Der perfekte Staat
24.10.2005 um 12:45
a) Der soziale Faktor: Bei Fehlen des Staates, bzw. bei Minimierung der Staatsleistung, kann in deinem Konzept, die Gesellschaft Menschen, die auf andere Menschen angewiesen sind, nicht beherbergen. Ich spreche hier z. B. von Rentnern, Kindern, Müttern und behinderten, bzw. benachteiligten Menschen. Wir haben in Deutschland etwa einen Anteil von 50% der Bevölkerung, die nicht arbeiten und daher auf andere Menschen angewiesen sind.
Der Staat hat ja kein Monopol auf Behindertenhilfe etc. der hat heutzutage nur etwas mehr zu sagen, es gibt aber auch für alles und jeden bereits auch irgendeinen privaten Verein, die heutzutage nur zuwenig Geld erhalten! Wenn wir morgen alle an dieser neuen Vogelgrippe erkranken würden, dann gibt es bestimmt ein paar Wochen später auch schon den "Vogelgrippe Selbsthilfe e.V"
Ohne Staat und gesicherten Masseneinkommen aus Kosten (nicht Enteignung) der Beserverdienenden, könnten wir das alles aus der Portokasse zahlen!
b) Kriminalität: Es gibt immer Menschen, die kriminell sind, da sie z.b. psychische Störungen aufweisen, oder auf einer Party einen zu viel über den Durst getrunken haben und dann ihre Eifersucht ausleben oder oder oder... Die meisten Straftaten entstehen spontan und basieren nicht auf Neid oder Planung. Daher ist ein Staatssystem mit Gesetzen und Regelungen nötig.
Ja aber wenn dank verhinderter Einkommens-Monopole, es keine Armut mehr gibt, kann man diesen Bereich ja auch locker privatisieren, einfach in dem alle eine Versicherung abschließen läßt, wer keine Versicherung hat, zahlt im Fall der Fälle dann die vollen Kosten!
Eine privatisierte Justiz und Polizei, würde das Recht der Opfer von Kriminalität bzw. die eigenen Kundenwünsche sicherlich auch besser berücksichtigen als staatliche Theologen, Psychiater und sonstige Gutachter die ja garnicht Nachfrage orientiert arbeiten müssen!
C) Der Sparfaktor: Einige Menschen sparen ihr Geld, um sich große "Projekte" leisten zu können, wie beispielsweise ein Eigenheim oder einen neuen Wagen. Andere Menschen geben all ihr Geld aus, und arbeitet nur mit ihrem Monatsgehalt. Auch wenn jeder 900 Einheiten verdient, heißt das nicht, dass alle 900 Einheiten wieder auf dem Markt landen. Vieles wird für kommende Monate und /oder Großprojekte gespart.
Ja eigentlich genau wie heute, allerdings gibt es heutzutage ja keine Garantie dafür, dass das Geld auch wirklich in den Konsum fließt und somit Investitionen bildet. Viele kaufen damit nur Besitzanteile von etwas auf (Aktien, Immobilien etc.) und erhöhen sich damit dann ihr Einkommen (für dessen Wachstum es keine Limitierung gibt, nur einen Spitzensteuersatz von unter 100%) somit gibt es schon längst viele Menschen, die mehr verdienen als sie real im Markt wieder ausgeben, die kaufen nur den Markt selber auf, werden dadurch reicher an Vermögen und was noch schlimmer ist, auch reicher an Kapitaleinkommen die aber in einer Volkwirtschaft ganz im Gegensatz zu Sachwerten und Bargeld, nicht unbegrenzt verfügbar sind!
Sparen schadet niemanden, im Gegenteil das erhöht noch den Wert von Dingen und sei es nur das innere eines Tresors, erst wenn man sein Gespartes dafür verwendet, seine Zinseinkommen permanent zu erhöhen, mangels staatlicher Regulierung, geht die Wirtschaft den Bach runter!
D) Der Berechnungsfaktor: Wie wird der Preis eines Objektes berechnet? Nehmen wir doch mal ein einfaches Brot. Anbau und Ernte für den Weizen der fürs Mehl nötig ist, nimmt sagen wir mal 1 Arbeitstund in Kauf. Mühlen, nochmal eine Arbeitsstunde. Anbau der restlichen Zutaten (Hefe, zusatzstoffe) nochmal eine Arbeitsstunde. Backen des Brotes nochmal eine Arbeitsstunde, Transport, nochmal eine Arbeitsstunde, Lager nochmal eine Arbeitstunde. Wäre dann nach deinem Konzept 6 Einheiten, die ein Brot kosten würde.
Damit der Bäcker aber nun den Müller, den Hefehersteller, den Bauern, den Transporter, den Lagerarbeiter und sich bezahlen kann, müsste er (6*900) 5400 Einheiten zusammenbekommen. Das wären 900 ! verkaufte Brote. Bei einem Verbrauch von 1 Brot pro Woche pro Person, müsste er 225 Kunden im Einzugsgebiet haben, die auch jede Woche ein Brot kaufen. An dem Beispiel sieht man, wie wirr teilweise Produktionsvorgänge sind. Wer soll nun also den Preis für die Brote festsetzen? Wenn der Bäcker nun aber nicht 6, sonder 12 Einheiten verlangt, verlangt er ja mehr Einheiten an Arbeitsstunden, als er wirklich hergestellt hat.
Der Preis eines Objekt wird nicht berechnet, den reguliert der Markt nach Angebot und Nachfrage, der Minimalpreis sind dabei natürlich die tariflichen Arbeitstunden die da drin stecken. Darüber hinaus darf der Bäcker den Preis für das Brot beliebig erhöhen, dadurch das sein Einkommen aber auch nur auf das doppelte des Tariflohns auf 1800 begrenzt ist, wandelt es sich ab dann auch zu 100% wieder in die Löhne seiner Mitarbeiter um (oder der Staat nimmt es ihm als Steuer ab) das einzige was ihm bleibt ist also nur ein zeitweiliger höherer Mitnahmeeffekt als Unternehmensführer der ihn motiviert, und niemanden schadet!
Wenn er es schafft ein Brot nur an einen Einzelnen zum Wucherpreis für volle 1800Einheiten zu verkaufen, dann kann er im Prinzip ein zweites ausser als Geschenk für die Allgemeinheit garnicht mehr absetzen, denn seinen legalen Verdienst hat er ja schon ausgeschöpft! So reguliert sich der Preis also irgendwo zwischen dem realen Arbeitswert und den legalen Verdienst Ansprüchen des Unternehmers! :)