Ehe für Alle

@Bone02943

Da hätte Frau Höchst ja mal Frau Weidel befragen können.

@Bone02943

Die Verquickung von Reproduktion mit Ehe für alle ist natürlich ziemlich blöd.

Und die Wahlplakate, auf denen Frau von Storch zu sehen war, die dann im öffentlichen Raum zu sehen waren, haben vielleicht auch zumindest nicht geholfen, den Wunsch nach Reproduktion zu mehren.

Dennoch kann ich die Grundlage der Kritik in sofern verstehen, dass hier Problemchen angegangen werden und Probleme ausgesessen werden.
Gerade vor der Wahl fand ich die Ehe für alle als Signal sehr falsch, weil ich sie so verstanden habe:

So Jungs, da holen wir uns schnell noch ein paar Rosa Kreuzchen, sind ja bald Wahlen, sind die schon mal zufrieden und die anderen sehen auch, dass wir anpacken können.

Dabei lassen wir folgende Punkte einfach weiter liegen:
Klimawandel, Migrationsproblematik, ein Familienrecht, das Deutschland kaum noch zu den entwickelten Ländern zählen lässt, ein sichtbares Zerfasern der EU usw.

Ich gönne jedem Schwulen seine Ehe (auch wenn ich als Heterosexueller nach einer nicht wiederholenswerten Ehe die fehlende Möglichkeit der Eheschließung für Schwule eher als Privileg angesehen hatte), aber ich hätte mir Parteien gewünscht, die sichtbar noch mal die großen Probleme angegangen wären

@sacredheart

Kann man aber nicht alles zerreden, wenn man von den großen Problemen spricht?
Nur weil es andere Probleme gibt, muss es doch nicht immer sein das Minderheiten zurück stecken müssen. Denn wenn es um Minderheiten geht, dann wird es immer größere Probleme geben. Nur kann das keine Lösung sein.

@Bone02943

Das Thema berührt mich nun nicht sehr. Mir geht es mehr um die Signalwirkung. Hätte man die Ehe für Alle ein Jahr früher gebracht, hätte ich es weniger augenscheinlich als 'Stimmenfang auf dem CSD' wahrgenommen.

Aber das Signal: Wir haben die großen Probleme nicht gelöst und sind die Wichtigsten noch nicht mal angegangen, dafür kümmern wir uns um Themen, zu denen sogar wir nicht zu blöd sind, fand ich eher unschön.

@sacredheart

Die Ehe für alle war halt recht simpel umzusetzen, im Gegensatz zu "den großen Problemen". Ob das ganze Stimmfang war, ich denke schon, juckt mich aber nciht.
Es ist ja praktisch von heut auf morgen beschlossen worden und gut ist.
Groß Zeit hat das ganze jedenfalls nicht beansprucht. Hätte man also die Ehe für alle nicht geschafft, dann hätte man andere Probleme dennoch nicht gelöst, einzig die Ehe für alle gäbe es auch heute noch nicht. Von daher, ist es doch ok.

@Bone02943

Und es freut mich ehrlich für jeden Homosexuellen, der den Wunsch hat, zu heiraten.

In genau so kurzer Zeit hätte man auch ein menschenwürdiges Familienrecht beschließen können, indem man einfach die ja schon lange vorhandene EU Resolution 2079 umgesetzt hätte, die Deutschland zumindest partiell wieder in die Reihe zivilisierter Staaten zurückgebracht hätte. Dann müsste sich Deutschland auch nicht andauernd von EU Gerichten und sogar der UNO dafür ermahnen lassen. Dann würde das Leid vieler Kinder beendet.

Daraus leite ich persönlich nicht die Forderung ab, die Ehe für alle nicht zu bringen. Ich leite aber eine tiefe Verbitterung darüber ab, dass man doch offensichtlich rasch beschließen kann, wenn man möchte, es aber einfach unterlässt, wenn es gerade mal nicht werbewirksam ist.

@sacredheart

Aber warum sollte das "neue" Familienrecht nicht auch Werbewirksam sein? Ist es so schlimm für die Bevölkerung, dass man sich da nicht heran traut?
Also wenn es rein um werbezwecke gehen würde, so müsste es doch gewollt sein, wenn dies Familien zu gute kommt.

@Bone02943

Es ist nicht so werbewirksam. Wenn ich das mediale Interesse vergleiche, das eine Demonstration von entsorgten Eltern begleitet und dann das Medienecho eines CSD, dann sehe ich schon einen riesigen Unterschied in der Breitenwirkung, damit auch in der Werbewirksamkeit für Politiker. Leider. Damit will ich dem CSD wiederum sein Medienecho nicht absprechen, sondern bin nur traurig über die Rezeption von vermeidbaren tragischen Schicksalen.

Hey, sorry fürs erneute aufbringen dieses Themas, an alle die es nicht juckt:

Habe nur mal ne schnelle Frage, und wollte wissen, ob Sie mir jemand beantworten kann;
ich studiere Gender studies und bin gerade an einer Hausarbeit im Nebensatz bei der ''Ehe für alle'' stecken geblieben.
Wisst Ihr, ob da auch für den Ehevertrag genau die selben Richtlinien gelten?
Aufgaben, Kosten und so weiter

Danke schonmal! :)

Ehe für alle ist mir zu schwammig, Ehe für gleichgeschlechtliche Partner begrüße ich aber.


Soll jeder Schwule (und Lesbe) doch die Möglichkeit haben, die selben Schwierigkeiten zu haben wie Heteros ;)

@Steini96
Davon gehe ich doch mal aus