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Anti-Islamismus

2.679 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Anti-islamismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Anti-Islamismus

10.08.2010 um 19:42
@Valentini

Das ist wahr. Das liegt aber nicht primär an der deutschen Niederlage im zweiten Weltkrieg, sondern an dem ungeheuren Brain Drain, der nach der Machtergreifen der Nationalsozialisten eingesetzt hat. In dieser Zeit hat Deutschland Wissenschaftler, Künstler, Architekten verloren, die gerade dabei waren, eine neue attraktive deutsche Gegenwartskultur zu erschaffen. Man bezeichnete das was sie schufen, als "entartet" und "undeutsch" und zehrte nach dem Krieg von der Substanz der kulturellen Vergangenheit.

Als Identität bleibt also die Bewahrung der deutschen Klassik oder die profane Folklore.
Aber ganz verloren ist Deutschland nicht, denn es erscheinen durchaus alltagstaugliche und wertvolle Werke einer neuen Generation von Musikern und Künstlern.


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Anti-Islamismus

10.08.2010 um 20:16
@Somayyeh

Ich meinte damit auch eher die Kausalkette durch den WW2 und nicht ihn selbst
Zitat von SomayyehSomayyeh schrieb:Als Identität bleibt also die Bewahrung der deutschen Klassik oder die profane Folklore.
Aber ganz verloren ist Deutschland nicht, denn es erscheinen durchaus alltagstaugliche und wertvolle Werke einer neuen Generation von Musikern und Künstlern.
Wieso denn da nur den Blick nach vorne richten, auch hinten finden sich geniale Künstler, Wissenschaftler, Archtikten und weitere Kulturschaffende. Eine Kultur erschafft sich immer nur aus gewesenem und nicht aus gegenwärtigen. Schön und gut ist dabei aber das Wissen, dass Gegenwärtiges schon morgen Vergangenheitliches sein wird...


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Anti-Islamismus

11.08.2010 um 00:29
@Valentini

Meine Aussage soll auch nicht so verstanden werden, daß die Vergangenheit vernachlässigt werden soll. Aber es gibt ein Zitat aus dem Film Herr der Ringe und lautet sinngemäß:" Sie errichteten Grabstätten, die größer waren, als die Häuser der Lebenden" und das halte ich für einen Fehler.

Aber diese ständige Rückschau habt ihr mit uns gemeinsam, alte gebildete Perser reden auch am liebsten über die glorreiche Vergangenheit, jedoch schauen sie dabei sehr viel weiter zurück ;)

@DahamImIslam

Nein, es ist nicht interressant sondern durchaus normal die Meinung eines anderen anzunehmen, wenn sie einem plausibel erscheint. Viel interressanter ist die Tatsache, das du nun schon zum zweiten mal Dinge in einen Thread schreibst, die ich dir persönlich per PN erzählt habe.


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Anti-Islamismus

11.08.2010 um 01:18
Schauen wir mal was der radikale Islamismus mir persönlich für freudige Nachbarn bring.
Die neue Vereinigung "Einladung zum Paradies" zieht nun in meine unmittelbare Nachbarschaft hier in Mönchengladbach ein.

Die Presse läuft bereits auf Hochtouren
http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/Islamschule-spricht-von-Hetze_aid_892279.html

Nicht das ich hier als völlig unbedarfter Bürger auftrete, schließlich hatten wir auch schon "Das Boot der Rettung" 200 m weiter. Aber ich bleibe gespannt und harre der Dinge, die da kommen.


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11.08.2010 um 01:27
Boot der Rettung in Mönchengladbach.

Schaut her https://www.youtube.com/watch?v=EsrOT6KbfAQ


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11.08.2010 um 01:35
Es lebe die Parallelgesellschaft - willkommen in der Integration.


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11.08.2010 um 07:45
@derDULoriginal

Na, da hst du aber demnächst eine tolle Nachbarschaft ;) Wenn wir den Verfassungsschutz nun mit polizeilichen Rechten und Befugnissen ausstatten würden, so würde es in deiner Nachbarschaft wegen der bald folgenden Präsenz des Verfassungsschutzes sehr sicher aber leider dürfen die nur gucken und Berichte schreiben...

Um was es sich da handelt, ist mir ja durchaus bekannt und so bleibt zu hoffen, dass diesem Verein möglichst bald das Schicksal der Taiba-Moschee ereilen mag.

Mich macht ja schon alleine der Name etwas stutzig. "Einladung zum Paradies" lässt mich doch gleich denken, dass ich dort einen direkten Weg in das islamische Paradies gezeigt bekomme und dann frage ich mich unwillkürlich welche koranisch garantierten Wege es direkt ins Paradies gibt. Ein stets rechtgeleitetes Leben ist jedenfalls noch keine koranisch garantierte Versprechung für den direkten Weg ins Paradies, zuvor müssen die Sünden abgewogen werden. Es wird also nur in Aussicht gestellt eventuell ins Paradies gelangen zu können und selbst bei Mohammed kann man als Gläubiger nicht wissen ob er den Weg ins Paradies geöffnet bekommen hat, und deswegen wünschen die Muslime ihm ja auch ständig Segen, Heil und Frieden.
Allahs Wille ist halt in den Augen der Gläubigen nicht vorhersehbar und deswegen gibt es diese Heilsungewissheit. Doch EZB kennt ja scheinbar einen direkten Weg ins Paradies denn immerhin laden sie ja dazu ein...
Und Ja, es gibt einen direkten Weg ins Paradies. Es gibt ein Versprechen im Islam wie und wodurch der Gläubige sofort die Vergebung aller Sünden und somit den direkten Weg ins Paradies erhalten kann.

Meinen die das oder was meinen die Salafis von EZB?


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11.08.2010 um 10:23
@derDULoriginal

Habe da einige "lustige" Dinge auf einer offiziellen Partnerseite von EZB gefunden. Hier mal ein paar Ansichten und Vorschläge deiner neuen Nachbarn ;)
10 Tipps für die erfolgreiche Ehefrau
9. Höre und gehorche!
Die Wahl nach der gewünschten Ehefrau
...Der muslimische Jugendliche findet in einer freien, pervertierten und verdorbenen westlichen Gesellschaft viele Versuchungen und Prüfungen, als eine Folge des freien Vermischens mit dem anderen Geschlecht, denen er gegenüberstehen und die er bewältigen muss. Er muss ständig diesen Versuchungen widerstehen, die ihm auf den Straßen, in den Medien und auf der Arbeit entgegen geworfen werden.
...
Es ist wahr, dass es schwer ist, Schönheit und Charme zu widerstehen, jedoch hält Schönheit nicht ewig an und garantiert einem nicht, ihre Gehorsamkeit und Religiösität.
...
Wenn du eine Frau siehst, die schamlos flirtet, unbesorgt über ihre enthüllende Kleidung ist, und sich frei mit Männern unterhält, halte dich fern von ihr.
Wenn diese heiratsvermittelnden Webseiten im Internet nach islamischen Richtlinien geführt werden, dann ist nichts Schlimmes daran sie zu besuchen und sie zu benutzen. Diese Richtlinien beinhalten folgendes:


-->Sie sollten keine Bilder von Frauen zeigen, denn Frauen anzuschauen, die man anfragen will, ist dem Bewerber nur erlaubt, wenn er beschlossen hat sie zu heiraten und es ist keinem anderen erlaubt sie anzuschauen und es ist nicht erlaubt jemand anderen damit zu beauftragen es zu tun.


-->Die Webseite sollte keine Beschreibungen der Frau freigeben, sodass man sie sich vorstellen kann, weil der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihn) sagte: ’’Keine Frau sollte ihrem Ehemann eine andere Frau beschreiben, sodass er sie sich vorstellen kann.’’ Überliefert durch al Buchari (5240)


-->Sie sollte keinen Schriftverkehr zwischen den beiden Geschlechtern erlauben, wegen dem Bösen was sich daraus ergibt, einschließlich der Teilnahme von männlichen als auch weiblichen Unheilstiftern, deren Absicht es ist böses zu tun und Spaß zu haben. Vielmehr sollten die Verwalter der Webseiten die Identität des Bewerbers kontrollieren und ihn dann erst mit dem Vormund (Wali) der Frau in Verbindung setzten.
Und noch weitere lesenswerte Dinge gibt es bei: http://diewahrheitimherzen.net/heirat/ (Archiv-Version vom 22.08.2010)


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11.08.2010 um 11:11
@Valentini

Wie romantisch. :D ;)


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Anti-Islamismus

11.08.2010 um 13:11
@Somayyeh

Religion hat zwar im Migrationsprozess eine bedeutende Rolle gespielt, aber der Islam ist ein neues Phänomen in der westlichen Welt. Dass in nicht allzu ferner Zeit etwa zwanzig Millionen Moslems in den Staaten der Europäischen Union leben werden, ist in jeder Hinsicht eine „Herausforderung“. Für eine Religion, die immer eine Mehrheitsposition oder ein Monopol in den Herkunftsländern hatte, bedeutet die Tatsache, eine religiöse Minderheit zu sein, dass die Glaubenspraxis unter völlig neuen Bedingungen eine neue Form bekommen muss. Auch die aufnehmenden Gesellschaften sind auf der Suche nach einer Form des Umgangs mit einer Religion, die -abgesehen vom Balkan - nicht Teil der modernen europäischen Geschichte ist. Dies macht die Migration von Muslimen zu einem beispiellosen Ereignis, und es gibt keine Garantie dafür, dass der Islam einen selbstverständlichen Platz in der westlichen Welt finden wird.

In Regionen wie etwa der arabischen Welt, wo der Islam vorherrschend ist, sind Religion, Kultur und Politik miteinander verwoben. Diese Bereiche haben sich in den modernen Gesellschaften auseinanderentwickelt. Wenn der Islam Teil einer liberalen Gesellschaft sein will, dann muss sich die Religion von der Kultur der Herkunftsländer lösen, und sei es auch nur, um zu verhindern, dass bestimmte Bräuche und Traditionen die Aura des Heiligen bekommen und dadurch bis in alle Ewigkeit gerechtfertigt werden.

Wenn der Islam sich mit der offenen und säkularen Gesellschaft versöhnen will, wird er den Anspruch, das gesamte Leben zu regeln, aufgeben müssen. Es geht nicht um einen Abschied vom Islam als spiritueller Tradition, wohl aber um die Frage, wie man als religiöse Minderheit in einer demokratischen Umgebung leben kann. Dies müsste zu einer Neuorientierung führen, die jedoch im Großen und Ganzen betrachtet noch nicht stattgefunden hat. So wird zum Beispiel der Abfall vom Glauben immer noch nicht akzeptiert: Wer dem Islam öffentlich den Rücken zukehrt, der muss soziale Isolation oder Schlimmeres furchten. Zu oft ist auch die Moschee ein Ort, wo andere Religionen oder Atheisten verflucht werden.

Auch für die aufnehmende Gesellschaft müsste die Ankunft einer neuen Religion ein Ansporn sein, das Problem der Religionsfreiheit erneut zu überdenken. In zahllosen Ländern gibt es Regelungen, die nicht im Einklang mit dem Prinzip der Trennung von Staat und Kirche stehen - man denke nur an die Kirchensteuer in Deutschland, an die offizielle Stellung der anglikanischen Kirche in Großbritannien, an die konfessionellen Schulen in den Niederlanden oder an die Kruzifixe in italienischen Schulklassen und Gerichtssälen. Nur auf der Grundlage einer Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Staat, Kirche und Religionen kann eine Antwort auf die Ankunft des Islam gegeben werden.


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12.08.2010 um 13:39
@Somayyeh

Ob wir unsere Augen verschließen oder nicht, erkennbar bleibt dennoch eine Tendenz in Teilen der muslimischen Gemeinschaften Europas: Radikalisierung, die in Gewalt übergehen kann.

Angesichts dieser Bedrohung ist es wichtig, den Unterschied zwischen einem orthodoxen Islam, der moralische Kritik an der liberalen Gesellschaft übt, und politisch motivierter Ablehnung des westlichen Systems, die auch in Gewalt übergehen kann, nicht aus den Augen zu verlieren. Die konservative Kulturkritik kann mit politischem Radikalismus einhergehen, muss es aber nicht. Es gibt viele, die eine abweisende Haltung gegenüber der als fremd und feindselig empfundenen Gesellschaft einnehmen und sich in einer Enklave zu behaupten versuchen; das ist aber etwas anderes als der Versuch, durch Einschüchterung Gesellschaften von innen heraus zu zerstören.

Das Angebot zur Integration in eine liberale Umgebung ist nichts Neutrales.
Natürlich haben manche dabei mehr zu verlieren als andere; was der eine Integration nennt, kann für den anderen Desintegration bedeuten. Je mehr Bindungen zum Aufnahmeland eingegangen werden, desto mehr wird z.B. die türkische „Gemeinschaft“ zur bloßen Fiktion. Deshalb versuchen viele Imame den Abstand ihrer Gläubigen zur Gesellschaft möglichst groß zu halten, indem sie ihnen einreden, dass diese dekadente Kultur ihnen ja doch keinerlei Chancen biete. Manche Beobachter meinen, es handele sich hier eigentlich um nichts anderes als eine islamische Version „unseres“ bibeltreuen oder traditionalistischen Christentums, also um eine Variante von religiöser Abschottung und Ablehnung des weltlichen, die wir nur allzu gut kennen. Soweit es dabei um Fragen wie Homosexualität oder das Familienleben geht, spricht einiges für diese Ansicht. Auch im Milieu strenggläubiger Katholiken begegnet man der modernen Gesellschaft mit ihren freien Umgangsformen äußerst misstrauisch.

Diese Ähnlichkeiten zwischen dem konservativen Christentum und dem orthodoxen Islam springen ins Auge, täuschen aber leicht darüber hinweg, dass auch eine ganze Reihe von Unterschieden besteht. Was man innerhalb des westlichen Christentums inzwischen als Minderheit ansehen kann, ist in den muslimischen Gemeinschaften in Europa und vor allem außerhalb Europas eine Mehrheit. Dogmatische Gläubige gibt es überall, aber im Islam herrschen die orthodoxeren Richtungen immer noch vor.
Die heutige Interpretation der religiösen Doktrin des Islam ist überwiegend konservativ geprägt.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Milieu konservativer Muslime und dem der einheimischen konservativen Christen besteht außerdem darin, dass diese nicht von der migrationsbedingten kulturellen Entwurzelung betroffen sind, selbst wenn sie der Mehrheitskultur sehr ablehnend gegenüberstehen. Es kommt noch hinzu, dass die meisten der muslimischen Migranten in einer schwachen sozialen Position sind. Auch aus diesem Grund wirkt sich die Strenggläubigkeit bei traditionalistischen Muslimen anders auf die Integrationsmöglichkeiten aus als bei den einheimischen Angehörigen jener christlichen Kirchen, die ständig nur von Hölle und Verdammnis predigen.

Manche sind der Ansicht, der Dogmatismus im Islam werde mit der Zeit von selbst an Einfluss verlieren, wie es ja auch innerhalb des Christentums geschehen ist. Oft wird argumentiert, dass wir beispielsweise die Verurteilung der Homosexualität aus unserer eigenen Vergangenheit kennen und deshalb mit Muslimen nicht ungeduldig sein dürfen, wenn sie heute ähnliche Ansichten vertreten.

Diese Argumentation hat etwas Merkwürdiges, denn der Konflikt mit der rückwärtsgewandten Religion war notwendig, damit die Gesellschaft sich weiterentwickeln konnte, und deshalb ist es auch notwendig, den religiösen Gruppen zu widersprechen, die heute im Namen des Islam Gleichberechtigung und Emanzipation ablehnen. Die Liberalisierung der Religion und ihrer Institutionen ist schließlich nicht von selbst gekommen, sondern war das Ergebnis eines öffentlich ausgetragenen Meinungsstreits. Wer die Emanzipation zu schätzen weiß, die sich in den hinter uns liegenden Jahrzehnten in vielen Bereichen vollzogen hat, müsste deshalb auch ein Interesse daran haben, einen entsprechenden Liberalisierungsprozess in den muslimischen Gemeinschaften in Gang zu bringen.

Die Ausbreitung strenggläubigen Gedankenguts ist an sich schon nicht sehr ermutigend - ohne die Befreiung der Mehrheit der Gläubigen von der beengenden Glaubensdoktrin wäre eine Öffnung der Gesellschaft niemals gelungen -, noch beunruhigender ist es aber, wenn sich derartige traditionalistische Ansichten zur radikalen Ablehnung der liberalen Demokratie verdichten. Wenn hin und wieder Berichte über Imame oder andere religiöse Führer, die Hass gegen unsere Gesellschaft predigen, die Öffentlichkeit erreichen, ist der Schreck jedes Mal groß, aber meistens auch schnell wieder vergessen.
Schlimmer aber noch ist, wenn Eltern diese starke Ablehnung der westlichen Werte und deren Kultur auf die Kinder übertragen, denn dies beginnt schon in der frühkindlichen Phase und zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben, der letzten Endes Bestandteil ihrer „eigenen“ Überzeugung sein wird.

Dabei ist es ratsam, diese radikale Minderheit nicht zu unterschätzen. Es gibt etliche solcher Gruppierungen, die in Europa allmählich Fuß zu fassen versuchen. Am bekanntesten sind die Salafisten. Für sie ist Europa dar-al-kufr, ein Gebiet von Ketzern und Ungläubigen. Die eine salafistische Strömung leitet daraus ab, dass Gewaltanwendung gerechtfertigt sei, die andere nur, dass man als Gläubiger möglichst großen Abstand zu der moralisch korrupten Umwelt halten müsse. Zum Salafismus sollte man noch folgendes anmerken: „Der Salafismus ist keine kohärente, uniforme Bewegung, sondern besteht aus mehreren Strömungen, vom religiösen Puritanismus bis zum gewalttätigen politisch-religiösen Aktivismus.“
Allen radikalen Strömungen gemeinsam ist die Überzeugung, dass der Islam in seinem Fortbestand bedroht sei.

Das Werk von Sayyid Qutb, in den fünfziger Jahren der wichtigste Ideengeber der fundamentalistischen Muslimbruderschaft in Ägypten, zeigt, wie der politische Islam argumentiert. Qutb geißelte die „Dekadenz des Westens“ und vor allem die Scheidung religiöser und weltlicher Dinge. Jede Trennlinie zwischen heilig und weltlich lasse vermuten, dass es im täglichen Leben mehr als nur eine höchste Autorität gebe. Doch das würde die Existenz von mehr als einem Gott implizieren. Seine Befürchtung war, dass sich liberale Denkweisen langsam in der Welt des Islam verbreiten könnten. Dieser Bedrohung sei nur mit radikalem Engagement zu begegnen. Qutb gab ohne große Umschweife zu verstehen, dass für die Ergründung der Wahrheit des Koran nicht nur religiöse Hingabe notwendig sei, sondern auch revolutionäre Aktion im Namen des Islam.

Der Schritt von der Ablehnung der liberalen Werte zur Rechtfertigung von Gewalt wird durch eine solche Weltanschauung erleichtert und deswegen gelten vor allem salafistische Moscheen und Vereine als Brutstätten des Islamismus. Dennoch ist die Radikalisierung meistens ein langwieriger Prozess, weil es Zeit braucht, alle Verbindungen zur Gesellschaft zu kappen. Ohne schwerwiegende Gründe greifen die meisten Menschen nicht zu Gewalt. Die Entfremdung sowohl von der Gesellschaft als auch vom eigenen Milieu, die Jugendliche für die Einflüsterungen des radikalen Islam anfällig macht, ist auch eine indirekte Folge der Migration; als Beispiel mal folgende fiktive Aussage (die nicht unbedingt weit hergeholt ist): „Meine Familie ist vom Glauben abgeirrt, sie praktizieren nicht. Meine Familie interessiert es nur, ob man einen Abschluss geschafft hat und ob man gut verdient. Das bedeutet, Begierden nachzujagen. Der Islam ist bei ihnen sehr schwach, sie wissen nichts.“ Ein solcher Bruch zwischen Eltern und Kindern, nicht uncharakteristisch für viele Migrationsprozesse, spielt bei der Radikalisierung eine wesentliche Rolle.

Nicht wenige der hier geborenen muslimischen Jugendlichen sind mittlerweile auf einem Weg, der sie immer weiter von der Gesellschaft fort und letztlich ins Nirgendwo führt. Für manchen verwunderlich ist die Tatsache, dass viele der sich radikalisierenden jungen Muslime in europäischen Ländern geboren und aufgewachsen sind.
Die Identifikation mit Muslimen als Opfern in Palästina, in Tschetschenien, im Irak und in Afghanistan ist einer der wichtigsten Auslöser der Radikalisierung. Und so sehe ich die Gedanken der radikalaffinen ungefähr so: „Ich mache mir auch Sorgen um die Unterdrückung von Muslimen. Ich fühle mit meinen Brüdern im Glauben. Islam ist wie ein Körper, alle Glieder spüren den Schmerz. Deshalb spüre ich den Schmerz der Muslime.“

Der Terrorismus besitzt eine eigene Logik, die wir sehen müssen, ob wir wollen oder nicht. Hinter allem steht der Gedanke, dass die anonyme Gewalt, die vom Westen in der islamischen Welt ausgeübt wird, in die Straßen der westlichen Städte gebracht werden müsse; das sei der einzige Weg, etwas zu verändern. Wenn man Morde als Vergeltungsakte interpretiert und rechtfertigt, wird es möglich, die Grenze zur Gewalt zu überschreiten.

Die Entfremdung vom gesellschaftlichen Umfeld hat also nicht eine einzige Ursache, sondern hängt sowohl mit einer weltweiten Konfrontation als auch mit migrationstypischen Problemen zusammen, genauer gesagt einem heftigen Generationskonflikt.
Muslimische Jugendliche entfernen sich von ihren Eltern, die sie aus vielerlei Gründen nicht als Vorbild empfinden können, lehnen aber auch die Gesellschaft ab, die im Islam nur eine Religion unter anderen sieht und ihn, wie sie glauben, demütigen will. An und für sich ist die Tendenz zur Bildung einer spezifischen Subkultur verständlich; man kann nur hoffen, dass sich dabei friedliche Protestformen durchsetzen werden.

Solche Muster, Vereine und Bewegungen müssen trotzdem Gelegenheit erhalten, sich zu beweisen; wenn nämlich die demokratische Mobilisierung innerhalb der muslimischen Gemeinschaft ergebnislos bleibt, könnte die Gewaltbereitschaft zunehmen, so wie in der Studentenbewegung in Deutschland und Italien Radikalismus irgendwann in Terrorismus überging. Die radikalen Gruppen sind oft eine Mischung aus Anführern, die der gebildeten Mittelschicht entstammen, und gescheiterten Existenzen aus der Arbeiterklasse, ein Muster, das an die meisten westeuropäischen Radikalen der siebziger und achtziger Jahre erinnert (die Rote Armee Fraktion in Deutschland, die Roten Brigaden in Italien, die Action Directe in Frankreich).

Der große Unterschied besteht darin, dass der islamistische Radikalismus über eine potenzielle soziale Basis verfügt, die den Linksextremisten fehlte: die entwurzelte muslimische Bevölkerung. Die findet man in der islamischen Welt von Marokko bis Indonesien, aber auch in den Außenbezirken der europäischen Städte. Dass ein Teil der Muslime, vor allem der jungen, sich als anfällig für die totalitären Verführungen des politischen Islam erweist, ist eigentlich nicht verwunderlich. Er kann nämlich einem Leben, das in Anonymität am Rand der Gesellschaft gelebt wird, neue Bedeutung verleihen. Die verschiedenen Terrorakte, aber auch die zunehmende Gewalt gegen die jüdische Gemeinschaft in Städten wie Lyon, Antwerpen und Amsterdam beweisen, dass die Bedrohung real ist.
Es wäre unverzeihliche Naivität, wenn wir sie auf die leichte Schulter nehmen würden.


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Anti-Islamismus

13.08.2010 um 16:42
@Somayyeh

Der obige Beitrag über den Verlust von Braindrain ist Obriens Beitrag, da könnt ihr mir weismachen, was ihr wollt!


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Anti-Islamismus

14.08.2010 um 06:29
@Valentini

Lange habe ich überlegt, was ich dir schreibe,es wurde viel editiert und vieles wieder verworfen, schliesse also bitte nicht aus der Kürze meiner Antwort, ich habe mir für deine Beiträge keine zeit genommen;)

Nimm es mir nicht persönlich, wenn ich sage, das deine Analyse, so umfangreich und mühevoll sie auch ist, mir doch etwas oberflächlich scheint, da du die sozialen Ursachen(Insbesondere den Mangel an Bildung) für Migration und den kleinbürgerlichen Konsveratismus in bestimmten Migrantenmillieus meiner Meinung nach nicht ausreichend berücksichtigst.

Politischer Radikalismus im Westen und politischer radikaler Islamismus unterscheiden sich meiner Meinung nach nur in der ideologischen Untermauerung, die im Westen meist auf materialistischen Weltanschauungen wie Kommunismus oder Faschismus begründet ist und im islamischen Kulturkreis auf der eigenen Interpretation des Koran.
Die zugrunde liegenden Radikalisierungsprozesse sind jedoch universell und für beide identisch, daher kann kaum davon gesprochen werden, das der Islam immanent terroristische Tendenzen aufweist.

Auch hatte der linksextremistische und rechtsextremistische Terror in Europa durchaus seine Basis in der Bevölkerung, insbesondere die Roten Brigaden in Italien oder die IRA in Nordirland.

Bestrebungen zur Liberalisierung und Emanzipation gibt es auch in der islamischen Welt, nimm dir nur den Iran als Beispiel. Schon seit 1906 gibt es dort zivilgesellschaftlichen Protest und auch die islamische Revolution 1979 entsprang dem Wunsch nach mehr politischer Mitbestimmung die unter dem Schah nach und nach verweigert wurde. Diese Revolution ist dann ähnlich verlaufen, wie viele andere auch, die Revolutionäre im Iran rissen die Macht an sich und nutzen den Islam als Begründung für ihre Diktatur.

Wenn man das Problem gesellschaftlicher Radikalisierung unter Migranten also lösen will, muss man sich mit den zugrunde liegenden sozialen Prozessen auseinandersetzen.


@DahamImIslam

Einer Frau intellektuell unterlegen zu sein, muss für dich frustrierend sein, denn anders kann ich es mir mittlerweile nicht mehr erklären, daß du mich zwar ständig persönlich attackierst,wo sich dir eine Gelegenheit bietet, aber auf sachlicher Ebene keinerlei Argumente beizusteuern weisst.

Ich bin diesbezüglich der gleichen Meinung wie mein Freund, einem Menschen also mit dem ich mich natürlich auch (und das sehr oft) gedanklich austausche und das findest du merkwürdig?
Der Braindrain im dritten Reich wird auch als Beispiel in der Wikipedia-Defintion von braindrain ( Wikipedia: Braindrain ) angeführt, daher wäre es nicht von irgendeiner Bedeutung, selbst wenn ich Obrien gar nicht kennen würde.

Also, verschone bitte das Forum mit deiner Paranoia und argumentiere bitte auf sachlicher Ebene mit mir oder lass es einfach bleiben.


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Anti-Islamismus

14.08.2010 um 07:04
Anti-irgendwas ist ja sowieso schon immer von seiner Natur aus etwas sinnleeres und destruktives.

Vielleicht steckt ja einfach Xenophopie dahinter, oder die Verachtung des Grundgesetzes (Religionsfreiheit sagt Euch sicher was, oder?).

Oder ist es doch was anderes?

Ist die Angst vor Veränderungen und der Verlust der eigenen IDentität die Schuld der bösen Muslime, oder ist das ganze nur in den Köpfen der ängstlichen Konservierer?


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Anti-Islamismus

14.08.2010 um 07:51
@Valentini

Hallo ich bin Christ (ev.), habe mal einige deiner Beiträge gelesen und bin zu dem Endschuß gekommen dir mal eine frage zu stellen.

Schreibst du dies alles wirklich aus einer Überzeugung, oder einfach nur um uns/mich zu erheitern? Weil irgendwie werd ich aus dir nicht schlau. :D

Sollte letzteres der Fall sein würd ich dir gerne meinen Nickname zur Verfügung stellen.


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Anti-Islamismus

14.08.2010 um 12:58
@MrhirschQ

lol, ja das habe ich mich auch schon gefragt, letztlich läuft es bei dem immer auf Kulturkampf hinaus...schon witzig wie der hier pausenlos agitiert und doch nie von der Schiene abrutscht, aber Kreide fressen wird sicher in entsprechenden Schulungen beigebogen.


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nlp ehemaliges Mitglied

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Anti-Islamismus

14.08.2010 um 13:36
@Puschelhasi
(Religionsfreiheit sagt Euch sicher was, oder?).

Diese besagte Religionsfreiheit hat aber auch dort ihre Grenzen wo eine absudre Ideologie versucht die Verfassung dieses Landes zu Untergraben.


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Anti-Islamismus

14.08.2010 um 13:42
@nlp

Dafür gibt es ja den Verfassungsschutz.

Das was hier passiert is die sogenannte
Kopfschere:

Im Kopf ist die Gefahr allumfassend und eine difuse homogene Masse an Fremden /Andersgläubigen überrollt den heimatlichen Herd.

In der Realität kennt doch keiner diese radikalen Gestalten, und wenn dann nur als absolute Randerscheinung als Splittergruppe, genauso wie der gemeine orthodoxe Nazi auch nur eine kleine Splittergruppe unter uns Deutschen darstellt.

Ausgrenzung und Feindbilder führen zur vll sogar von manchen Kräften gewünschten Gegenreaktion, und schon haben wir den Kopfsalat.


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Anti-Islamismus

14.08.2010 um 15:48
@Somayyeh

Wie gesagt, Obrien schreibt bei dir gelegentlich mit. Da nutzen auch meine Person diskreditierende Aussagen nichts.


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Anti-Islamismus

14.08.2010 um 16:12
@DahamImIslam

Du selbst diskreditierst dich selbst mit der Wiederholung dieser falschen Aussage. Das ärgert mich, weil du damit öffentlich Zweifel säen willst, aber wenn du stattdessen versuchtest, mich auf sachlicher Ebene zu treffen, gäbe es diese Diskussion nicht. Welchen Schluss, ausser mangelnder Fähigkeit, soll ich ziehen? Böswilligkeit?


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