Ich liebe GOTT= Ich will von GOTT geliebt werden ?
25.08.2005 um 23:31
Warum stoßen sich so viele Menschen und Theologen an Jesu Leiden und Tod und leugnen seine Gottheit?
Oben wurde die Aussage des Apostels Petrus zitiert, daß das Leiden Jesu "vielen Menschen zum Stein des Anstoßes werden wird". Petrus hat recht behalten.
Das begann mit Arius im 4. Jahrhundert, als dieser Bischof die Gottheit Christi leugnete und sich nicht vorstellen konnte, daß Gott solches über sich als Mensch ergehen läßt. Nach Arius sollte Jesus nur ein Übermensch sein, und gegen Ende des 4. Jahrhunderts sah es so aus, als würde die Hälfte der Christen in das Lager dieses Irrlehrers abwandern. Doch es schien nur so, eine unsichtbare Hand lenkte die Entwicklung anders. Heute kennen die wenigsten Christen den Namen dieses Häretikers.
Seit dem Aufkommen der bibelkritischen Forschungen der liberalen protestantischen Theologen wurde die Göttlichkeit Jesu bis in unsere Zeit in zunehmendem Maße geleugnet. Sie gipfelt in dem Ausspruch des Theologen Rudolf Bultmann: "Welch primitive Mythologie, daß ein Mensch gewordenes Gotteswesen durch sein Blut die Sünden der Menschen sühnt." 44
Den gleichen Tenor finden wir bei Heinz Zahrnt. Bei Jesus handele es sich "nicht um etwas Übernatürliches", "Gott handelt und spricht eben in einem Menschen"45. Und was führt Zahrnt als Beleg für diese These an? Man höre und staune: er beruft sich auf den Ausspruch des Pilatus: "Sehet den Menschen!" 46 Das Zeugnis des Evangelisten Johannes: "Ja, Ich bin es" vor dem Synedrium, wo es um Leben und Tod ging, übergeht Zahrnt schlicht.
Alles, was in die Vorstellungswelt des rationalen Kalküls nicht paßt, das ist ohne weiteres widersprüchliches, unlogisches und phantastisches 'Gemeindegut'.
Können Menschen die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu überhaupt je voll begreifen?
Als Jesus den Jüngern im Beisein seiner Mutter sein Leiden voraussagte, erschrak Maria und wurde sehr besorgt. Als sie in ihren Sohn zu dringen versuchte, gab er ihr die Antwort: "Das sind Dinge, die nur Ich verstehe, darum redet nicht weiteres mehr darüber."
Dieses Wort und auch das folgende, das Lorber in die Feder diktiert wurde, läßt alle Kritik verblassen.
"Es liegt noch Unendliches darin (im Kreuzestod Jesu, d. Vf.) verborgen, daran ihr Ewigkeiten genug zu erforschen haben werdet, und das immer Größeres und Unendlicheres."
Welche Folgen hat der Unglaube an die Gottheit Jesu und an die Unsterblichkeit der Seele?
Wir haben die Aussagen Bultmanns und Zahrnts pars pro toto angeführt. Die Behauptung, daß Jesus nicht Gottessohn und Erlöser, sondern ein Sprecher Gottes, also ein Prophet, ein idealer Lehrer, ein sittlicher Mensch, und wie man neuerdings lesen kann, "ein interessanter Mensch" sei, zieht sich wie ein roter Faden durch die moderne theologische Literatur. Alle, die am Zerstörungswerk des Christentums schriftstellerisch beteiligt waren, hatten oft großen Erfolg und ernteten Beifall. Der angerichtete Schaden in den Seelen ist nicht zu ermessen. Zuerst wurde die gebildete Schicht von dem Auflösungsprozeß und im Zeitalter der Massenmedien wurde auch die breite Masse erfaßt. Die meisten Leser oder Zuhörer sind außerstande, sich ein eigenes fundiertes Urteil über die vorgetragenen Theorien zu bilden. Das Mißtrauen, das die Kirchen mit dem oft bedenklichen Umgang mit der Wahrheit gesät haben, begünstigt die Verunsicherung der ratlos gewordenen Menschen.
Ausgangspunkt und Ursprung dieser Entwicklung ist die Beseitigung alles Metaphysischen. "Vorbei ist es mit dem alten Schema von beiden Welten", schreibt Zahrnt",... vorbei mit der Aufspaltung der einen Wirklichkeit in ein Diesseits und ein Jenseits."47 Die Leugnung der Gottheit Jesu und des ewigen Lebens der Seele in einer jenseitigen Welt bedeutet die Vernichtung des Mittelpunktes des christlichen Glaubens. Parallel dazu verläuft die Ausbreitung des Positivismus und Materialismus in den naturwissenschaftlichen Disziplinen der Wissenschaft. "In dieser Entwicklung", sagt mit Recht Dietrich von Hildebrand, "haben wir eine wahrhaft geistig-moralische Krankheit unseres Jahrhunderts zu erblicken."48
Aber das Transzendente existiert, auch wenn es heute noch so oft geleugnet wird. Das Goethe-Wort behält seine Geltung: "Die Geisterwelt ist nicht verschlossen. Dein Sinn ist zu, dein Herz ist tot." Die tiefsten religiösen Wahrheiten sind, wie Walter Nigg treffend sagt, nicht auf dem Weg des gedanklichen Studiums erfaßbar.49
Wenn jeder Sinn für das Mysterium verlorengegangen ist, wird der Intellekt stets der Versuchung unterliegen, alles, was der menschlichen Logik nicht einleuchtet, zu leugnen und aufzulösen. Der anmaßende Rationalismus setzt sich über die Erkenntnis hinweg: 'Finitum non capax infiniti', d. h. das Endliche ist nicht fassungsfähig für das Unendliche. Deshalb heißt es in Sirach 1, 1-6: "Die Wurzel der Weisheit, wer kann sie ergründen, und ihre Geheimnisse, wer hat sie erkannt?"
@ Sich selbst unter allen Umständen Kummer zu ersparen,
kann nur um den Preis völliger Gleichgültigkeit
erreicht werden, die die Fähigkeit, Glück zu erfahren,
ausschließt.
Erich Fromm (einer der grossen Pioniere der Psychologie)
@ Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw
Grusse...
In ALLEM kannst Du das NICHTS erkennen, und im NICHTS ALL - ES!
* le-o-ni-das *
= soli deo gloria =