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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

1.191 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Minneapolis Proteste ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 13:45
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Ja das sagen einige, aber sobald der Widerstand gebrochen ist und Handschellen dran sind, besteht kein vernünftiger Grund mehr den Hals abzudrücken. Das Knie auf dem Kopf würde den Zweck ebenso gut erfüllen, insbesondere wenn der Kerl mehrfach nach Luft verlangt und dann langsam ohnmächtig wird.
So sehe ich das auch.

Hier wurde eine Zwangsmaßnahme deutlich überschritten, weil das Ziel der Zwangsmaßnahme bereits erreicht und nicht weiter erforderlich gewesen wäre.

Schlimm genug, dass solche brutalen Maßnahmen überhaupt gerechtfertigt sind. Aber garantiert auch in den USA nur gerechtfertigt dann, wenn erforderlich und der Widerstand des Gegenübers noch nicht gebrochen ist, aber ganz sicher nicht darüberhinaus.

Darüberhinaus stellt für mich ein minutenlanges Knie auf den Hals drücken eine lebensbedrohende Maßnahme dar, die man auch "ohne" entsprechendes Fachwissen/Ausbildung erkennen sollte. Dazu kommt noch, die deutliche Aussage des Opfers keine Luft mehr zu bekommen. Offensichtlicher geht es wohl kaum noch.
Der Polizist hat nach meinem Empfinden grob fahrlässig gehandelt und er hätte durch seine minutenlange Maßnahme, Gewalteinwirkung gegen den Hals, damit rechnen müssen einen lebensbedrohlichen Zustand beim Opfer herbeizuführen.

Keine Ahnung ob es in den USA auch den Eventualvorsatz gibt, aber den sehe ich hier als Laie wohlgemerkt als erfüllt an und kann leider nicht mehr nur von fahrlässiger Tötung ausgehen, sondern sehe wenigstens den Totschlag als gegeben an.
Vorausgesetzt natürlich, dass die minutenlange Gewalteinwirkung gegen den Hals wenigstens mitverantwortlich für den späteren Tod des Opfers gewesen ist. Also maßgeblich mit zum Tode geführt hat, wenn nicht sogar ganz ausschlaggebend gewesen ist.


Ob hier Rassismus eine Rolle gespielt hat, mag ich nicht beurteilen. Naheliegend ist es aber zumindest.
Zitat von frivolfrivol schrieb:Das ist juristische Sprache, Mord ist wenn man es vorher plant, Tötung ist wenn man es nicht vorher plant, absichtlich ist wenn man jemand töten will, fahrlässig töten ist, wenn man das nicht will, aber auch nicht verhindert.
Ist das in den USA so?

Bei uns zumindest ist fehlende Planung kein Ausschlusskriterium für Mord. Oberste Voraussetzung für Mord ist erst einmal der Vorsatz oder wenigstens der bedingte Vorsatz (Eventualvorsatz) und der kann sich auch ganz spontan mit weiteren Mordmerkmalen innerhalb eines Tatherganges, dem Beginn eines solchen, ergeben - ohne etwas geplant zu haben.


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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 13:57
@doree
ich denke, das solltest Du vielleicht mal. Ja Polizeigewalt ist ein übergreifendes Problem in den USA, allerdings trifft es Schwarze Menschen oder PoC weitaus häufiger....und nein, das bedeutet nicht, es passiert Weißen nicht, nur eben viel seltener. Aber schön, dass Du in dem thread, wo es um eine bestimmte Situation geht, ein bestimmtes Opfer, gleich mal schnell zur Relativierung des Rassismus ein paar Videos einstellst, die null mit dem Thema hier zu tun haben. Danke dafür *Ironie off* und toll, wie sachlich Du den Fall betrachtest....man könnte auch empathielos sagen.....


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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 14:33
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die null mit dem Thema hier zu tun haben.
Im Threadtitel steht aber nicht das es ausschließlich um rassistische Übergriffe der Polizei in den USA geht.
Von daher darf man durchaus auch Videos posten die die Gewalt der Polizei in den USA behandelt und die sich auch gegen Weiße richtet.

@all

Dem Polizisten droht wohl eine Anklage wegen Mordes. Dennoch gehen die Unruhen weiter.
Scheinbar gärt es schon lange in der Bevölkerung.

Wer gehofft hatte, die Mordanklage gegen den Polizisten, der für den Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis verantwortlich ist, würde die Situation in der Stadt beruhigen, sieht sich getäuscht. Die Proteste sind noch massiver als in den Tagen zuvor. Die Wut über den weiteren Tod eines Schwarzen durch die Hand eines Polizeibeamten ist ungebremst. Von Versöhnung sind die Demonstranten sehr weit entfernt.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/us-polizeigewalt-amerika-brennt-weiter-a-e5f63947-0bbf-4aa3-8607-499e60e6a2e3


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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 14:35
Zitat von doreedoree schrieb:der sollte sich mal der Realität stellen:
Der stellt sich nur deinem whatabout und relativieren der Tat.

Wie in dieser Grafik zu sehen
Zitat von insidemaninsideman schrieb:https://de.statista.com/infografik/5487/toedliche-polizeigewalt-in-den-usa/
Hat niemand irgendwo behauptet weisse werden nicht opfer von Polizeikriminalität, was auffällt ist die Häufigkeit gegenüber Minderheiten.
Wenn dann noch jemand " on tape " sagt " he is enjoying that " ist der Fall weitestgehend abgeschlossen.


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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 14:41
@Gwyddion: In USA ist immer Anklage wegen "Murder", das wird dann in 1st grade und 2nd grade unterteilt, teilweise auch 3rd grade. Auf deutsch übersetzt heißt das juristisch zunächst Totschlag. Bei ähnlichen Fällen in Deutschland gab es 9 Monate auf Bewährung.

@Jedimindtricks: Aber gibt es unter den schwarzen und lateinamerikanischen Bevölkerungsteilen auch mehr Verbrechen? Insbesondere solche wo die Polizei dann schießen muss? Interessant wäre auch eine Statistik, wo Menschen von der Polizei getötet wurden, obwohl sie unbewaffnet waren. Aus der polizeilichen Todesschuss Statistik geht hervor, das es keine rassistische Abschussquote gibt Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wissen/statistik-polizeigewalt-usa-1.4539355

Ich glaube es ist die Mischung aus unberechtigter Polizeigewalt und das weiße Polizisten einen schwarzen Bürger erledigt haben, der die Menschen auf die Straße treibt und das Fass zum überlaufen gebracht hat. Der konkrete Fall, egal wie er später juristisch ausgeht ist nur der Anlass, die Grundprobleme Polizeigewalt gegen unbescholtene Bürger und insbesondere gegenüber nicht weißen Bürgern auf die Tagesordnung zu setzen.


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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 14:56
Da sieht man auch nochmal das Verhältnis: 2017 wurden in USA 987 Menschen von der Polizei erschossen. Davon waren 68 Menschen unbewaffnet. https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-01/usa-polizeieinsaetze-tote-polizeigewalt-afroamerikaner
Gleichzeitg sind auch 44 Polizisten im Dienst erschossen worden.

In Deutschland was natürlich viel kleiner als USA ist, wurden 2017 14 Menschen von der Polizei erschossen, 13 in Notwehr und 1 auf der Flucht. Aber keiner unbewaffnet und ohne Notwehr bis auf den Flüchtigen.


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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 14:58
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Im Threadtitel steht aber nicht das es ausschließlich um rassistische Übergriffe der Polizei in den USA geht.
es geht um alles im Zusammenhang mit dem Fall in Minneapolis. Demonstrationen, Plünderungen also REAKTIONEN auf diesen Fall und wie Polizei/Politik/Bevölkerung damit umgehen. Weshalb die Klarstellung, dass es durchaus auch mal Weißen passieren kann, dann noch per Video, vollkommen irrelevant diesbezüglich ist. Es geht um #blacklivesmatter zum Beispiel, es geht um Rodney King, es geht schlicht darum, dass es zu solchen Reaktionen kommt, wenn Schwarze Menschen wieder einmal Opfer werden. In einem von Rassismus geprägtem Land.
Und deshalb schrieb ich, was ich schrieb, wobei ich auch nicht geschrieben habe, man darf das nicht posten. Das entspringt allein Deiner Fantasie ;)


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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 15:00
Das Problem ist, egal ob der Polizist schuldig ist oder nicht, es wird keine Auswirkungen haben. Der Gouverneur hat zwar gesagt das jetzt Änderungen kommen müssen aber die Glaubwürdigkeit ist nich vorhanden. Dazu möchte ich den Fall Michael Brown von vor 5 Jahren angeben. Dieser Fall wurde auch von medialer Aufmerksamkeit und Protesten verfolgt. In dieser Zeit hätte sich etwas ändern können.

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/usa--polizist-wegen-mord-an-schwarzem-jugendlichen-verurteilt-8234426.html

Und in dem Bericht steht auch warum die Leute,meiner Meinung nach, auf der Straße sind: "Es ist der erste Beamte seit 40 Jahren, der wegen der Abgabe tödlicher Schüsse im Dienst verurteilt wurde."


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30.05.2020 um 15:01
Zitat von frivolfrivol schrieb:In USA ist immer Anklage wegen "Murder", das wird dann in 1st grade und 2nd grade unterteilt, teilweise auch 3rd grade. Auf deutsch übersetzt heißt das juristisch zunächst Totschlag.
Das ist falsch. "Murder" in den USA wird zwar in verschiedene Grade unterteilt, aber es ist und bleibt Mord, niemals Totschlag. Totschlag in den USA nennt sich "Manslaughter".
Zitat von frivolfrivol schrieb:Bei ähnlichen Fällen in Deutschland gab es 9 Monate auf Bewährung.
Bei welchen Faellen in Deutschland soll es da 9 Monate auf Bewaehrung gegeben haben?


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30.05.2020 um 15:04
@Alarmi: Das ist nur die wörtliche Übersetzung, juristisch heißt es deutsch anders
Wikipedia: Mord (Vereinigte Staaten)
Zitat von AlarmiAlarmi schrieb:Bei welchen Faellen in Deutschland soll es da 9 Monate auf Bewaehrung gegeben haben?
Beitrag von frivol (Seite 4)

Den alltäglichen Rassismus müssen sie angehen und die Polizeigewalt gegen unbewaffnete. Ist aber auch ein soziales Problem, wenn die Schwarzen und Latinos vermehrt in kriminellen Gangs unterwegs sind, anstatt ein normales Leben zu führen zu können.


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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 15:05
Zitat von frivolfrivol schrieb:Aber gibt es unter den schwarzen und lateinamerikanischen Bevölkerungsteilen auch mehr Verbrechen? Insbesondere solche wo die Polizei dann schießen muss?
Ich würde mal frei heraus ohne Grundlage vermuten, dass ein kaum vorhandenes Sozialstaatsprinzip, wie das in den USA der Fall ist, zu mehr Not und Elend und das wiederum auch zu mehr Vergehen und Verbrechen führen kann. Übrigens unabhängig der Hautfarbe und der ethnischen Herkünfte.
Der Liberalismus und der Kapitalismus haben halt auch Nachteile, die aber gerne ausgeblendet werden.



Trotzdem stimmt es wohl leider, dass Armut insbesondere bei den Afroamerikanern in den USA weit verbreitet ist


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30.05.2020 um 15:07
Trotzdem ist es aber falsch deshalb jeden Schwarzen oder Latino wie ein kriminelles Gangmitglied zu behandeln.


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30.05.2020 um 15:08
Zitat von frivolfrivol schrieb:Trotzdem ist es aber falsch deshalb jeden Schwarzen oder Latino wie ein kriminelles Gangmitglied zu behandeln
Mein Gott natürlich ist das falsch!

Ich schäme mich für Generalverdachte ausschließlich auf Grundlage der Hautfarbe und Ethnie wegen. Solche Menschen, mit rassistischen Neigungen, sollten sich schämen.


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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 15:15
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es geht schlicht darum, dass es zu solchen Reaktionen kommt, wenn Schwarze Menschen wieder einmal Opfer werden. In einem von Rassismus geprägtem Land.
Rassismus existiert in den USA, keine Frage. Ist sogar wesentlich ausgeprägter wie in D.
Derartige Übergriffe sind aber vlt. nicht nur von Rassismus geprägt, den ich überhaupt nicht abspreche, sondern von einer sowieso gewaltaffinen Polizei. Und dies zeigen die Beispiele von @doree . Ich denke das man bei der Beurteilung der Lage durchaus auch mal über die allgemeine Gewalt der Ordnungskräfte nachdenken sollte. Und auch warum das so ist. Ich sehe in den Videos keine Relativierung.

Die Wirkung der Tat sieht man jetzt auf den Straßen Minneapolis und wohl auch Atlanta. Plünderungen, Gewaltexzesse, Drive-Bye-Shotery ect. Das Pentagon läßt wohl die MP in Alarmbereitschaft versetzen.
Es könnte durchaus ein Flächenbrand entstehen.
Zitat von frivolfrivol schrieb:In USA ist immer Anklage wegen "Murder", das wird dann in 1st grade und 2nd grade unterteilt, teilweise auch 3rd grade. Auf deutsch übersetzt heißt das juristisch zunächst Totschlag. Bei ähnlichen Fällen in Deutschland gab es 9 Monate auf Bewährung.
Ja, hatte ich gelesen. Kann allerdings nicht beurteilen in wie weit nun der Polizist bestraft wird. 9 Monate sind in meinen Augen auch auf D bezogen ein Witz. Für den kommenden Prozeß gegen den Polizisten sollte man gut durchdenken wer rechtssprechend auf den Bänken sitzt.


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In Minneapolis/USA stirbt ein Mann in Polizeigewahrsam

30.05.2020 um 15:22
Die USA haben ein Problem mit schlechter Polizeiausbildung und zugleich Probleme mit Hautfarben. Die Polizisten werden wohl eher überwiegend an der Waffe trainiert als den Umgang mit Menschen zu lernen wie in Deutschland. Kein Wunder... Dort kann jeder eine Waffe mit sich tragen. Aus gutem Grund ist es dort ja auch verboten, bei Verfolgungsjagden das flüchtige Fahrzeug zu überholen.

Wenn man aber so auf die Statistiken schaut, dann wundert es mich irgendwie auch nicht, warum Polizisten dort gewalttätiger werden, wenn jemand eine dunkle Hautfarbe hat. (und ja, ich verurteile den Polizisten in Minneapolis für seine abscheuliche Tat!)


Das FBI hat eine Statistik, die getötete Polizisten aufzählt. Täter sind nach Hautfarbe aufgelistet, Statistik geht über zehn Jahre.
https://ucr.fbi.gov/leoka/2018/tables/table-42.xls

56% wurden durch Weiße getötet und 37% durch Afroamerikaner.


Zu den Ethnien finde ich nur das. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/166858/umfrage/ethnien-in-den-usa/
Stutzig macht mich da, dass 60% Weiße und 13% Schwarze sind. Warum sind also im Vergleich zu den


Man muss also auch mal bedenken, dass die Wahrscheinlichkeit erschossen zu werden höher ist, wenn der Täter schwarz ist. In der ganzen Diskussion um die Polizeigewalt und von Polizisten erschossenen Menschen im Bezug auf ihre Hautfarbe darf man diese Zahlen nicht ignorieren. Die Polizisten werden daher bei einem Schwarzen viel eher die Sorge haben getötet zu werden, auch wenn Polizisten öfter durch Weiße getötet werden.


Mein Fazit:
Die Probleme in den USA sind tiefgreifender. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, man wird schnell arbeitslos und mittellos, in Armut gibt es kaum Perspektiven und die Bevölkerung denkt nur in Hautfarben. Hinzu kommt, dass jeder Bürger ganz einfach an Waffen kommt. Polizisten müssen also IMMER damit rechnen, dass das Gegenüber bewaffnet ist. Da die Polizisten damit rechnen, viel eher von einem Schwarzen getötet zu werden als von einem Weißen, werden sie bei ihnen auch aggressiver.

Tja, und dann kommt irgendwann der Tag, an dem ein unmenschlicher weißer Polizist einen gefesselten schwarzen Mann qualvoll sterben (wohl eher verrecken...) lässt, das als Video im Internet landet, wütende Menschen auf die Straße gehen und andere die Gelegenheit für Zerstörungen und Plünderungen nutzen, was die Proteste dann wieder in Verruf bringt.

Das ist eine total verzwickte Sache in dem Land. Meiner Ansicht nach sind das die größten Probleme in den USA und daran wird das Land auch zugrunde gehen. Denn das Problem wird man niemals lösen können. Eher bricht eines Tages ein Bürgerkrieg dort aus. Waffen gibts ja genug...


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frivol Diskussionsleiter
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30.05.2020 um 15:25
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Die Wirkung der Tat sieht man jetzt auf den Straßen Minneapolis und wohl auch Atlanta. Plünderungen, Gewaltexzesse, Drive-Bye-Shotery ect.
Das ist glaube ich ein psychologischer Effekt: Wenn die Polizei als diejenigen die für Recht und Ordnung sorgen, plötzlich selber "kriminell" handeln, dann bricht quasi Anarchie aus. Die Empörung der Menschen richtet sich dann zum Glück nur gegen Dinge. Ist trotzdem nicht erlaubt, deshalb müssen die Brandstifter und Plünderer aufgespürt und verhaftet werden. Die normalen Bürger dürfen weiter protestieren.

Ist für die lokale Polizei aber schwierig, wenn plötzlich die halbe Stadt auf den Beinen ist, deshalb bekommen sie Unterstützung von der Bereitschaftspolizei, was in den USA wohl teilweise die Nationalgarde ist.

Wichtigste Regel für Polizisten: Überleben sie ihren Tag im Einsatz und töten sie keine unbewaffneten Menschen.

Nachdem sich die Leute wieder beruhigt haben und bis Ende des Jahres vielleicht Anklage gegen den Polzisten erhoben wird, der dann mit 9 Monate Bewährung davonkommt, wird auch in den USA wieder Business as usual sein.


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30.05.2020 um 15:43
Zitat von AlarmiAlarmi schrieb:Bei welchen Faellen in Deutschland soll es da 9 Monate auf Bewaehrung gegeben haben?
Würde mich jetzt spontan auch mal interessieren!

Zitat von frivolfrivol schrieb:Auf deutsch übersetzt heißt das juristisch zunächst Totschlag. Bei ähnlichen Fällen in Deutschland gab es 9 Monate auf Bewährung.
Also unser Totschlag nach deutschem Recht sieht ein Mindeststrafmaß von nicht unter 5 Jahren vor.

Vielleicht meinst du so etwas wie den Totschlag im Affekt, welcher unter den minderschweren Totschlag fallen würde: https://dejure.org/gesetze/StGB/213.html



Immerhin ist dann das Mindeststrafmaß ein Jahr und kann unter folgenden Voraussetzungen auch zur Bewährung ausgesetzt werden
https://dejure.org/gesetze/StGB/56.html


Auf die 9 Monate auf Bewährung komme ich dann aber trotzdem immer noch nicht. Es sei denn ich vergesse hier irgendwelche Bonuspunkte, die auch noch Anwendung gefunden haben könnten?


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30.05.2020 um 15:51
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auf die 9 Monate auf Bewährung komme ich dann aber trotzdem immer noch nicht
1999 gab es in Deutschland und Österreich Fälle wo Menschen abgeschoben wurden ins Ausland mit dem Flugzeug und durch mehrere Polizisten gefesselt und fixiert wurden - sie sind dann während des Fluges erstickt und waren bei der Landung bereits tot.

In beiden Fällen gab es 9 Monate auf Bewährung für die Polizisten.
Beitrag von frivol (Seite 4)

Deshalb erwartete ich auch in den USA ein ähnliches Strafmaß. Das wird ein deutliches Zeichen setzen, sodass keine weiteren Gefangenen der Polizei mehr umkommen. Bei uns sind keine weiteren Menschen während der Abschiebung durch die Polizei gestorben.


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