Mädchen wird aus Unterricht gerissen und abgeschoben

lawine schrieb:ich finde es eine reife LEistung, 14 Jahre lang die Identität zu verschweigen (der Mann), bei der Frau fielen die Lügen früher auf im Rahmen einer Hausdurchsuchung. eine solche fällt nicht mal eben vom Himmel, dafür braucht es einen richterlichen Beschluss und trifftige Gründe.

Ich finde es eher logisch, dass die Familie hoffte mit dem falschen Namen durchzukommen und es nicht riskieren wollte, während einem laufenden Verfahren bezüglich ihres Aufenthaltes zuzugeben, hier gelogen zu haben.

Klar, jetzt wo es rauskam, ist man klüger.

Und weswegen es eine Hausdurchsuchung gab, weiß man ja offenbar nicht, also kann ich dazu nichts sagen.

lawine schrieb:eine solche fällt nicht mal eben vom Himmel, dafür braucht es einen richterlichen Beschluss und trifftige Gründe.

ja genau....nur liegen die nicht immer unbedingt vor
https://www.taz.de/!5108848/

Verfassungsrichter über Durchsuchungen
"Viele sind verfassungswidrig"
Der Verfassungsrichter Mellinghoff wechselt zum Bundesfinanzhof. Ein Gespräch über die Grenzen des Privaten, Durchsuchungen wegen Falschparkens und überlastete Richter.

insideman schrieb:Und weswegen es eine Hausdurchsuchung gab, weiß man ja offenbar nicht, also kann ich dazu nichts sagen.

Und der Anwalt der Familie wird schon wissen, warum er sich bezüglich der Gründe für die Hausdurchsuchung bedeckt hält. Zumindest liegt diese Einschätzung nahe.

~~~

neugierchen schrieb:Dieses Visum sollte doch ohne große Diskussion erteilt werden. Damit noch rumzueiern kann dann wirklich nicht im Sinne der Bevölkerung sein.

Immerhin scheint ein solches Visum beim Bruder erteilt worden zu sein.
Nur das Visum allein reicht halt nicht.

https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/abgeschobene-bivsi-duisburger-hoffen-weiterhin-rueckkehr-8401692.html
Auch bedürfe es dazu vieler Stellen, die diesen Weg mitgehen müssten, unter anderem der Bund, das Land sowie nepalesische Behörden, sagte Kopka weiter.

Wie die nepalesischen Behörden dazu stehen, weiß man natürlich noch nicht.

Aber gut ist schon mal, dass wenigstens der Antrag der Eltern vorliegt, so dass überhaupt gehandelt werden kann.

emz schrieb:Und der Anwalt der Familie wird schon wissen, warum er sich bezüglich der Gründe für die Hausdurchsuchung bedeckt hält. Zumindest liegt diese Einschätzung nahe.

aha und welche Einschätzung legt nahe, warum sich die Ermittlungsbehörden diesbezüglich "bedeckt" halten?

Tussinelda schrieb:aha und welche Einschätzung legt nahe, warum sich die Ermittlungsbehörden diesbezüglich "bedeckt" halten?

Wie kommst du darauf, dass sich die Ermittlungsbehörden bezüglich der Gründe für die Hausdurchsuchung bedeckt halten? Haben die überhaupt schon was zu der Hausdurchsuchung gesagt? Oder denkst du, es gehört zu den Aufgaben von Ermittlungsbehörden, jedwede Aussage eines Anwalts in den Medien aufzugreifen und mit Hintergrundinformationen zu unterfüttern?

@emz
nein, das habe ich auch gar nicht geäussert.Wenn sich aber Sprecher der Stadt, Politiker etc. zu dem Fall äussern, die jeweiligen Beschlüsse des OVG, dass die langjährigen Rechtsschutzverfahren nur auf Täuschung der Eltern beruhen, nachlesbar sind, es viele Menschen gibt, die diese Abschiebung offenbar nicht nachvollziehen können, dann kann man auch - und das macht Du ja so gerne - eine Einschätzung (so als user) abgeben, warum sich die Behörden diesbezüglich "bedeckt" halten.

Tussinelda schrieb:dann kann man auch - und das macht Du ja so gerne - eine Einschätzung (so als user) abgeben, warum sich die Behörden diesbezüglich "bedeckt" halten.

Dazu müsste man aber, was ich nicht denke, davon ausgehen, dass die Ermittlungsbehörden überhaupt wissen, was der Anwalt alles in den Medien kommuniziert. Und da die Ermittlungsbehörden kaum auf Allmy mitlesen, werden sie es kaum erfahren, was uns bewegt.

@emz
In dem normalen Umgang mit Informationen hat sich doch als allgemeingültig erwiesen das man sich selbst entlastendes in einer Pressemitteilung preisgibt. Niemand hat die Pflicht etwas von sich preiszugeben, aber das man Rückschlüsse zieht wenn etwas nicht kommentiert wird ist nachvollziehbar, oft sogar gewollt. Das man diese "Schlüsse" nicht ziehen darf weil sie eventuell gegen die Unschuldsvermutung gehen ist absurd und geht an der Realität vorbei. Somit kann ich Deinen Schlüssen durchaus folgen.

@emz
nee, natürlich nicht...der Fall beschäftigt die öffentlichen Medien, die Politik, Kommissionen, Ausschüsse, aber die betreffenden Behörden bekommen nix mit. Ja, das ist natürlich DAS schlagende Argument.

Tussinelda schrieb:nee, natürlich nicht...der Fall beschäftigt die öffentlichen Medien, die Politik, Kommissionen, Ausschüsse, aber die betreffenden Behörden bekommen nix mit. Ja, das ist natürlich DAS schlagende Argument.

Aber doch nicht die Hausdurchsuchung, dieses Nebensätzchen eines Anwalts.
Du musst nicht allem so eine Bedeutung beimessen.
Sonst müssen wir womöglich auch noch darüber diskutieren, wie das mit dem Restaurant war.

Beitrag von emz (Seite 26)
http://www.ksta.de/nrw/abgeschobene-15-jaehrige-elternpflegeschaft-hofft-im-fall-bivsi-auf-petitionsausschuss-27829544


Parallel werden zwei Lösungsansätze verfolgt:

Elternpflegschaft, Kube:
Baut auf die Hilfe des Pettitionsausschusses des Landtags NRW bei der Rückführung von Eltern und Tochter

Oberbürgermeister Link:
Setzt auf Siegmar Gabriel und die Unterstützung der Bundesregierung wegen eines Visums für das Mädchen.

emz schrieb:Oberbürgermeister Link:
Setzt auf Siegmar Gabriel und die Unterstützung der Bundesregierung wegen eines Visums für das Mädchen.

ganz großes Kino...in zwei, drei Monaten hat das Mädchen einen nepalesichen Freund und in einem halben Jahr wird es aus der neuen Heimat herausgerissen, muss sich von ihrem Freund trennen und nach D kommen....(mal ein fiktiver Blick in die nahe Zukunft...)

@lawine
natürlich, denn wenn es ein Visum hat, dann muss es ja dann zwangsausreisen.....oder wie stellst Du Dir das vor?

http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/bivsi-integrationsrat-100.html (Archiv-Version vom 23.06.2017)

Die Abschiebung von Bivsi und ihrer Familie war am Freitag (23.06.2017) Thema im Integrationsrat der Stadt Duisburg. Seine Mitglieder haben beschlossen, sich für eine Rückkehr von Bivsi und ihren Eltern einzusetzen. Außerdem fordert der Integrationsrat Aufklärung.

Die Duisburger Grünen kritisieren, dass an dem Abschiebeprozess eigentlich eine Härtefallkomission hätte beteiligt werden müssen. Außerdem sagt Fraktionsgeschäftsführer Gerhard Schwemm: "Heute beschäftigt sich zum ersten Mal ein politisches Gremium überhaupt mit diesem Problem, mit diesem konkreten Fall. Und wir wollen herausbekommen, warum das vorher nicht politisch diskutiert wurde." Irgendjemand trage ja die Verantwortung im Rathaus.

Ach was, eine Härtfallkommission hätte eingeschaltet werden müssen? Das ist ja ganz was Neues. Reden wir ja auch erst seit Bekanntwerden des Falls darüber, dass selbige Härtefallkommission als letztmögliche Instanz bereits negativ entschieden hat.

Bin ja gespannt, was man da noch so alles an Argumenten aus dem Hut zaubert. Das mit der Antragsstellung erst ab 15 Jahren und dem Vorwurf der deshalb gezielten Terminierung, scheint ja vom Tisch zu sein, obwohl ;)

Man zieht offensichtlich alle Register

https://www.waz.de/staedte/duisburg/beats-fuer-bivsi-benefizkonzert-fuer-die-junge-nepalesin-id211053633.html

...
Der Huckinger Steinhof veranstaltet – unterstützt vom Lions Club Duisburg Rhenania – am Donnerstag, 13. Juli, ein Benefizkonzert für die nach Nepal abgeschobene Bivsi und ihre Familie.

Mittwochabend diskutiert die ARD-Sendung „Maischberger“ ab 23.15 Uhr den Fall Bivsi,
die auch live zugeschaltet wird.
...
„Beats für Bivsi und ihre Familie“: „Die Einnahmen sollen helfen, die Finanzierung eventuell entstehender Kosten für die Rückführung nach Deutschland, den Anwalt oder den Unterhalt sicherzustellen.“ Der Lionsclub hat außerdem ein eigenes Spendenkonto eingerichtet unter: Lions Hilfswerk xxxxxxxx Verwendungszweck: Spende für Bivsi.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/benefizkonzert-fuer-bivsi-aid-1.6908869

...
Bivsi selbst wird über eine Liveschalte aus Nepal persönlich zu Wort kommen. Spenden sind gern gesehen. Darüber hinaus gehen alle Einnahmen aus dem Getränke-Verkauf an den Hilfsfonds für die von den Behörden im Mai ausgewiesene Schülerin des Steinbart-Gymnasiums und ihre Familie.
...
"Die offensichtlich terminlich so kalkulierte, vollkommen irrationale Abschiebung spiegelt gerade das nicht wider, was Duisburg und seine Menschen ausmacht: das Einstehen füreinander, Emotionalität und Solidarität einer multikulturell geprägten Stadt."
...

emz schrieb:die auch live zugeschaltet wird

Wird immer dämlicher - die soll was sagen? wie das Wetter ist?
In diesem Fall haftet sie für ihre Eltern, die sollen sich mal äußern, die haben ja gelogen.

http://www.focus.de/regional/muenchen/ard-das-erste-maischberger-am-mittwoch-28-juni-2017-um-23-45-uhr_id_7288487.html

Heute Abend im Fernsehen
unter den Gästen ist auch Bivsi Rana angeführt.

ARD Das Erste"Maischberger" am Mittwoch, 28. Juni 2017, um 23:45 Uhr

"Streit um Abschiebungen. Ist die Politik zu lasch oder zu hart?"

- Eine 15-Jährige wird mit ihren Eltern nach Nepal ausgewiesen, obwohl sie hier geboren wurde und ein Gymnasium besucht.

- Ein Afghane tötet in einem Flüchtlingsheim einen Jungen. Obwohl er als verurteilter Gewalttäter bekannt war,
...konnte er in Deutschland bleiben.

Kurze Zusammenfassung:

Bivsi Rana:
Derzeit ist ein Schulbesuch nicht möglich, da nicht finanzierbar und die Sprachkenntnisse fehlen.
Sie sprach mit ihren Eltern nur deutsch, ihre Eltern mit ihr nepalesisch.

Kube, Elternbeirat:
In der 2. Stunde wurde Bivsi  aus der Klasse geholt. (Laut Schulleiter um 14.30 Uhr)
Verfahren gegen den Vater wurde nach Zahlung von 500 Euro schnell eingestellt. (im Jahr 2012)
Familie hat zwei Kinder in die Welt gesetzt, Sohn studiert Medizin, Bivsi wollte Zahnmedizin studieren.
Kube lehnt die Lösung, dass Bivsi allein zurückkommt, ab.

Stefan Mayer, CSU:
In der Härtefallkommission haben sich in diesem Fall auch die beide Kirchen, die kath. und die evangelische, gegen den Verbleib der Familie entschieden.

Renate Künast:
Wenn Menschen 20 Jahre hier waren, dann ist es halt so gelaufen wie es gelaufen ist und dann sollte man sie hier belassen.

@emz
Nicht zu vergessen, in der Härtefallkommission sitzen auch Vertreter von Flüchtlingsinitiativen. Selbst Frau Künast räumte ein das abgelehnte Asylbewerber ausreisen müssten. Der Einwand des Polizisten das so ein Verfahren nie 20 Jahre dauern darf, Grund dieses jetzigen Übels wurde von allen beflissentlich überhört.
Vielen Ü 30ern dürfte noch bekannt sein das es damals durchaus üblich war das man mit 15, 16, nach Abschluss der Realschule von zuhause wegzog um eine Lehre zu beginnen und dann auch am Lehrort wohnte. Von daher ist die Lösung das Bivsi hier die Schule besuchen, studieren und danach aufgrund der Jahre hier bleiben dürfte keinesfalls inhuman. Diese Lösung steht ja zur Verfügung.

Es ist wirklich traurig was dieses Mädchen durchmachen musste, ein weiteres Beispiel das das BAMF nicht ordentlich arbeitet.

@neugierchen
ja genau, wenn man mit 16 nach der Schule freiwillig eine Lehre in Köln macht und deshalb nicht mehr in Frankfurt wohnt, dann ist das durchaus vergleichbar damit, dass jemand in Deutschland und die Eltern in Nepal leben und man unfreiwillig getrennt ist. Außerdem war das nicht so üblich, wie Du vorgibst. In der Regel sind die weggezogen, die studierten. Und die waren dann meist schon 19.
Interessant war, dass Bivsi einen deutschen Pass hat......frage mich, wie sie dann überhaupt abgeschoben werden konnte