@Narrenschiffer Sehe ich ähnlich, es war definitiv nicht klar, wie nach der Wahl paketiert wird.
Die SPÖ hatte einen komplett misslungenen Wahlkampf, obwohl sie den mit Abstand besten Spitzenkandidaten der letzten 20 Jahre angetreten sind. Das ist wohl auch der Grund, warum sie im Endeffekt das gleiche Ergebnis wie bei der letzten Wahl erzielen konnten.
Die ÖVP hatte den Kurz- Bonus, da waren sich die Meinungsforscher von Anfang an sicher, dass der die Wahl gewinnen wird. Sein Wahlkampf war professionell und ohne Fehler.
Die FPÖ hat den besten Wahlkampf geführt. Extrem zurückhaltend, im Gegensatz zu den vorangegangenen Wahlkämpfen haben sie nur zuschauen müssen, wie sich die SPÖ selbst die Butter vom Brot nimmt. Und dass sie plötzlich pro Europa sind hat da wahrscheinlich auch mitgeholfen.
Größter Faktor für die FPÖ war aber Kurz.
Denn da es klar war, dass Kurz der absolute Favorit für den Wahlsieg war, wurde das Gespenst von einer stimmenstärksten FPÖ gebannt. So war für den unentschlossenen Wähler nie die Gefahr da, dass er der FPÖ zum ersten Platz verhelfen könnte, das machte sie dann wahrscheinlich für die meisten leichter wählbar.
Ein Desaster hat es für die Grünen gegeben.
Lunacek ist zwar eine absolut hochintellektuelle Politikerin, aber leider mit zuwenig Charisma für einen innenpolitischen Wahlkampf. Pilz hat ihr im Endeffekt dann das Genick gebrochen. Ein herber Verlust für die Grünen war auch der Rückzug von Glawischnigg, das darf man nicht vergessen.
Demokratiepolitisch ist das Fehlen der Grünen im Parlament eine Katastrophe, ganz egal, wie man zu ihnen steht.