GhOuTa schrieb:Diese Fraktion um Jungle World und Antideutschen machen dasselbe, fast alles dreht sich um die De-Legitimierung anderer Linker und das Definieren der wahren Lehre. Deshalb "schiessen" ja besonders eifrig auf diejenigen Linke die nicht ihrer Abkehr von linken Ideen mitvollzogen haben, wie Wagenknecht und sehr viele andere.
Ja....und dennoch bist du es, der von "wahren Linken" und der "Abkehr von linken Ideen" fabuliert und mit "rechts"-Vorwürfen um sich wirft.
Weder ich noch die jungle world haben irgendwas dahingehend gesagt, ich habe sogar in meinem eingehenden Beitrag zu dieser Thematik - auf den du geantwortet hast - gesagt, dass Herr Naidoo eben nicht einfach dem Klischee "rechts" entspricht.
Du führst dich hier also als derjenige auf, der "die wahre Lehre" definiert und machst dich mit deinen ganzen Vorwürfen ja selbst nur zum Kasper.
Analoge Vorwürfe wirst du von mir gar nicht finden.
Es ist dahingehend also ganz eindeutig, wessen Kritik hier delegitimiert werden soll.
Und warum man nun "andere Linke" nicht kritisieren sollte, musst du auch mal erläutern. Tust du ja auch....nur bist du die wandelnde Doppelmoral.
GhOuTa schrieb:Und die reichlich ausgeuferte Definition von Antisemitismus - da gehört ja mittlerweile Kritik an den USA als solchen und am Finanzkapital auch ohne Verwendung von weiteren Stereotypen, die auf mächtige Ostküstenjuden oder listige Wucherer oder jüdische Bankiers verweisen, oder irgendeinen anderen Bezug, der was mit Juden/Israel zu tun hätte - dazu - das ist eben ein Ausdruck dieser Sichtweisen zu delegitimieren und vor allem ganz einfach und plump Machtinteressen zu schützen. Die missbräuchliche Ausdehnung des Begriff Antisemitismus ist dabei die besonders begehrte Waffe.
Ja, solange man weiter in antisemitischen Mustern und Strukturen denkt, antisemitische Stereotype bedient, halt nur niemand mehr "Jude" sagt, weil das ein wenig verbrannt ist und es dann auch der letzte Idiot erkennt, sollte eigentlich jedem demokratischen Menschen geboten sein, darauf hinzuweisen.
Das geht dann anderen Leuten bezeichnenderweise eben gegen den Strich. Traurige Geschichte.
GhOuTa schrieb:Dass man Xavier Naidoo vorwirft er sei Antisemit, weil der die Figur Puppenspieler verwendet hat
Blablabla....jetzt verwendest du wieder einen langen Absatz, um das alle runterzuspielen, zu isolieren und für absurd zu erklären, indem du die Kritik auf dieses Puppenspieler-Bild reduzierst, was 8 Jahre nach dem "Baron Totschild"-Ausfall enstand und nur einen weiteren Aspekt des Weltbildes offen legt, und musst am Ende doch eingestehen:
GhOuTa schrieb:Das einzig was man als anti-semitische Figur gelten lassen kann, und dadurch auch kritisieren sollte, bei den Äusserungen Naidoos, ist die Verwendung von "Baron Rotschild" bzw Totschild. Dem schickt aber zumindest die "KeinherzBank" voraus, also die Commerzbank, es geht als schon um Banken allgemein. Im Umkehrschluss bedeutet das, wer Kritik am Finanzkapitalismus äussert, nicht die Rothschild-Bank erwähnen darf. Goldman-Sachs auch nicht. Ist das sinnvoll?
Regressiver Antikapitalismus ist niemals sinnvoll, sondern zeigt nur das Verkennen der Totalität kapitalistischer Systeme.
Wenn "die da oben!!!!" dann noch vornehmlich Juden sind, spricht das eben Bände und die Kritik unterscheidet sich keinen Deut von Gottfried Feder.
GhOuTa schrieb:"Baron Totschild gibt den Ton an" bedeutet für Dich "Naidoo spricht von jüdische Weltherrschaftsfantasien".
Ich finde nicht das jemand der den Ton angibt die Welt beherrscht. Wirkt mutwillig falsch interpretiert.
Ja, wenn man das Zitat wieder aus dem Kontext isoliert und unterschlägt, dass das Lied "Raus aus dem Reichstag" heißt und sich die Aussage
"Baron Totschild gibt den Ton an, und er scheißt auf euch Gockel
Der Schmock ist'n Fuchs und ihr seid nur Trottel"
somit an die Regierung richtet. "Baron Totschild" ist also derjenige der im Hintergrund die Fäden zieht, während die Regierung quasi machtlos ist....scheint eine gewisse Kontinuität zu haben mit den "Puppenspielern".
Warum man da plötzlich ins Jiddische verfällt, hast du auch noch nicht erklärt.
Soll ich auflösen?
https://books.google.de/books?id=yxaFfvn07OQC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_atb#v=onepage&q&f=falseDa muss dann keiner mehr explizit "Jude" sagen. Ist das nicht praktisch?
Man hat es gleich "jüdisch" konnotiert.
GhOuTa schrieb:Und zwar welches? Gibt mal einen Link auf einen Text von XN in den Du das reininterpretiert hast.
Wird ja langsam bedenklich, was Du alles findest aber sonst niemand.
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Ihr tötet Kinder und Föten und dir zerquetsch ich die Klöten
[...]
Die Stadt strahlt grau, sie treffen sich im Keller und rasten aus
Zelebrieren den Satan schreien: "Lasst ihn raus!
Wir liefern dir ein Opfer gerade nackt im Rausch!" Niemand will drüber reden
Wenn die Treibjagd beginnt, zieh'n sie los um zu wildern
Denn ihr Durst ist unstillbar und schreit nach 'nem Kind
Okkulte Rituale besiegeln den Pakt der Macht
Mit unfassbarer Perversion werden Kinder und Babies abgeschlachtet
Teil einer Loge, getarnt unter Anzug und Robe
Sie schreiben ihre eigenen Gebote, Bruderschaften erricht' aus Leid
Sie fühl'n sich sicher und überlegen, posieren vor uns und lächeln ins Blitzlicht
Frei von jeglicher Empathie
Gefühlslose Bestien erklären sich zu Göttern, durchs übertreten von Grenzen
Jonglieren mit der Macht, präsentieren sie auf Bühnen
Doch sie könn' so lang spielen
[...]
Er hat nicht die Worte "Kinder geopfert" benutzt er sagte
"Sie haben ihr Blut tropfen lassen und sie beerdigt"
https://www.google.com/amp/s/genius.com/amp/Xavas-wo-sind-sie-jetzt-lyricsJegliche Parallelen zu:
Der christliche Ritualmordvorwurf gegen Juden kam im 12. Jahrhundert auf und beinhaltete ein besonders dauerhaftes Stereotyp des christlichen Antijudaismus: Juden bedürften des Blutes von Christenkindern für ihre Mazzen beim Pessach und zu verschiedenen magischen oder medizinischen Zwecken. Entsprechende Anklagen endeten meist tödlich für die so Beschuldigten, ihre Angehörigen und Gemeinden. Ihre Wirkung bezog diese Legende aus einer Kombination von kirchlicher Beeinflussung, Aberglauben, durch viele Faktoren bewirkter wirtschaftlicher Not, sozialer Unzufriedenheit und apokalyptischen Ängsten.[5]
[...]
„Das Martyrium des seligen Kindes von Rinn trägt alle Anzeichen eines jüdischen Ritualmordes an sich. Ritualmorde und Hostienschändungen stehen in einem inneren Zusammenhang: Es offenbart sich in beiden der abgrundtiefe Haß Satans gegen das von Gott geschaffene Leben, und der Haß gegen Gott selbst, der im 'Brot des Lebens' geheimnisvoll gegenwärtig ist. Satan hat seine besonderen Werkzeuge für diese Freveltaten: … Wir müssen sie in besonderer Weise auch bei den Nachfahren jener suchen, die Jesus Christus … ans Kreuz schlagen ließen und seine Anhänger unerbittlich verfolgten.“
Sodann stellten die Autoren 36 Fälle aus der mittelalterlichen und neuzeitlichen antijüdischen Hetzliteratur bis zum Jahr 1932 erneut als Fakten dar und verknüpften sie zu einer globalen Verschwörungstheorie, in der sie auch Ideen des Taxil-Schwindels wieder aufgriffen:[85]
„Da Satan der 'Menschenmörder seit Anbeginn' (Joh 8,44) ist, und da die kultische Verehrung Satans wesentlich zur Freimaurerei gehört […],
und da weiters Kerntruppe und Führungsgremium der Freimaurerei sich aus Personen ausschließlich jüdischer Abstammung zusammensetzen, muß man konsequenterweise sagen, daß die von der Spitze der Freimaurerei geplante und die von den unteren Vertretern der Freimaurerei verwirklichte Fristenlösung, dieser Massenmord an den ungeborenen Kindern (60 Millionen jährlich) als ein 'immerwährendes' und 'unaufhörliches' Menschenopfer an Satan […] anzusehen ist. […]
Teile der Leiber der unzähligen im Mutterschoß hingemordeten Kinder werden von den Menschen konsumiert und aufgenommen in Form von Medikamenten und Schönheitsmitteln, die aus den Leibern der Getöteten hergestellt werden. Wie lange noch wird das Blut der Gemordeten zum Himmel um Rache schreien?! Der Zweck dieses weltweiten 'rituellen Massenmordes' liegt auf der Hand: [Dadurch] sollen dem 'Herrn der Welt' die Wege gebahnt werden.“
Wikipedia: Ritualmordlegendesind selbstverständlich rein zufällig.
Auch wenn es dann irgendwie obligatorisch ist, dass im selben Lied auch noch nach einem "Führer" gebrüllt wird.
GhOuTa schrieb:Ja was?
Dass man dieses "Puppenspieler"-Bild nicht losgelöst von seinen sonstigen Ergüsenn betracjten kann und es somit auch nicht die Unbedenklichkeit einer isolierten Metapher hat.
GhOuTa schrieb:Ja witzig. Es ist das Gegenteil von liberal sich selbst als Mitte der Gesellschaft zu definieren und seine Interpretationen dem Rest der Welt aufzudrücken und dann noch so zu tun als ob das ein Ausdruck demokratischer Kultur sei, wo es genau das Gegenteil ist.
Oh, wieder einer ganzer Haufen Relativismus und Legalismus, als hätte ich es nicht bereits gesagt.
Du diskutierst das den Sachverhalt eben ohne jeglichen Inhalt, sprichst nur von "Meinungen" und "Interpretationen", was inhaltlich vollkommen wertlos und austauschbar ist.
Aber nehmen wir doch mal ein inhaltliches Beispiel:
"Die Demokraten erklären sich selbst zur gesellschaftlichen Mitte und drücken ihre Interpretationen den Faschisten auf."
Du vertrittst also jetzt die Position, das sei antidemokrstisch und das Gegenteil von liberal?
Das ist das Paradebeispiel, warum aus relativistischem Unsinn heraus, Demokratie immer nur als geistloser Wahlverein begriffen werden kann und die universelle Gültigkeit der Menschenrechte schlicht nicht anerkannt werden kann.