Ist die Angst vor einem Atomangriff berechtigt?

Fedaykin schrieb:Welches Gesichtwahrung vor wem eigentlich?

Das hört man ständig

Vor dem Westen? Dem eigenen Volk?

Ich vermute, wenn er keinen Erfolg einfahren kann, wird er vor allem innenpolitisch extrem unter Druck geraten.

Maria78 schrieb:Ich vermute, wenn er keinen Erfolg einfahren kann, wird er vor allem innenpolitisch extrem unter Druck geraten.

Den Erfolg kann er herbeilügen, das Volk hat nichts zu melden, Militär und Oligarchen würden den Krieg wohl lieber beenden.

@militarynerd

Aber nicht sehr lange. Es gibt irgendwann einen Punkt, wenn Russland militärisch keine Erfolge hat, wo auch normale Russen sich fragen, warum ihre Kinder da hingehen sollen. Oder nicht von dort zurückkommen.
Jetzt sind die Russen noch auf Putins Seite. Aber wie sieht das bei einer enormen ökonomischen Katastrophe auf wenn klar wird, dass da mehrere zehntausend junge Männer nicht nach Hause kommen? Und dann ganz offensichtlich kein Russe nach Mariupol, nach Donzk, nach Kyiv fahren kann, weil Russland ganz offenbar nicht gewonnen hat?

Dann wird es auch für Putin problematisch. Propaganda hat seine Grenzen, auch wenn es heutzutage oft nicht so wirkt. Wenn den Russen klar wird, wie schwach Putin ist und dass ggf. in der Westukraine schon der Aufbau beginnt, dann wird es schwer für ihn.

Das ist eine andere Frage, ich halte die Russen inzwischen für völlig gehirngewaschen; die andere Frage ist, wer wollte Putin irgendwie unter Druck setzen? Wer sollte diese innerrussische Opposition sein, die den Krieg bis zum Weltkrieg eskalieren lassen wollte, das ist keine rhetorische Frage. Wer in Russland könnte den Atomkrieg ernsthaft wollen und Putin dahingehend unter Druck setzen wollen und können?

Wenn sich der Krieg in die Länge zieht, dann werden die russischen Verluste steigen. Irgendwann wird auch die Wirtschaft zum Erliegen kommen und die Isolation Russlands wird sich verstärken.
Ich denke, dann wird es mit der angeblichen 80%-Zustimmung des Volkes irgendwann auch vorbei sein. Und eine größer werdende Opposition wird er geschwächt nicht auf Dauer niederhalten können.

Die Verluste werden verheimlicht und eine Opposition aus dem Volk heraus gibt es nicht mehr.

Fedaykin schrieb am 03.05.2022:Es ist ne veraltete Hypothese die politische motiviert ist.

Nein, das sind wissenschaftlich haltbare Hypothesen, wesentlich aktueller als deine Quelle. Habe ich dir aber schon an anderer Stelle erklärt. Warum deine Vergleiche nicht sinnvoll sind, das du deine EINE Quelle obendrein falsch interpretierst etc. Vermutlich brauchst du einfach die Gewissheit, das ein Atomkrieg gar nicht so schlimm ist, aber er ist es leider.

militarynerd schrieb:Die Verluste werden verheimlicht und eine Opposition aus dem Volk heraus gibt es nicht mehr.

Irgendwann sind die Verluste aber so groß, dass sie nicht mehr verheimlicht werden können.
Und Opposition gibt es immer. Die fängt ja erstmal in den Köpfen der Menschen an. Putin erstickt natürlich alles im Keim, wichtige Oppositionelle sitzen im Knast, aber auch hier gilt. Ab einer gewissen Größenordnung wird es schwierig diese Bewegungen zu unterdrücken. Polizeistaat ist sauteuer, die Frage ist, wie lange kann er sich das leisten, bei den bestehenden Sanktionen und den horrenden Kriegskosten.
Ich denke, es ist letztlich eine Frage der Zeit und dass er genau deshalb unter Druck steht.

Tust.No.One schrieb (Beitrag gelöscht):Alle Länder hätten sich raushalten sollen. Auch wenn es den Ukrainern gegenüber egoistisch und traurig ist. Aber es ging uns nichts an. Es war ein ein Krieg zwischen Russland und Ukraine. Nun ist es zu spät, durch Waffen Lieferungen und dem Verhalten Putin gegenüber haben wir schon lange seinen Hass und Zorn geschürt.

Du bist sehr naiv. Es geht uns sehr wohl was an, was in der Ukraine geschieht. Wenn wir uns raushalten, was wird wohl passieren? Wir werden eine Flüchtlingswelle sehen, da ist 2015 nur ein kalter Scheißdreck dagegen. Die Ernteausfälle werden trotzdem eintreten mit entsprechenden Folgen für uns („nur“ höhere Preise) und die Welt (Hungersnöte, Aufstände).
Und selbst wenn wir uns rausgehalten hätten - hast Du die Rede von Putin am 21.02.2022 gehört und verstanden? Es geht nicht mehr „nur“ um die Ukraine, für Putin geht es um das gesamte Russische Reich in den Grenzen der Sowjetunion von 1990!
Er hat JEDER ehemaligen, heute unabhängigen Sowjetrepublik das Existenzrecht abgesprochen - und dazu gehört auch Moldawien (Transnistrien!), Georgiem (Südossetien!) und das Baltikum. Spätestens dann wären wir im Krieg, weil das NATO-Mitgliedsstaaten sind.
Falls Du es noch nicht mitbekommen hast: Putin hält uns für dekadente Schwächlinge. Deine Einstellung ist eine Einladung zur Invasion in die EU.

Tust.No.One schrieb (Beitrag gelöscht):Das ist der Anfang vom Ende, der Atom wird alles zerstören. Dank unseren unfähigen Staatsoberköpfen, Putin nicht ernst zu nehmen und zu provozieren. Die Menschheit hat absolut nichts anderes mehr verdient

Blöd nur, dass wir seit Jahren mit Russland Appeasment-Politik betrieben haben. Wir hätten schon 2008 beim Georgienkrieg harte Kante zeigen sollen, spätestens 2014. Aber was ist seit dem passiert? Man muss Putin verstehen, hieß es die ganze Zeit.

Maria78 schrieb:Irgendwann sind die Verluste aber so groß, dass sie nicht mehr verheimlicht werden können.
Und Opposition gibt es immer. Die fängt ja erstmal in den Köpfen der Menschen an. Putin erstickt natürlich alles im Keim, wichtige Oppositionelle sitzen im Knast, aber auch hier gilt. Ab einer gewissen Größenordnung wird es schwierig diese Bewegungen zu unterdrücken. Polizeistaat ist sauteuer, die Frage ist, wie lange kann er sich das leisten, bei den bestehenden Sanktionen und den horrenden Kriegskosten.
Ich denke, es ist letztlich eine Frage der Zeit und dass er genau deshalb unter Druck steht.

Gut möglich, aber ich glaube nicht, dass so eine Opposition eine Eskalation des Krieges will. Das Volk wird wohl kaum für den totalen Krieg auf die Straße gehen.

Tust.No.One schrieb (Beitrag gelöscht):Alle Länder hätten sich raushalten sollen. Auch wenn es den Ukrainern gegenüber egoistisch und traurig ist. Aber es ging uns nichts an. Es war ein ein Krieg zwischen Russland und Ukraine

Sollen sich dann deiner Meinung nach immer alle Länder raushalten, wenn eine Atommacht ein anderes Land angreift und dort dann auch noch ein Kriegsverbrechen nach dem anderen begeht?

Gestern kam bzgl Atomwaffen aber sogar von Russland, dass man daran festhält, dass es in einem Atomkrieg keinen Gewinner gibt. Und keine Atomwaffen eingesetzt werden bzw auch keine taktischen Atomwaffen in der Ukraine zukünftig eingesetzt werden.
Klar kamen bisher regelmäßig handfeste Lügen aus Russland und man konnte sich auf Aussagen nicht verlassen. Die halte ich aber für glaubwürdig.
Und werte es für ein Zurückrudern von Lawrows schwachsinnigen Drohungen und Aussagen. Ähnlich wie schon die Entschuldigung an Israel.

Cthulhus_call schrieb:Nein, das sind wissenschaftlich haltbare Hypothesen, wesentlich aktueller als deine Quelle

Ich sehe da sehr viele Fehler drin

Denn allein die Masse die als Rauch in die Stratosphäre gelangen soll ist unrealistisch.

Wie war es denn bei Desert Storm? Perfekter Rauch über Monate.

Moderne Städte neigen nicht zum Feuersturm

Man muss das ganze Mal in Relation Setzen. Zb zum 30000 Megatonnen Ausbruch des Vulkans.

Die gigantische Waldbrände etc..da müsste ja zumindest ein Ansatz vorhanden sein.

Und in dem Bereich wo die Druckwelle die Gebäude kollabieren lässt brennt nichts.. Trümmerhaufen brennen nicht.

Von daher rätselhaft wie die Masse in die Stratosphäre gelangen soll

Hierzulande hat man die Hypothese die in den 80ern populärer wurde nie mehr wirklich hinterfragt

militarynerd schrieb:Das Volk wird wohl kaum für den totalen Krieg auf die Straße gehen.

Für die totale militärische Spezialoperation bitte! ☝️😁

Tust.No.One schrieb (Beitrag gelöscht):Alle Länder hätten sich raushalten sollen. Auch wenn es den Ukrainern gegenüber egoistisch und traurig ist. Aber es ging uns nichts an. Es war ein ein Krieg zwischen Russland und Ukraine. Nun ist es zu spät, durch Waffen Lieferungen und dem Verhalten Putin gegenüber haben wir schon lange seinen Hass und Zorn geschürt.

Du hast leider NICHTS verstanden. Klar hätte man sich raushalten können. Und wenn Putin dann, unter den Augen und dem Schweigen der Welt die Ukraine "befreit" hätte, dann hätte er sich als nächstes die drei baltischen Länder vorgenommen. Und spätestens da, hätte man sich nicht raushalten können. Ganz im Gegenteil. Dann wäre Artikel 5 aktiviert worden. Das sind nämlich NATO Mitglieder. Dann wären wir nämlich wirklich im Krieg mit Russland. Und zwar in einem heißen.
Vermutlich hat eben nur das nicht wegschauen, dies verhindert, bzw. wird es verhindern. Weil Ivan jetzt weiß, dass er nicht rumf... kann. Und wenn er doch der Meinung sein sollte, dann gibt es eben aufs Maul.

@Tust.No.One

1. Beitrag und gleich 50 Rubel verdient.
Zu spät ist es für Putin, er will Krieg und nur er kann ihn beenden.

Tust.No.One schrieb (Beitrag gelöscht):Alle Länder hätten sich raushalten sollen. Auch wenn es den Ukrainern gegenüber egoistisch und traurig ist. Aber es ging uns nichts an. Es war ein ein Krieg zwischen Russland und Ukraine. Nun ist es zu spät, durch Waffen Lieferungen und dem Verhalten Putin gegenüber haben wir schon lange seinen Hass und Zorn geschürt

Die Geschichte der Menschheit hat gelehrt, dass genau diese Denke den Diktatoren der Vergangenheit in die Hände gespielt hat.
Wann immer man sich vor dem Zorn solcher Aggressoren weggeduckt hat, um ja nicht selber in die Schusslinie zu geraten, hat dies zu Massakern, Völkermord und sogar Weltkriegen geführt bzw. dazu beigetragen.

militarynerd schrieb:Gut möglich, aber ich glaube nicht, dass so eine Opposition eine Eskalation des Krieges will. Das Volk wird wohl kaum für den totalen Krieg auf die Straße gehen.

Vielleicht reden wir ein bisschen aneinander vorbei. Nein, so meinte ich das auch nicht, dass die Opposition eine Eskalation will.
Eher, dass der Druck von Innen auf Putin immer größer wird, je länger der Krieg geht. Weil er dann diesen ganzen Kontrollapparat nicht mehr wird aufrechterhalten können. Und dann kommt es in der Regel zum Erstarken der Opposition, und das ist gefährlich für seine Position.
Deshalb benötigt er unbedingt einen schnellen Erfolg. Einen echten, keinen Scheinsieg.
Ob er tatsächlich soweit geht, dafür atomare Waffen einzusetzen, glaube ich aber nicht.

Tust.No.One schrieb (Beitrag gelöscht):Alle Länder hätten sich raushalten sollen. Auch wenn es den Ukrainern gegenüber egoistisch und traurig ist. Aber es ging uns nichts an.

Medwedew hat doch eindeutig gesagt, das Russland zukünftig erst in Lissabon enden soll. Wie sollen wir uns da raushalten? Es geht leider nicht nur um die Ukraine...

Fedaykin schrieb:Ich sehe da sehr viele Fehler drin

Alle Punkte die du aufgezählt hast, habe ich dir bereits Punkt für Punkt widerlegt, wenn du alles immer wiederholst, dauert jede Diskussion doppelt so lang.

Witzig ist vor allem, dass deine eigene Quelle deiner Argumentation widerspricht. An dieser Stelle bringt es nichts, mit dir zu diskutieren, das ist eher für andere Leser gedacht, das die deiner These ein Atomkrieg sei im Grunde nicht so schlimm, nicht einfach folgen.