ohne Konjunktur kein Gewinn.
Die Finanzwirtschaft kann ohne Realwirtschaft nur Betrug am Anleger sein und der Anleger wird verlieren wegen eigener Fehlinvestition.
Der Bankenrun im Steuerparadies ist Totalverlust für die letzen 50% der Anleger.
Staaten mit einer eigener Wirtschaft können zurückzahlen auf Rentenbasis.

@wrentzsch
Richtig! Was aber wenn europäische Firmen wie z.B. Audi lieber in Brasilien investieren denn in Europa? Man könnte auch in Zypern ein Werk aufbauen - und so war die Wirtschaftsunion ja eigentlich auch mal gedacht.

Der Gewinn wird groß mit wenig Lohn, deswegen dieser Standort.
Aber vergessen wird in der Einseitigen Rechnung das man für den Absatz der Produkte Potente Kunden braucht.
Somit beseitigt die Wirtschaft die Möglichkeit des Absatzes ihrer Produkte.
Die Antwort der Wirtschaft ist, die Welt ist Groß und irgendwo auf der Erde gibt es noch den Kunden für das Produkt.
Wenn Alle den günstigsten Produktionsstandort suchen, wird die Wirtschaft sich selbst abschaffen bzw den Absatzmarkt, da Kein Arbeitnehmer bekommt was er verdient.

@nurunalanur

Darauf habe ich angespielt.

Ich setze voraus, dass den Personen, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen dieses Zitat von Mutti bekannt ist!?

Chiliast schrieb:Darauf habe ich angespielt.
Ich setze voraus, dass den Personen, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen dieses Zitat von Mutti bekannt ist!?

Womit man wieder bei der Frage ist ob ein Weg zurück überhaupt noch ohne größere Schwierigkeiten (= evtl. Bürgerkrieg) geht?

@Chefheizer

Eine geordnete Auflösung des Euroraums wäre angesichts der Krise kein Weg zurück, sondern ein Fortschritt in ein gefestigteres Europa.
Es muss doch mittlerweile jedem einleuchten, dass es so nicht weitergehen kann. Und es wird schief gehen, wenn man weiterhin an dieser Währung festhält. Eine geordnete Insolvenz und eine eigene Währung könnte Zypern langfristig wieder wettbewerbsfähig machen. Das bleib natürlich Spekulation. Aber mit dieser Währung werden es strukturschwache Länder nie selbst aus der Krise schaffen.

Und wollen wir wirklich den Frieden in Europa aufgrund einer Währung riskieren?

Können wir bald keinen Urlaub mehr in Griechenland, Zypern etc. machen, weil wir sonst Schläge riskieren?

Niederländer in Griechenland verprügelt - Täter fragten: "Bist du Deutscher"? (..)

http://www.shortnews.de/id/960282/niederlaender-in-griechenland-verpruegelt-taeter-fragten-bist-du-deutscher

Leider lassen sich die Blockparteien auf eine solche Diskussion nicht ein, weshalb ich im September die "Alternative für Deutschland" wähle und ich hoffe sehr, dass es 5% der Wahlberechtigten in dieser Republik genauso sehen.

Chiliast schrieb:Eine geordnete Auflösung des Euroraums wäre angesichts der Krise kein Weg zurück, sondern ein Fortschritt in ein gefestigteres Europa.

Q.E.D. - da fehlt weltweit jede Erfahrung. Aktionen in vergleichbarer Intensität hat es noch nicht gegeben. Es ist eine Sache, einfach eine andere Partei zu wählen weil man meint das es so nicht weitergeht. Es ist eine vollkommen andere Sache den (u.U. gefährlichen und verlustreichen) Weg bis zum Ende mitzugehen. Denn was die wirklich machen werden weiß niemand - momentan könnte die "Alternative für Deutschland" populär werden.

Können wir bald keinen Urlaub mehr in Griechenland, Zypern etc. machen, weil wir sonst Schläge riskieren?
Niederländer in Griechenland verprügelt - Täter fragten: "Bist du Deutscher"? (..)

Zu den derzeitigen Drahtziehern der Deutschland AG habe ich meine eigene und gar nicht so besonders positive Meinung. Ich hoffe einfach nur das die nächste Führungsspitze (besonders im Wirtschaftsministerium) aus der Praxis kommt und nicht nur den Beamtensessel kennt. Habe ich auch schon von mir gegeben: ich halte die Teams die derzeit am Drücker sind für Unfähig.

Die "Alternative für Deutschland" halte ich aber auch nicht für regierungsfähig. Sie mögen gute Impulse liefern können und sollten ggf. das Wirtschaftsressort übernehmen - mehr würde ich ihnen nicht zugestehen.

Mehr als das Finanz und Wirtschaftssystem noch einige Zeit erhalten scheint nicht möglich.
Die verflichtungen bleiben auch nach dem Euro.
Somit ist mehr notwendig als bisher angesprochen und angedacht um das Weltwirtschaftssystem Krisenfest zu bekommen.
Menschen, die Fehler machen, wird es geben, solang es Menschen gibt.
Aber immer die Selben mit den selben Fehlern ist zuviel.

Wer falsch investiert muss mit Totalverlust rechnen und kann nicht immer auf Schadenersatz hoffen.
Diese Wohlfühlwelt für Investoren kann der Steuerzahler nicht bieten.

Ich versteh nicht ganz wer da jetzt genau nur 100.- am Tag abheben kann? Alle natürlichen Personen oder auch juristische? Grossfirmen? KMUs?
Aber wie sollen Löhne gezahlt werden? Darf man überhaupt so grosse Beträge auf andere Konten überweisen?
Ich finde da irgendwie keine detaillierten Infos wie das alles klappen soll... :/

@Chiliast

Chiliast schrieb:Leider lassen sich die Blockparteien auf eine solche Diskussion nicht ein, weshalb ich im September die "Alternative für Deutschland" wähle und ich hoffe sehr, dass es 5% der Wahlberechtigten in dieser Republik genauso sehen.

Toll, eine weitere rechtsausenpartei die auf Bauernfang geht. Naja der Nationalismus stirbt wohl nie ganz aus.. leider..

interrobang schrieb:Toll, eine weitere rechtsausenpartei die auf Bauernfang geht. Naja der Nationalismus stirbt wohl nie ganz aus.. leider..

Nun, da steckt schon ein wenig mehr dahinter. Es sind viele Professoren dabei - Rechtsaußen sind sie allerdings nicht. Eher Zentrumsnah mit liberalen Zügen.

Man braucht aber keine kleinen Splittergruppen sondern eine vernünftige politische Konstanz, gerade in solchen Zeiten. Eine ruhige Hand und keinen blinden Aktionismus.

Wenn Deutschland oder Europa die Bösen sind, können immer noch die Russen einspringen oder die Zyprier es selbst versuchen, ich muss es nicht haben, dass unser Steuergeld dorthin läuft!

Ich habe noch nichts gesehen, dass die Banken die Zinsen für die Zukunft senken und Europa auf Dauer die Zinsquelle für Zypern ist oder nicht.

http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/dijsselbloem-bankenplaene-fuer-zypern-sollten-zum-vorbild-fuer-die-eurozone-werde_aid_948008.html

Hab ich´s mir doch gedacht ;)