@Bone02943 Bone02943 schrieb:nocheinPoet schrieb:Ihr seid keine bürgernahe Bewegung sondern Entscheidungsträger die von der Braunkohle profitieren.
Als im Stadion dafür geworben wurde kamen keine Pfiffe sondern nur Applaus. Nahezu die ganze Region steht dahinter und hier wird man keine Mehrheiten finden, die einen vorschnellen Kohleausstieg wollen.
Ja und die Südstaaten wollten damals in der USA auch nicht, dass die Sklaverei abgeschafft wird, was sollte das uns sagen und zeigen?
Mal was dazu:
In den Südstaaten, wo die Sklaverei mit der expandierenden Wirtschaft unauflösbar verbunden war, wuchs die Zahl der Sklaven bis 1865 auf mehr als vier Millionen an.
Quelle:
Wikipedia: Sklaverei in den Vereinigten Staaten - Übersicht Bedeutet, der Mensch ist sich immer selber am Nächten, hier ist es auch so, die eigene Wirtschaft vor Ort ist allen wichtiger, als das Klima global. Das bemerkt man auch nicht gleich und sofort.
Ist aber egal, das Wohl vieler ist wichtiger als das Wohl weniger.
Bone02943 schrieb:Alles bedarf eben seine Zeit. Denn das Klima muss man auch für die Menschen retten und nicht gegen sie. Außer wir verabreden uns mit mindestens 5 Milliarden anderen zum kollektiven Selbstmord. Das würde der Natur vielleicht wirklich noch helfen.
Du verstehst es wie viele gar nicht. Das Klima ist nicht wie ein Wasserhahn, an dem man immer mal etwas auf und zu drehen kann. Das ist ein sehr fragiles System und so ein System kann kippen. Wenn es kippt, dann können alle Menschen es nicht mehr aufhalten, auch wenn die dann aufmal wirklich alle es wollen und alles für geben.
Wir werden kaum die 1,5 Grad schaffen, auch die 2,0 Grad sind kaum noch möglich und das würde schon ganz viel Elend für viele 100 Millionen Menschen bedeuten, global eben. Aber wenn wir die 2,5 Grad auch nicht schaffen, was schon Milliarden Menschen treffen würde, dann kann das Klima richtig kippen, so heftig, dass die Erde für uns Menschen nicht mehr bewohnbar ist. Kein Scherz, die Temperaturen könnten immer weiter ansteigen, gibt Kettenreaktionen, Methan wird immer mehr frei, und bei 50 - 60 Grad im Schnitt ist dann mehr als Ende im Gelände.
Man stelle sich eine schwere Eisenstange vor, die steht aufrecht, wiegt eine Tonne. So vier Meter lang. Wenn die so steht, kann man die gut ausbalancieren, wenn die etwas zur Seite aus dem Lot kommt, schaft man es auch noch. Aber je weiter die sich neigt, umso mehr Kraft ist nötig, und ab einen Punkt geht es nicht, mehr, da fällt die dann unweigerlich einfach um. Das Klima ist so ein System, wir können die Stange bei 2,5 Grad eventuell noch halten, aber wenn es mehr wird, dann fällt die sehr wahrscheinlich um.
Das ist eben das, was viele gar nicht raffen, die glauben, das hat Zeit, können wir auch verschieben, was sind da schon 30 Jahre.
Tatsache ist, wir haben keine Zeit, keine. Die Stange kippt schon, wir brauche jede Kraft die vor dem Umfallen zu bewahren, da wird jeder zum Stützen gebraucht.
Bone02943 schrieb:Ach als ob die paar tausend Arbeitslosen so jemanden jucken würden. Wer davon nicht betroffen ist der scheißt auf die Mitarbeiter, ist ja nicht seine Branche. Und auch was die Regionen betrifft, egal, so jemand wohnt wohl nicht in der Nähe der Reviere.
Klingt hart, ist aber so, ja drauf geschissen. Wenn es ums Weltklima geht, um das Leben von vielen 100 Millionen oder Milliarden oder eben aller Menschen, dann muss man eben ein paar tausend Arbeitslose in Kauf nehmen.
Wenn sonst die Menschen global in 100 oder 200 Jahren kollektiv verrecken, wird wohl keiner sagen, ja ist nun so, schon wo für uns echt Scheiße, aber hey, denkt doch mal an die damals, da beim Braunkohle-Tagebau in Deutschland, immerhin wurden da nicht ein paar tausend Arbeitslos. Hurra ...
Und ernsthaft, es ist nicht so, als sei Deutschland arm, als würden wir und die nicht leisten können, als könnten wir da nicht was anderes finden. Gut, da wird kaum wer in die Pflege wechseln wollen, auch wenn da viele Stellen frei sind, aber auch Lehrer werden gesucht. Und wenn man auf Umweltschutz setzt und alternative Energien, dann gibt es da auch neue Stellen die besetzt werden müssen.
Auch weiß man das schon viele Jahrzehnte, ich habe vor über 30 Jahren als junger Mensch die Studie Global 2000 gelesen. Kann man sicher hier für lau auch in Deutsch als PDF laden:
http://www.geraldbarney.com/G2000Page.htmlUnd kennst Du die? Hast Du die gelesen, Dich mal informiert?
Bone02943 schrieb:Ich bin realistisch genug um zu erkennen, dass die Klimaziele nicht mehr erreicht werden können. Deshalb sollte man aufhören mit dieser völlig planlosen Energiewende und sich schon mal viel mehr auf die zu erwartenden Probleme einstellen. Und da sind unnötig mehr Arbeitslose einfach nicht förderlich dafür.
Ja es könnte planvoller sein, da es ja wie eben gezeigt auch so lange schon bekannt ist. Aber das ändert nichts, man kann nicht alles für wenige opfern. Im Jahr 2200 sind wir alle Asche, recht sicher, aber die Menschen dann, die werden unsere Schuld tragen. Die werden ganz sicher kein Verständnis haben, dass wir die Welt in den Abgrund gerissen haben, damit es ein paar Arbeitslose weniger gibt.
Bone02943 schrieb:Es fehlt nicht nur am politischen Willen, denn es müssen noch andere Punkte bedacht werden und die Klimaziele Deutschlands sind nun mal einfach nicht realistisch erreichbar.
Wie gesagt und aufgezeigt, ist egal, es muss alles möglich getan werden, raus aus der Kohle, am Besten gestern.