cheroks schrieb:In der Türkei ist es z.b. so
Das wirtschaftliche Gesamtkonzept "Türkei", vom dem dieser Aspekt ein Teil sein mag, befindet sich quasi im freien Fall und vor allem Dank Erdogan auch ohne Aussicht auf Besserung. Ob da irgendjemand noch irgendwas bekommt, wenn er in Rente ist, ist zumindest zweifelhaft. Ausgerechnet das als Beispiel zu bringen, ist daher etwas seltsam.
Grundsätzlich ist staatlicher Wohnungsbau aber sinnvoll, weil er zu einem Teil den Markt reguliert. Es muss aber natürlich genug Geld für diesen Punkt vorhanden sein.
Und hierzulande sind die Zinsen niedrig, aber Baukosten sind hoch. Das hat Auswirkungen auf Mieten und Kaufen.
Abahatschi schrieb:die 2Mio Wohnungen sind aber nicht da wo man sie braucht/gerne hätte...sonst hätten sie längst zu einer Entspannung auf dem Mietmarkt geführt.
Genau das ist der Punkt. Die Menschen wohnen nicht dort, wo Platz ist, sondern dort, wo sie aufgrund bestimmter Einflüsse (Jobs, Lebensqualität etc.) gerne leben möchten. München ist ja nicht deswegen so knapp an Wohnungen, weil man Menschen dorthin deportiert und aus leeren mecklenburgischen Dörfern entführt (überspitzt ausgedrückt).
Abahatschi schrieb:Aber warum ist DE Schlusslicht in der EU bei Wohneigentum?
Weil Bauen hierzulande recht teuer ist und weil mieten traditionell verbreiteter war/ist, letztlich ist es eine Frage des Risikos, als Mieter habe ich bestimmte, potentiell existenzbedrohende Risiken, die ich als Eigentümer habe, nicht (übrigens ist in Europa, wenn auch nicht in der EU, die reiche Schweiz mit Abstand das Schlusslicht). Ich denke nicht, dass das steuerliche Aspekte sind, sondern es auf Bauvorschriften und die allgemeinen Risikoaffinität zurückzuführen ist. Vor allem vor der aktuellen Niedrigzinsphase war Mieten gesellschaftlich einfach üblicher und aktuell werden die niedrigen Zinsen durch enorme Verteuerungen mehr als kompensiert.
edit:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155734/umfrage/wohneigentumsquoten-in-europa/