Österreichische Innenpolitik (Sammelthread)
25.09.2017 um 01:22Interessante Frage. Prinzipiell glaube ich dass die SPÖ
a) Derzeit gar nicht so schlechtes und auch inhaltlich weitgefächertes Personal an der Spitze hat, aber
b) halt in ihrem mitgezimmerten haus Österreich der Funktionärsversorgung, Partei(un)wesen, Kammern und halbstaatlichen Bereich festgefahren ist. Das trifft auf die ÖVP genauso zu, Kurz kann das aber zumindest kurzfristig übertünchen. Überdies fährt die SPÖ
c) einen völlig dilettantischen Wahlkampf. Kern ist Manager. Er ist smart und staatsmännisch. Er hat viele Stärken. Eines aber ist er ganz sicher nicht: Ein Arbeiterführer. Dafür braucht er eine starke Nummer 2.
Die ÖVP und die SPÖ haben sich im Laufe der Jahrzehnte (mit Außreißern unter Schüssel) derartig angeglichen, dass sie sich schon deshalb abgrundtief hassen, weil beide das was du ansprichst intuitiv zumindest spüren. Zugleich können sie von dieser Rolle aber nur dann weg, wenn sie sich mit der FPÖ ins Bett legen. Für beide problematisch, die ÖVP hat da aber zumindest intern weniger Probleme. Aber ganz friktionsfrei läuft so ein Deal auch für die Schwarzen nicht, man erinnere sich an die EU-sanktionen vom Kabinett Schüssel I. Soweit kommt es zwar diesmal auf keinen Fall, aber internationale soziale Ächtung für den "Sündenfall" bekommen die Schwarzen auf jeden Fall mit der FPÖ zu spüren.
Die SPÖ wird sich neu erfinden müssen. Mit der Verteilungsgerechtigkeit wird sie meinetwegen fallweise soziales Leid lindern können, aber den Freiheitlichen nicht das Prekariat wegnehmen. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob die Roten bei Arbeitern mit migrantischem Hintergrund (sofern sie wählen) vor der FPÖ liegen. Wobei die Transferleistungen in Österreich ohnehin schon eher am oberen Niveau des Möglichen kratzen, zu Lasten des Mittelstands. Ich persönlich gebe der SPÖ die besten Chancen, wenn sie einige Positionen von Pilz kapert. Linkspopulismus verbunden mit Antiislamismus. Das wird wiederum schwer, weil die roten ja am tiefsten im islamistischen Sumpf drin stecken, zahlreiche Erdogan-Anhänger in den letzten Jahren angeworben haben. Da droht dann neuer Ärger...
a) Derzeit gar nicht so schlechtes und auch inhaltlich weitgefächertes Personal an der Spitze hat, aber
b) halt in ihrem mitgezimmerten haus Österreich der Funktionärsversorgung, Partei(un)wesen, Kammern und halbstaatlichen Bereich festgefahren ist. Das trifft auf die ÖVP genauso zu, Kurz kann das aber zumindest kurzfristig übertünchen. Überdies fährt die SPÖ
c) einen völlig dilettantischen Wahlkampf. Kern ist Manager. Er ist smart und staatsmännisch. Er hat viele Stärken. Eines aber ist er ganz sicher nicht: Ein Arbeiterführer. Dafür braucht er eine starke Nummer 2.
Die ÖVP und die SPÖ haben sich im Laufe der Jahrzehnte (mit Außreißern unter Schüssel) derartig angeglichen, dass sie sich schon deshalb abgrundtief hassen, weil beide das was du ansprichst intuitiv zumindest spüren. Zugleich können sie von dieser Rolle aber nur dann weg, wenn sie sich mit der FPÖ ins Bett legen. Für beide problematisch, die ÖVP hat da aber zumindest intern weniger Probleme. Aber ganz friktionsfrei läuft so ein Deal auch für die Schwarzen nicht, man erinnere sich an die EU-sanktionen vom Kabinett Schüssel I. Soweit kommt es zwar diesmal auf keinen Fall, aber internationale soziale Ächtung für den "Sündenfall" bekommen die Schwarzen auf jeden Fall mit der FPÖ zu spüren.
Die SPÖ wird sich neu erfinden müssen. Mit der Verteilungsgerechtigkeit wird sie meinetwegen fallweise soziales Leid lindern können, aber den Freiheitlichen nicht das Prekariat wegnehmen. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob die Roten bei Arbeitern mit migrantischem Hintergrund (sofern sie wählen) vor der FPÖ liegen. Wobei die Transferleistungen in Österreich ohnehin schon eher am oberen Niveau des Möglichen kratzen, zu Lasten des Mittelstands. Ich persönlich gebe der SPÖ die besten Chancen, wenn sie einige Positionen von Pilz kapert. Linkspopulismus verbunden mit Antiislamismus. Das wird wiederum schwer, weil die roten ja am tiefsten im islamistischen Sumpf drin stecken, zahlreiche Erdogan-Anhänger in den letzten Jahren angeworben haben. Da droht dann neuer Ärger...