@KillingTime Erläuterung zu dem Hickhack: Antideutsche sind nicht (rassistisch) gegen Deutsche eingestellt, sondern gegen Nationalismus.
Als Sohn iranischer Eltern war er tatsächlich Arier - und zwar per Definition:
Wikipedia: Arier#Herkunft
Dass dieser Begriff in Deutschland ein Gschmäckle hat, insbesondere aufgrund der Verwendung durch die Nationalsozialisten, ändert ja nichts an der eigentlichen Situation.
Öhm ... die eigentliche Situation ist, dass "Arier" keine Rasse sind. Deutsche genauso wenig wie Iraner inzwischen, genauso wie alle anderen Europäer, Araber, Nordafrikaner, .... und alle anderen "Indogermanen". "Arier" ist ein Begriff für einen gemeinsamen Sprachstamm, nicht für eine genetische Abstammung.
Aber das haben weder die alten noch die neuen Nazis begriffen.
Sonst müssten sie die Afghanen als "Urvolk" verehren.
Das ganze hat also nicht "Gschmäckle", sondern ist grundsätzlich falsch.
Und nun zu dem Rassismus ...
@canalescanales schrieb:Naja, nachdem man über Tage den Ali und den Migrationshintergrund hervorgehoben hat...ist man jetzt etwas konsterniert.
Ist man das? Man konnte gleich nach ein paar Stunden lesen, was er auf dem Parkhausdeck gesagt hat, und von da an hatte man eine Idee seiner Motivation. Das hat sich gleich am ersten Tag bestätigt, als man mehr über ihn erfuhr und über das Mobbing, das der Auslöser war.
@CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Sind es alle unverstandene Seelen die benachteiligt, gemobbt und missverstanden werden?
Was ist mit dem Typ aus Würzburg, der wurde gepampert, integriert, aufgenommen...und trotzdem, zack -> Messerattack.
Radikalisierung findet nicht nur aufgrund eigenen Schicksals statt. Die RAF-Terroristen kamen auch zum Teil aus gutbürgerlichen Familien, manche hatten sogar eigene Familie und Kinder, ...
das eigene Erleben von Ungerechtigkeit oder sozialer Ausgrenzung kann dazu beitragen, aber manche fühlen sich auch berufen, sich für andere zu "opfern".
Und manche, die selbst negative Erlebnisse hatten, entwickeln erst recht daraus die Energie, sich einen Platz in der Gesellschaft zu erkämpfen - und nicht gegen sie.
Ich frage mich ja auch immer noch, wie seine deutsch-stämmigen Mitschüler sich verhalten haben. Meiner Meinung nach hätte deren Anerkennung als einer von ihnen dem Mobbing den Wind aus den Segeln genommen.
Oder hat seine psychische Verfassung es nicht mehr erlaubt, sich von irgend wem akzeptiert zu fühlen? Das wäre sehr gut möglich.
Die Frage geht also weit darüber hinaus, warum er Rassist wurde. Er wurde Amokläufer, so wie andere Schüler auch, die andere Hintergründe hatten. Was waren ihre Beweggründe?
Was stachelt so auf, dass man loszieht und wahllos alle abknallt, die man weghaben möchte?