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Theodizee Problem

53 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Problem, Theodizee Problem ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
dephu Diskussionsleiter
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Theodizee Problem

03.07.2005 um 21:43
Das stammt von Wiki
Theodizee Problem
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Das Problem

In klassischer Weise wurde das Problem bereits durch den griechischen Philosophen Epikur (341-270 v. Chr) formuliert:

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
oder er kann es und will es nicht:
dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
oder er will es nicht und kann es nicht:
dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?

Dieser Text wurde durch den Kirchenschriftsteller Lactantius (ca. 250 bis nach 317) überliefert.

Einige Formulierungen dürften eher der Theologie des Lactantius entsprechen als der Theologie Epikurs. Nach Epikur waren die Götter selige Wesen, die sich nicht um die Welt kümmerten.

Mögliche Lösungsansätze

Das Theodizeeproblem besteht, logisch gesehen, im Widerspruch zwischen zwei Aussagen. Auf der einen Seite steht die Annahme, dass Gott allgütig, allwissend und allmächtig sei; auf der anderen die Erfahrung, dass es Übel in der Welt gibt. Darum können Lösungen des Problems nur darin zu suchen sein, eine der beiden Annahmen auf irgendeine Weise zu entkräften oder, drittens, den Widerspruch für legitim zu erklären. Es gibt im Wesentlichen folgende Lösungsansätze:


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I. Das Böse wird relativiert
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1. Das Böse hat kein eigenständiges Sein, es ist Mangel am Guten (privatio boni)

Das Böse hat kein eigenständiges Sein, sondern ist nur Mangel an Sein bzw. Mangel am Guten (privatio boni) (Augustin, Thomas von Aquin). Daher ist es eigentlich nichts: malum nihil est (Boethius).
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2. Das Böse ist Rest einer unvollkommenen Probeschöpfung Gottes (Kabbalah)

Laut Genesis-Auslegung des Buches Sohar, hat Gott vor der Schöpfung unserer Welt andere Welten erschaffen und wegen ihrer Unvollkommenheit wieder zerstört (soweit herrscht Übereinstimmung mit der Interpretation des Midrasch). Die Reste dieser Welten haben sich lt. Sohar als "Hülsen" (heb. qlipot) erhalten, die fortdauern und das Böse in der Welt verursachen (die "Hinterseite", heb. sitra achra). Da aber auch sie ursprünglich von Gott erschaffen wurden, enthalten sie noch "Funken von Heiligkeit" (heb. nizzozot schel qduschah).
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3. Wir leben in der besten aller möglichen Welten (Leibniz)

Nach Gottfried Wilhelm Leibniz gibt es eine unendliche Anzahl möglicher Welten. Von diesen hat Gott nur eine geschaffen, nämlich die Vollkommenste, in der das Übel den kleinsten Raum hat ("die beste aller möglichen Welten"). Jede Form des Übels ist letztlich notwendig und erklärbar.

Leibniz unterscheidet drei Arten des Übels:

* das malum metaphysicum, metaphysische Übel (das Geschaffene ist notwendig unvollkommen, da es sonst mit Gott identisch wäre),
* das malum physicum, physische Übel (Schmerz und Leid sind notwendig, da sie vom Schädlichen abhalten und zum Nützlichen drängen) und
* das malum morale, moralische Übel (die zur Abwendung von Gott führende Sünde).

Das Böse hat, biblisch gesehen, einen guten Zweck: Das Erkennen von Gottes heiligen Eigenschaften setzt nach der Auffassung einiger voraus, dass die Geschöpfe, die ihn dafür lieben sollen, auch den Gegensatz zwischen Gut und Böse erlernt haben. Diese Erkenntnis wurde dem Menschen aber nicht angeschaffen, sondern sollte in ihm entwickelt werden. Woher aber hätte der Mensch den Gegensatz von Gut und Böse wissen können, wenn negative Umstände ("das Böse") nicht von außen an ihn herangetreten wären? Wie hätte dies ferner anders geschehen können, als durch ein Verbot, irgendetwas zu tun? Und so veranlasste Gott, dass die ersten Menschen von dem "Baum, der klug macht" aßen (1. Mose 3:4), dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Denn es ist häufig die Krankheit, die die Gesundheit angenehm macht; besonders am Übel gemessen tritt das Gute in Erscheinung, am Hunger die Sättigung, an der Mühsal die Ruhe. Nach einer dialektischen (allerdings höchst umstrittenen) Auffassung bilden für Gott diese Gegensätze eine Einheit - für Gott seien alle Dinge gerecht und gut, da sie in seinem Plan zielführend sind; Menschen mögen dagegen das eine für gerecht, das andere für schlecht halten. Wichtig sei ihnen, beides zu erleben.
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4. Das Übel als Durchgangsstadium der Geschichte (Hegel)

Das Übel ist nur ein notwendiges Durchgangsstadium; es dient der dialektischen Entwicklung der Geschichte (Hegel).
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5. Das Übel erscheint nur als böse

Uns erscheinen Dinge nur als böse, aber wir können nicht objektiv urteilen. Sie sind nicht "objektiv" böse.
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5a. Unbedingtes Vertrauen zu Gott statt Suche nach rationalen Lösungen (Küng)

Durch Leiden soll der Mensch zum Leben gelangen. Warum das so ist, warum das für den Menschen gut und sinnvoll ist, warum es nicht ohne Leid besser ginge, das kann keine Vernunft erweisen. Das kann aber vom Leiden, Sterben und neuen Leben Jesu im Vertrauen auf Gott schon in der Gegenwart als sinnvoll angenommen werden, in der Gewissheit der Hoffnung auf ein Offenbarwerden des Sinnes in der Vollendung. (Hans Küng, Christ sein, S. 528)

Unbedingtes und restloses Vertrauen zu Gott, trotz Unfähigkeit, das Rätsel des Leids und des Bösen enträtseln zu können, dafür wirbt Küng (Christ sein, S. 357) - und verschiebt damit den Akzent des Theodizee-Problems: weg vom Problem eines logischen Widerspruchs zwischen zwei Aussagen, hin zur Frage nach der Qualität der Beziehung des gläubigen Menschen zu seinem Gott.
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II. Gottes Eigenschaften sind neu zu durchdenken

Gottes Allmacht, Allgüte und Allwissenheit sind letztlich philosophische Abstraktionen, die von biblischen Schriftstellern wie von christlichen Theologen nicht immer geteilt und mehr oder weniger vorsichtig korrigiert wurden.
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6. Gottes Allgüte wird relativiert
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... durch die Annahme, das Böse sei der Wille Gottes

Das Böse als Wille Gottes: Eine andere, modernere Sicht der Bibel verneint, dass Gott nur für das verantwortlich sein kann, was Menschen als "gut" bewerten, sondern für alles verantwortlich ist, wenn man seine Allmacht ernst nehmen will. Luther hebt den Deus absconditus (verborgenen Gott; Zorn, Gesetz) und den Deus revelatus (offenbarten Gott; Liebe, Evangelium) voneinander ab; Schelling unterscheidet zwischen Grund und Existenz in Gott, wobei Gott qua Grund die Ursache für das Übel sei. Bestätigt sehen sie sich in der Bibel:

* So ist z.B. auch Unglaube gottgewirkt, denn "Gott gibt ihnen einen Geist der Betäubung, Augen die nicht erblicken..." (Rö. 11:8); "es [unser Evangelium] ist denen verhüllt, die umkommen, in welchen der Gott dieses Äons die Gedanken der Ungläubigen blendet, damit ihnen der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus nicht erstrahle."(2. Kor. 4:4).
* Gott könnte auch das Wirken Satans ohne weiteres vollständig unterbinden oder einschränken, wie es im nächsten Äon passieren wird: "Er [ein Bote Gottes] bemächtigte sich des Drachen, der uralten Schlange (die der Widerwirker und der Satan ist) und band ihn für 1000 Jahre." (Offb. 20:1ff). Die Bibel sagt sogar deutlich, dass Gott das Böse erschaffen hat: "Ich [Gott] bilde das Licht und ERSCHAFFE das Finstere, bewirke das Gute und ERSCHAFFE das Böse. Ich, Ieue Aluim, mache all dieses" (Jes. 45:7).
* "Oder geschieht ein Unglück in der Stadt, und der HERR hätte es nicht bewirkt?" (Amos 3:6). ALLES, d.h. ausnahmslos jedes Wesen, dient Gott (Psalm 119:91) - Gott macht alles zu seinem Zweck, auch den Gottlosen (Sprüche 16:4).
* "Was wollen wir nun vorbringen? Doch nicht, es gebe Ungerechtigkeit bei Gott! Möge das nicht gefolgert werden! Denn zu Mose sagt Er: Erbarmen werde ich Mich, wessen ich mich erbarmen möchte; und Mitleid werde ich haben, mit wem ich Mitleid haben möchte. Demnach liegt es nicht an dem Wollenden noch an dem Rennenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott. Denn die Schrift sagt zu Pharao: Ebendeshalb habe ich dich erweckt, damit Ich an dir Meine Kraft zur Schau stelle und damit Mein Name auf der gesamten Erde kundgemacht werde. Demnach erbarmt Er sich nun, wessen Er will, aber Er verhärtet auch wen Er will." (Römer 9:14-18, siehe dazu 2. Mose 4:21, 9:12, 14:4, 14:7).
* "Nun wirst du erwidern: Was tadelt Er dann noch? Wer hat je denn je Seiner Absicht widerstanden? - O Mensch, in der Tat, wer bist denn du, Gott gegenüber eine solche Antwort zu geben?
Das Gebilde wird doch nicht dem Bildner erwidern: Warum hast du mich so gemacht? - Hat der Töpfer nicht Vollmacht über den Ton, aus derselben Knetmasse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen?" (Römer 9: 19-21).
* So war auch die Kreuzigung Jesu in Seinem Plan festgelegt. Niemand konnte das verhindern: "Herodes wie auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels [waren versammelt], um alles auszuführen, was Deine Hand und Dein Ratschluß vorherbestimmt hatten, dass es geschehe" (Apg. 4:26-28, Bibelzitate aus dem KNT).

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... durch ambivalente Gottesvorstellungen

Zum Beispiel im Hinduismus, der altägyptischen Religion (Ägyptische Mythologie, Ägyptische Religion) oder der germanischen Mythologie werden die Götter nicht als absolut gütig und gut betrachtet. Sie vereinen helfende, gebende und friedensbringende Eigenschaften ebenso in sich wie zerstörerisch-wütende und kriegerische. In diesem Sinne wird durch eine ambivalente Gottesvorstellung ebenfalls die Allgüte Gottes relativiert und das Theodizeeproblem umgangen.
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7. Gottes Allmacht wird relativiert...
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...durch Annahme der Freiheit des Menschen

Weitere Ansätze bei der Lösung der Theodizee-Frage liegen darin, dass Gott dem Menschen Freiheit und Eigenverantwortung in seinem Handeln lässt.

* Weil das zeitlich-irdische Leben zwar ein sehr hohes, aber nicht das höchste Gut ist, muss es weder von Gott noch von den Menschen mit allen Mitteln angestrebt werden. Das höchste Ziel bzw. Gut des Menschen ist nach dem christlichen Glauben das ewige Leben, d.h. die maximal mögliche Gemeinschaft mit Gott. Wenn nötig, kann Gott dafür auch das physische Übel einsetzen oder das moralische Übel zulassen (nicht selbst direkt bewirken!).

* Angenommen, Gott kann das Leid zugunsten der menschlichen Freiheit nicht aktiv verhindern und ist selbst daher weitgehend passiv, so stellt sich die Frage nach der Distanz Gottes zum Leid im Diesseits. Hier hakt die Theorie einer "passio continuo" ein, wonach Gott nicht distanziert zum irdischen Leid ist, sondern am Unrecht der Welt leidet - und zwar nicht nur gedanklich-geistig sondern seinshaft: Erlebt und Erlitten durch die Passion Christi, dem Gipfelpunkt der Offenbarung.

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...durch die Annahme, Gott habe sich von den Menschen zurückgezogen, weil sie ihn ablehnen

Grundlage dieses Ansatzes (z.B. vertreten durch Wilhelm Busch (Pfarrer)) ist die Beobachtung, dass in der westlichen Welt die Säkularisierung stets voranschreitet. Die Gebote Gottes werden nicht mehr beachtet und sind den meisten Menschen nicht einmal bekannt. Dies ist nun also ein klares Nein zu Gott durch die Nichtbeachter. Ein "Nein" durch Nicht-Kenner ist das noch keineswegs. Gott respektiert diese scheinbar endgültige Entscheidung und zieht sich weitgehend, aber nicht ganz, zurück. Gott weiß nämlich, dass der Mensch dazulernt und zu einem geistig fortgeschritteneren Zeitpunkt aufgrund gereifter Einsicht, dass er Gottes Hilfe braucht, eine andere Entscheidung treffen könnte, die eine vertieftere Wissens- und Verstehenslage beinhalten kann.

Dietrich Bonnhoeffer treibt solch eine Sicht in einem seiner Briefe auf die Spitze: "...Vor und mit Gott leben wir ohne Gott. Gott lässt sich aus der Welt hinausdrängen ans Kreuz, Gott ist ohnmächtig und schwach in der Welt und gerade und nur so ist er bei uns und hilft uns."
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...durch die Annahme, die Schöpfung sei "nicht fertig"

Neutestamentliche Theologen wie der Heidelberger Neutestamentler Klaus Berger weisen darauf hin, dass die Bibel selbst und damit der christliche Glaube nicht das Ziel habe, eine Antwort auf die Herkunft des Bösen zu geben, sondern eher darauf, dass Gott die Errettung daraus sei. Gott habe das Böse nicht geschaffen, sondern das Böse war bereits gegeben, als Gott zu wirken begann. Im Alten Testament der Bibel schafft Gott die Welt als einen Bereich der Ordnung, der dem lebensfeindlichen Chaos abgerungen wurde. Das Chaos und die Mächte, die den Menschen und das Leben bedrohen, werden hier vorerst zurückgedrängt, die Chaosmächte sind aber weiterhin anwesend und gefährlich, sobald die Anwesenheit Gottes schwindet. Dadurch wird die Allmacht Gottes als Prinzip in Frage gestellt, welche im biblischen Denken so nicht bekannt sei, sondern eher aus dem Einfluss des griechischischen Denkens komme. Gott ist demnach dabei, in einer bösen Welt und einer unfertigen, schwachen Schöpfung sein Reich aufzubauen, aber dies kann er eben nicht mit einem Fingerschnippen und in einem Augenblick tun (insofern ist der Begriff von Allmacht falsch). Allmacht sollte vielmehr so verstanden werden, als dass letzten Endes die Verheißung des Reiches Gottes und der vollendeten Schöpfung erfüllt wird und Gott mächtiger als alle anderen Mächte in Raum und Zeit ist, nicht aber, dass Gott alles und jedes jederzeit wirkt. Das Geheimnis der Zeit steht zwischen der "schwachen Schöpfung" und der Erfüllung der Verheißung. Berger sagt in einem Zitat: "Gott ist nicht grausam davon bin ich im Laufe meines Lebens als Neutestamentler zusehends überzeugt. Sondern, wenn ein Unglück passiert, ist es allemal die Eigengesetzlichkeit dieser Schöpfung. Wenn jemand vor das Auto läuft und überfahren wird, ist es kein grausamer Gott, sondern es sind die Naturgesetze. Wer so über die rote Ampel hinwegsieht, dem ist nicht zu helfen. Wunder sind für diese Fälle nicht vorgesehen. Es gibt kein Menschenrecht auf Wunder. Der Tod gehört zu dieser Schöpfung hinzu, weil sie schwach ist. Gott will die Überwindung des Todes in all seinen Formen." (Zitat aus einem Interview, siehe http://www.evangelische-kirchenzeitung.de/200213/glaube.htm)
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...durch den Hinweis auf Christus am Kreuz

Durch die Kreuzigung Christi sei die Ohnmacht Gottes deutlich geworden (Dorothee Sölle: "Gott hat keine anderen Hände als die unseren").
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...durch die Theorie des Dualismus

Das Böse sei durch gefallene Engel, den Satan, Demiurgen oder miteinander konkurrierenden Weltprinzipien zu erklären. Als Beispiel hierfür kann die altpersische Religion dienen, in der davon ausgegangen wurde, dass zwei gleich mächtige Urprinzipien die Welt beherrschen: Auf der einen Seite das gute, gebende, göttliche Prinzip, auf der anderen Seite das böse, nehmende, widergöttliche. Auf diese Art und Weise der Darstellung wird die Allmacht Gottes relativiert, denn die beiden, voneinander untrennbaren Prinzipien ergeben eine dualistische, Gutes und Böses gleichsam enthaltende Gottesvorstellung. Andere, ebenfalls dualistische Gottesvorstellungen finden sich in der Gnosis und im Manichäismus. Ein atheistisches Beispiel wäre das Ying-Yang der chinesischen Philosophie, welches die Geschehnisse in der Welt durch dualistische Urprinzipien erklärt.
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8. Gottes Allwissenheit wird relativiert
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III. Sowohl an der Realität des Bösen als auch an Güte, Allmacht und Allwissenheit Gottes wird festgehalten
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9. Es gibt keine Lösung (Barth)

Nach Barth gibt es keine Lösung des Theodizee-Problems. Wir sind nicht berechtigt, Gott anzuklagen. Wir können nur dialektisch vom Paradoxon reden (Karl Barth: Das Böse ist die "unmögliche Möglichkeit").
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10. Bei der Metaphysik stößt die Vernunft an ihre Grenzen (Kant)

Wir sind zu begrenzt, um metaphysische Spekulationen anzustellen. Hier stößt unsere Vernunft an ihre Grenzen (Kant, Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee, 1791).
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IV. Die Existenz eines Gottes wird negiert
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11. Folgerungen der Atheisten und Agnostiker

Die atheistische Schlussfolgerung aus der, wie man meinte, misslungenen Theodizee gewann Ende des 18. Jahrhunderts an Boden. Als nach dem Erdbeben von Lissabon 1755 die optimistische Leibniz'sche Lösung der Theodizee für viele an Plausibilität einbüßte, war es nur noch ein kleiner Schritt, anstatt Gottes Güte gleich Gottes Existenz zu verneinen. Odo Marquard: "[Nach 1755] lag es nahe, zu meinen: die Theodizee gelingt nicht dort, wo - wie bei Leibniz - Gott durch das Schöpfungsprinzip 'der Zweck heiligt die Mittel' entlastet, sondern erst dort, wo Gott von diesem Prinzip entlastet wird. Wo dieses Prinzip als Prinzip der Schöpfung gleichwohl unangefochten bleibt, muss das schließlich folgende Konsequenz haben: Gott muss - zugunsten seiner Güte - aus der Rolle des Schöpfers befreit, ihm muss - zur Rettung seiner Güte - sein Nichtsein erlaubt oder gar nahegelegt werden. ... Durch diesen Atheismus ad maiorem Dei gloriam wird der Mensch der Erbe der Funktionen Gottes: nicht nur seiner Funktion als Schöpfer, sondern eben darum auch ... seiner Funktion als Angeklagter der Theodizee." Damit sei die Theodizee in der zweiten Hälfte des 18. Jh. in die Geschichtsphilosophie gemündet (Odo Marquard: "Der angeklagte und der entlastete Mensch in der Philosophie des 18. Jahrhunderts". In: Ders., Abschied vom Prinzipiellen, reclam, Stuttgart 1981, S. 39-66, hier S. 48). An Gottes Allgüte, Allwissenheit und Allmacht wird also in vollem Umfang festgehalten. Zur Rettung aller drei klassischen Eigenschaften wird aber die Existenz (des so definierten) Gottes aufgegeben.

Viele Atheisten und Agnostiker schlussfolgern aus dem Problem der Theodizee, die Existenz eines allmächtigen, allgütigen und allwissenden Gottes, wie ihn viele Religionen kennen, sei zu verneinen. Um diese Ansicht zu widerlegen, schwächen oder relativieren Theisten den Gottesbegriff, und sehen daher in der Theodizeeproblematik kein Argument gegen die Existenz Gottes. Siehe auch: Atheismus, Gottesbeweis
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12. Buddhismus

Im Buddhismus findet sich ebenfalls ein atheistischer Lösungsansatz der Theodizeefrage. Buddha bzw. Siddhartha Gautama formulierte die These, das Leid resultiere nur aus der Lebensgier des Menschen, aus dessen krampfhaften Klammern am Leben mit seinen materiellen Gütern. Verzichte der Mensch auf Erklärungsversuche des Göttlichen und der Welt und lasse er von seiner unbeschränkten Lebensgier ab, so erlange er die heilige Gleichgültigkeit, die ihn völlig unabhängig und leidfrei leben lassen werde.

Der Buddhismus bietet also eine atheistische Lösung des Theodizeeproblems an.


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Theodizee Problem

03.07.2005 um 22:02
@dephu
Der Buddhismus ist keine Religion, sondern eine Lehre! Außerdem ist es nicht das Ziel Gottes, alle Überl zu beseitigen, sondern daß die Menschen ihn lieben. Die Geschichte hat uns gelehrt, daß jedes Volk, dem Gott zuviel Gutes getan hat, letztlich eigensüchtig wird (siehe aktuell die USA)!

"If you want to imagine the future - imagine a boot stomping into a human face forever"
- George Orwell, "1984"



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dephu Diskussionsleiter
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Theodizee Problem

03.07.2005 um 22:12
brauchen uns nicht wegen spitzfindigkeiten streiten. ausserdem stammt das nicht von mir sondern von wiki :P. Gott hat ein Ziel? Und wenn es erreicht ist ?
Gott wurde vielleicht öfters fehlinterpretiert...

Liebe Grüße ^^


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Theodizee Problem

03.07.2005 um 22:47
Vielleicht liegt das Problem einfach darin, Gott mit unserem menschlichem begrenzten Gedankengut erfassen zu wollen...


Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in Acht nehmen.



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Theodizee Problem

03.07.2005 um 22:51
Ist es denn nicht so, dass eigentlich alle Religionen darauf basieren, in diesem Leben getestet zu werden, und nach dem Tod erst die "Belohnung" zu kriegen?
Tja, mit was will man den Menschen denn testen, wenn nicht durch Übel und Not?


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dephu Diskussionsleiter
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Theodizee Problem

03.07.2005 um 23:22
Der Mensch tut nur so, als sei er beschränkt. Er ist auch schon davon überzeugt ^^. Die Tragik liegt halt am scheinbaren Unvermögen des Menschen das auf der Welt vorhande Übel mit Gott in Verbindung zu bringen. Warum sollte das ein Gott wollen? Das Problem ist, wir bewerten Gott als "Gut" und erwarten dann auch nach menschlichen Maßstäben gerichtete "Aktionen" von ihm. Insofern stimme ich vielen Philosphen zu, die meinen, Gott ist eine Erfindung des Menschen. Und genau deswegen sind so viele "entäuscht" von ihm.


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Theodizee Problem

04.07.2005 um 00:08
Schliesse mich Kemalist an!

Alleine der Umfang an Interpretationen und Literatur im heutigen Zeitalter des Atheismus zeigt für mich, dass der feste Glaube ans Jenseits nur noch schwach vorhanden ist! Wer an das Jenseits glaubt, der weiss oder spürt, dass das Diesseits ein rauhes Exerzierfeld ist, in dem sich jeder einzelne beweisen muss! Die volle Gerechtigkeit wird es erst im Jenseits geben, denn dort wird Gott niemanden mehr auf sein Gottesvertrauen und auf sein Verantwortungsbewußtsein hin prüfen!

In einem Punkt sind sich mehr oder wenige alle islamischen Denkansätze zu diesem Thema einig:
Gott der Allmächtige hat das Gute und das Schlechte als Prüfung für die Wesen, die er mit dem freiem Willen ausgezeichnet hat, geschaffen (Menschen und Djinn). Aber er wünscht sich von ihnen nur die guten Dinge und hilft ihnen, durch die Offenbarungen und Propheten (der letzte ist Muhammad sws), den geraden Weg einzuschlagen und die schlimmen Dinge zu meiden!
Wir haben also einen freien Willen. Gott läßt uns soviel freien Willen, wie er will! Wieviel das ist, weiss niemand außer er!
Denn ER determiniert auch viele Dnge, sowohl Herkunft, Eltern, Charaktereigenschaften, und auch unser grober Lebensweg stehen nicht in unserer eigenen Macht!
Gott determiniert unser Sein, aber er gibt uns gleichzeitig den freien Willen, so dass wir die freie Entscheidung in vielen Dingen treffen können und müssen!
Wieviel determiniert ist und wieviel freier Wille: In diesem Punkt gibt es auch unter den muslimen keine Einigkeit! Wichtig ist, dass beide Komponenten zusammengehören im Bezug uf unser Dasein!

Hungersnöte, Kriege, Naturkatastrophen usw:
Das sind große Prüfungen für alle Menschen (ein hungerndes Kind in Afrika prüft unser aller Mitgefühl, sei es durch materielle Hilfe oder nur emotionales Mitgefühl, und Mitgefühl läßt den Gerechtigkeit und Glauben wachsen) , die entweder direkt oder indirekt von Gott hervorgerufen werden können oder von den Menschen, aber Gott läßt sie in manchen Fällen abirren und großes Leid verursachen und ertragen!


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Theodizee Problem

04.07.2005 um 00:16
Will jemand ein zu 100% sicheres und friedliches Leben haben?
Wenn ja dann soll er Gott so gut wie möglich dienen damit er nach dem Dieseits im Jenseits ins Paradies kommt, dort gibt es das Böse nicht.

Im Koran sagt Gott sehr oft dass das Leben im Jenseits besser als der im Dieseits.
Gott verlangt deshalb von den Menschen das sie nicht zu sehr nach den Gütern dieser Welt streben, weil der Jenseits besser für den Menschen ist.
Der Mensch sollte ja auch im Paradies sicher leben, doch es kamm so das Adam und Eva die prüfung nicht bestanden und sündigten, Gott vergab ihnen, aber denoch mussten sie den Garten verlassen, es schaut jetzt so aus das jeder in diesem Leben beweisen muss ob er zu den Guten oder Bösen gehört.
Diese Trennung versuchen viele zu leugnen doch das Gute und das Böse sind nicht gleich und sie können am besten nur von Gott definiert werden (was also wirklich Gut und Böse ist), kommt mir also nicht mit der Relativität von Gut und Böse :)

Auf der Erde gibt es das Böse (genereller Unheil) wegen folgenden Sachen:

--Der Teufel (Shaitan, Satan, Iblis... er hat viele Namen), er schafft es immer wieder Menschen in die Sünde zu treiben, damit ist er der indirekte Verantwortliche für viele menschliche Fehler die zu Unheil führen.

--Der Mensch selber (ohne vom Teufel beeinflusst zu sein) macht Fehler mit seinem freien Willen.

--Die Prüfungen, womit Gott die Menschen prüfen will.

--Die Strafen Gottes, es ist oft schwer zu verstehen ob ein Unheil eine Prüfung oder eine Strafe ist.

Und die, denen das Wissen gegeben wurde, sehen, daß das, was dir von deinem Herrn offenbart worden ist, die Wahrheit ist und zu dem Weg des Allmächtigen, des Preiswürdigen leitet. (Koran 34:6)


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aldi ehemaliges Mitglied

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Theodizee Problem

04.07.2005 um 00:30
@al-chidr

>>Die volle Gerechtigkeit wird es erst im Jenseits geben, denn dort wird Gott niemanden mehr auf sein Gottesvertrauen und auf sein Verantwortungsbewußtsein hin prüfen!<<


Der Islam lehrt ,daß Allah keine volle/totale Gerechtigkeit kennt.
Allah ist nicht mit menschlichen Maßstäben meßbar und entzieht sich jeder Beurteilung -nach islamischer Auffassung.

>>3. Der Wille Allahs im Islam
Ich zitiere den Koran nach der Übersetzung von A. Th. Khoury, z. Aufl. Gütersloh 1992. Das Wollen Allahs wird im arabischen Koran durch Verbformen (z.B. Sure 2,142: „Er führt, wen er will, zu einem geraden Weg".) oder durch Absichtserklärungen („Ich werde einen Menschen aus Ton schaffen", Sure 38,71) umschrieben. Allahs Wille kann aber auch durch die Ausdrücke Befehl Allahs (so in Sure 9,48), Handlungsweise Allahs (so in Sure 33,62), das Verb leiten und entsprechende Nomina (Wegleitung) wiedergegeben werden (s.o. Sure 2,142).
a. Das Wesen des Willens Allahs
Nach allgemeinem islamischem Verständnis ist das Wesen Allahs letztlich verborgen. Allah ist letztlich eine unverstehbare Macht. Nur seine Eigenschaften sind dem Menschen erkennbar. Dazu gehört der Wille Allahs.
Im Islam wird betont, dass der Wille Allahs absolut frei ist und durch nichts bedingt wird. Die Menschen erfassen nichts von dem Wissen Allahs „außer was er will", heißt es in dem berühmten Thronvers Sure 2,255. „Gott schafft, was Er will. Wenn Er eine Sache beschlossen hat, sagt Er nur: „Sei!, und sie ist", sagte der Engel zu Maria, als er die Geburt Jesu ankündigte (Sure 3,47). Häufig sind die Formeln „Gott tut, was er will" (z.B. Sure 2, 53), „wenn Allah will" oder „wenn Allah gewollt hätte"; z.B. wird Muhammad von Allah angesichts der Unbußfertigkeit seiner Gegner in Sure 6,35 getröstet: „Wenn Gott gewollt hätte, hätte er sie in der Rechtleitung vereint."In Erinnerung an die Berufung Sauls zum König Israels sagt der Koran: „Gott lässt seine Königsherrschaft zukommen, wem er will" (Sure 2,247). Der Koran kann aber auch sagen, dass im Verhalten Allahs Kontinuität besteht, wenn es darum geht, die Gegner des Islam zu vertreiben und zu töten: „So war das beispielhafte Verfahren
Gottes mit denen, die vorher dahingegangen sind. Und du wirst im Verfahren Gottes keine Änderung finden" (Sure 33,62).
Natürlich kann auch die Bibel von der unbegrenzten Freiheit Gottes reden, aber in ihr korrespondiert auf der anderen Seite seine unverbrüchliche Bundestreue. Der Islam betont dagegen einseitig, dass Allah absolut frei in seinen Entscheidungen ist. Deshalb ist der Wille Allahs letztlich etwas Abstraktes und Unheimliches.
Der Koran geht davon aus, dass Allah das Gute will. Die gute Schöpfung entspringt dem Willen Allahs. Allah will das Gute für seine Geschöpfe, besonders für die Menschen. Allah beherrscht die Natur und die Geschichte mit seinem Willen. Das heißt aber auch, dass das Universum und alles, was in ihm geschieht, in jedem Atom von Zeit von Allah abhängig ist. Wenn er will, kann er alles in Nichts aufhören lassen. Das gibt dem Willen Allahs etwas Despotisches. Der Islam kennt nicht die Bundestreue Gottes zu seiner Schöpfung, wie sie im Noahbund formuliert ist (Gen 9,817).

.....

Zusammenfassung
Der Wille Allahs ist der Wille einer unpersönlichen Allmacht, die zwar das Gute für den Menschen will, die aber in letzter Konsequenz absolut frei ist, weshalb sich der Mensch nur unter den unergründlichen Willen Allahs beugen kann. Der Mensch kann keine persönliche Beziehung zu Allah haben und bei ihm keine Geborgenheit finden. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Allah um den einzelnen Menschen ringt, um ihn aus dem Tod zum ewigen Leben zu retten. Allah legt dem Menschen das Gesetz als seine Willensbekundung vor, lässt ihn damit aber allein. Wenn der Mensch der Shari'a nicht folgt, schadet er sich selbst und hat als Konsequenz die ewige Höllenstrafe zu tragen.
Die islamische Theologie beschäftigte sich intensiv mit der Frage, wie der freie Wille Allahs und die Entscheidungsfreiheit des Menschen sich zueinander verhalten. Vielfältige Antworten bis hin zu einer völligen Vorherbestimmung aller menschlichen Taten durch Allah wurden gegeben. Letztlich konnten nur Kompromissformeln gefunden werden, um sowohl die Freiheit Allahs als auch Verantwortlichkeit des Menschen zu wahren. Letztlich bleibt auch der glaubende Muslim bis zum Jüngsten Gericht in einer Spannung der Ungewissheit. <<

Quelle:http://www.rgav.de/akzente/01-2.htm (Archiv-Version vom 25.08.2005)


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jin ehemaliges Mitglied

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Theodizee Problem

04.07.2005 um 00:44
wieso sind diese religösen anhänger immer der meinung gott / was es auch immer ist , sei so einfach?
vorallem die vorstellungen der christen juden und muslimen....


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Theodizee Problem

04.07.2005 um 00:49
Der Wille Allahs ist der Wille einer unpersönlichen Allmacht, die zwar das Gute für den Menschen will, die aber in letzter Konsequenz absolut frei ist, weshalb sich der Mensch nur unter den unergründlichen Willen Allahs beugen kann. Der Mensch kann keine persönliche Beziehung zu Allah haben und bei ihm keine Geborgenheit finden. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Allah um den einzelnen Menschen ringt, um ihn aus dem Tod zum ewigen Leben zu retten. Allah legt dem Menschen das Gesetz als seine Willensbekundung vor, lässt ihn damit aber allein. Wenn der Mensch der Shari'a nicht folgt, schadet er sich selbst und hat als Konsequenz die ewige Höllenstrafe zu tragen.



Seriöse propaganda gegen den Islam, Respekt!

Abgesehen von dieser "Zusammenfassung" ist der hingeposte Text aber interessant!

Natürlich ist Gott vollkommen frei und jedes Atom von seinem Willen abhängig! Aber sein Wille ist unmißverständlich konform mit seiner Gerechtigkeit und seiner Barmherzigkeit! Der fromme Muslim baut durch seine Gebete (Pflichtgebet, Sunnagebete, Bittgebete, Koranrezitation) oder durch das Fasten im Ramadan oder durch demütiges Sinnieren über des Schöpfer und seine Schöpfung und über den Kora selbstverständlich eine persönliche Beziehung auf, die auch als solche empfunden werden kann!
Und selbstverständlich setzt sich Gott für jede Seele ein, die an ihn glaubt oder in der der der gute Wille dazu schlummert! Warum zählt eine gute Tat bei Gott wohl 10 Mal soviel wie eine schlechte?
Aber Gottes Wohltaten und seine Barmherzigkeit annehmen....
DAS müssen wir selber, DAS ist unsere Prüfung!!!


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Theodizee Problem

04.07.2005 um 00:57
Ja wer die Sharia nicht befolgt und auch nicht den Willen dazu hat (viele Menschen sind schwach, Gott verzeiht unter Umständen jede Sünde außer Leugnung des Monotheismus und Nicht- Anerkennen seiner Befehle durch Koran und Sunna), aber dazu in der Lage wäre, der muss sich selbst dafür vor Gott verantworten!
Es gibt bei uns keinen Gottessohn, der aus seiner Liebe heraus jeden Mensch rettet, der an ihn glaubt, selbst wenn er ein Sklaventreiber oder Playboy ist und bis zu seinem Tod nicht bereut...


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aldi ehemaliges Mitglied

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Theodizee Problem

04.07.2005 um 00:58
@al-chidr

>>Er führt, wen er will, zu einem geraden Weg".<<
>>„Wenn Gott gewollt hätte, hätte er sie in der Rechtleitung vereint."<<

Was sagen diese Textstellen aus?
Er sagt doch klar, aus, daß es nicht in der Macht dieser Menschen, von denen da die Rede ist, stand, ob sie Allah Willen tun ,sondern es lag nur an Allah selbst.
Wo ist denn da der freie Wille ,der freie Wille, sich für das gute oder Böse zu entscheiden?


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Theodizee Problem

04.07.2005 um 01:00
@dephu
Gott wird sein Ziel niemals erreichen können, weil es in der Natur des Menschen ist, böse zu sein!

"If you want to imagine the future - imagine a boot stomping into a human face forever"
- George Orwell, "1984"



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jin ehemaliges Mitglied

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Theodizee Problem

04.07.2005 um 01:04
also wen ich sterbe wil ich ins nichts und nicht in so ne hölle von irgend einem gott...
er hat mich nicht gefragt ob ich leben sterben oder sonst was will..

er hat nicht sdsas recht dazu mich aus dem nichts ins dies/jehnseits zu holen bingen....

hat auch kein recht dazu überhauptwas aus dem nichts zu erschaffen und acuh keinen grund dafür......


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Theodizee Problem

04.07.2005 um 01:23
Wie gesagt, Alles im Universum hängt von seinem Wille ab! Aber sein Wille setzt sich nicht über seine Gerechtigkeit und Barmherzigkeit hinweg! Zu seinen Eigenschaften gehören ein vollkommener Wille und vollkommene Gerechtigkeit! Willkür im menschlichen Sinne gibt es bei IHM nicht, darüber ister erhaben!!!
Und kraft seines Willens gibt er uns den freien Willen in Maßen!
Es gibt einen bekannten Vers im Koran, der den freien Willen das Menschen bestätigt: Gott verändert eine Gruppe/Volk nicht bevor es sich nicht selbst ändert (Sure 13, Vers 11)


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jin ehemaliges Mitglied

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Theodizee Problem

04.07.2005 um 01:31
al-chidr
erzähl mir bitte mal wie ein so krasses wesen wie gott
das ganze universum erschaft und alles was drinne ist villt sogar noch mehr universen... +die lebewesen..
auch noch schwächen einbaut?
bzw nicht die vollkommenheit auf einmal den menschen gibt..

ist das für so ein wesen nciht unlogisch?
ein wesen das so eine ordnung wie das universum erschaft

und kommt mir nicht mit der these das die menschen stufen weiße eingeführt werden...

weil es gibt acuh menschen die seit 1000jahren tod sind...


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aldi ehemaliges Mitglied

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Theodizee Problem

04.07.2005 um 01:34
@al-chidr

>>Gott verändert eine Gruppe/Volk nicht bevor es sich nicht selbst ändert<<


Jetzt mal ehrlich, dieser Satz belegt deine ansicht überhaupt nicht.
Wenn sich die besagte Gruppe /das besagte Volk geändert hat, wird Gott es noch einmal ändern? Etwa von Gut nach Böse und von Böse nach Gut, oder was jetzt. Letztendlich kommt doch nur Willkür raus, oder wie oder was?

>>Willkür im menschlichen Sinne gibt es bei IHM nicht, darüber ister erhaben!!! <<

Die islamische Auffassung ist eine andere. die von mir geposteten Textstellen belegen das, und es gibt auch in Hadithen Textstellen ,die eine deutliche Sprache sprechen.
Sie sind Ausdruck der sichtweise, die die Moslems von Allah haben.


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Theodizee Problem

04.07.2005 um 01:40
mehr als zum Nachdenken anregen können wir in diesem Forum nicht!

Denk mal über das obige Koranzitat tief nach und auch über die Zitate, die du gepostet hast, ebenso über die Hadithe, in denen steht, dass das Leben des Menschen im Mutterleib bereits aufgezeichnet wird! Denk in diesem Zusammenhang über das Zeitverständnis bei Gott nach!


Dann wirst du nicht mehr so leichtfertig scholastische christliche Angriffsversuche gegen die islamische Theologie so unreflektiert hinnehmen!


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jin ehemaliges Mitglied

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Theodizee Problem

04.07.2005 um 01:45
hey man fuck alder spielt es überhaupt eine rolle ob christ oder muslim????ß
glauben doch eh beide an den selben gott
nur auf andere art und weiße... was beweiß genug ist das es irreführung ist von irgendwelchen kranken leuten


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aldi ehemaliges Mitglied

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Theodizee Problem

04.07.2005 um 01:46
@al-chidr

>>Denk mal über das obige Koranzitat tief nach<<


Ich habe über das von dir gepostete Koranzitat nachgedacht, und bin zu dem Schluß gekommen , daß es überhaupt keinen Sinn ergibt!
Dieser Satz ist nur eine kranke Ausgeburt von einem Satz, solche hohlen Phrasen wurde ich vielleicht einem zutrauen ,der sich sein Hirn weggesoffen hat, aber ein Prophet wie Mohammed sollte sich deutlicher ausdrücken können, auch zum Wohle seiner Schäfchen ,die müssen doch wissen, was Sache ist!

Die Aussage der Textstellen ,die ich gepostet habe, war dagegen klar und eindeutig.


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