Zu viel Rente - darf es das geben?

@RayWonders
Brutto oder netto? Mit Familie oder ohne? Wie viele Kinder? Arbeitsort? Wohnort? Bafögrückzahlung oder andere Ausbildungskredite? Die von dir geforderte Vorsorge für Alter etc? Anforderungen an Arbeitskleidung, Reisetätigkeit, Weiterbildung?

@geisterfrei

ich kenne niemand mit einem Gehalt von 60000€ brutto.
KAnnst du mir darlegen/belegen, dass dieses Gehalt zu wenig ist ist für die Bürger in den Wohn-/Arbeitsorten, mit der Anzahl Kinder usw. an die du denkst?

EDIT: ich kann einfach bisher nicht nachvollziehen, wie ich meinen Bekannten in Afrika erläutern könnte, dass es Bürger in Dtl. mit so einem Jahreseinkommen schwer haben.

Atrox schrieb:Wir sollten hier jetzt vielleicht keinen Schwanzvergleich darüber anstrengen, wer wann wieviel arbeitet. Sicherlich gibt es Ostdeutsche die wenig gearbeitet haben, es gibt Leute im öD, die wenig arbeiten und genauso gibt es die Gegenteile.

Pauschalisierungen bringen uns in beide Richtungen nicht so richtig weiter. Ich bekomme bei einer 50 Stunden-Woche im öD übrigens nur 20 Stunden bezahlt. Optimal für die Rente ist das auch nicht und auf dem Papier bin ich eben auch nur eine Teilzeitkraft. Die Praxis sieht manchmal eben doch ganz anders aus.

Mit ersterem kann ich nicht dienen. :D

zum Zweiten: Warum soll es dir besser gehen, als anderen? Die Praxis sieht auch für andere anders aus. Aber so wie ich das mitbekommen habe, gibt es Studierende, die bekommen noch nicht einal Geld.

@Bauli

Da könnte man ein eigenes Thema zu aufmachen :D Ich bin Promotionsstudent/wissenschaftlicher Mitarbeiter. Das Modell gibt es in jedem universitären Fachgebiet, die Bezahlung fällt jedoch sehr unterschiedlich aus. Ein Freund von mir, seines Zeichens Ingenieur hat im Grunde exakt die gleiche Stelle wie ich. Einziger Unterschied ist, dass er eine 100%-Stelle hat und ich eine 50%-Stelle, einfach nur weil es ein Fachbereich ist "in dem das halt so üblich ist".

Die tatsächliche Arbeitszeit ist die gleiche. Das ist aus Sicht der Rente ja das Dilemma.

Was genau ist da "üblich"? Dass unterschiedlich verdient wird, ist generell üblich. Wußtest du denn nicht, worauf du dich einläßt, oder geht es dir um ein Prinzip?

@RayWonders
Ist mir schon klar, dass du niemanden kennst, der solch ein Gehalt hat. Woher auch?

Es geht also doch um Neid.

Wie erklärst du eigentlich deinem Bekannten in Afrika, dass du in deinem Alter nur ca. zwei Jahre gearbeitet hast, deine Eltern dir eine Ausbildung finanziert haben, du viele Jahre verloren hast, weil du von welchem Geld auch immer, deine Drogenkarriere verfolgt hast, und nun, weil du keine Lust hast, deinen Heimatort zu verlassen, lieber Frührentner bist. Trotzdem hast du eine Wohnung, PC, Strom, Wasser, Heizung, kannst den ganzen Tag vor dem PC hängen und hast nach deinen Aussagen genug Geld zur freien Verfügung.
Was mussten dein Bekannter und seine Eltern leisten, damit er zur Schule konnte? Was macht er, damit mit er überhaupt mit dir kommunizieren kann?

Hätten deine Eltern nicht das Geld für deine Ausbildung und dein Auto nicht vielleicht lieber in ihre Vorsorge gesteckt, jetzt wo du ihnen an die Rente willst? Sie müssen ja in der Zeit auch mehr als den Mindestlohn verdient haben, die reichen Kapitalistensäcke!

Deine andere Frage beantworte ich dir morgen ausführlich, da hab ich mehr Zeit und bin nicht aufm Mobilgerät unterwegs. Nein, ich arbeite nicht im ÖD und in der Arbeit hatte ich noch nie Zeit für Privatkram.

geisterfrei schrieb:Ist mir schon klar, dass du niemanden kennst, der solch ein Gehalt hat. Woher auch?

Es geht also doch um Neid.

so ein Blödsinn. es geht einfach darum ehrlich zu sein.

wenn du also jmd.kennst mit so einem Gehalt und mir belegen kannst mit einer Aufstellung der Einnahmen/Ausgaben, dass diese Bürger es schwer haben, dann werde ich das auch einsehen. bis da hin bleibt es einfach eine Behauptung die schwer zu fassen ist, für alle die weniger haben und dennoch eine Familie in der gleichen Stadt z.b.

und bitte höre auf jmd.Vorwürfe zu machen, der wegen einer Krankheit Frührentner ist..
du scheinst auch nur das rauszulesen in meinen Posts, wie es zu deinen Vorurteilen mir gegenüber gerade förderlich ist.. <3

EDIT: du darfst auch gern dein 'schwer' definieren, damit wir nicht aneinander vorbeireden..

mit einem gewissen Fokus auf die Sicht der Dinge, da haben es wahrscheinlich alle Menschen schwer..

selbst die Millionäre, die sich den Kopf zerbrechen wie sie nicht bald schon wieder pleite sind und gleichzeitig ihr Geld gut investiert sehen..

aber ich vermute mal du @geisterfrei - findest nicht dass es Familien in HartzIV schwer haben - welchen Begriff musst du dann neu einführen in die Diskussion, damit der Vergleich zu denen mit 60000€ brutto dann auch stimmt?

RayWonders schrieb:KAnnst du mir darlegen/belegen, dass dieses Gehalt zu wenig ist ist für die Bürger in den Wohn-/Arbeitsorten, mit der Anzahl Kinder usw. an die du denkst?

Single LS 1
Netto 2917
Wohnung (in M) 1200 kalt, erreicht locker 1400
Nahverkehr ca. 70
Falls Auto, nach Gusto
Falls Urlaub, nach gusto Rücklage x Euro
und dann Klamotten, Essen, Internet Handy
wer noch feiert haut in M locker 400 raus.
Private Versicherungen Rente, Haftpflicht etc.

Ich würde sagen diesem Menschen geht es "normal" gut, muss nicht den Gürtel arg eng schnallen.

Elternteil LS4 2936 + Kindergeld (2x)
der ist arm dran wenn der Andere nicht nebenbei arbeitet (empfehlenswert auf 450), Wohnung ist teuerer + KiTa
Elternteil LS3 3360 + Kindergeld
Schaut besser aus

In beiden Beispielen muss aber für 4 reichen und für 2 Renten ansparen...

@Abahatschi

interessant, danke für deine Aufstellung. ich bin da gleich mal auf ImmoWelt um zu schauen wie das ist mit den Mieten.

da ich annehme, dass wohl kaum eine Familie mit zwei Kindern in der Innenstadt lebt, habe ich mal im Umkreis von 30km (bei 50km gibts sogar noch ne ganze Menge mehr) gesucht.
da gibt es einige Angebote die sogar unter den 1200€ (beginnend bei 950€) des Singles liegen.
ich vermute auch, dass viele Werktätige mit Familien in Münchner Umgebung gar nicht in der Innenstadt leben.

dann sieht die Rechnung auch schon wieder anders aus, als du es dargestellt hast (mit angegebener Miete > 1200€)?

@RayWonders
Ja, die Wohnungen gibt es angeblich - meine Erfahrung ist dass alle Singles mit 1200 rechnen und die mit 2 Kinder mit 1400.
Der Umkreis 30km ist dann bei der Monatskarte teuerer...egal es gibt eine Schwankbreite.
Eine Sache habe ich noch vergessen:
Die Singles stehen besser da (ist ja logisch 1 vs 4) aber auch die schaffen es nicht sich eine Wohnung zu kaufen. Was ist bei der Rente?

@Abahatschi

und Familien mit 60000€ brutto Jahreseinkommen und nur 1 Elternteil in Arbeit und 2Kindern gibt es in dieser Region?

das überlegt man sich dann doch in so einer Umgebung doch vorher und hat nur 1 Kind?

Abahatschi schrieb:aber auch die schaffen es nicht sich eine Wohnung zu kaufen. Was ist bei der Rente?

verstehe die Frage nicht so richtig. was mir einfällt dazu ist, dass Rentner die vorher in Münchner Umgebung hohen Mieten zahlen mussten sich weiter weg umschauen wo sie bei geringen Mieten und vielleicht ländlicher Umgebung ihren Lebensabend verbringen können..

Müsste man mal jmd.aus der Münchner City fragen, ob es da viele Rentner gibt oder ob die dann alle ins Umland wegziehen..

@RayWonders
Was denkst Du denn?
Ich zähle mal paar auf: BMW, Siemens, Stadtwerke...die haben viele Arbeiter in der Gehaltsregion.

RayWonders schrieb:das überlegt man sich dann doch in so einer Umgebung doch vorher und hat nur 1 Kind?

Wart mal, was sollen die Leute eigentlich tun? Kinder bekommen damit der Generationsvertrag funktioniert...oder doch nicht.
Mein Freundeskreis: 3,1,2,1,1 Kinder pro Paar.

RayWonders schrieb: mussten sich weiter weg umschauen wo sie bei geringen Mieten und vielleicht ländlicher Umgebung ihren Lebensabend verbringen können..

Ja, müssen sie tun - aber alle beklagen die schlechte ärztliche Versorgung und schlechte Anbindung.
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.kleine-rente-teure-wohnung-rentnerin-verzweifelt-ich-bin-in-rente-und-muss-arbeiten.16f55ab3-cf15-4734-99e2-14168b62dcec.html

Abahatschi schrieb:die haben viele Arbeiter in der Gehaltsregion.

und ebenso gibt es doch viele die noch darunter liegen, auch in der Münchner Umgebung, oder seh ich das falsch?

ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass alle Familien mit 1+ Kindern in dieser Region 60000€+ Jahreseinkommen haben.
und genau das führt mich dann zu meiner Ansicht, dass eben diejenigen die mit ihren Einkommen darunter liegen es schwer haben.
oder müssen wir dann für diese Bürger ein anderes Wort erdenken um das zu definieren?

Abahatschi schrieb:Wart mal, was sollen die Leute eigentlich tun? Kinder bekommen damit der Generationsvertrag funktioniert...oder doch nicht.

In extremen Umgebungen kann das ja im Zweifel anders sein. Wenn außerhalb von München die Familien 2 Kinder haben und im naher Umgebung nur 1, dann klappt das schon noch mit diesem Vertrag. die Region um München und auch überhaupt in Dtl. außerhalb dieser Extremzone ist doch viel größer und produziert mehr Kinder? ;)

@RayWonders
Hier hast Du die Gehaltsübersichten:
https://www.tz.de/muenchen/stadt/grosse-einkommens-liste-zum-vergleichen-so-viel-verdient-muenchen-7316312.html
https://www.radiogong.de/gehaltsliste-muenchen (Archiv-Version vom 18.01.2022)

RayWonders schrieb:oder müssen wir dann für diese Bürger ein anderes Wort erdenken um das zu definieren?

Durchschnittsverdiener wäre richtig.(um die 40k€)

RayWonders schrieb:verstehe die Frage nicht so richtig. was mir einfällt dazu ist, dass Rentner die vorher in Münchner Umgebung hohen Mieten zahlen mussten sich weiter weg umschauen wo sie bei geringen Mieten und vielleicht ländlicher Umgebung ihren Lebensabend verbringen können..Müsste man mal jmd.aus der Münchner City fragen, ob es da viele Rentner gibt oder ob die dann alle ins Umland wegziehen..

Also dem Rentner ist es als Dank für seine 40+-jährige Arbeitsleistung zuzumuten, ins Nirgendwo umzuziehen? Weg von der gerade im Alter im wichtiger werdenden ärztlichen Versorgung etc.? Weg von Familie und Freundeskreis?

Aber dir als Jungspund ist es nicht zuzumuten, außerhalb deines Kaffs eine Arbeit anzunehmen, weil du nicht von Familie und Freunden weg willst?

Du hast schon eine etwas seltsame Logik.

@RayWonders
Was verstehst du eigentlich unter "ausserhalb" von München?

Ich wohne ca. 20 km ausserhalb. Hier eine Singlewohnung 2 ZKBB unter 800 kalt zu finden ist n 6er im Lotto.
Die Stadt in der ich aufgewachsen bin, ist ca. 150 km/ 2 Std mit der Bahn von München entfernt. Selbst dort wirken sich die Münchener Immobilienpreise aus. Ich kenne Leute, die seit 20 und 30 Jahren täglich die Strecke pendeln oder die Woche über hier in nem möblierten Zimmer wohnen.
In München City findest du sicher keine Rentner, da kostet ne Wohnung auch mal schnell 3000 im Monat.
Du hast vielleicht Vorstellungen.

Was sagst du nun deinem afrikanischen Bekannten über DEINE Lebensverhältnisse?

geisterfrei schrieb:In München City findest du sicher keine Rentner, da kostet ne Wohnung auch mal schnell 3000 im Monat.

Doch, durchaus findet man da Rentner. Aber sicher selten in solchen Wohnungen. Es gibt aber durchaus auch Wohnungen, die noch deutlich günstiger sind. Sind halt noch Altverträge, die können ja nicht beliebig von heute auf morgen hochgedreht werden. Aber schwieriger wird die Wohnsituation sicher auf Dauer.

@RayWonders

Vertue dich da mal nicht. Den demographischen Wandel bekommt man nicht mit „1,5 Kindern pro Paar“ in den Griff. Der Weg lautet eher: Mehr Kinder und mehr Bildung.

@RayWonders
Schon interessant, du verlässt dein Kaff nicht mal für Ausbildung, geschweige denn Arbeit, forderst sogar ne Planwirtschaft, dass die Frauen dort nicht 10 km zur Arbeit müssen, aber die Menschen in den Ballungsräumen sollen dann täglich 50 km und mehr pendeln?

Was im Übrigen sehr viele, nicht nur in München, sondern auch in und um Stuttgart, Frankfurt, Berlin, Köln, Hamburg etc. seit vielen Jahren machen, durchaus auch weitere Strecken.

Ausserdem ist das nicht nur auf diese Regionen beschränkt. Das findet auch in vielen anderen Gegenden seit Jahrzehnten statt.
Gutes Beispiel ist BMW mit seinem Werk in Dingolfing. Seit 45 Jahren, seit dem Bau des neuen Werkes Anfang der 70er fährt man dort die Mitarbeiter mit Bussen von ihren Wohnorten zur Schicht und zurück. Bis zu 130 km. Aus der Oberpfalz, aus dem Bayrischen Wald, im 3-Schichtensystem.
Etliche Männer im bayrischen Wald sind übrigens davor, vor und nach dem Krieg im Bergbau tätig gewesen, nein nicht in ihren Dörfern, sondern in Lothringen, mit zweimal im Jahr Heimaturlaub.