@mosaique Doch, es kann Ausnahmen geben, aber nur unter besonderen Umständen.
Man sollte das Thema aber nicht nur auf die Türkei/Muslime fokussieren, denn ein großer Teil der verheirateten Jugendlichen kommt aus Syrien und ein anderer aus Bulgarien und Rumänien, wo es keine Muslime sind, die Kinderehen eingehen.
Sehr problematisch war das schon in der Vergangenheit in manchen Roma-Familien.
Zum Teil hängt das dann auch unmittelbar mit Menschenhandel zusammen, da die jungen Mädchen regelrecht verkauft werden.
Bei aller Toleranz gegenüber anderen Kulturen und auch Einsicht in Notlagen kann natürlich nicht akzeptiert werden, wenn die elementarsten Rechte von Kindern verletzt, und in Deutschland zum Glück inzwischen existierende gesellschaftliche und juristische Tabus übergangen werden.
Auch darf man nicht übersehen, dass Kinderehen auch in muslimischen Ländern umstritten sind und es überall Organisationen gibt, die sich dagegen einsetzen.
Leider ist das Problem oft schwer zu lösen. Für eine 15-Jährige Mutter, die zwangsverheiratet worden war, ließ sich in Berlin kein Mutter-und-Kind-Heimplatz finden, weil die Heime die Rache der Familien fürchteten. Das berichtete eine Bekannte, die Vormund für die Kinder minderjähriger Mütter ist. Für deutsche minderjährige Mütter findet sie in der Regel innerhalb weniger Tage einen Heimplatz.
Abschiebung kommt nicht in Frage und eine Abschottung gegen die Familie und den Ehemann ist aufwändig und teuer. Die jungen Mädchen brauchen intensive Betreuung, um in einem selbständigen Leben Fuß fassen zu können, für die Mittel und Personal fehlt.
Oft können sie sich aber ein solches Leben gar nicht vorstellen und lehnen es ab, da es allem wiederspricht, was sie gelernt haben. Gegen ihren Willen kann man eine Trennung kaum durchsetzen, daher ist die Arbeit mit solchen Mädchen sehr frustrierend.
@lawineWer hat da eigentlich was verheimlicht? Es wird doch gerade in der Presse diskutiert, und woher stammen wohl die Informationen? Und warum tust Du so, als wäre das total unerwartet?