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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 13:27
@Serpens
Einige sagen auch sie würden ja die Stadt wechseln usw....nur haben sie das Geld dafür nicht......
Scheinheilige ausrede..........
Wen man der Arge eine Arbeit vorlegt und dazu von Stadt A nach Stadt B ziehen muss.....bekommt man sämtliche Kosten wie Umzug bezahlt.....


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 13:29
Hier mal ein etwas allgemeiner Input zur "Zumutbarkeit".
Zumindest sieht Vater Staat das ganze so:

http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/03/index.php?norm_ID=0312100

Ein kleiner Auszug daraus:
Ein Umzug zur Aufnahme einer Beschäftigung außerhalb des zumutbaren Pendelbereichs ist einem Arbeitslosen zumutbar, wenn nicht zu erwarten ist, dass der Arbeitslose innerhalb der ersten drei Monate der Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung innerhalb des zumutbaren Pendelbereichs aufnehmen wird. Vom vierten Monat der Arbeitslosigkeit an ist einem Arbeitslosen ein Umzug zur Aufnahme einer Beschäftigung außerhalb des zumutbaren Pendelbereichs in der Regel zumutbar.
@alkesch

Mir ist schon klar das man normalerweise von selbst aus diesem HartzIV-Dreck raus möchte.
Ich war selbst in der Situation und auch ist mir klar das sanktioniert wird.
Ebenso ist mir klar das der Arbeitssuchende auch Verpflichtungen hat.
Richtig finde ich diese Regelung mit dem Umziehen dennoch nicht und wenn sie zehnmal vom Staat beschlossen ist.
Das kann man drehen und wenden wie man will.
Woher soll denn der Staat wissen was wirklich zumutbar ist? Die Sachbearbeiter können nunmal niemanden in den Kopf schauen und sagen: "Aha.. du bist ein harter Hund. Dich schicken wir jetzt 800km weiter."


Mal als persönliches Beispiel:
Meine 50 jährige Mutter wurde sanktioniert weil sie ein Stellenangebot, oben an der Küste, abgelehnt hatte.
An und für sich nicht schlimm.
Aber wieso zum Teufel soll es für eine 50 Jährige, mit einem kleinen, legalen Beschäftigungsverhältnis und einem schwer kranken Mann Zuhause zumutbar sein hoch in den Norden zu gehen? Für Saisonarbeit?
Die Frau hat ihren Lebtag gearbeitet und jetzt wo sich langsam Zipperlein bemerkbar machen, sie immer öfter "Sie sind uns zu alt" zu hören bekommt noch ein Bein ausreissen?

Wir reden hier auch nicht von 100 oder 200km Entfernung.

Nochmal: Diese "Vielen", diese "Einigen" sind aber nicht ALLE Arbeitssuchenden (ich bevorzuge dieses Wort).

Wir reden hier von Menschen die von vorne herein sagen sie möchten in ihrer Heimat und/oder im näheren Umfeld Arbeit.
Und da bin ich ganz bei den Menschen.
Einmal aus eigener schmerzlicher Erfahrung und zum zweiten weil ich auch der Meinung bin das es zumindest möglich sein sollte in einem Gewissen Umkreis bleiben/arbeiten zu dürfen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 13:35
@Serpens
Zitat von SerpensSerpens schrieb:Wir reden hier von Menschen die von vorne herein sagen sie möchten in ihrer Heimat und/oder im näheren Umfeld arbeit.
Was ist aber wen es in ihrem Umfeld keine Arbeit gibt.......
Dann liegen sie dem Steuerzahler, der womöglich auch einen Umzug wegen Arbeit hinter sich hat, ein leben lang auf der Tasche.......


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 13:37
@alkesch

Ich schrieb oben Bereits das es möglich sein muss wenigstens im näheren Umfeld/der nächstgrößeren Stadt/weis der Geier Arbeit zu finden.
Und nein ich rede auch nicht von 5-Seelendörfen.

OT:
Es wäre schön wenn du deine Antworten etwas zusammenfassen könntest. Das macht mir das antworten leichter.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 13:42
@Serpens
Wen man ein Stellenangebot erhält , auch wen es ausserhalb des Umfeldes ist, sollte man sich doch trotzdem erstmal dort Berwerben.......
Dann ist man schonmal aus dem Schneider wegen einer Sanktion....
Wen es dann zu keiner Anstellung kommt wegen was auch immer...ist es doch okay....
Viele Arbeitgeber wissen auch wie das Amt tickt......und wen man den erklärt....also wissen sie ich sollte mich hier bewerben aber eigentlich kann ich garnicht weil ich 600km fahren muss usw....dann sagen schon einige Arbeitnehmer ..kein Interesse....
Aber in erster Linie sollte man doch zum mindestens den kontakt aufnehmen


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 13:54
@alkesch

Und natürlich nehmen nur ganz wenige Kontakt zu den Arbeitgebern auf ;D
Im Fall meiner Mutter brachte aber auch die Kontaktaufnahme nichts. Sanktionen gab es dennoch. Und nun komm mir bitte nicht mit den Vorgesetzten der Sachbearbeiterin.
Das ganze soll auch eher nur als Beispiel dienlich sein.
Wie gesagt, du brauchst mir da wirklich nichts zu erzählen.
Ich habe selbst in der Haut eines Arbeitssuchenden gesteckt.
Und noch immer erlebe ich den ganzen Wahnsinn bei meinen Eltern.

Richtig finde ich das ganze deswegen noch immer nicht und warum soll man solche Methoden nicht hinterfragen dürfen? Weils der Staat beschlossen hat?

Es ist in meinen Augen in Ordnung wenn sich Beworben wird (nein nicht nur 3x im Monat... blöd gesagt). Es ist in Ordnung wenn sich die Menschen bemühen und kümmern.
Es ist aber nicht in Ordnung (jaja der Staat sieht das anders) Menschen 800km weiter zu verfrachten nur weil die Argen/der Staat das Ganze für Zumutbar halten.

Schwarze Schafe gibt es immer und überall.
Die soll man ruhig auch sanktionieren. Klar, immerhin zahlt auch die Allgemeinheit mit.

Ich klink mich an der Stelle auch erstmal aus.
Muss noch ein wenig lernen und im Haushalt noch was schaffen. -.-

Bis dahin


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 14:31
Zitat von SerpensSerpens schrieb: Es nervt nur wenn da von "Vielen" gesprochen wird und dann gleich diese "Vielen" mit den ganzen anderen Arbeitslosen gleich gesetzt werden.
Die passiert aber in jede Richtung. Liest man sich durch, was mancher hier im Thread so abgibt landen wir bei folgenden Charakterisiken:

Arbeitgeber: Verbrecher, Ausbeuter, Betrüger
Arbeitslose: Faul, versifft, ständig am Saufen und Rauchen

Was ist it den Graustufen dazwischen? Es gibt tolle Chefs mit fairem Umgang mit den AN´s und es gibt wirklich bemühte Arbeitslose... die die ich kenne waren nur kurz arbeitslos...


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 14:37
Wer gibt sich schon einer differenzierten Sichtweise hin?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 15:44
also auch ich denke, daß es jedem selbst überlassen sein sollte, zu entscheiden, ob er wegen der arbeit in ein anderes bundesland zieht oder nicht.
man darf auch nicht vergessen, daß nicht jeder dazu in der lage ist. und damit meine ich nicht die bequemlichkeit, sondern auch die psychologische ebene. der mensch ist erster linie ein soziales wesen und braucht soziale kontakte. und dazu steht an erster stelle die familie, sowie der partner und dann die freunde. keine arbeitsstelle kann das alles ersetzen. und im alter wird es zunehmend schwerer, freundschaften zu knüpfen. wenn einer dazu neigt, einzelgänger zu sein und oder generell nicht soviel wert auf familie und freunde legt, dann bitte. ich denke davon gibt es auch genug menschen und denen macht so ein umzug garantiert weniger aus.
ich kenne genug, denen so ein umzug seelisch schwer zu schaffen machte, obwohl sie gut verdient hatten. geld kann eben nicht alles ersetzen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 16:36
Provokant gefragt, ist ein "sich aushalten" lassen der Seele aber egal?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 19:56
@Medienkrieger schrieb:
Und mal ein Tipp (auch wenn es jetzt schon zu spät ist): Wer Existenzgründer ist und als solcher einen Zuschuss der Bundesagentur für Arbeit erhält, der erhält auch Sonderkonditionen bei den meisten Krankenkassen. So sind die Krankenkassenbeiträge auf ca. 200 €/mtl. herunter zu bekommen
Plan? Teilhabe einer GBR-Gründung aus Eigenkapital - Mitteln,
deshalb keine Existenzgründer-Kredite. Null Schulden bis jetzt-aber eben auch 2 Jahre keine echten Einnahmen.
Ich hatte ja vorher schon - obwohl ich keine Einnahmen hatte - auf ein fiktives Einkommen von über 800 Euro die KK-Beiträge entrichtet. Ohne Einnahmen. Das funktionierte
Was ich nicht wusste:
Allein durch die Ausstellung eines Gewerbescheines steigt das fiktive Einkommen auf über 2000 Euro. Obwohl nachweisbar weiterhin keinerlei Einnahmen vorhanden sind.
( @def
Die "Sonderkonditionen" gibts tatsächlich!
Aber nur unter ganz engen speziellen Bedingungen der Existenzgründung - die auf mich und sicher auch Lars G. nie zutrafen.
Die Sonderkonditionen gehen von einem fiktiven Einkommen von über 1300 Euro aus- ebenfalls rückwirkend bis auf das Ausstellungsdatum des Gewerbescheines.)
@def schrieb:
Da seine finanziellen Mittel nicht ausreichten um die KV zu bezahlen, scheint seine Finanzplanung ja nicht ausreichend gewesen zu sein. Außerdem hat er keinen Gebrauch davon gemacht, im Vorfeld mit der KV zu sprechen, so dass er den Sondertarif für Existenzgründer bekommen hätte.
Es gibt viele Möglichkeiten, doch man muss sich informieren und selbst darum kümmern.

Und wer es binnen 2 Jahre nicht schafft den BEP zu erreichen, der scheint entweder ein falsches Geschäftsmodell zu haben und dadurch keine Nachfrage generieren zu können oder man ist einfach nicht in der Lage ein Unternehmen solide zu führen
@def
Und was, wenn die zB. Nachfrage stimmt und am fortwährenden Wachsen ist und man einfach zB. als Firma in gemieteten Räumlichkeiten schnell aus den Nähten platzt ?
Man kann beispielsweiseauch einfach zu blauäugig der sektbesoffenen Propaganda von FDP und CDU mit ihren Rags-to-Riches Stories Glauben geschenkt haben.
Als Ossi ohne Beziehungen hat man eben auch jetzt noch keine erforderliche Immobilie und die Rücklagen stammen aus insgesamt 2 Jahrzehnten Entbehrungen-vorher - nix Urlaub.
Aber das ist alles nicht das Problem und sogar OT !

Das Problem ist, dass man jeden Hartz4- Empfänger und jeden, der kurz davor ist,
davor warnen muss,
sich Selbständig zu machen:
http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/sr/2013/krankenkassen-nachforderungen-100.html

Fazit: Lars G. hätte lieber bei Hartz4 bleiben sollen!
Und FDP wählen - sowieso nicht.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

02.05.2013 um 20:00
PS: Irgendwie bezeichnend ist; dass an 60 Prozent Zinsen niemand Anstoss nimmt. :D


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02.05.2013 um 20:20
Zitat von alkeschalkesch schrieb:Der Alg2 Bezieher hat alles daran zusetzen das er aus dem H4 rauskommt......H4 ist kein einkommen das man sein leben lang beziehen darf sondern nur eine Hilfeleistung zum überbrücken seiner Arbeitslosigkeit.....
In wie weit die Arge dir vorschreiben darf wo du arbeiten musst (Ortsbezogen) keine Ahnung...
Ich weis nur das dir ein Fahrweg von 2 stunden zu zumuten ist.......
So etwas käme für mich nie in Frage. Gut ich habe leicht reden, wohne in einer schönen Stadt, Wien ist nur ein Katzensprung entfernt, da wird man nie in die Situation kommen, umziehen zu müssen weil es keine Arbeit gibt.

Aber ich kann auch verstehen wenn die Menschen nicht umziehen wollen oder gar 2h fahren. ( Ein Weg oder beide zusammen?)

Das Problem dieser Leute ist halt dass sie schlecht bis kaum ausgebildet sind, die bekommen auch in einer Stadt nur Drecksarbeit.
Zitat von defdef schrieb:Arbeitgeber: Verbrecher, Ausbeuter, Betrüger
Arbeitslose: Faul, versifft, ständig am Saufen und Rauchen
Ich geh stark davon aus, dass es auf beiden Seiten die Minderheit ist. Aber es gibt eben diese schwarzen Schafe und da muss man etwas unternehmen.

Diese Firmen gehören angezeigt und sanktioniert, ausnahmslos. Und diesen Arbeitslosen muss man vernünftig aber druckvoll Alternativen anbieten und ihnen auch bis zu einem gewissen Maß zumuten können.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Provokant gefragt, ist ein "sich aushalten" lassen der Seele aber egal?
Denke das wird von den Langzeitarbeitslosen gar nicht mehr so wahrgenommen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

03.05.2013 um 08:20
Zitat von eckharteckhart schrieb: Teilhabe einer GBR-Gründung aus Eigenkapital - Mitteln
Wer hat dir denn zu einer GbR geraten? Das ist mit Abstand eines der riskantesten Modelle. Ich würde niemals zu einer GbR raten wenn es andere Möglichkeiten gibt... und die gibt es.

Und wenn die Frage erlaubt ist: 2 JAhre keine echten Einnahmen? Das nennt man Liebelei und kann dazu führen, dass dir steuerlich das Gewerbe aberkannt wird. Und du kommst nach 2 Jahren Selbständigkeit ohne Einkünfte nicht auf den Gedanken, dass es vielleicht nicht die beste Geschäftsidee war und ziehst die Reißleine oder entscheidest dich wenigstens für ein Modell mit Haftungsbeschränkung?
Zitat von eckharteckhart schrieb:Als Ossi ohne Beziehungen hat man eben auch jetzt noch keine erforderliche Immobilie und die
Wie meinen? Ich betreue, hier in den "neuen" BL´s, 6 Neugründer (also seit ca. 2010 gegründet) in steuerlichen Dingen und die haben keine wirklichen Probleme. Die meisten haben nur keinen Schimmer der gängigen Praktiken als Unternehmen... prächtige Auftragslage und steigende Umsätze.

Der alteingesessene Mittelstand macht mir da eher Sorgen...
Zitat von eckharteckhart schrieb:Die "Sonderkonditionen" gibts tatsächlich!
Aber nur unter ganz engen speziellen Bedingungen der Existenzgründung - die auf mich und sicher auch Lars G. nie zutrafen.
Die Sonderkonditionen gehen von einem fiktiven Einkommen von über 1300 Euro aus- ebenfalls rückwirkend bis auf das Ausstellungsdatum des Gewerbescheines.
Steuerlich? Klares Nein! Da zählt der Gewinn und du als GbR ermittelst deinen Gewinn nach §4(3) EStG... machst also eine simple EÜR. Wenn du da unter rund 8.000 € zu versteuerndem Einkommen bleibst wird keine Steuer fällig. Gewerbesteuer wird sowieso erst ab einem viel höheren Betrag fällig und Umsatzsteuerlich solltest du ja Kleinunternehmer sein oder du optierst zum Vorsteuerabzug... also steuerlich hast du keinerlei Nachteile.

Für KV/RV? Kann gut sein.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

03.05.2013 um 08:35
@eckhart

Aus deinem Link:

Lars G. ist Experte für virtuelle Welten. In der realen Welt lief das Geschäft aber am Anfang nicht wie erhofft. Es ging schlicht ums Überleben, und er geriet mit den Kassenbeiträgen in Rückstand. Mit fatalen Folgen: „Ich hatte offen stehende Beiträge von drei Monaten. Und ich wurde aufgrund dessen, dass ich sie nicht zahlen konnte, aus der Krankenversicherung ausgeschlossen.“ Als er wieder in die Krankenversicherung eintreten wollte, wurden die drei Monatsbeiträge mit den bis dahin zusätzlich aufgelaufenen Beiträgen zu fünf Prozent verzinst. Für Lars G. kam so eine Riesensumme zusammen.

Fünf Prozent Zinsen pro Monat wohlgemerkt, das sind 60 Prozent pro Jahr. Die Forderungen sind damit geradezu explodiert - auf eine Gesamtsumme von über 18.000 Euro. 60 Prozent Zinsen - eigentlich ein unfassbarer Wucher. Aber vom Gesetzgeber einmal so gewollt, als Druckmittel, damit immer pünktlich gezahlt wird. Jetzt endlich will die Regierung die Zinsen senken - auf ein Prozent pro Monat.

~~~~

18.000 € Gesamtsumme aus 3 Monaten... bei 342 € pro Monat sind das 1.026 €.

Bei einem Jahr Rückstand haben wir dann 1.641,60 €. Wieviele Jahre hat Lars G. denn bitte schön seine Zeche geprellt um auf 18.000 € Beitragsschuld zu landen...

Geht man vom Zinseszinsverbot aus sind das 615,60 € p.a. Zinsen... das sind über 20 Jahre ...

selbst mit Zinseszins haben wir nach 1 Jahr 1.614,60 €, nach 2 Jahren 2.583,36 €, nach 3 Jahren 4.133,38 €, nach 4 Jahren 6.613,41 €, nach 5 Jahren 10.581,46 € und nach 6 Jahren 16.930,34 €.


Bin ich der Einzige der die Geschichte und vor Allem die Zahlen nicht ganz schlüssig findet?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

03.05.2013 um 11:28
@def


Vielleicht war der ominöse Lars G. auch jahrlang ohne Krankenversicherung und daher die aufgelaufene Beitragssumme. Trotzdem sehr suspekt und nebulös.
Ebenso lebulös wie die Gewinnerzielungsabsicht in eckhart´s Unternehmung


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

03.05.2013 um 13:47
@def
> Kontosperrung
Das ist gängige Praxis bei Steuerschuldnern
Mag ja sein, das macht es aber nicht richtig.
Das Finanzamt ist der Einzige das "mal eben" ein Konto sperren kann. Und, berechtigt oder nicht, das ist für ein Unternehmen sehr schnell Existenzbedrohend.
Zitat von defdef schrieb:Wenn es zu Sperrung der Konten kommt hat man so manches versäumt und sich einfach nicht gekümmert.
Ja, so war es bei mir. Brief nicht beachtet oder verstanden. Und keine Ahnung gehabt was das an Konsequenzen haben kann. Ich mach dem Finanzamt da auch keinen Vorwurf. Aber warum habe die, nur die, direkten Zugriff auf das Konto? Wieso geht das nicht wie bei jedem anderen der einen Schuldner hat?

Auf der Bank hat man dann auch gesagt das Die sehr schnell mit Pfändungen sind.


@alkesch
Zitat von alkeschalkesch schrieb:Und nur so neben bei...Ich habe selber 2 Kinder......
Ich hab da ein, eigentlich sehr nettes, Pärchen das auch ab und zu solche Sprüche los läßt (und eben keine eigenen Kinder hat). Als ich das schrieb hab ich an die gedacht.
Und ich bleibe dabei...wer wirklich arbeiten will...der schafft das auch....../ZITAT]
Und wie ich ich schon schrieb, ich war 8 Jahre auf Unterstützung angewiesen. Und wann mein aktueller Zeitvertrag ausläuft weiss aich auch.



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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

03.05.2013 um 14:18
Zitat von zodiac68zodiac68 schrieb:Ja, so war es bei mir. Brief nicht beachtet oder verstanden. Und keine Ahnung gehabt was das an Konsequenzen haben kann. Ich mach dem Finanzamt da auch keinen Vorwurf. Aber warum habe die, nur die, direkten Zugriff auf das Konto? Wieso geht das nicht wie bei jedem anderen der einen Schuldner hat?
Hättest du jemals reagiert, wenn dir nicht das Konto gesperrt worden wäre? Steuerhinterziehung ist ein Straftatbestand... das scheinen die meisten nicht zu begreifen. Seine Verbindlichkeiten für Waren oder Dienstleistungen nicht bezahlen zu können ist es dagegen nicht.

Solltest du aber deinen Lieferanten gegenüber keinerlei Reaktion zeigen, können die ohne zu mahnen (gemahnt wird nur aus gutem Willen) einen gerichtlichen Vollzug erwirken. D.h. es kommt nach nochmalige, Ignorieren des gerichtlichen Bescheides ein Gerichtsvollzieher, der notfalls bis in deine Privatwohnung hinein vollstreckt und mitnimmt, was er verwerten kann, und was nicht rechtlich geschützt ist.

Sei froh, dass nur das FA deine Konten einfach so sperren kann... könnte das jeder der Gläubiger ist würden sich so manche notorische "Zechpreller" mächtig umschaun...

Und warum, zum Geier, hast du dir keine Hilfe geholt? Lohnsteuerhilfeverein? Steuerberater? Oder einfach mal das FA anrufen? Da reißt dir keiner den Kopf ab.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

03.05.2013 um 14:20
Zitat von defdef schrieb:Das nennt man Liebelei und kann dazu führen, dass dir steuerlich das Gewerbe aberkannt wird.
Kurze Richtigstellung von mir: Das nennt sich Liebhaberei.


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03.05.2013 um 18:53
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Das Problem dieser Leute ist halt dass sie schlecht bis kaum ausgebildet sind, die bekommen auch in einer Stadt nur Drecksarbeit.
Jap das sehe ich auch so. Der einzige gute Freund den ich kenne der seit Jahren zu Hause ist hat keine Berufsausbildung und ist anfang 30. Da sind Hilfsarbeiten, wenn überhaupt, auf lange Sicht vorprogrammiert.

Aber nochmal die Schulbank drücken oder eine Lehre machen ist für ihn auch keine Alternative... ic glaube ihm zwar wenn er sagt er hat Prüfungsangst, aber wer hatte schon vor der Abschlussprüfung nicht auch die Hosen voll?

Wie sagte doch jemand hier im Thread: Das sollte jedem selbst überlassen sein. Aber dann darf man auch nicht rumheulen...


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