Wahl NRW - Testlauf für den Bund?

lkdwpi schrieb:Ich fänds ja theoretisch besser wenn man sich für alles einzelne Mehrheiten sucht. Also keine feste Koalition, sondern Minderheitsregierung. Dann wäre man freier und die Opposition müsste auch nich immer fix gegen alles dagegenhalten - weil sie halt Opposition ist und dann gegen die Regierung sein muss. Sondern könnte z. B. mal so sein dass bestimmte Sachen (die meisten) mit einer andern Partei (mit der man sonst üblicherweise die Koalition hätte) ginge.

So was in der Art wäre doch über die Ministerposten möglich.

Bsp.: CDU/FDP bilden die Regierung.

Ministerposten für:

Arbeit uns Soziales: Wagenknecht
Innere Sicherheit: Petry XD (überspitzt ;) )
Auswärtiges Amt: Özdemir

Dafür müssten aber die Ministerposten auch an nicht Regierungsmitglieder möglich sein.

@lkdwpi

   Und die CDU dann bockig sind ... und dann trotzdem auf Merkel als Kanzlerin beharren

-->
...weshalb wird nicht eindeutig gesagt: Wer die Mehrheit hat, stellt automatisch den Kanzler, egal ob das Anderen passt oder nicht?

-->
Geht doch mit der Mehrheit - sofern man über 50 Prozent hat. :D

Ja, das ist mir klar. :)
Meine Frage ging dahin, weshalb sich dann - im Falle einer Groko - die Minderheit (auch wenn es eine knappe Minderheit ist), dann bockig stellen könnte und eben nicht AUTOMATISCH die Mehrheit den Kanzler stellt?

Ich denke nicht das Schulz ein schlechter Kanzler wäre..aber das Problem von ihm ist das er wohl größteinteils einfach nichts anders machen würde als Merkel.

Und naja...Merkel kennt man schon und man weiß was man an ihr hat.

Hannelore recht kraftlos, mit wenig Risiko und noch weniger Rednerqualitäten, die sie früher noch eher mal auspackte. Starker Vollblut-Politiker Lindner (wie von mir schon öfter beobachtet) der so ziemlich alles rund herum platt machen konnte, und ein mittelmäßiger Laschet, der eben davon den meisten Profit schlug. 

Sehe ich für den Bund eher nicht ganz so 1:1 übertragbar (Merkel hat immer noch schlechte Karten). Außer für Lindner, der nach Berlin geht, und seine Form höchtsvermutlich halten wird. Trotzdem gute Chancen für Schwarz-Gelb, auch im Bund.

@Obrien
Ich kenn Leute die fliegen alle zwei Monate zur Partysause nach Haifa/Tel Aviv...mit Hartzvier,mit ein wenig Gründergeist kriegste hin und Rückflug für nen Fuffi

@Warhead

Ich kenn Leute die fliegen alle zwei Monate zur Partysause nach Haifa/Tel Aviv...mit Hartzvier

demnach Sozialleistungsbetrüger.
Kann ja aber nicht der Maßstab sein.

Wer als Transferleistungsbezieher ehrlich ist, hat zu tun dass er über den Monat kommt.

Optimist schrieb:demnach Sozialleistungsbetrüger.
Kann ja aber nicht der Maßstab sein....

Wer als Transferleistungsbezieher ehrlich ist, hat zu tun dass er über den Monat kommt.
Ja, das ist mir klar. :)
Meine Frage ging dahin, weshalb sich dann - im Falle einer Groko - die Minderheit (auch wenn es eine knappe Minderheit ist), dann bockig stellen könnte und eben nicht AUTOMATISCH die Mehrheit den Kanzler stellt?

bist du sicher, dass du diese Diskussion m richtigen tread führst? ich nicht.

Philipp schrieb:Sehe ich für den Bund eher nicht ganz so 1:1 übertragbar (Merkel hat immer noch schlechte Karten). Außer für Lindner, der nach Berlin geht, und seine Form höchtsvermutlich halten wird. Trotzdem gute Chancen für Schwarz-Gelb, auch im Bund.

sieht du schwarz -gelb im bund eher mit oder eher gegen/ ohne Merkel?

@lawine

lawine schrieb:sieht du schwarz -gelb im bund eher mit oder eher gegen/ ohne Merkel?

? Meinst Du jetzt eine 8% Partei könnte in einer Koalition den Kanzler bestimmen?

Die Wahl in NRW ist schon richtungsweisend und ich wäre überrascht wenn die Union nicht gewinnen sollte die Bundestagswahl.
Die Koalition mit FDP und einer Schwarz Gelben Regierung kann für Deutschland nur gut sein.
Da ja zum glück die CSU dabei ist hab ich keinerlei bedenken.
Die SPD aber wird eine tolle und starke Oposition bilden da bin ich mir sicher.

Da muss man dann ja fast schon AfD wählen, um Schwarzgelb zu verhindern. ^^

(Auf Linke und Grüne ist ja wegen der 5%-Hürde plötzlich kein Verlass mehr.)

Das Ergebnis war jetzt nicht so überraschend, dass die FDP stark abschneidet war ja so prognostiziert worden, da es eben für die Linken nicht gereicht hat, hat nochmal Spannung rein gebracht, da es nun tatsächlich für Schwarz/Gelb reicht.

Ich denke man kann zwei Dinge konstatieren:

1.) der weitere Abstieg der Volksparteien, es ist das zweitschlechteste Ergebnis auch der CDU (!) in NRW

2.) ein ziemlicher Rechtsruck, SPD, Grüne und Piraten haben zusammen fast 20 Prozentpunkte verloren, es hat allerdings vor allem die FDP profitiert, die ist zwar keine rechte Partei im klassischen Sinne, aber rechter als SPD etc., sollte die AfD weiter ihre bürgerlichen Wähler verlieren wird die FDP die politische Gewinnerin der Flüchtlingskrise sein

Für die Bundestagswahl kann man davon ausgehen, dass die SPD abgeschlagen hinter der CDU landet, es für Schwarz/Gelb nicht reichen wird, da AfD, Grüne und Linke in den Bundestag einziehen werden und es bei einer (dezimierten) GroKo unter Merkel bleibt, alternativ evtl. Jamaika, aber ob die marginalisierten Grünen dieses Risiko eingehen werden?

Hallo @lawine

Weißt du was mich interessieren würde? Das Wahlverhalten der türkischstämmigen Wählerinnen und Wähler, die ja eigentlich eine wichtige Zielgruppe der SPD ist.  Ich nehme mal an, Hannelore hat nahezu alle bekannten und wichtigen Moscheen in NRW besucht. Oder reift etwa die Erkenntnis, dass die türkischstämmigen einen Wahlsieg eben nicht garantieren. Muss man mal beobachten, wie Martin Schulz und die SPD Bundestagsabgeordneten reagieren. Vor allem in Bezug auf die Erdogan Anhänger, die man als Wahlklientel in diesen Zeiten wohl einfach braucht.

Die Wahl gestern und die Auswirkungen auf den Bund sind heute Thema bei "Hart aber Fair".

Gwyddion schrieb:Die Wahl gestern und die Auswirkungen auf den Bund sind heute Thema bei "Hart aber Fair".

Thema der Sendung: K.o. nach drei Runden – Keine Chance mehr für Schulz?

Gäste: Thomas Oppermann (SPD / Fraktionsvorsitzender), Markus Söder (CSU / Bayerischer Staatsminister der Finanzen / für Landesentwicklung und Heimat), Ulrich Matthes (Schauspieler), Christiane Hoffmann (Journalistin / stellvertretende Leiterin im Hauptstadtbüro des "Spiegel"), Hajo Schumacher (Journalist und Moderator)

jetzt ARD : Farbe bekennen.
Interview mit Martin Schulz

die NRW SPD hat inzwischen eine GroKo für NRW ausgeschlossen.
die FDP verkauft sich so teuer wie möglich und wird Laschet die Regierungsbildung nicht leicht machen. besonders das Thema innere Sicherheit birgt Punkte, wo die beiden Parteien konträre Ansichten vertreten.

@lawine

besonders das Thema innere Sicherheit birgt Punkte, wo die beiden Parteien konträre Ansichten vertreten.

Ja.
Was ich im Radio gehört hatte, ist die FDP gegen mehr Sicherheitsmaßnahmen, in der Hinsicht also auf der gleichen Welle wie die Grünen (und auch Linken vielleicht)

lawine schrieb:sieht du schwarz -gelb im bund eher mit oder eher gegen/ ohne Merkel?

Ohne Merkel sehe ich Schwarz-Gelb nicht. Wer soll da den Job übernehmen? 
Aber die starken Anzeichen für eine Wechselstimmung sind nach wie vor da, also wirds zumindest spannend. 

Hier Mal ein paar Gedanken von mir zu Thema.

Ich bin erst Mal froh wenn Ralf Jäger seinen Ministerposten räumt. Der Mann ist einfach nur noch untragbar. Hannelore Kraft hat sich meines Erachtens den Fehler erlaubt diesen Mann weiter im Amt zu lassen. Außerdem war ihr Verhalten zu den Silvesterübergriffen in Köln nicht gerade dass was ich mir von einem kompetenten Politiker vorstelle. Früher mochte ich Frau Kraft sehr. 

Ich blicke jedenfalls gespannt auf die neue Regierung: Ich weiß nicht ob schwarz-gelb besser wird, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht ob es momentan noch schlimmer geht. 

Was mich an der SPD einfach gestört hat, war das Festhalten an der ganze Industrie und den Stahlstandorten. Es nützt nichts wenn unglaublich viel Geld darin investiert wird ein Pferd am Leben zu erhalten das schon lange tot im Graben liegt. Ein wirtschaftlicher Umschwung muss her. Es müssen bessere Bedingungen für Unternehmen geschaffen werden, Anreize sich hier nieder zu lassen. 

Was nützen all die angeblichen Investitionen in den Bildungssektor wenn die Lehrer erst einmal gefunden werden müssen die hier gerne arbeiten wollen? Was nützen Kita-Plätze wenn es keine Erzieherinnen oder gar Räumlichkeiten gibt um diese überhaupt anzubieten?  In meiner Heimatstadt im Ruhrgebiet ist der Anteil an Kinder mit Migrationshintergrund unsagbar hoch. Die meisten Probleme ergeben sich allein daraus, dass es vernachlässigt wurde sich angemessen um die Integration der damaligen Gastarbeiter und aller nachfolgenden Kinder zu kümmern.(Was Hannelore Kraft sogar am Freitag im Zuge ihrer Wahlveranstaltung offen zugegeben hat!!!) Diese Probleme schlagen jetzt mit voller Wucht zurück. Diverse Gruppen bekriegen sich untereinander. Es gibt Clans die ganze Stadtteile und Städte in der Hand haben. Die Integration der Sinti und Roma zu Beispiel hat quasi gar nicht statt gefunden.

In dem Stimmbezirk bei dem ich am Sonntag als Wahlhelferin aktiv war, lag gleich hinter der SPD, die AfD und dann die FDP. Es hat mich einerseits erschreckt, dass fast 15 % die AfD gewählt haben, andererseits wundere ich mich kein Stück darüber. Das war klar, dass hier die AfD viele Punkte macht. Denn die Wähler vertrauen keiner der etablierten Parteien kein Stück mehr und hätten gerne u.a. gerne mehr Chance für Kinder die hier groß werden, dass sie eine Ausbildung bekommen oder ihre Probleme mit der nicht vorhanden Migration gelöst werden. Meine Stadt wird mit ihren Problemen allein gelassen, was natürlich auch daran liegt, dass unser OB auch ein ebenso inkompetenter Politiker ohne Rückgrat ist. 

Allerdings habe ich persönlich die Schnauze voll (sorry für die direkte Wortwahl) von leeren Versprechen die für eine soziale Demokratie stehen und von der SPD nur vorgebetet werden. Ich weiß was die SPD die letzten Jahre geschafft hat und was sie verbockt hat. Ich rechne es der SPD auch hoch an, dass sie es geschafft hat viele Städte aus den Nothaushalten heraus zu führen. Ich finde es auch gut dass endlich Polizei aufgestockt wurde. Leider haben all diese Bemühungen nicht gereicht. 

Diese innere Zerissenheit zwischen dem festhalten an dem Alten oder der Umbruch zu einer neuen Regierung kann man sehr gut am Wahlergebnis ablesen, meiner Meinung nach. Es ist ein knappes Ergebnis. Dazu der immense Zuwachs an Stimmen bei der FDP und der Einzug der AfD gibt ein gutes Bild wieder was die Leute momentan stört und wo es hakt.