Leben im Bunker die kommende Zeit überstehen
01.08.2005 um 21:42
Und wie ist das mit den Nervengasen ?
Genügen da nicht wenige Milligramm um einen Menschen zu töten ?
Und werden da nicht Millionen von Tonnen gelagert ?
Haben da nicht die „Ärzte gegen den Atomkrieg “ geschrieben , daß bei einem Einsatz von 400 kg Tabun auf dem Flughafen Laupheim noch in Ulm alle Menschen im Schutzraum sterben würden wenn eine Türe nicht richtig schließen würde und noch im Raum Nürnberg Millionen Menschen sterben würden ? Polemik !
>In einer UNO-Studie über Nervengas steht , daß bei einem Einsatz von
1000 kg Nervengas pro Quadratkilometer in den amerikanischen Vororten mit einer Sterbensrate von 50% gerechnet werden muß ( ohne Vorwarnung) . Oder ein anderes Beispiel :
>Phosgen (Gas aus dem 1.Weltkrieg welches fast 80% der Gastoten bewirkte) hier genügen wenige Milligramm pro Kubikmeter Luft um einen Menschen zu töten (Tabun ist ca.20 Mal gefährlicher) : Es war am 20.Mai 1928 im Hamburg -Harburg im Freihafen .
Es war eine schöne warme Nacht ,viele Leute schliefen bei offenem Fenster , als ein Lagertank der Firma Stolzenberg undicht wurde und ca. 12 Tonnen Phosgen ausströmten !(das entspricht von seiner Gefährlichkeit etwa 400 kg Tabun) . Am Morgen wurden noch einige Wohnviertel evakuiert , 150 Vergiftete wurden in Krankenhäuser eingeliefert , 10 Menschen starben , ein Jahr darauf war schon alles wieder vergessen !
Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis !
> Einen Punkt darf ich nicht vergessen , das sind die Feuerstürme . Normalerweise haben wir vor Feuer wenig Angst ,wenn mal ein Haus brennt , so gehen wir hin „ zum Zuschauen „! Aber überlegen Sie mal : Bei Kernwaffen sprechen wir von 1 kT TNT , von 10 kT TNT oder bei Wasserstoffbomben von 1 MT TNT oder mehr , da könnte man denken , die Einheit 1kg TNT wäre eine „Sprengstoffeinheit“,es ist aber eine Energieeinheit und zwar ist1kgTNT ca 1,2 kWh
>oder 1 kT TNT ca. 1200 kWh usw. Beim Verbrennen von 1 kg Kohle werden 8,3 kWh oder fast 7 kg „TNT“ frei .
1 kg Benzin oder Dieselöl oder Heizöl liefert 9,5 kg „TNT“ .
1 kg Holz (trocken) 3,7 kg TNT usw. Wieviel Holz ist in Ihrem Haus ?
Allein der Dachstuhl kommt gut auf 6 Tonnen Holz ( oder 22,2 T TNT) dazu Dachlatten , Holzdecken , Holzverkleidung , Treppen , Parkett , Möbel ,... wenn das alles brennt sind das gut 10 - 15 Tonnen Holz oder 37 bis 55 Tonnen TNT. Dazu 5000 Liter Heizöl (45 T TNT) oder 5 Tonnen Kohle (41,5 T TNT)
>Zusammen also etwa 100 Tonnen TNT . Und wenn nun 100 Häuser brennen oder Tausend ? Dann haben wir 10 kT TNT oder 100 kT TNT soviel Energie wie eine Atombombe !
>Heute bauen wir ganze Stadtviertel mit Holzhäuser (pardon - Energiesparhäuser) ,
wenn die eine Druckwelle zerstört , da können leicht 50 Tonnen Holz und Holzfaserplatten verbrennen . Auch die Blockhäuser bringen es leicht auf 100 Tonnen Holz (0,37 kT TNT).
>Warum merken wir nichts von dieser Energie wenn ein Haus brennt ?
Wegen der Konvektion !
Die Verbrennungswärme steigt auf und heizt „den Himmel“ . Das wird gleich ganz anders , wenn die Konvektion unterdrückt wird - z.B. in einem Tunnel ! Die Brandunglücke der letzten Jahre haben uns das deutlich gezeigt .
Und es gibt noch ein anderes Phänomen , den „Feuersturm“ : Immer dann , wenn die Verbrennungsgase eines Feuers nicht vertikal nach oben sondern horizontal strömen - gibt es die Gefahr eines Feuersturmes !
>Einfachster Fall , durch starken Wind wird auf der windabgewanden Seite ein Baum verkohlen ein Haus zu brennen beginnen , dort wird es feurig warm !
>Nach warmen wolkenlosen windstillen Tagen wird es Nachts am Boden oft sehr kalt während es 50-100 Meter höher noch viel wärmer ist .
Man nennt das eine Inversion . Wenn jetzt warme Luft , z.B. von einem Feuer oder Kamin aufsteigt , wird sie an der „Inversionsschicht“ anhalten und bewegt sich dann nur noch horizontal (das haben Sie sicher schon oft beobachtet, z.B. im Herbst , wenn am Morgen Bauern Abfall verbrennen oder der Nachbar ein Holzfeuer einheizt).
>Solche Inversionsschichten gibt es sehr häufig und wenn dann gegen Mittag die Sonne den Boden genug erwärmt hat , dann kann die warme Luft vom Boden die Inversionsschicht „durchbrechen“ es gibt Kumuluswolken und plötzlich weht ein Wind .
>So etwas ähnliches tritt auf , wenn am Boden ein starker Brand (z.B. durch Brandbomben) ausbricht . An einer Stelle steigen die Verbrennungsgase besonders heiß auf , durchstoßen die Inversionsschicht und sausen dann -wie in einem Kamin ca 10 000 Meter nach oben . Die dabei verlorengegangene Luft wird durch seitlich zuströmende Luft ersetzt ,welche den Brand jetzt anfacht . Wenn die Inversionsschicht niedrig liegt (50 - 100 Meter) so kann diese seitliche Luft Geschwindigkeiten bis über 100 Km / Stunde erreichen !
>So war es auch am 28.Juli 1942 in Hamburg .
Früh morgens warfen die „Engländer“ pro Quadratkilometer 39 Luftminen , ca 800 Sprengbomben und dann ca 100000 Brandbomben ab.
>Die „Kamine“ bildeten sich über den Stadtteilen Borgfelde und Hammerbrook .
Die Verluste waren gewaltig !
In diesen „Hochöfen“ verbrannte Metall , Stahlbeton stürzte ein, weil die Armierung weich wurde , Menschen verbrannten ohne Rückstand . In den Kellern starben die Menschen an Hypertermie .Viele Luftschutzkeller stürzten ein .
>Auch in Dresden oder Pforzheim ... traten solche Feuerstürme auf !
>Und auch in Hiroshima und Nagasaki .
Lag es daran , daß die Amerikaner ganz gezielt nach so einer Wetterlage geschaut hatten ?
6.August morgens um 8 Uhr 15? bzw. 9.August gegen 11 Uhr . Diese Feuerstürme waren auch der wahre Grund für die vielen Toten dort !
Viele Menschen haben später erklärt , die Hitzestrahlung der Atombombe habe Menschen - noch viele Km vom „Punkt Null“ entfernt - verdampft oder verbrannt . Man hat zwar viele Reste von Menschen gefunden die fast vollständig verbrannt waren - aber das war nicht die Hitzestrahlung der Bombe .
Beweis: 30 % der Energie der Atombombe seien Licht und Wärme-strahlung . Die Atombombe von Hiroshima hatte ca 16 kT TNT = 19,2 Millionen kWh
>Also Strahlung 5,76 Millionen kWh . Diese wird nun nach allen Seiten abgestrahlt . Ein Punkt direkt unter dem Explosionsort ( Explosionshöhe etwa 600 Meter) erhält also pro Quadratzentimeter 0,00013 kWh Energie ( Oberfläche einer Kugel mit 60000 cm Radius ist
>über 45 Milliarden Quadratzentimeter ) . Oder pro Quadratmeter ca 1,3 kWh .
>Mit 1,3 kWh kann man 1,8 Liter Wasser von 20 auf 100 Grad erhitzen und dann verdampfen .
>Pro Quadratmeter kann man also 1,8 mm Wasser verdampfen . Erst wenn in der Haut der Wasseranteil verdampft ist kann sie sich weiter erwärmen und bei Temperaturen von über
> 500 Grad zu brennen beginnen ! Der Wasseranteil beim Menschen beträgt ca 70% !
>Das ist aber reine Theorie !
Das Strahlungsmaximum liegt im grünen Bereich , da streut die Haut das meiste Licht zurück (wir sind „Weiße“). Bis die Haut bei 700 -800 Grad dunkel wird ist der Lichtblitz bereits wieder verloschen !
Beispiel : Japaner welche gemusterte Blusen oder Hemden trugen mit dunklen Farbanteilen : der dunkle Stoff begann zu brennen und dort gab es Brandwunden , der weiße Stoff reflektierte den Großteil der Strahlung -keine Verbrennungen.
>Ergebnis : Direkt am „Punkt Null“ konnte also Haut maximal 1 mm tief schwer verbrennen (oberflächlich verkohlen) und sich durch die Dampfbildung von der Unterhaut ablösen ,
(das war zwar eine tödliche Verletzung , weil bei einer Ganzkörperverbrennung von 50-60% fast keine Überlebenschance besteht) aber das Verbrennen der Körpers kam dann erst durch die Hitze des Feuersturmes .
>Trotzdem muß man bedenken , daß in Hamburg , mitten im Feuersturm , Leute überlebten , weil sie sich mit einem nassen Teppich abdeckten und hinter einer Mauer liegend vor dem direkten „Sturm“ geschützt waren .
>Vermutlich muß man beachten , daß nicht zuviel „Brennbares“ im Haus - und vor allem im Keller (Kohle ,Heizöl,...) gelagert ist .
>Dann dürfte auch in einem trümmersicheren , luftdichten Kellerraum ein Überleben möglich sein .
Zusammenfassung:
Gase wie Tabun und Phosgen wirken nicht unbedingt tödlich siehe Hamburg 1928. Theorie ist eben Theroie und Praxis eben Praxis.
Das eigentliche Problem ist dann wohl nicht nur die Strahlung dann vielmehr der Feuersturm (und das Klima wie vorher schon erwähnt) der dabei entsteht. Da leigt dann auch das Problem des Schutzes eines Schutzraumes.