Viele rechte Parteien bei der Landtagswahl in RLP 2016?

Am 13. März 2016 findet die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz statt.

Folgende Parteien nehmen teil.

1 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
2 Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)
3 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE)
4 Freie Demokratische Partei (FDP)
5 DIE LINKE (DIE LINKE)
6 FREIE WÄHLER Rheinland-Pfalz (FREIE WÄHLER)
7 Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)
8 Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)
9 DIE REPUBLIKANER (REP)
10 Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
11 Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA)
12 Alternative für Deutschland (AfD)
13 DER DRITTE WEG (III. Weg)
14 DIE EINHEIT (DIE EINHEIT)

Wenn ich mir die teilnehmenden Parteien anschaue, so sehe ich, dass es gleich 6 Parteien von 14 gibt, die dem rechten Spektrum zugehören. Nämlich NPD, AfD, ALFA, Republikaner, der DRITTE WEG und DIE EINHEIT.
Davon sind NPD und der DRITTE WEG rechtsextrem.

Wie kommt es, dass so viele rechte und rechtsextreme Parteien bei der Wahl teilnehmen?
Zwar denke ich sofort an die Flüchtlingskrise, aber dass dadurch 6 Parteien teilnehmen, frage ich mich, ob es nicht noch andere Gründe dafür gibt. So viele gab es bei einer Wahl in Rheinland-Pfalz noch nie.

@Tepper

Ja gibt es.

Wutbürgertum
mangelde Bildung im Bereich Geschichte
Antiamerikanismus
Antisemitismus
Antiislamismus
Leichtgläubigkeit
Antiglobalisierung
Anti-EU



Aber hauptsächlich liegt es an der großen Differenz zwischen Wahlkampfpolitik, und Realpolitik.
Jede dieser rechten Parteien würde einen großen Teil der Wählerschaft verlieren, sobald sie in der Regierung sind.


Und gerade die Kombination, aus den Forderungen nach Nationalismus und Sozialismus, welche die meisten rechten Parteien ihrer Wählerschaft predigen und versprechen, ist eine ganz gefährliche Kombination.
Früher predigten die Rechten immerhin Wirtschaftsliberalismus , mit welchem man jedoch nicht viele Stimmen bei der breiten Masse einfangen kann.

Hitler wusste schon damals, dass man Nationalisten und Sozialisten vereinen kann.
Heute passiert oft nichts anderes. Siehe FN (ca. 30% Frankreich) und FPÖ (Österreich)

Da ist die Standardrede "Die Regierung EU/USA/Zionist/Kapitalismus/Ausländer/Flüchtling" ist Schuld an allem", "Sozialausgaben Rauf! Steuern runter"

Das hört sich doch Verlockend an, oder etwa nicht ? ;D
Schließlich ist für jeden was dabei.

Zur Zeit fehlt in D noch eine starke rechte Partei, ich denke aber, dass die Zeit noch eine solche hervorbringen wird.
In anderen Ländern ist schon Üblich, dass sich 30% Rechte herumtummeln.

evilparasit schrieb:Früher predigten die Rechten immerhin Wirtschaftsliberalismus , mit welchem man jedoch nicht viele Stimmen bei der breiten Masse einfangen kann.

Das kommt auf die politische Tradition des Landes an. In den USA funktioniert das super, in Frankreich überhaupt nicht.

evilparasit schrieb:Hitler wusste schon damals, dass man Nationalisten und Sozialisten vereinen kann.
Heute passiert oft nichts anderes. Siehe FN (ca. 30% Frankreich) und FPÖ (Österreich)

An dieser Stelle bitte den Bedeutungswandel und die Ambivalenz des Begriffes in der Historie beachten. Der NS war von Grund auf antimarxistisch. Daher ist der Begriff Sozialismus hier eher im Kontext eines "deutschen Sozialismus" (sie Spengler) zu sehen.

DRITTE WEG klingt wie wenn Oma ihr Gebiss verloren hat.

@paranomal


In den USA schon, aber in Europa weniger.
Zumindest seit der Wirtschaftskriese ist die Stimmung doch recht iliberal.

Der NS mag zwar antimarxistisch sein, aber der übliche Wutbürger weiss gar nicht was Marxismus ist.

Das interessiert auch in der Regel den Wahlkämpfer nicht.

Soziale und sozialistische Ideen und Forderungen kommen bei einer gewissen Wählerschicht gut an.
Vorallem bei denen, welche den Eindruck haben, dass der Staat an ihren Depresionen und Lebensumständen der einzige Schuldige ist.


Im unterschied zu normalen Sozialisten, welche als Ziel ein funktionierendes und gleiches Miteinander haben, wollen die "Neonationalsozialisten" ein funktionierendes und gleiches Untereinander, Fremde werden beneidet und missgönnt.

Die politischen Forderungen sind meißt genau die selben.

Wenn ich mir die FB Wahlkampfkomentare der deuscthen "Die Linke" und jenen der österreichischen FPÖ anschaue, sind diese doch ziemlich ähnlich.

Nur die Hetze gegen Flüchtlinge und den Islam der Rechten macht einen wirklichen Unterschied.



Das das aber auch immer nur das Bild der Parteien nach aussen hin ist, welches oft sorgfälltig geplant wird, sollte aber auch allen klar sein.

Ich würd es ganz einfach als "Angebot und Nachfrage" umschreiben.

denke das es nichts mit der akteullen Flüchtlingspolitik zu tun hat. ich komme aus Mainz und meine alle Parteien auch schon vor Jahren auf dem Stimmzettel gelesen zu habe. Damals waren auch noch die Violetten und die grauen Panther dabei und so... glaube es waren aml 22 oder 23 parteien sogar...

evilparasit schrieb:Zur Zeit fehlt in D noch eine starke rechte Partei, ich denke aber, dass die Zeit noch eine solche hervorbringen wird.
In anderen Ländern ist schon Üblich, dass sich 30% Rechte herumtummeln.

Reicht den nicht schon Mitte-Rechts? (CDU)


@chen

DRITTE WEG Klingt eher wie eine Sekte, als eine Partei ^^

hab mir jetz ma alle Rechten Partein/deren Vorstellung angeschaut..

also manche haben Klamotten im Wahlprogramm :D

Wir fordern:
- freien Fischfang in allen Gewässern Deutschlands zu erlauben;

Tepper schrieb:Wie kommt es, dass so viele rechte und rechtsextreme Parteien bei der Wahl teilnehmen?

Vielleicht erst einmal rechts und rechtsextrem trennen, dann noch einmal fragen.

Es gibt ja Regularien, die bestimmen, ob eine Partei zu einer Wahl zugelassen wird.
Sie müssen eine bestimmte Zahl an Unterschriften (also Unterstützer) dem Wahlleiter vorlegen.
Wenn Sie dies erreichen, kann der Wahlausschuss nicht einfach eine Partei ablehnen.
(Wäre interessant zu wissen, was für Rechte und Pflichten der Ausschuss hat?)

Ich denke, warum die Bevölkerung inzwischen immer mehr das rechte Spektrum unterstützt, wurde hier schon thematisiert.

Ich denke auch, dass sich in Baden-Württemberg und in Sachsen-Anhalt ähnliches zeigen wird!

@Der Vorleser

Kann man die CDU noch Mitte-Rechts nennen?

@DerVorleser

theoretisch schon.
Praktisch nicht, da die Union schon lange in der Regierung sitzt, und damit praktisch das Feindbild der Unzufriedenen und auch Rechtsextremen darstellt.

Und nicht zuletzt durch die Flüchtlingspolitik der Merkel, gehen die Taten der Union in eine doch recht Linke Richtung.
Linker als viele vermeintliche linke Regierungen in Osteuropa ..

Stellt sich aber die Frage, was ist "nur" rechts und was ist rechtsextrem?

Nur weil eher das bürgerliche Spektrum angesprochen wird "nur" rechts????

@evilparasit

Ich denke eher, dass viele Regierungen in Osteuropa sich ausrechnen konnten, das sie einen solchen Zustrom an Flüchtlingen nicht bewältigen können und unsere Regierung es als Leichtigkeit wertete (zumindest den Eindruck bekam ich).

@Glangidil

mit rechts meine ich, das die rechte Auslegung nicht das primäre Ziel der Politik ist. (teils CDU/CSU)
Bei rechtsextrem , geht es primär um die rechte Politik. (NPD, teils AFD)


Sprich, aus der CDU/CSU sucht ab und an mal den Feind im "Ausländer"
die NPD fast ausschließlich, und natürlich bei jenen, welche uns die Ausländer gebracht haben.





Ausrechnen ?
Ja rechnen wir mal, 500 Millionen Menschen , können nicht 1,5 Millionen aufnehmen.
Also ein 500 Einwohnerdorf, kann nicht 1,5 Obdachlose unterstützen.


Zum Glück dachten wir uns das nicht damals, als wir des Öfteren den Osteuropäern geholfen haben.
Als sie selber Flüchtlinge waren, oder immer noch Nettoempfänger von EU Geldern sind.


Es geht tatsächlich nicht darum, dass man die Zahlen nicht bewältigen kann (nochmal, 500:1,5), es geht darum, dass es Muslime sind. Das hört man auch im Diskus deutlich heraus.

Nur wollen sie, und ach die Rechten allgemein, diesen verleugneten Rasisssmus schön reden.

@evilparasit
Ja, könnte man so stehen lassen, Deine Definition von Rechts und Rechtsextrem!

Für mich ist aber die CDU schon lange nicht mehr rechts! Die sind für mich nur Mitte.
Bei der CSU kann man noch ab und zu etwas "rechtes" erkennen.

Und auch das mit dem Ausrechnen ist so eine Sache.
Es war doch schon von Anfang an klar, dass da Massen auf uns zu kommen und eigentlich dachte ich, dass man sehr wohl ausrechnen kann, wieviel Kosten und Aufwand auf uns zukommen werden. Aber nein, ich erinnere mich noch gut:
"Wir packen das!"

Glangidil schrieb:Für mich ist aber die CDU schon lange nicht mehr rechts! Die sind für mich nur Mitte.
Bei der CSU kann man noch ab und zu etwas "rechtes" erkennen.

Ja so ungefähr ist auch meine Meinung zur Union.

Glangidil schrieb:Es war doch schon von Anfang an klar, dass da Massen auf uns zu kommen und eigentlich dachte ich, dass man sehr wohl ausrechnen kann, wieviel Kosten und Aufwand auf uns zukommen werden. Aber nein, ich erinnere mich noch gut:
"Wir packen das!"

Ich kenne deine Meinungen zu wenig, und ich will auch nicht vorschnell Urteilen.
Aber oft habe ich bemerkt, dass die Leute, welche eine Argumentation nutzen, welche deiner ähnlich ist, einfach nur Wutbürger sind.

1). Man konnte es vorher wissen, aber auch die Osteuropäer, welche mehrheitlich bei der Nato sind hätten sich außenpolitisch engagieren können.
2) Was hätte man tun können ?, Die Grenzen abdichten, oder verengen, so dass sich die Menschen in Serbien, Mazedonien oder auch der Türkei stauen, und es zu humanitären Katastrophen kommen könnte.


Stell dir einfach mal ein paar 100 000 Menschen hinter einem Zaun vor, welche nichts mehr zu verlieren haben.
Auch dann wäre die Frau Merkel, und die bösen Regierungen Schuld. Die Kritik wäre die selbe der jetzigen. "Man hat es doch gewusst". Wollen wir wirklich irgendwann in unsere Geschichtsbücher schreiben, dass wir zu geizig waren, 1,5 Mio Menschen ein Dach über den Kopf und was zu Essen anzubieten, ? Und wohlmöglich, dass dadurch eine Katastrophe entstanden ist.
Vor allem weil den Rechten die Geschichte ihres Volkes ja so ganz wichtig ist.

Dann schreibe ich lieber im Worst Case , dass uns unsere Gutmütigkeit zur strecke gebracht hat.


Oder stell dir vor, du organisierst 200 000 Menschen, und läufst auf die Schweiz zu. Wie sollen die Reagieren ? Artillerie ?


3) Kosten?, Wenn es um Konzerne, und Politik geht, steht schnell mal der Kapitalismus und die Gier unter Kritik.
Bei Flüchtlingen sind die Kosten dann auf einmal ein Ausschlaggebendes Argument.

4) "Wir packen dass niemals" ist wohl noch das Dümmere Motto.


Nochmal. es steht 500:1,5. Da zu sagen "wir packen das niemals", hat wenig Menschlichkeit an sich.

Wutbürger, nein so würde ich mich nicht bezeichnen.

Ich bin eher seit Jahren darüber enttäuscht, wie wir regiert werden. Eigentlich schon, seit dem ich wählen darf.

Sicher hätte die Wahrheit zu sagen nicht viel Menschlichkeit gehabt, aber Andere (nicht nur im Osten Europas) haben diesen Mut gehabt.
Wieso wir nicht, wahrscheinlich ist dies unserer Geschichte geschuldet.

Ich denke, bevor man sich so hinstellt, wäre es besser gewesen, mal mit der restlichen EU darüber zu reden, bevor man dann zu spät realisierte, dass man fast alleine da steht.

Mit Kosten meinte ich eher, dass im Grunde jede Kommune dafür sorgen muss, die Leute aufzunehmen.
Dazu gehören Essen, Kleidung, Dach über dem Kopf usw.!

@Glangidil

Warum soll "Wir schaffen das nicht" die Wahrheit sein ?

Und ja das sind auch die Kosten welche ich gemeint habe.


Die Regierungen Westeuropas enttäuschen viele, aber wir gehören immerhin zu den wenigen Ländern, in denen man absolut nichts tun muss, um in einem größerem Wohlstand zu leben, als die meißten Menschen der Welt jemals erarbeiten können.

Dass wir in depresionen fallen, und neidisch auf den 5er BMW vom Nachbarn sind, ist nicht wikrlich das Problem der Regierung.

Nationalismus gaukelt einem nur vor in einer tollen Nation zu leben, und trotzdem fahren die Menschen voll darauf ab.

Eine stolze 80 Millionen Einwohner Nation würde es schaffen, 240 000 Flüchtenden ( wenn man die Flüchtlinge in Europa gleichermaßen verteilen würde) Unterschlupf zu gewähren. Und würde diese Menschen nicht vor ihren Grenzen verrecken lassen, weil sie zuteuer sind.

Die stolzen 40 Millionen Polen schaffen es wohl nichteinmal einen Flüchtling zu versorgen.

Ergo, die Fküchtlinge sollen sich ficken, weil sind zu teuer.