mchomer
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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread
15.02.2010 um 14:05Mal ein kleiner Exkurs zum Thema:
Seit wann erlebt Deutschland eigentlich einen Abschwung? Wie lange ist denn die Vollbeschäftigung eigentlich her?
Na, ich höre 5, 10, 15 oder 20 Jahre (nach dem Motto, mit dem Ende der Mauer kam das Übel). Nee, wir haben schon lange keine Vollbeschäftigung mehr. Ihre Blütezeit hatte diese Republik vor Jahrzehnten. 1974 war dann Ende mit der Vollbeschäftigung. Schon vorher war sie unterbrochen, man erinnere die Wirtschaftskrise in den 60ern.
Diese Vollbeschäftigung ist also vor über 35 Jahren gestorben, Rezessionen folgten immer wieder. Und da schon damals die Regierung versuchte dagegen zu lenken, stiegen die Staatsschulden auf über 300 Milliarden DM. Doch schon damals waren die Programme weniger erfolgreich. 1985 hatten wir dann eine Arbeitslosenquote von fast 9,5 %.
Doch auch danach sah es in diesem Bereich nicht mehr allzu rosig aus.
Das letzte wirkliche Tief hatten wir wohl um 1990. Da fiel sie noch mal auf 7,2 %.
Ab 1991 stieg sie permanent (auf12,7 %). Erst aber der neuen rot-grünen Regierung fiel sie temporär auf 10,3 %. Um die Zeit wurden auch die Agenda 2010-Reformen beschlossen, die erst jetzt so wirklich wirken. Dank diesen Reformen stehen wir besser da, als so manch anderes europäische Land. Schröder machte damals langfristige, aber unbeliebte Politik. Dafür wurde er abgestraft. Denn die Menschen wählen generell egoisitisch und denken kurzfristig, denn man lebt heute und nicht morgen. Dabei musste er handeln, denn die Sozialausgaben nahmen mehr und mehr überhand und rissen ein riesiges Loch in die Ausgabenstruktur des Bundeshaushaltes.
Doch das interessiert die wenigsten, unsere Kinder und Enkelkinder werden darunter leiden, denn schon jetzt hat der Staat kaum das Geld, die Infrastruktur richtig im Takt zu halten. Jedoch ist ja die neoliberale Politik daran Schuld. Einen Selbst trifft keine Schuld, denn die Arbeiter von heute, die Rentner von heute und die Arbeitslosen von heute haben ja wohl das Recht, so zu leben, als gäbe es keinen Morgen mehr.
Das sogar meine Generation ein Problem mit der Altersvorsorge bekommt, wird ausgeblendet, das heute zählt und Vorsorge ist kein populäres Thema.
Viel lieber kramt man Ausnahmen heraus, macht aus solchen Einzelfällen wie Kik oder Schlecker die Regel und hat auch sehr schnell den Schuldigen gefunden:
neoliberale Politik.
Da wählt man doch lieber eine Partei, die feste Wechselkurse fordert, wie zu Zeiten der Goldgebundenen Währung oder sogar den Austritt aus der EU.
Denn diese sind ja für das Volk, versprechen sozusagen kommunistischen Wohlstand für alle und jeden.
Der neue Staatshaushalt besteht nicht aus 100 Milliarden neuen Schulden wegen der Finanzkrise. Sie hat vielleicht zu einer Verschlechterung beigetragen. Nein, er er besteht aus diesen Schulden, weil die Wählerschaft in erster Linie an sich und seine Sorgen denkt. Dass diese Schulden nicht einfach nur Zahlen sind, werden dann unsere Kinder und Enkelkinder merken. Und es ist manchmal wirklich zum Mäuse melken:
es gibt genug Leute, die mit 359 € zum Leben im Monat auskommen. Der Betrag ist nicht zu niedrig, man müsste nur auf einige Luxusgüter verzichten können.
Ich meine, wie geht es denn einem Berufseinsteiger? Ich denke, dieser wäre froh, wenn er wirklich 359 € im Monat für Nahrung und sonstige Vergnügen hätte.
Der Staat muss "asozialer" werden, denn ansonsten könnten bald wirklich harte Einschnitte notwendig sein.
Am Ende noch ein paar Zahlen:
Bundeshaltausgabenstruktur 2010:
Sozialausgaben: ca.175 Milliarden €
Zinsausgaben: ca. 45 Milliarden €
Personalausgaben: ca. 35 Milliarden €
Infrastruktur: ca. 35 Milliarden €
Verteidigung: ca. 30 Milliarden €
Sonstiges: ca. 45 Milliarden €
Einnahmen: ca. 230 Milliarden €
Wir sehen, also ein wahrlich asozialer Staat.
Traurig ist, dass es gerade in den wichtigen und zukunftsorientierten Dingen an Geld fehlt
Bildung und Forschung, sozusagen unser Fels, wenn es um langfristigen Wohlstand geht.
Aktuelle Staatsschulden:
Schon fast 1,7 Billionen €.
Das sind über 70 % des BIP.
Gut, wir können es ja auch so weit treiben wie Japan, die schon fast 200 % erreicht haben, also haben wir noch Zeit....
Man sieht, wir müssen etwas ändern, und Änderungen werden wie so oft wehtun, doch befürchte ich, wird es fröhlich so weiter gehen, denn es drückt von Links.
Greetings
MC Homer
Seit wann erlebt Deutschland eigentlich einen Abschwung? Wie lange ist denn die Vollbeschäftigung eigentlich her?
Na, ich höre 5, 10, 15 oder 20 Jahre (nach dem Motto, mit dem Ende der Mauer kam das Übel). Nee, wir haben schon lange keine Vollbeschäftigung mehr. Ihre Blütezeit hatte diese Republik vor Jahrzehnten. 1974 war dann Ende mit der Vollbeschäftigung. Schon vorher war sie unterbrochen, man erinnere die Wirtschaftskrise in den 60ern.
Diese Vollbeschäftigung ist also vor über 35 Jahren gestorben, Rezessionen folgten immer wieder. Und da schon damals die Regierung versuchte dagegen zu lenken, stiegen die Staatsschulden auf über 300 Milliarden DM. Doch schon damals waren die Programme weniger erfolgreich. 1985 hatten wir dann eine Arbeitslosenquote von fast 9,5 %.
Doch auch danach sah es in diesem Bereich nicht mehr allzu rosig aus.
Das letzte wirkliche Tief hatten wir wohl um 1990. Da fiel sie noch mal auf 7,2 %.
Ab 1991 stieg sie permanent (auf12,7 %). Erst aber der neuen rot-grünen Regierung fiel sie temporär auf 10,3 %. Um die Zeit wurden auch die Agenda 2010-Reformen beschlossen, die erst jetzt so wirklich wirken. Dank diesen Reformen stehen wir besser da, als so manch anderes europäische Land. Schröder machte damals langfristige, aber unbeliebte Politik. Dafür wurde er abgestraft. Denn die Menschen wählen generell egoisitisch und denken kurzfristig, denn man lebt heute und nicht morgen. Dabei musste er handeln, denn die Sozialausgaben nahmen mehr und mehr überhand und rissen ein riesiges Loch in die Ausgabenstruktur des Bundeshaushaltes.
Doch das interessiert die wenigsten, unsere Kinder und Enkelkinder werden darunter leiden, denn schon jetzt hat der Staat kaum das Geld, die Infrastruktur richtig im Takt zu halten. Jedoch ist ja die neoliberale Politik daran Schuld. Einen Selbst trifft keine Schuld, denn die Arbeiter von heute, die Rentner von heute und die Arbeitslosen von heute haben ja wohl das Recht, so zu leben, als gäbe es keinen Morgen mehr.
Das sogar meine Generation ein Problem mit der Altersvorsorge bekommt, wird ausgeblendet, das heute zählt und Vorsorge ist kein populäres Thema.
Viel lieber kramt man Ausnahmen heraus, macht aus solchen Einzelfällen wie Kik oder Schlecker die Regel und hat auch sehr schnell den Schuldigen gefunden:
neoliberale Politik.
Da wählt man doch lieber eine Partei, die feste Wechselkurse fordert, wie zu Zeiten der Goldgebundenen Währung oder sogar den Austritt aus der EU.
Denn diese sind ja für das Volk, versprechen sozusagen kommunistischen Wohlstand für alle und jeden.
Der neue Staatshaushalt besteht nicht aus 100 Milliarden neuen Schulden wegen der Finanzkrise. Sie hat vielleicht zu einer Verschlechterung beigetragen. Nein, er er besteht aus diesen Schulden, weil die Wählerschaft in erster Linie an sich und seine Sorgen denkt. Dass diese Schulden nicht einfach nur Zahlen sind, werden dann unsere Kinder und Enkelkinder merken. Und es ist manchmal wirklich zum Mäuse melken:
es gibt genug Leute, die mit 359 € zum Leben im Monat auskommen. Der Betrag ist nicht zu niedrig, man müsste nur auf einige Luxusgüter verzichten können.
Ich meine, wie geht es denn einem Berufseinsteiger? Ich denke, dieser wäre froh, wenn er wirklich 359 € im Monat für Nahrung und sonstige Vergnügen hätte.
Der Staat muss "asozialer" werden, denn ansonsten könnten bald wirklich harte Einschnitte notwendig sein.
Am Ende noch ein paar Zahlen:
Bundeshaltausgabenstruktur 2010:
Sozialausgaben: ca.175 Milliarden €
Zinsausgaben: ca. 45 Milliarden €
Personalausgaben: ca. 35 Milliarden €
Infrastruktur: ca. 35 Milliarden €
Verteidigung: ca. 30 Milliarden €
Sonstiges: ca. 45 Milliarden €
Einnahmen: ca. 230 Milliarden €
Wir sehen, also ein wahrlich asozialer Staat.
Traurig ist, dass es gerade in den wichtigen und zukunftsorientierten Dingen an Geld fehlt
Bildung und Forschung, sozusagen unser Fels, wenn es um langfristigen Wohlstand geht.
Aktuelle Staatsschulden:
Schon fast 1,7 Billionen €.
Das sind über 70 % des BIP.
Gut, wir können es ja auch so weit treiben wie Japan, die schon fast 200 % erreicht haben, also haben wir noch Zeit....
Man sieht, wir müssen etwas ändern, und Änderungen werden wie so oft wehtun, doch befürchte ich, wird es fröhlich so weiter gehen, denn es drückt von Links.
Greetings
MC Homer