Erst einmal danke ich dir für den Text, den du hier reingestell hast, alpago.
@al-chidr:
"ch frage mich nur, warum viele Türken als Muslime ihre religiöse Bruderschaft mit den Arabern (Ich bin übrigens weder Araber noch Türke) verleugnen und diese wie der Westen als zu konservativ, rückständig, radikal, oder gar als Verräter abqualifizieren!
Wollen sie Europa oder den Islam?"
Die Sache ist die:
Jedem gläubigen Moslem ist es freigestellt, ob er den Araber als seinen religiösen Bruder sehen, oder nicht. Das, was ATATÜRK und wir, die wahren Kemalisten, die seinen Weg zur Vollendung führen werden, wollen, ist nicht, dass die muslimischen Türken ihre Religion aufgeben, oder einschränken in ihrem Alltag, sondern EINZIG UND ALLEIN, dass sie nicht vergessen, zu welchem Volk sie gehören, und welche Geschichte dieses Volk schon hinter sich gebracht hat.
Glaub mir eins: Sicher sind es nicht die Türken, von denen das ganze ausgegangen ist.
Der Kemalismus, der angeblich islamfeindlich ist, ist nur die jetzige Ausrede, die jetzige Tarnung für die anti-türkische Haltung in der arabisch- islamischen Welt.
Welches Volk kann denn so sehr wie die Türken behaupten, DER Wächter des Islams gewesen zu sein??
Nun, den nötigen Respekt und die nötige Anerkennung haben wir im Laufe der Geschichte von unseren "Glaubensbrüdern" nicht bekommen. Stattdessen wurden eher die Araber als "kavm- i necip", also als das höhergestellte Volk betrachtet. Falls zum Beispiel ein Araber in der Moschee war, hattest du nicht das Recht, in der Reihe vor dem Araber zu beten. Du musstest hinter ihm stehen. Glaub mir, es gibt noch heute solche Einstellungen (zum Glück nicht mehr allzu oft).
Atatürk war es, durch den sich das türkische Volk wieder erinnert hat, wer sie eigentlich sind. Nämlich keine Araber. Wir haben ihre Schrift angenommen, ihre Bräuche, ihre Sitten, teilweise ihre Sprache. Doch dabei haben wir übersehen, dass es zum Ausleben der Religion -welche ursprünglich das einzige sein sollte, was uns mit den Arabern verbindet- nicht nötig ist, sogleich auch die Kultur anzunehmen.
Wie gesagt, das alles ist uns erst nach Atatürk wieder klar geworden.
Zu deiner Frage, ob wir Islam oder Europa wollen:
Wir wollen weder die arabische noch die europäische Einstellung. Die Kultur, die uns angeblich mit den Arabern vereint, ist NICHT UNSERE KULTUR! Wir haben sie von den Arabern angenommen, es ist die ARABISCHE Lebensweise!
Die europäische hingegen -sagen wir nach dem Römischen Reich- ist uns eine ebenso fremde Kultur.
Den Islam hier als einen der Auswahlmöglichkeiten hinzustellen, ist aber auch nicht richtig, al- chidr.
Der Islam ist eine Religion. Die Religion geht nur 2 Instanzen etwas an. Den Menschen und den Schöpfer. Entweder der Mensch glaubt an Gott, oder nicht. Kein Mensch kann beurteilen, wie gläubig denn nun ein anderer Mensch ist.
Und aldi,
zu dir sage ich mal nichts.
:)Ich überlasse es halt Jafrael