Simowitsch schrieb:Linke sondern immer ihr theoretisches Gesülze ab über Kapitalismus allgemein und wie unsozial und bösartig er doch sei, statt dass sie sich mal mehr um unser Europa Gedanken machen.
Also 1. schreibe ich nicht über theoretisches "Gesülze". Es sind Meinungen, Sichtweisen, praktische Erkenntnisse und Ideen. Auch der Kapitalismus wie du ihn beschreibst ist ein rein theoretisches Konstrukt das reinem Wunschdenken unterliegt.
2. betrachte ich den Kapitalismus wie den Kommunismus/Sozialismus als etwas weder gutes noch böses, als reines System ist das wertefrei und beschreibt einen gesellschaftlichen/wirtschaftlichen Mechanismus der sozial, liberal oder konservativ geprägt sein kann. Der Kapitalismus selbst besitzt keine moralische Wertung die man in gut oder böse einteilen kann, dies geht nur bei den Menschen die in den spezifischen Systemen leben und ihre Handlungsweisen bestimmen über konstruktive oder destruktive Aspekte.
3. machen sich gerade viele linke auch viele Gedanken um Europa und dessen Zukunft, ihnen das Gegenteil zu unterstellen zeigt nur das du auf einem Auge scheinbar blind oder ignorant bist.
Simowitsch schrieb:Das ist nämlich der wesentliche Schlüssel zu einer sozialverträglichen und freiheitlichen Globalisierung.
Die Globalisierung geht zu Gunsten westlicher Staaten und Nationen, nicht zu internationalistisch, egalitären. Damit wurde durch diese Form der zentralistischen Globalisierung westlicher Märkte eine weltweite Ungleichheit geschaffen die nicht nur zu Lasten der Länder geht die reich an Rohstoffen sind, sondern auch zu den Regionen die billig für den Westen produzieren und ihre eigenen Arbeiter ausbeuten.
Simowitsch schrieb:Aber ihr Linken lenkt immer von dem Umstand ab, dass Amerika zu viel Macht in der Weltwirtschaft hat, und sein Einfluss auch auf Europa zu groß ist.
Ich denke ALLE linken dieser Welt sind sich einig wenn es um den Imperialismus der USA geht, dieser ist schädlich für die Welt und geht auch zu Lasten Europas, Asiens, Afrikas und Südamerikas, so aber auch zu Lasten des Volkes der USA selbst! Gerade Linke sind starke Kritiker der US-Regierung und ihrer globalistischen Marktwirtschaft. Jedoch sind sich linke auch einig das es keinen zentralen Sündenbock als Nation gibt, wenn es einen Sündenbock gibt, dann die Gier der Monopole, Großbanken, des militärisch-industriellen Komplexes, der Theokraten, Plutokraten, Despoten und Egomanen dieser Welt. Eine Nation oder ein bestimmtes Volk kann nicht die Schuld an der Situation in der Welt tragen, es sind die Mechanismen der Wirtschaft und der Märkte die diese Situation erschaffen haben!
Simowitsch schrieb:Ein gesunder Antiamerikanismus in Verbindung mit Liberalismus ist vernünftig. Das heißt aber auch, gegen Russland und China in ihrer heutigen Form zu sein.
Was für ein Unsinn! 1. seit wann ist Liberalismus und Antiamerikanismus in einem Satz zu nennen? Gerade die USA sind doch ein Land mit ausgeprägtem Liberalismus, leider einem rein marktwirtschaftlichen der die soziale Komponente dezent ignoriert hat! Es ist falsch gegen Nationen und Völker zu sein, du scheinst in deinem Denken sehr vorurteilsbehaftet zu sein. Auch Russland und China sind inzwischen Systeme kapitalistischer und marktwirtschaftlicher Gangart. Mit anderen Worten der Kapitalismus ist eine globale Instanz und ALLE Systeme der Welt basieren auf Akkumulation. Nur ist das eben an Wachstum oder Expansion gebunden und das macht es fast unmöglich diesen auf den Boden der Tatsachen zu holen das grenzenloses Wachstum in einer begrenzten Welt unmöglich ist. Das System ist schon vor einiger Zeit gescheitert, wir leben nur noch in einem Zombiekapitalismus, einem untoten Wirtschaftsgefüge das sich mehr und mehr um die letzten großen Rohstoffquellen prügelt.
Simowitsch schrieb:Ich will als Neoliberaler den US-Einfluss auf Europa beschränken, und sehe deshalb Europa und Freihandelsabkommen kritisch.
Das nennt man auch Imperialismus und dieser wird erst dann enden wenn sich die Völker Europas emanzipieren und von den USA lösen. Ich selbst bin ja für eine eurasische Union mit Russland, leider wird diese von den USA mit allen Mitteln verhindert und gebremst, die EU ist eben der Schoßhund der USA und eben Teil der Nato-Hegemonie.
Simowitsch schrieb:Ich bin als ordoliberaler Freidenker sogar der Meinung, dass wir ein starkes und einiges Europa brauchen ohne den Euro - das der USA paroli bietet und eine echte Alternative mit anderen Werten und Lebensstil.
Wie soll man dem Dollar mit einem Haufen an wertlosen Währungen die zwangsläufig abgewertet werden müssen um bestehen zu können die Stirn bieten? Dies schafft keine einzelne Währung, dies würde nur eine Währungsunion schaffen, jedoch würde sie nicht die Problemursache lösen, denn unser System ist nur so instabil weil es wie das System in den USA auch auf Akkumulation und Wachstum basiert. Das Prinzip stößt an seine Grenzen egal mit welcher Währung man auch immer handelt!
Deine Weltsicht ist ziemlich absurd
@Simowitsch ;)Übrigens innerhalb der AntiFa und Linken gibt es auch durchaus EU-kritische Haltungen, man ist zwar kosmopolitisch/internationalistisch und für eine Auflösung von nationalen Abgrenzungen und Ausgrenzungen, jedoch nicht für eine Renationalisierung Europas. Letzteres wäre ein massiver Rückschritt! Man darf auch nicht gegen die USA oder Russland und China wettern, so eben auch nicht gegen die EU um etwas zu verändern, man sollte lieber Gemeinsamkeiten erkennen und beginnen die Macht zu dezentralisieren. Das Problem in der Welt sind zentralistische Systeme die mehr und mehr an ihrer eigenen Last zerbrechen.