Kann man rechts wählen?

@stereotyp

Es wäre schön, wenn ausser Trollspam, auch etwas Substanz von dir käme.

Geisonik schrieb:Woher weißt du denn das die rechts wählen?
Sagen die dir das?
Und wenn ja, sind das "typische" Rechte, also Glatze usw, eben äußerlich erkennbar?

Jap, die meisten davon bekannten sich offen als solche (Protest)Wähler.
Optisch entsprachen die meisten davon aber nicht dem typischen Klischeebild eines glatzköpfigen Stiefelnazis, ihre Rhetorik dagegen schon mehr.

@Dr.Manhattan

wenn man "rechts" angesiedelt ist, wird man wohl kaum "links" wählen.
sonst wär's ja wahlbetrug.

;-)

Libertin schrieb:Mir selbst fällt bei rechten Wählern immer wieder auf, dass ihre Motivationen meist nur auf emotionaler und weniger auf rationaler Basis liegen. Da wird dann meist nur mit irgendwelchen Kampfbegriffen und hohlen Phrasen wie "Kultur", "Volk", "Multi-Kulti", "Lügenpresse" und "Gutmenschentum" "argumentiert" und eine auffällige Minderheit mal eben auf eine ganze Gruppe als "kriminell" extrapoliert ect.

Wenn man den Statistiken glauben darf, dann sind nicht nur Wähler im rechten Spektrum dafür anfällig aus reiner Emotionalität, anstatt Rationalität zu wählen. Ein gutes Beispiel dafür ist auch der aktuelle Kanzlerkandidat der SPD Martin Schulz. Der hat noch keinen Punkt im Wahlprogramm verankert gehabt und zog allein durch seine Person Stimmen zur SPD, weil er schlicht sympathisch bei einigen ankommt. Das Punkten mit Sorgen und Ängsten ist auch keine rein rechte Eigenschaft. Schon zu Schröder war die Angst vor Arbeitslosigkeit ein Hauptgrund die SPD zu wählen oder nicht zu wählen.

Aber das sind natürlich alles Dinge, die nun am Thema vorbeidriften werden, aber natürlich berücksichtigt werden könnten.

Das unterscheidet die Demokratie von der Diktatur, die Rechte anstreben.

Noch kann man "rechts" wählen. Später muss man! Einfach noch mal ein Geschichtsbuch zur Hand nehmen.

@Nevrion
Dass auch nichtrechte Wähler aus irrationalen Gründen wählen gehen können ist denke ich klar. Ich hatte auch nur aus meinen bisherigen Erfahrungen mit rechten Wählern berichtet da es hier ja dem Topic entsprechend ist und es mir aus Diskussionen mit diesen besonders aufgefallen ist.

Ich denke, auch wenn man als nichtrechter Mensch rechts wählt, ist man ein rechter Wähler.

Bei einem rechtem Wähler ist es naheliegend, dass er auch für die rechte Sache steht.
Zwingend notwendig ist es nicht.--->Wenn jemand einfach -egal was- nur aus Protest irgendwas wählen gehen will,
warum wählt er dann nicht irgendeine kleine Partei, zB. "Die Partei"?

eckhart schrieb:Wenn jemand einfach -egal was- nur aus Protest irgendwas wählen gehen will,
warum wählt er dann nicht irgendeine kleine Partei, zB. "Die Partei"?

Das würde sogar Sinn für sie machen gerade "die Partei" zu wählen, denn diese bringt wenigstens wieder einiges an Humor in den Alltag, der den Protestwählern ja augenscheinlich fehlt. :troll:

eckhart schrieb:Wenn jemand einfach -egal was- nur aus Protest irgendwas wählen gehen will,
warum wählt er dann nicht irgendeine kleine Partei, zB. "Die Partei"?

Die hat zumindest ein anspruchsvolleres Wahlprogramm als so manche "Alternative" zu bieten hat.

eckhart schrieb:Bei einem rechtem Wähler ist es naheliegend, dass er auch für die rechte Sache steht.
Zwingend notwendig ist es nicht.

Ich denke viele schnallen schon die Implikationen nicht, die mit der Wahl einer stramm-rechten Partei wieder AFD verbunden sind. Gepaart mit einem Unverstaendnis darueber, was "rechts" ueberhaupt bedeutet (da es bei uns gern faelschlicher Weise synonym zu rechts-radikal / nationalsozialistisch genutzt wird) kommen dann solche Kracher wie "ich bin doch nicht rechts, nur weil ich fuer die AFD bin" heraus.

Wenn jemand einfach -egal was- nur aus Protest irgendwas wählen gehen will,
warum wählt er dann nicht irgendeine kleine Partei, zB. "Die Partei"?

Naja, das ist imo schon verstaendlich. Die wollen eine Kraft waehlen, die "denen da oben" mal "eins auswischt". Verteilen sich die ganzen Protestwaehler auf die ganzen kleinen Parteien - was ich persoenlich ja auch bevorzugen wuerde - wuerde keinerlei Druck entstehen.

Davon abgesehen kommt "DIE PARTEI" afaik auch nicht mit so einfach verstaendlichen und vielversprechenden Versprechen wie "mit uns wird ALLES besser" daher.

VirtualOutrage schrieb:Verteilen sich die ganzen Protestwaehler auf die ganzen kleinen Parteien - was ich persoenlich ja auch bevorzugen wuerde - wuerde keinerlei Druck entstehen.

Das ist ein anderer Punkt.
Mir kommt es so vor, als würde die Neue Rechte im Moment grade unbeabsichtigt daran arbeiten, um diesen Punkt in die Tat umzusetzen...  :D

Istaber OT :D !

VirtualOutrage schrieb:Die wollen eine Kraft waehlen, die "denen da oben" mal "eins auswischt".

Eben, was sollen die sonst wählen...Links gibt es dieses Angebot nicht, die haben es nie geschafft einen Krisendruck auf die Regierung zu erzeugen.
Eine starke Rechte ist immer das Versagen Linke (und Mitte). ...Dietmar Bartsch, Oskar Lafontaine, Hans Ulrich Wehler...

Wenn ich jemandem was auswischen will,
haue ich meine Wohnung kaputt
und dann gehe ich zu dem,dem ich was auswischen will und rufe: "(Irgendwas nicht ziterfähiges)"....

(... habe ich mal bei einer Veranstaltung von Kurt Krömer "gelernt.")

Das braucht man sich nur "in groß" vorzustellen, dann versteht man, was gerade abgeht...

Abahatschi schrieb:Eine starke Rechte ist immer das Versagen Linke (und Mitte).

Hmm ... insbesondere mit Blick auf die USA kann man dem wohl bedingungslos zustimmen.
Besonders humoristisch wird es, wenn man sich diverse Talkshows zur wiederaufkeimenden radikalen Rechten ansieht. Es klingt imho alles grossartig. Die klassischen "mehr oder weniger" Mitte-Parteien betonen, das Problem verstanden zu haben, geloben Besserung und lange muss man nicht warten, bis sie den Radikalen weiter in die Haende spielen.

Letztes Jahr hatten wir den wunderbaren Fall, als Oettinger gross ansagte, er wolle sich garnicht mit irgendwem anderem als seinen vertrauten Lobbyisten unterhalten (jedoch zum Thema Leistungsschutzrecht, also mal nichts mit boesen Fluechtlingen), weil man sonst ja eh zu nichts kommen wuerde. Das war damals um ein bis zwei Wochen nachdem einer seiner Parteikollegen ansagte, man haette verstanden, dass die Waehler sich nicht gehoert fuehlen und werde dem nun gegensteuern. Wenn man so pech schwarzen Humor hat wie ich, ist sowas pures Gold.

eckhart schrieb:Wenn ich jemandem was auswischen will,
haue ich meine Wohnung kaputt

So abstrus und daemlich es ist, so ist es imho "nachvollziehbar" (also ich bilde mir ein, dass ich das Verhalten schnalle, nicht jedoch, dass das Verhalten Sinn macht).
Den Rechts-Waehlern wird von den Rattenfaengern suggeriert, dass ihre Wohnung so oder so kaputt geschlagen wird - vorzugsweise von gemeinen Fluechtlingen - und in dem Glauben, man haette quasi ohnehin schon so gut wie alles verloren und es waere nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Wohnung auch tatsaechlich in Luft aufloest, meinen sie, sie haetten ohnehin nichts mehr zu verlieren und fangen dann an, in einem herbeihaluzinierten "letzten Atemzug" extreme Parteien zu waehlen.

Das tragische an der Logik ist ja, dass sie sich ganz schnell in einer Spirale wiederfinden - es ist also kein Hopsala, aus dem man mal eben lernt. Da waehlt man rechts, es geht bergab, also waehlt man noch rechter, also geht es noch schneller nach unten, also waehlt man erst recht ganz rechts aussen.

Ist die CDU nicht eigentlich rechts? XD

@Pilot2Gunner

Pilot2Gunner schrieb:Ist die CDU nicht eigentlich rechts? XD

Sie ist halt klassisch-rechts bzw. konservativ ausgerichtet (soweit also die "gute" Form von "rechts"). Wer aber mit rechts-aussen sympathisiert, behauptet natuerlich gern, sie waere inzwischen links geworden, was natuerlich Unfug ist.

VirtualOutrage schrieb:Den Rechts-Waehlern wird von den Rattenfaengern suggeriert, dass ihre Wohnung so oder so kaputt geschlagen wird - vorzugsweise von gemeinen Fluechtlingen - und in dem Glauben, man haette quasi ohnehin schon so gut wie alles verloren und es waere nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Wohnung auch tatsaechlich in Luft aufloest, meinen sie, sie haetten ohnehin nichts mehr zu verlieren und fangen dann an, in einem herbeihaluzinierten "letzten Atemzug" extreme Parteien zu waehlen.

Kubitscheks gesamte Rhetorik(beispielsweise) ist darauf ausgerichtet, dass es sich jetzt um die letzte Gelegenheit handelt die das "Rechtskonservative Denken" hat.
Keiner sagt es nur so deutlich wie er,
aber überall in tiefrechten Kreisen wird einem dieses Gefühl zu vermitteln versucht.

VirtualOutrage schrieb:Wenn man so pech schwarzen Humor hat wie ich, ist sowas pures Gold.

Ich amüsiere mich auch gerade - ich lese das Wahlprogramm der Linke 2017...mit dem Sonderblatt Finanzierungskonzept.

@Abahatschi
Haben sie Ort und Datum angegeben ? Müsste irgendwo in Utopia liegen meine ich.

@Bruderchorge
Es ist schon ziemlich weltfremd und widerspricht sich teilweise - wir werden sehen wieviel Erfolg das haben wird.
Für mich sind nix.