Hohe Benzin-Preise - wie wir etwas bewegen können

@buddel
Mein Gefühlsausbruch war auch nicht gegen Dich gerichtet.
Bei einem Unfall leiden in der Regel alle Beteiligten. Und darum hats mich einfach auf die Palme getrieben hier alle Autofahrer als Terroristen zu bezeichnen. Vorallem wenns um berufbedingte Fahrten geht, von denen indirekt alle profitieren.
Dessweiteren leb ich in der Schweiz... und hier sind die Strassengesetze soweit ich informiert bin ein bisschen strenger. Und wer behauptet das Zürich Autofreundlich gebaut ist, der hat vermutlich nicht viel in der Stadt zu tun gehabt.

buddel schrieb:und wenn jemand auf dem dorf wohnt
und sein einkommen aber aus der stadt bezieht,
dann soll er gefälligst auch dorthinziehen
bevor über spritkosten gejammert wird

@buddel

Das sagt sich relativ leicht und unter bestimmten Umständen gebe ich dir Recht.

Jedoch muss man berücksichtigen, das manche Menschen in festen Partnerschaften leben und diese auch wohnlich gemeinsam verbringen. Meine Freundin und ich sind zusammengezogen und wir haben uns eben diese Frage gestellt: "Wohin ziehen um Sprit und deren Kosten zu sparen?"

Nun sieht es bei uns so aus, das dich 37km Fahrtweg bis zur Arbeit habe und meine Freundin 35km, also haben wir uns gut in der Mitte getroffen. Jedoch wird man von uns nicht hören, das wir uns über die Spritkosten aufregen, da wir an der Situation nichts ändern können.

Selbstverständlich könnte einer von uns seinen Job aufgeben und wir könnten dann in den Ort ziehen, wo der Andere arbeitet, oder wir könnten uns auch trennen, damit jeder in seinen Arbeitsort ziehen kann. Aber muss das so sein? Ich glaube nicht, oder?

*blubb*

Ich glaube wenn mich nicht alles täuscht, hatte die deutsche Regierung in den 70gern einen autofreien Sonntag verhangen, um die Ölkonzerne in die Knie zu zwingen. Hatte Erfolg. Tja nur heute wo von 1,37 € direkt mal 0,89 € Steueranteil ist, brauchen wir darauf nicht zu hoffen! Ach ja und die Mineralölsteuer wurde im 2ten (wenn mich nicht wieder alles täuscht) Weltkrieg eingeführt um die Kosten für die "Proviantflieger Berlin" zu decken und danach beibehalten.
Das der Autofreie Sonntag deutschlandweit nicht von Privatpersonen organisiert, bzw. realisiert werden kann ist fast klar. Leider. Heute wo die Menschen lieber auf der Couch oder vor dem PC versauern, hat kaum noch jemand die Energie und den Idealismus um auf die Straße zu gehen. Selbst unsere Studenten von heute die sich auf Demos rumtreiben, werden in 10-20 Jahren lieber ihr Leben genießen als sich um die Belange anderer oder aller zu kümmern. Traurig aber wahr.

@Mihelenia
Das war nicht um die Ölkonzerne in die Kniee zu zwingen, weit gefehlt.
Wegen des Yom Kippur Krieges haben die OPEC Staaten die ölförderung aus Protest um 5% gedrosselt.

Da der BRD dadurch enorme Kosten durch den Export und eine Ölknappheit entstanden, wurde von November '73 bis Dezember '73 jeweils viermal ein Sonntagsfahrverbot verhängt.

DIe Sommerzeit ist übrigens eine Spätfolge des Ölembargos.

@StUffz
Danke, ich wusste doch das ich was verdreht hatte, nur nicht was. ;)

Hallo, schade, dass ich so selten hier sein kann.
Das Lesen der Beitrräge zeigt aber ein Deutsches Dilemma: Die Deutschen sind immer zu Hälfte "dafür" und zur anderen Hälfte "dagegen", egal um was es auch geht.
Solange das so bleibt, wovon man leider ausgehen muss, werden wir alle nicht das Geringste bewegen, darauf können sich Konzerne, Ölmultis und der Staat verlassen. Schön für sie und schlecht für uns.
Boykott wäre ein Kampfmittel. Ich bin dafür, respektiere aber diejenigen, die Argumente dagegen haben.
Wenn aber NUR DIE DAFÜRHÄLFTE aller Autofahrer , Transportunternehmer und anderer einen Boykott eines der Ölmultis für eine verabredete Zeit verabreden und notfalls auch durchführen würde, dann würden alle erleben, dass sich Kämpfen lohnt. Dann würden nämlich für den "Gegner" die Profite und Aktienkurse und dann die Dividenden abstürzen. Schon die Ankündigung würde die Börsen bewegen! Da für jeden Wirtschaftskonzern, besonders für die Ölmultis die einzige und ausschließliche Philosofie der Profit ist, der Profit und noch mal der Profit , ist Kampf die einzige Sprache, auf die sie reagieren, weil eben jener Profit und die Shareholder value in Gefahr geraten.Die Dafürseite und die Dagegenseite haben beide respektabele Argumente. Ich achte auch die Argumente der Dagegen-Seite.
Aber ich würde mitkämpfen, wenn ich eine im Internet organisierte
Aktion finden würde.
Solange wir nicht den Kampf aufnehmen, lachen sie über uns. Leider haben sie bei uns Deutschen mit recht gut Lachen. Sie können sich auf uns verlassen: Wir neutralisieren uns und unsere Kraft weiterhin mit Halb dafür und halb dagegen.
Achtet mal auf die möglichen Reaktionen zu meinem Beitrag: Hälfte dafür, Hälfte dagegen. Wetten?
Irgendwann in ein paar Wochen lese ich mal nach, wie die Diskussion weitergeht.
See You.

Der Verbraucher hat Marktmacht,das sollte er sich immer wieder klarmachen

http://www.focus.de/politik/deutschland/shell-boykott-wer-ist-der-naechste_aid_153027.html

http://www.taz.de/zeitung/taznews-verlag/30-Jahre-taz (Archiv-Version vom 19.09.2009)

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/meldung189270.html

Hallo Community,

ich hab mal wieder den üblichen Frust wenn ich die tollen Zahlen vor ner Tanke sehe. Hab da mal nen Thema aufgegriffen, nun wollt ich mal hier Fragen. Für ne Umfrage ist das irgendwie unpraktisch^^

1. Wodurch wurde die Preissteigerung auf dem Rohölmarkt ausgelöst?
2. Welche Konsequenzen wird das für die Zukunft haben, wo doch die meisten europäischen Staaten ihr Öl meist aus Russland und von den Nordsee-Ölplattformen beziehen?
3. Welche Preisentwicklung würden Sie als Manager in einem Ölhandelsunternehmen in der Zukunft anstreben?
4. Wie kann und sollte sich der Staat hier regulierend verhalten?

Das ganze sollte so subjektiv wie möglich betrachtet werden, soll ja keine Verschwörungsdiskussion werden. Die Sache mit Krieg und Öl ist ja auch die inoffizielle Wahrheit.

/discuss

Hab das jetzt noch hier reingepostet, copy&Paste von Frust an der Tanke ;)

Zu 1: Zu großen Teilen durch die extrem gestiegenen Förderkosten und zum kleineren Teil durch Spekulationen

Zu 2: Die deutsche Förderung (Niedersachsen und Schleswig-Holstein) beträgt nur ca. max. 3% des Bedarfs und die drei wichtigsten Lieferanten sind Russland, Norwegen und Großbritanien ud auch dort wird die Förderung immer teurer weil die Erdölmassen in immer tieferen Gegenden zu fördern sind und somit wird die Förderung schwieriger und teurer

Zu 3: Gewinnbringend und konkurrierend kalkulieren und Gewinne zum Teil in Forschungsbereiche zur alternativen Energiegewinnung investieren

Zu 4: Was sollte der Staat da schon regulieren?

@Heppy

Heppy schrieb:1. Wodurch wurde die Preissteigerung auf dem Rohölmarkt ausgelöst?

Das Frage ich mich auch mit dem Blick darauf, dass z.b im Irak die Ölförderrate immer weiter zunimmt, was eigentlich ein Faktor ist der den Preis drücken müsste.

Heppy schrieb:2. Welche Konsequenzen wird das für die Zukunft haben, wo doch die meisten europäischen Staaten ihr Öl meist aus Russland und von den Nordsee-Ölplattformen beziehen?

Ich glaube so groß werden die Konsequenzen eventuell nicht.

Wenn man z.b. bedenkt, dass der größte Anteil am Ölverbrauch vom Bereich Verkehr & Transport eingenommen wird und dann sieht wie immer mehr "sprittsparende/sprittersetzende" Alternativen in diesem Bereich eingeführt werden, müsste das eigentlich den Preis auf einem gewissen Level halten bzw. vielleicht sogar senken.

ja besonders, wenn man die ganzen panzer, flugzeuge und andere milärfahrzeuge die im umlauf sind, auf andere antriebsmöglichkeiten umstellen würde , dann bestimmt;)

@mae_thoranee

mae_thoranee schrieb:ja besonders, wenn man die ganzen panzer, flugzeuge und andere milärfahrzeuge die im umlauf sind, auf andere antriebsmöglichkeiten umstellen würde , dann bestimmt;)

Die machen im Vergleich nur eine unbedeutende Zahl aus.

Allein in Deutschland gibt es über 40 Millionen PKW.

Jou! ... macht mal was. Es kann, und das wissen wir mittlerweile alle, so nicht weiter gehen.
Lasst mich ans Ruder, ich werde für euch die unnützen Fahrten koordinieren. Natürlich gegen ein Honorar.

Am Wochenende reitet man voll auf der Ami Taktik, Promenieren mit dem Auto um gesehen zu werden. Hab das mal mit dem Fahrrad gemacht, lag voll im Trend bzw. trendmässig voll daneben :)

Heppy schrieb:1. Wodurch wurde die Preissteigerung auf dem Rohölmarkt ausgelöst?

Valentini schrieb:Zu 1: Zu großen Teilen durch die extrem gestiegenen Förderkosten und zum kleineren Teil durch Spekulationen

Weltweit gestiegene Förderkosten ??? Durch was? Etwa durch die Erderwärmung :D ?

Der Rohölpreis wird ausschließlich von den internationalen Finanzmärkten bestimmt.
An den internationalen Finanzmärkten ist Spekulation = Markt, folglich gibt es keine Spekulation, sondern nur Wettbewerb um Rendite.

2. 3. und 4. wäre geblubber. :) @Heppy @Valentini

Lustig über 90% unseres Benzinpreises sind eh Steuern, oder frag dich warum man in anderen Länder für nen Appel und Ei tanken kann.

@Fedaykin
90% war vielleicht doch etwas übertrieben. ;)

Fahrt doch nur das allernötigste mit dem Auto und macht mal wieder was zu Fuss, denn nicht jeder Weg muss mit dem Auto zurückgelegt werden. Nachfrage gehört ja zur Preisbildung dazu nicht wahr...

@eckhart

Wenn du dich mit der Förderung ein wenig beschäftigen würdest, würdest du lernen dass die Förderkosten gestiegen sind. Und zwar dadurch, dass die zu fördernde Menge mittlerweile in Tiefen liegt, die einen höheren Aufwand zur Förderung bedarf.

@Valentini

Umgekehrt wird ein Schuh draus.
Die hohen Rohölpreise machen das Tiefbohren erst attraktiv.

Also erst steigt der Preis und ermöglicht dann den höheren Aufwand.
Am Markt wäre es umgekehrt: Je aufwändiger und knapper zu fördern, der Preis steigt.

Von Außen betrachtet, sehen beide Ergebnisse gleich aus (übrigends bei Rohstoffmärkten generell).
Und das ist gut so - für die Finanzmärkte.

@eckhart

Ja, so kann man es natürlich auch betrachten aber das bedeutet ebenfalls, dass die Förderung teurer geworden ist und es sich dehalb erst lohnt, vorher nicht geförderte Quellen nun auch anzugraben.
Fakt ist aber auch, dass die Förderung des Öl den geringsten Anteil am endgültigen Preis hat. Dazwischen liegen die Transportunternehmen, die Raffinerien, Händler,... da subsumiert sich ganz schön etwas zusammen und zum Schluss kommt der raffgierigste von allen: der besteuernde Staat