Fedaykin schrieb:Es geht um die "Enschädigung" von Jedermann der irgenwas in der Kolonialzeit verloren hat, sei es Weideland, Rinder oder dergleichen.
Wer verlangt Entschädigungen von Deutschland, die nicht mit einem Völkermord in Zusammenhang stehen?
Fedaykin schrieb:Nicht um Enschädigunge für den Völkermord (Wobei ich mich frage wie man da einen Menschen berechnet, das müsst ja eigentlich International und für alle Opfer von Völkermord gleich sein)
Seit wann werden Entschädigungen für Völkermord pro Kopf berechnet?
Fedaykin schrieb:sie waren eine Jungsteinzeitkultur.
An die die Europäer sehr gerne Gewehre verkauften und damit die Konflikte, die schon zuvor bestanden, noch anheizten und militärisch auf eine neue "Zivilisationsstufe" hoben.
So als Nebenwirkung des Kontaktes mit der Neuzeit.
Fedaykin schrieb:ICh habe immer von dem Wert der Kolonien für das Deutsche Kaiserreich gesprochen.
Hier geht es aber um Entschädigungen, und da geht es nicht um den wirtschaftlichen Gewinn, der mit einem Völkermord gemacht wurde, oder mit einer Kolonisation.
Fedaykin schrieb:man kann den Wert von Land beziffern, Und von Gütern auch.
Der wirtschaftliche Wert von einem Stück Land bemisst sich nicht nach der Außenhandelsbilanz des jeweiligen Kolonialstaates, das schrieb ich bereits. Die Kolonien haben auch mit anderen Staaten Handel getrieben.
Fedaykin schrieb:Das die Afrikanischen Völker vom Handel profitiert haben , habe ich nie behauptet,
Wir sind einen Schritt weiter gekommen. Denn von was anderem haben sie jahrzehntelang auch nicht wirklich profitiert, oder?
Fedaykin schrieb:Sie warne eine Hirtengesellschaft im Falle von Namibias die sich gegenseitgi auch mal bekämpften, bevor wieder die Geschichte vom "Edlen Wilden" kommt.
Das ist so ein Lieblingsargument ... weil die sich schon gegenseitig bekriegten, ist es ok, dass die Europäer kamen und sie alle unterworfen haben.
a) Als hätte ein Volk nur dann Anrecht auf seinen Lebensraum, wenn es vollkommen friedlich ist und
b) als hätten die Europäer so viel friedlicher gelebt, die ja gerade in Krisen- Und Kriegszeiten umso zahlreicher ausgewandert sind. Um mit
b) kriegerischen Mitteln und technologischem Fortschritt Land zu erobern.
Und dann kommt das "aber die Völker haben doch vom Fortschritt profitiert"-Argument, als hätte sich bis kürzlich irgendwer für das Wohlergehen und den Fortschritt der jeweiligen Völker interessiert. Wenn, dann mussten sie sich die Teilhabe blutig erkämpfen, falls die Kolonialherren nicht aufgrund wirtschaftlicher Stagnation aufgaben.
Wenn dann die Sieger aus diesen militärischen Konflikten oder wirtschaftlichen Niederlagen nicht auch die (im Land nie stattgefundene) Demokratie zusammen mit den Eisenbahnlinien als Geschenk betrachten, die Strukturen auf Generationen zerrüttet sind und gleichzeitig ständig neue Waffen ins System gepumpt werden, indem die Rohstoffe gerne gegen Cash abgenommen werden, dann schimpft man über die Rückständigen, die den ganzen Fortschritt verplempern.
Und man darf nicht vergessen, dass gerade die Europäer, die sich als "Schutzmacht" aufspielten und meinten, den "primitiven" Stämmen und Völkern einen Frieden aufzwingen zu können, danach noch in den zwei größten Kriegen versanken. Man kann also das Argument, dass die sich zuvor auch gegenseitig bekriegt haben, getrost fallen lassen.
Fedaykin schrieb:Wer redet vom subjektiv immatriellen Wert den die INdianer bzw der anderen Vöker? Ich sprach lediglich von der negativen Bilanz der Deuschen Kolonien, bzgl matrielle Aufrechnung
Was ist denn immateriell an Landbesitz, Viehzucht, Jagdgebieten, Wasserstellen, ...? Alles das kann man kaufen, beziffern, bewerten. Sogar mieten.
Und nochmal: Welchen Gewinn das Deutsche Reich gemacht hat oder nicht, ist nicht relevant.
Relevant wäre, was damals eine Wasserstelle z.B. wert gewesen wäre, wie sich der Wert heute beziffert und wie man eine damalige Enteignung bewertet, wenn man den Wertzuwachs zugrunde legt. Das gleiche passiert mit jüdischen Betrieben, die von den Nazis enteignet wurden.
Peanuts, im Vergleich? Dann sollte man doch erst recht darüber nachdenken, ob es nicht einen Weg gäbe, Verantwortung zu übernehmen.
Es verlangt ja niemand, die Wasserstelle mit dem Wert der Firma Wertheim und deren Grundstück am Postdamer Platz anzusetzen.
FF:Ob im Gegenzug die Einfuhr anderer Güter die Handelsbilanz ruiniert hat, ist nicht das Problem der Indianer.
Fedaykin: Hat niemand behauptet.
Doch, Du hast mit der Außenhandelsbilanz versucht zu argumentieren, dass die Kolonien keinen Gewinn abwarfen und daher gar kein Wert vorhanden war. Jedenfalls habe ich das im Zusammenhang so verstanden (aber ich würde es sehr gerne anders verstehen).
Und nochmals bezüglich des technologischen Fortschrittes, von dem die Steinzeitvölker profitierten: Wir haben schon festgestellt, dass sie lange Zeit nicht profitierten, da sie nur als Arbeitskraft betrachtet wurden, die den Völkern die den technologischen Fortschritt besaßen, zu dienen hatten. Anders als Europa im 30-jährigen Krieg wurden die Konflikte nicht auf Augenhöhe, sondern von hochgerüsteter Kolonialmacht gegen Steinzeitkultur ausgetragen.
Fedaykin schrieb:Sie haben aber Anteil daran das sie später übernommen haben, bzw eine Eigene Nation sich Bildetete.
Also nach der Apartheid. Nachdem die Engländer und das Apardheitsregime sie auch nicht Anteil haben, sondern nur für sich arbeiten ließen.
:note: