Aperitif schrieb:Und das es mittlerweile in deutschland eine parallel Gesellschaft mit eigenen Regeln gibt das ist jetzt sogar unserer Regierung aufgefallen.
@Aperitif Was meinst Du damit? Von welcher Parallelgesellschaft redest Du und was genau ist der Regierung aufgefallen? Dir ist vielleicht nicht bewusst, dass "Parallelgesellschaft" ein Begriff ist, der auf viele Bevölkerungsgruppen passt. Christliche Hardliner gibt es im Schwabenland zu Hauf und mennonitische Russlanddeutsche, die ihre Kinder zuhause unterrichten. Aber das wird schließlich auch nicht verallgemeinert.
Und wenn Du von "Zahlen und Statistiken" redest, solltest Du die auch griffbereit haben, falls da wirklich mal jemand "Zahlen und Statistiken" sehen will und nicht blind jeden populistischen Mist glaubt. Manchmal bin ich erstaunt, mit welcher Oberflächlichkeit ernsthafte Diskussionen geführt werden. Gerade wenn es um Ehrenmorde geht, sind die Täter oft keine Muslime, sondern jesidische Kurden. Solche Unterschiede scheinen aber niemanden zu interessieren. Sogar die Vorzeige-Islamkritikerin Necla Kelek hat in einer Talkrunde mal so einen Fall als Beispiel für islamische Ehrenmorde präsentiert. Dass die Betroffenen gar keine Muslime waren ist natürlich niemandem aufgefallen. (Das war übrigens in einer Talkrunde zum Thema "Islamischer Fundamentalismus", die am 20. Jahrestag des Brandanschlages von Solingen, mal wieder sehr passend gewählt vom deutschen Fernsehen...)
Was ich damit sagen will: Wenn Du mit Zahlen, Statistiken und Beispielen "drohst" kannst Du nur hoffen, dass die tatsächlich niemand sehen will, sondern alle einfach blind "glauben".
Thawra schrieb:Das ist die dümmste, kindischste Art, das Ganze anzuschauen, der ich je begegnet bin.
@Thawra Da bin ich ganz Deiner Meinung...
Aperitif schrieb:Also das erzählst du jetzt bitte den Leuten im Irak die jetzt die Isis auf dem Hals haben. Die müssen jetzt nämlich unter der scharia leben und das ist bestimmt nicht einfach.
@Aperitif Der Punkt ist doch nicht, dass es Menschen mit bestimmten Weltanschauungen gibt. Es stellt sich doch vielmehr die Frage, wieso es ihnen gelingen kann, diese Weltanschauungen durchzusetzen. Und im Fall von ISIS ist es deshalb möglich, weil sunnitische Stammesführer sich durch die schiitische Regierung unterdrückt fühlen und deshalb ISIS unterstützen. Ein Großteil der Kämpfer ist weder jihadistisch noch islamistisch. Wie für fast alle Konflikte muss man auch hier die Gründe in sozialer Unzufriedenheit und politischen Ungleichheiten bzw. Machtansprüchen suchen, meiner Meinung nach zumindest. Bei Schiiten und Sunniten im Irak geht es ja nicht alleine um Religion. Da geht es um das Verhältnis zum Iran, die Beziehung zwischen der Regierung und den Stammesführern, und so weiter. Und wenn man mal tiefergehend nachforscht, dann findet man sogar für diesen Konflikt die Gründe in den Zeiten des Imperialismus...^^