@Realo Deine Geschichtskenntnisse mal wieder...
Es hätte Dich 1-2 Minuten mehr gekostet um in Erfahrung zu bringen, dass es sich hierbei um Anhänger des alten germanisch/nordischen, als auch des slawischen Glaubens handelte, denn das Rus wurde nämlich erst 1 Jh. später nachhaltig christianisiert und wenn wir Photios glauben wollen nur sehr kurzzeitig einige Jahre nach der Plündertour.
Du hast ein wirklich reichhaltiges Angebot christlicher Massaker, wie etwa die Belagerung Jerusalems 1099, kommst dann aber wieder mit so einem WischiWaschi Zeug an.
@Philipp Philipp schrieb:Die einzige, auf die man sich verbindlich geeinigt hat, meine ich.
Auch das ist so nicht richtig.
Philipp schrieb:Soll das ein Witz sein? Das war doch noch gar nicht Diskussionsgegenstand.
Aber natürlich war er das. Es geht schlicht um deine - völlig bescheuerte und an den Haaren herbeigezogene - Behauptung, die 10 Gebote würden sich in der UN-Charta der Menschenrechte wiederfinden und im Kern damit in Konsequenz auch im Humanismus. Ihre philosophische Tradition geht aber im Kern ganz klar auf die griechische-römische Lehre und die durch diese ebenfalls geprägte frühe islamische philosophisch-theologische Lehre zurück.
Der gute Platon, Protagoras und wie sie alle heißen haben da wohl ein bisschen mehr beigetragen als die ominösen u. stets wandelbaren 10 Gebote. Wie oft haben die Gebote sich eigentlich in Exodus geändert? 4 Mal? 5 Mal? Ganz so viel hat Moses scheinbar dann auch nicht auf Gottes Wort gegeben, immerhin hat er sogar die Originaltafeln zerschmettert. Ein richtiger Wendehals.
Überhaupt taugen die 10 Gebote nicht als eine klare ethisch-moralische, philosophische oder auch rechtliche Grundlage, sowohl schon damals, aber ganz besonders heutzutage.
In den ersten 3 Geboten werden wir schonmal direkt von unserem wunderbar totalitären Gott bedroht und zwar nicht nur als Individuen, sondern in Sippenschaften, über mehrere Generationen hinweg, egal wir nun die Apostasie von diesem verrückten alttestamentarischen Massenmörder wagen, ein Bild von ihm Fertigen, oder seinen Gott verdammten Namen missbrauchen.
Der Sabbat? Naja, der betrifft nur die Juden, außer natürlich man will dies nun auch unbedingt auf den Sonntag übertragen. Hier zeigt sich auch wunderbar die inkohärenz Gottes und seines späten unehelich gezeugten Sohnes. Ein Tag an dem man nun den wunderbar narzisstischen Gott ehren soll - entweder für seine Großtat die Erde erschaffen zu haben, oder aber laut dem Deuteronomium dafür, dass er die geknechtetn Juden errettete. Sozusagen der Führergeburtstag. Wenigstens war sein Bastardsohn schon etwas weiter und hat den Sabbat zumindest als Tag für den Menschen bezeichnet... und alle seine Nachfolger und späteren Anhänger haben sich mal wieder nicht dran gehalten.
Ah, Nr.5 gebietet uns Vater u. Mutter zu ehren - warum aber Vater und Mutter ehren? Kurioserweise bedient dieses Gebot ganz offensichtlich die Gier des Menschen, denn man solle sie nicht nur Ehren um Gott zu gefallen, sondern auch um ein möglichst reiches Erbe abzustauben - dieses Erbe sollte im übrigen das Land Kanaan sein, Land also, welches schon von anderen Menschen besiedelt wurde. So wie der Deutsche Vater und Mutter (und natürlich den Führer) Ehren sollte, um seinen Lebensraum im Osten zu erhalten, nur hats für den Deutschen nicht so gut funktioniert.
Dann haben wir natürlich das berühmte - Du sollst nicht töten! - oder genauer - Du sollst nicht morden! - denn das töten ist den 10 Geboten nach durchaus akzeptabel, denn kurz nach dem Erhalt und vernichten der Steintafeln hat Moses auch ein kleines Massaker angerichtet. Generell darf man Personen töten die z.B.: etwa den Führergeburtstag... pardon, den Sabbat nicht heiligen, oder Hexen - von mir aus auch Kräuterkundler, wenn denn man an einen Übersetzungsfehler glaubt (läuft zumindest fürs Mittelalter eh aufs gleiche hinaus), oder eben Apostaten. Wahrlich eine großartige u. humanistische Tradition.
Was haben wir dann? Achja, nicht die Ehe brechen und nicht stehlen und nicht Falsch gegen den Nächsten aussagen. Großartig, 3 Gebote die also mal nicht kompletter Bollocks sind.
Ach und dann haben wir natürlich noch die Nummer 10 . Man solle nicht seines Nachbarn blah, blah, blah begehren. Nicht nur, dass man hier nicht ohne Grund hineininterpretieren kann, dass die Frau auf eine Stufe mit Vieh gestellt wird, so ist das ganze Gebot nichts anderes als ein reines Gedankenverbrechen. Ein Gedankenverbrechen im übrigen, dass zumindest über nahezu alle politischen Ideologien mit ihren Untergruppen abgelehnt wird, die Linken hätten sonst nichts mehr zum verteilen und der dreckige und reaktionären Bourgeoise würde der Ehrgeiz fehlen überhaupt erst die Mittel linken Zwangsumverteilung herzustellen. Auch ein herrliches u. totalitäres Gebot, nicht wahr?
Also wenn Du das in der UN-Charta und der Tradition des Humanismus wiederfindet willst... gute Nacht. Da bete ich lieber zum Gott-Imperator und ich meine nicht Trump, wobei selbst der wahrscheinlich besser wäre...
Philipp schrieb:Also wirklich. Jetzt disqualifizierst du dich hier völlig. Bullshit, Alter. Ganz große Baby-Kaka, mehr fällt mir dazu nicht ein.
Früher Humanismus und seine Aspekte in den kulturprägenden Religionen war gerade Thema. Die alten Geschichten hast du eingebracht, und ich hab als Anekdoten die heutigen Parallelen dazu benannt, um auf Ähnlichkeiten der gesellschaftlichen Entwicklungsmuster hinzuweisen..
Oh, es tut mir wirklich leid den ganzen Bullshit nicht hinzunehmen.
Vielleicht probierst Du es das nächste mal mit weniger revisionistischen Schwachsinn?
Philipp schrieb:Sag mal, ist dir die Parallele zu der Religion, die als psychologisches Werkzeug und ein sinnstiftendes, humitäres und gesellschaftsformendes Massenphänomen wirkt, ähnlich wie die UN-Charta, immer noch nicht aufgefallen?
Parallele ist ein starkes Wort für ein Werk, dass die Gleichheit und Freiheit des Menschen anstrebt, ganz unabhängig von Geschlecht, Rasse u. Glaube - während mir Religionen in ihrem Kern, ganz besonders die abrahamitischen, nicht selten physische und psychische Gewalt androhen und meine Seele in die ewigen Verdammnis verbannen und dies nicht nur nach der absolut literalistischsten Auslegung ihrer kleinen, "heiligen" Texte.