Das ist halt die Kehrseite, wenn man schnellere Abschiebung fordert. Dann trifft es eben auch schneller Menschen, an die man gar nicht dachte, wenn man den ungeliebten Ausländer gerne wieder aus dem Land hätte.
Warden schrieb:Ich bin kein Experte, noch belesen in Sachen Asylgesetzgebung, Aufenthaltsrecht, etc. und verbundenen Strafmaßnahmen oder Abschieberegelungen.
Es ist gut, dass Du das ansprichst - aber das ist letztlich das Problem.
Du siehst einzelne Extremfälle (denn nur über solche berichten die Medien) und daraus lässt sich keinerlei Rückschluss bilden. Du findest in allen Bereichen Fälle, die blöd liefen. Weil Menschen Fehler machen, weil es unvorhersehbare Lücken gibt. Aber ob diese Fälle repräsentativ sind, kannst Du aus diesen Informationen nicht ableiten.
Vor allem aber wirst Du in den Medien nur Teile der Wahrheit erfahren. Die Hintergründe müsste man recherchieren und die spielen ja eine entscheidende Rolle. Man könnte spekulieren, aber das hilft nichts.
Aber eines kann man fest halten: Je restriktiver eine Gesetzgebung und deren Umsetzung ist, desto mehr Menschen wird es betreffen, die "unschuldig" davon betroffen werden. Man muss immer einen Ausgleich finden und wird aber auch immer Fälle haben, in denen man isoliert betrachtet, vielleicht anders entscheiden würde. Denn Gesetzte müssen allgemein gültig sein und möglichst nicht "aus dem Bauch heraus" Anwendung finden. Der "gesunde Menschenverstand", der oftmals bei Gesetzgebung, Verwaltung und Justiz vermisst wird, mag in manchen Fällen zu mehr Gerechtigkeit führen, in weitaus mehr Fällen würde er aber mehr Ungerechtigkeit bewirken.
Kurz: Egal wie gut ein System funktioniert, wir werden immer von Fällen hören, in denen es (scheinbar oder tatsächlich) versagt. Wir dürfen nur nicht der Versuchung unterliegen, die Qualität dieses Systems an diesen Fällen zu messen, sondern daran, wie es normalerweise läuft.