Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

martenot schrieb:Ob es sie ehrt, dass sie einen Autokraten verteidigt und rechtfertigt? Ich weiß nicht so recht....

SO hatte ich das mit dem Ehren nicht gemeint - das hast du missverstanden.

Was ich meinte:
es würde sie mMn ehren, FALLS sie von all dem was sie äußert SELBST auch überzeugt ist (egal jetzt mal, was es inhaltlich ist) - dass sie zu dem steht, was sie denkt
... also zu ihren persönlichen Einstellungen steht und diese nicht verleugnet -> ganz egal ob es für sie negative Konsequenzen hat - in diesem Falle weniger Wählerstimmen...

Optimist schrieb:ist nicht meine Sicht, sondern ich gab nur wieder, was SW propagiert (halt mit meinen Worten bzw. interpretiere ich die Worte von SW) - um diese Person gehts doch hier.

Ist dir schon erklärt worden das sahra wagenknecht einen antidemokratischen, illiberalen Kurs fährt und es demnach nicht verwunderlich ist das sie sich einem Mörder anbiedert. Warum du das zu erklären versuchst wo es keinen erklärung mehr Bedarf ist dein Ding.
Das muss man sich aber nicht im kollektiv schön saufen .

Optimist schrieb:es würde sie mMn ehren, FALLS sie von all dem was sie äußert SELBST auch überzeugt ist

Ich fürchte genau das ist das Problem, bzw. das sie es sich schön redet und die Gefahr dahinter (also Putin) nicht sehen will.
Es wäre auch eine wichtiger Unterschied zur Position der AFD.
Vielleicht ist ihr aber auch bewußt, das eine Staatsform wie es eine SW oder AFD vorschwebt ohne Diktatur nicht möglich ist und schließt es deshalb nicht von vornherein aus oder lehnt diese Regierungsform und ihre Vorbilder deshalb nicht kategorisch ab?!?

Optimist schrieb:SO hatte ich das mit dem Ehren nicht gemeint - das hast du missverstanden.

Was ich meinte:
es würde sie mMn ehren, FALLS sie von all dem was sie äußert SELBST auch überzeugt ist (egal jetzt mal, was es inhaltlich ist) - dass sie zu dem steht, was sie denkt
... also zu ihren persönlichen Einstellungen steht und diese nicht verleugnet -> ganz egal ob es für sie negative Konsequenzen hat - in diesem Falle weniger Wählerstimmen...

Du bringst hier Sachen an.......ihre Meinung ist eben nicht nur Meinung, sondern ihre politische Richtung. Und nicht zu Lügen machen diese Aussagen doch nicht besser, zeigt doch nur, wie überzeugt sie davon ist und übrigens schon immer war. Da ist nichts überraschend, wer Wagenknecht wählt, der erwartet doch genau das. Und das auch sie sich regelmäßig rausredet, bzw. aalglatt ist, so wie viele, ist doch auch bekannt, sofern man nicht durch eine rosarote Brille guckt. Siehe ihre Aussage oben, die ich zitierte. Oder Aussagen, wo schlicht die Wahrheit "verdreht" wird bzw. etwas unterschlagen wird.

Fazit: Wagenknecht greift gern auf international renommierte Quellen zurück, um ihre Argumentation zu stützen. Das wirkt durch die ständige Wiederholung kompetent und glaubhaft. Sie unterschlägt dabei aber wiederholt entscheidende Fakten und Details.

Quelle: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/wagenknecht-217.html

hidden schrieb:Ich fürchte genau das ist das Problem, bzw. das sie es sich schön redet und die Gefahr dahinter (also Putin) nicht sehen will.
Es wäre auch eine wichtiger Unterschied zur Position der AFD.

da hast du recht, das denke ich auch ganz stark.

hidden schrieb:Vielleicht ist ihr aber auch bewußt, das eine Staatsform wie es eine SW oder AFD vorschwebt ohne Diktatur nicht möglich ist und schließt es deshalb nicht von vornherein aus oder lehnt diese Regierungsform und ihre Vorbilder deshalb nicht kategorisch ab?!?

halte ich auch für möglich, da sie ja aus dem linken Lager kommt (SED-Vergangenheit) und ich denke mal, dass sie diese Zeiten möglicherweise gut fand und sowas in der Art - nur bisschen besser als damals - wieder anstreben könnte.

martenot schrieb:Diese Zuwendung zu Putin ist auch einer der Hauptknackpunkte, weswegen ich die Dame oder ihre Partei nicht wählen würde. Für mich ist eine Partei, die einem Diktator nach dem Mund redet, inakzeptabel.

Richtig. Sie käme zwar auch sonst für mich nicht als Option in Frage, aber das anbiedern an Putin ist zusätzlich nochmal das Sahnehäubchen. Einfach nur ekelhaft.

Optimist schrieb:bzw. das alles mehr oder weniger bewusst oder unbewusst verteidigt

Sie verteidigt nicht unbewusst, keine Ahnung, warum du das überhaupt als Möglichkeit in Betracht ziehst.

Photographer73 schrieb:keine Ahnung, warum du das überhaupt als Möglichkeit in Betracht ziehst.

Das wäre die Kernfrage.vor ein paar Jahren hät ich geschrieben lost in propaganda , Mittlerweile ist propaganda Realität für viele

Jedimindtricks schrieb:Mittlerweile ist propaganda Realität für viele

So scheints mir auch.
Gezogene Lehren aus unserer Geschichte gleich Null.
Einzig die heute bekannt gewordenen Klimadaten...

"Wir sind vielleicht kurz davor, dass die globale Erderwärmung, in diesem Fall die Erwärmung der Ozeane, tatsächlich außer Kontrolle gerät", sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Berlin bei einer internationalen Energiewende-Konferenz im Auswärtigen Amt in Berlin.

Quelle: https://www.boerse.de/nachrichten/ROUNDUP-Habeck-warnt-vor-unkontrollierter-Erderwaermung/35872519
...stimmen mich versöhnlich. Interessiert ja niemanden.

eckhart schrieb:Gezogene Lehren aus unserer Geschichte gleich Null.

Ich finde es auch so frustrierend. All die Erkenntnisse, die wir noch vor einer Generation aus unserer Geschichte gezogen hatten, und die damals noch beinahe gesellschaftlicher Konsens waren, haben sich beinahe in Luft aufgelöst. Und wenn man versucht, auf diese Erkenntnisse und die daraus zu ziehenden Vorteile hinzuweisen, erhält man inzwischen häufig wieder Reaktionen im Sinne von "Ach, die alten Geschichten. Damit habe ich nichts zu tun. Das muss man auch mal ruhen lassen können. Die Gegenwart sieht anders aus".

Jedimindtricks schrieb:Mittlerweile ist propaganda Realität für viele

Leider. Ich finde es auch immer wieder schockierend, obwohl man es mittlerweile eigentlich besser wissen müsste und es einen nicht mehr erstaunen dürfte.

Gerade habe ich gelesen, dass sich Frau Wagenknecht wohl in einer ihrer Publikationen auch über "skurrile Minderheiten" ausgelassen hat, womit sie wohl unter anderem Menschen meint, die nicht in einer standardmäßigen heterosexuellen Familie leben.

Auch Frau Wagenknecht scheint also zu meinen, dass es positiv ist, Menschengruppen ausgrenzen, abwerten und diffamieren zu wollen. Für mich käme sie neben der Putinbegeisterung auch aus diesem Grund keinesfalls in Frage.

martenot schrieb:Gerade habe ich gelesen, dass sich Frau Wagenknecht wohl in einer ihrer Publikationen auch über "skurrile Minderheiten" ausgelassen hat

das hätte ich nicht von ihr gedacht, das geht ja gar nicht!
Da würde mich jetzt sehr interessieren, auf welche Weise sie das machte, also der genaue Wortlaut.
Kannst du evtl. mal ein Zitat posten?

Das ist zum Beispiel hier erwähnt:

https://www.evangelisch.de/blogs/kreuz-queer/186108/12-05-2021

Interessant, dass solche Formulierungen wohl ausgerechnet in ihrer Publikation mit dem Untertitel "Mein Gegenprogramm - für Gemeinsinn und Zusammenhalt" erscheinen. Meiner Ansicht nach kann man mit der Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen eher keinen größeren Zusammenhalt erreichen.

@martenot
danke dir.
Sehr interessant finde ich übrigens auch, dass es eine evangelische Seite ist, welche die Äußerungen von SW anprangert (wo doch die Kirchen normalerweise Homosexualität usw. auch nicht so dolle finden).
Sehr gut geschrieben, dieser Artikel :) - vor allem sehr sachlich und keine verbale Herabsetzung

Aus deinem Link:

Wagenknecht zeichnet ein Zerrbild der Gesellschaft. Ihre Äußerungen suggerieren, dass es auf der einen Seite ein Milieu dekadenter links-intellektueller Akademiker*innen gebe, die sich nur noch in weltenthobenen, selbstreferentiellen Diskursen verlieren und denen das Schicksal der weniger Gebildeten und Ärmeren egal sei.

Ganz unabhängig davon wie ich persönlich zu SW stehe (mittlerweile glaube ich langsam nach und nach die negativen Urteile über sie)...
... aber in diesem Punkt stimme ich ihr zu - diesen Eindruck habe ich auch manchmal, muss ich ehrlich sagen.

Erst mal bis hier hin, bin noch nicht fertig mit lesen.

Optimist schrieb:dass es auf der einen Seite ein Milieu dekadenter links-intellektueller Akademiker*innen gebe

na das wäre dann ja sie selbst ;)

Optimist schrieb:die sich nur noch in weltenthobenen, selbstreferentiellen Diskursen verlieren und denen das Schicksal der weniger Gebildeten und Ärmeren egal sei.

genau, per Buch, TalkShows, Interviews, nicht wahr Frau W.?

Tussinelda schrieb:na das wäre dann ja sie selbst ;)

dann zählen wir die SW halt von mir aus dazu - habe ich kein Problem damit ;)
Aber dennoch bleibe ich dabei, dass ich ihre Aussage nicht verkehrt finde, auch wenn sie damit möglicherweise sich selbst trifft :)

@Optimist
es ist wie geschrieben, ein Zerrbild der Gesellschaft und gerade, wenn man Teil des selbst erstellten Zerrbildes ist, sollte man vielleicht mal drüber nachdenken......

Tussinelda schrieb:na das wäre dann ja sie selbst ;)

Damit meint sie vermutlich eher die woken denen der Klassenkampf völlig egal ist. Also wohlstandsverwarloste welche sich Probleme ausdenken müssen weil sie selber keine Probleme der Arbeiterklasse kennen.

interrodings schrieb:Damit meint sie vermutlich eher die woken

Es kann sein, dass sie das meint, aber sie übersieht dabei, dass sie sich selbst ebenfalls meint bzw. sie selbst zur kritisierten Gruppe gehört.

@martenot
Phu... weniger... zu den woken würde ich wagenknecht nicht zählen... eher zu dem Dunstkreis der altkommunisten welche übersehen haben das Russland nicht mehr kommunistisch ist. Wobei es da auch wieder verschiedene Gruppen gibt..

Das us das Problem bei den Linken. Da streiten sich zwei und schon haste drei splittergruppen.