Heide_witzka schrieb:Und jeder hat seinen persönlichen Zugang und seine persönliche Interpretation der jeweiligen Bücher/Lehren bzw. für sich entschieden, was überhaupt er davon in sein Leben übernimmt.
Ja das stimmt.
Ich kann Dir nur schreiben, dass ich vollauf damit zufrieden bin, wenn die Menschen nach einem Gespräch anfangen selbst nachzudenken.
Sowas braucht natürlich Zeit und Diskussionen.
Auch können wir nicht alle über einen Kamm scheren. Ich kann nur davor warnen zu pauschalisieren, denn ... wenn wir alle als Fanatiker abtun, freuen sich die Fanatiker und das sind die letzten die ich sich freuend sehen will.
behind_eyes schrieb:Ja, so habe ich das schon verstanden, dennoch michmal die Frage ob du glaubst das dieser Universalanspruch unserer Welt 2024 und folgend (Globalisierung, Populationskonzentration usw) zeitgemäß ist.
Erstmal bin ich froh, dass überhaupt ein Universalanspruch da ist, sowas ist und war sehr selten.
Ob ein Universalanspruch etwas taugt, hängt immer davon ab welches Motiv denn dahinter steht, in diesem Fall ist es das Motiv den Islam zu verbreiten, weil in ihren Augen dies Universell ist.
Dieses Motiv ist veraltet.
Du hast dennoch nicht verstanden was ich meine:
Wir haben den Universalgedanken in der islamischen
Kultur, wenn man so will in der Mentalität derer, die seien es ihre Eltern oder sie selbst, mit der islamischen
Mentalität groß geworden sind.
Dieser Universalgedanke ist momentan mit dem Dogma der Islamisch-Hadithischen Religion verbunden. Das kann man aber ändern und wird sich ändern und ändert sich auch gerade.
Es ist doch nichts anderes im Christentum geschehen. Der Universalgedanke ist immer noch derselbe, nur stehen jetzt andere Motive dahinter.
Du kannst für den Preis einer Revolution die Namen von Institutionen ändern, aber nicht ihre Funktionalitäten. Das schaffst Du nur über die Änderung der Dogmen.
Das ist jetzt auch nichts super Neues, die alten Römer haben nicht umsonst Religionen aus dem Boden gestampft und auch wieder vergehen lassen, je nachdem was sie gerade brauchten.
Ein römisches Produkt hat sogar bis heute überlebt und beeinflusst uns bis heute, nämlich das Christentum oder die dahinter liegende Mentalität (Stichsatz: Ein Reich, ein Volk, ein Kaiser!).
By the way: Ich schreibe es oft genug: Wenn wir den Islam verbieten, den Moscheebau verbieten usw. und die Moslems kritisieren und zu "Dummköpfen" degradieren, erreichen wir nicht viel, außer ... dass die in die Arme der Fanatiker und Verbrecher laufen.
Oder mal einfacher gesprochen: Aus "Unser aller Deutschland" wird dann ziemlich schnell "Ihr Deutschland, wir sollen ja angeblich nur froh sein hier geboren zu sein".
Das geht schief.
Eine Anekdote:
Der Bau der esslinger Moschee zum Beispiel. Davor hatten sie einen mehr oder weniger umgebauten Keller und mussten, so komisch das auch klingt, in "Schichten beten", weil es da Komplikationen gab. Und der Artikel gibt nicht alles her,
Es gab Streit um den Bau und ja 60 cm waren nur ein Alibi.DITIB wird zwar immer wieder kritisiert, aber wer war es denn, der die Menschen da aus den Kellern geholt hatte?
DITIB! Alle anderen wollten sie in den Kellern lassen. Ich schreibe immer wieder, die meisten Gläubigen sind einfache Menschen, ohne böse Absichten. Nur wir prügeln sie immer wieder in die Arme der Fanatiker (Was gläubige Moslems in D betrifft): "DITIB hat für euch gesorgt! Alle anderen wollten dass ihr in den Kellern bleibt. So sehr liebt euch ihr Deutschland."
Jetzt musst Du Dir bildlich vorstellen, Tag der Eröffnung der DITIB Imam spricht das so aus und Du stehst da mit Gegenargumenten? Welche Gegenargumente denn?
Egal was Du dann da sagen würdest, es wäre einfach nur lächerlich.
Moscheen in Deutschland sind nicht mehr nur Gebetshäuser, sie sind eine Art soziale Netzwerke geworden, um sich gegenseitig zu schützen und zu informieren. D.h. jeder der Angst hat, er oder sie muss nicht mal gläubig sein, geht in die Moschee und knüpft Verbindungen. Auch materielle Umverteilungen finden da statt, usw. und so fort.
Ist auch völlig in Ordnung und auch berechtigt, jedoch und das ist eine Tatsache, DITIB hätte nicht der Retter aller Muslime sein müssen, das hätte auch ein sozialer Verein übernehmen können, ohne Verbindungen zu Erdogan.
Dazu muss man sich jedoch informieren, aber auch da gibt es Fortschritte:
Mittlerweile ist vielen Bewusst, dass es Sunniten und Schiiten und auch Aleviten usw. gibt, vorher, so schien es mir, dachte man es gäbe nur Salafisten.
Und auch eine neue Sichtweise etabliert sich: Nicht jeder Orientale ist gläubig. Viele essen zwar kein Schweinefleisch und ähnliches, aber das machen zum Beispiel auch viele atheistische Menschen, die von den Wurzeln her jüdischen Glaubens sind.
Pferdefleisch zum Beispiel, wird bis auf den heutigen Tag
nur sehr wenig in Deutschland und Österreich konsumiert, obwohl die religiösen Schranken dazu schon längst aufgehoben wurden.
Optimist schrieb:Zu Deutschland gehören in meinen Augen nur friedlich gesinnte Menschen, die unsere Werte anerkennen.
Richtig! Wenn wir das so vermitteln können, haben wir gewonnen.
Aber lass uns hier bitte nicht vergessen, dass für die die unsere Werte nicht anerkennen, geltendes Recht zur Anwendung kommt und dieses Recht auf freiheitlich liberalen Recht aufbaut.