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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 11:53
@IllegalMind

Dein Model geht nicht auf, es sind gerade die Randständigen die überdurchschnittlich viele Kinder bekommen, nicht die Eliten, die bekommen nämlich keine bis viel zu wenige Kinder.

Es entsteht ein Überschuss in den Reihen des Prekariats. Die natürlich wieder zu Kostgängern werden oftmals.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 11:57
@Puschelhasi

Das ist nicht mein Modell, das ist Fakt. Problemfälle und Querulanten werden ausgerottet, man züchtet kopflose Schafe durch zugabe von Gift und Galle.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 11:58
@IllegalMind

Deine Fakten sind völlig unhaltbar.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 12:01
Zitat von PuschelhasiPuschelhasi schrieb:Es entsteht ein Überschuss in den Reihen des Prekariats.
Ein Beleg für die Fakten.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 12:01
@Puschelhasi
Eigentlich genügt eine Studie...DIE Eine

http://agso.uni-graz.at/marienthal/studie/00.htm


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 12:14
Sicher ein Klassiker, und natürlich Beleg für die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit. Aber die Probleme sind unlösbar und so individuell wie jeder Bürger.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 12:26
@Puschelhasi

Die Probleme sind individuell, die Ursachen dazu jedoch nicht.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 12:29
@Puschelhasi
Ah,für unlösbar und alternativlos erklären und abkoppeln vom Rest der Gesellschaft...am besten raus aus den Städten,die sind zum konsumieren da,Habenichtse konsumieren nix...also ab in nen Container in die Peripherie


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 12:34
@Warhead

Natürlich konsumieren sie durch den Transfer. Es würde sicher recht finster in einigen Bereichen, wenn der Staat seine Zahlungen einstellen würde, darunter leidet auch der Binnenkonsum.
Aber irgendwann ist der Kreislauf erschöpft.

Dabei leistet sich D. ja dieses System (noch). In anderne Ländern ist das nicht so.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 12:38
@Puschelhasi
In anderen Ländern ist offener Krieg,da wohnen die Arbeitenden hinter Stacheldraht und fliegen mit Grosshubschraubern zur Arbeit.Das ist also die weitere Vorstellung von solidarischer Zivilgesellschaft


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 12:41
@Warhead

Soweit wird es hier nicht kommen, das sind andere Grundlagen.

Das europäische Ausland ist da vergleichbarer.


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18.02.2011 um 12:49
@Puschelhasi
Soweit isses schon in Berlin...hier werden Leute mit privaten Rollkommandos aus der Bude geprügelt.In Amiland hat gerade ein Filmmagazin Berlin als die heisseste Stadt des Planeten,wenn nicht des Universums skizziert.Zwischen Hells Kitchen und Greenwich Village sitzt alles auf gepackten Koffern...easy wird das nicht das Hartzgesindel ins Brandenburger Umland zu deportieren,aber für den Spass im heissesten Scheiss zu wohnen werden halt ein paarhunderttausend Obdachlose in Kauf genommen


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 12:54
Zitat von WarheadWarhead schrieb:@Puschelhasi
Eigentlich genügt eine Studie...DIE Eine

http://agso.uni-graz.at/marienthal/studie/00.htm
Welche zentralen Schlussfolgerungen wurden aus dieser Studie gezogen, wenn ich fragen darf?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 12:58
Zitat von PuschelhasiPuschelhasi schrieb:das sind andere Grundlagen.
Stimmt, und genau daran wird grad hart gearbeitet, international standarisierte Grundlagen auszuarbeiten. Hartz4 ist nur eine der Massnahmen, das Ziel zu erreichen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 13:10
@Warhead

Bei dem Dollarkurs beliebn die aber noch eine Weile auf gepackten Koffern hocken, und Rollkommandos? Inwiefern?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.02.2011 um 13:14
@Puschelhasi
Ach das ist denen egal...ne Wohnung die im Village 3000 kostet kriegste hier für 500€...hier kannste für 150000 ein ganzes Mietshaus kaufen...ok bisschen runtergekommen


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

19.02.2011 um 07:16
Ich habe die Nacht einen Text geschrieben, weil mir Langweilig war. Ich fahre nachher nämlich zum Fußball. Den möchte ich hier einfach mal unverbindlich einstellen. Wenn jemand darauf reagieren möchte, dann aber bitte auch bis zum Ende lesen... dann wird oben stehendes klar. Der Text ist auch in keinem Fall provozierend gemeint, falls jemand an einigen Stellen das Gefühl hat.
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Über ihn zerreißen sich die Medien das Maul, wegen ihm holt die Politik zum großen Rundumschlag aus, wegen ihm explodieren eigentlich eher ruhigere Mitbürger. Ja, wir reden hier vom faulen ALG2-Empfänger. Und: Genau so einer schreibt hier diese Zeilen. Viele Menschen fragen sich, wer diese Menschen sind. Dieser Abschaum, dieses zu verachtende Wesen. Die können ja praktisch nur aus den übelsten Verhältnissen kommen. Nein,... Ich möchte hier mit den folgenden Zeilen vielleicht ein bisschen aufräumen und aufzeigen wer diese Menschen sind und woher diese Menschen kommen.

Ich bin 21 Jahre alt und möchte auch erwähnen, dass ich durchaus aus einem guten Hause komme. Nein, meine Eltern waren jetzt nicht unbedingt die Spitzenverdiener. Aber beide standen im Leben, beide waren und sind berufstätig... jetzt mal von kurzen Phasen der Arbeitslosigkeit abgesehen. Wir waren nicht die Reichen von der Villa nebenan, nein, wir waren die vierköpfige Familie aus dem wohl sanierten Plattenbau in einer doch recht angenehmen Umgebung. Manch einer fragt sich jetzt sicherlich, wie das überhaupt zusammen passt. Plattenbau? Angenehme Umgebung? Ich denke, dass sollte vor allem bei Lesern aus den alten Bundesländern der Fall sein. Hier möchte ich sagen, dass das nicht die typische Plattenbausiedlung mit den 17-Etagen-Platten war. Das war eine ruhige Gegend mit wenigen, kleinen Platten am Stadtrand einer ostdeutschen Stadt mit in etwa 200.000 Einwohnern. Zurück zum eigentlichen. Wir hatten nie viel, aber dann doch soviel, dass man im letzten Drittel eines Monats nicht hungern musste. Und alle 4, 5 Jahre war auch mal ein Urlaub im näherliegenden Ausland möglich (Niederlande, Tschechien etc.). Wie man hier sieht, kommt der propagierte Faule nicht aus einer Familie, in der beide Elternteile jahrelang Arbeitslos waren. Man sieht auch, dass der propagierte Faule nicht in einer „Oh Gott-Siedlung“ aufgewachsen ist.

Ich selber habe im Jahre 2006 mit einem durchschnittlichen Realschulabschluss in der Tasche die Schule verlassen. Damals noch vor Selbstbewusstsein strotzend begann wohl die Zeit des Übels, wie ich Heute behaupten würde. Mit hohen Zielen gesetzt stand ich am Start, wollte unbedingt schnell rein in die Arbeitswelt. Ich sollte aber relativ schnell runter geholt werden. Mein Traum in der Mikrotechnologie Fuß zu fassen zerplatzte schnell, nachdem mir von mehreren „Wichtigen“ mitgeteilt wurde, dass mein Zeugnis dann doch an einigen Stellen zu schlecht ist.

Ok, Ziele im jugendlichen Leichtsinn zu hoch gesetzt, dachte ich mir. Nicht lange und ich hatte neue Ziele. Exotisch sollte es werden, aber es lag im Rahmen. Schilder- und Lichtreklamehersteller. Zum damaligen Zeitpunkt gab es für diesen Beruf ganz genau drei (!) Ausbildungsstellen in Deutschland. Aber das wollte ich, ich habe mich auch damit anfreunden können meine Heimat zu verlassen. Das würde ich ja schon irgendwie packen. Ich meine, Ich bin Ich, ich bin stark. Und eigentlich wird für diesen Beruf sowieso nur ein guter Hauptschulabschluss verlangt. Da habe ich gute Chancen... müsste man meinen. Tja. Auch hier wurde ich schneller auf den Boden geholt, als man den Beruf Schilder- und Lichtreklamehersteller eigentlich buchstabieren kann. Bei einer Infoveranstaltung wurde mir schnell klar, dass dieser „Hauptschulberuf“ schon längst von Studierenden unterwandert ist. Entsprechend bestand auch hier keine Chance auf eine Ausbildung.

Nach diesmal schon längerer Zeit des Überlegens wollte ich in die Kindergärten, als Erzieher. In meiner Freizeit habe ich schon oft genug auf kleine Kinder aufgepasst... und die mochten mich irgendwie auch alle. Das ist genau das richtige für mich! Hier habe ich Spaß! Und gerade als Mann sollte man in diesem Zweig doch gute Chancen haben... oft gesucht, aber selten gefunden, habe ich wenige Tage zuvor in der örtlichen Tageszeitung gelesen. Ja, der faule „Hartzer“ liest auch Zeitung. Und diese Zeitung fängt auch nicht mit „B“ an und hört auch nicht mit „ild“ auf. Eher greife ich lieber mal zum Spiegel, als zu diesem fürchterlichen Schundblatt. Ein gewissen Niveau ist mir nämlich schon wichtig. Mit Sensationsjournalismus kann ich nicht viel anfangen. Passt auch irgendwie nicht in das typische Bild des „Faulen“, oder?

Naja, wie auch immer. Zurück zum Thema. Der Leser kann sich sicherlich schon denken, dass ich auch nicht im oben erwähnten Zweig untergekommen bin. Warum? Ich weiß es nicht. Ich habe stets anständige Bewerbungen abgeschickt oder persönlich vorbeigebracht. Positive Resonanz kam nie! Das man als junger Mensch nach damals bereits 1 ½ Jahren Arbeitslosigkeit irgendwann mal verzweifelt, sollte verständlich sein. Vorallem nach den vielen, vielen Bewerbungen. Lasst es mal weit über 100 gewesen sein. Von geschätzten 90 % ist noch nicht mal eine Antwort gekommen. Nicht mal eine popelige Absage per E-Mail. Von mir aus können die sich mit meinen Unterlagen die Wände tapezieren, da bin ich noch nicht einmal so heiß drauf das mir der Quatsch zurück geschickt wird. Aber wenigstens eine Antwort...!

Weil ich schon damals merkte, dass das in meiner Heimat nichts wird, habe ich meine sieben Sachen gepackt und bin mit 17 Jahren den schweren Schritt gegangen und habe meine Heimat verlassen. Am Ende sollte mein Weg über NRW nach Norddeutschland führen, wo ich auch Heute noch lebe. Ins Auge hatte ich derweil den Bereich Gas-/Wasserinstallation gefasst. Wo, wenn nicht dort, soll ich denn unterkommen? Nach wenigen Gesprächen auf der ARGE hatte ich auch wieder Mut geschöpft. „Das Blaue vom Himmel geholt“, so würde ich Heute die Worte meines damaligen Sachbearbeiters beschreiben. Denn die angekündigte und fast schon versprochene Ausbildung im Bereich Gas-/Wasserinstallation endete in einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme, die mir die Bereiche Holz, Metall und Gartenlandschaftsbau bot. Am Ende sollte es Metall sein, weil das mit viel Phantasie am ehesten der Gas-/Wasserinstallation zuzuordnen ist. Verwundert nahm ich dann wenige Tage später bei meinem ersten Tag die Worte des Trägers auf. „...bla bla... und das schöne an dieser Maßnahme ist die Tatsache, dass Sie hier den Hauptschulabschluss erwerben!“ Bitte was? Leute, ich habe einen Realschulabschluss. Warum zum Teufel soll ich hier einen Hauptschulabschluss erwerben? Seid ihr noch ganz...? Nennen wir es zurückhaltend den ersten Kontakt mit der Sinnlosigkeit der ARGE. Wiederum wenige Tage später saß ich bei meinem Sachbearbeiter und zählte auf, warum diese Maßnahme für mich sinnlos sei. Die sollen da doch lieber einen hinschicken, der überhaupt keinen Abschluss hat. Da ist das Geld doch besser investiert. Nach kurzer Diskussion sah das mein Sachbearbeiter überraschend auch ein und meldete mich von der Maßnahme ab. „Dann müssen Sie jetzt aber erst einmal zu einer Einrichtung von uns, um ein psychologisches Gutachten anfertigen zu lassen!“ sprach mein Sachbearbeiter dann. Nachdem ich fragte was da auf mich zukommt, ging ich dann doch beruhigt nach Hause. Er teilte mir mit, dass die das nur so nennen. Dort müsse man nur ein paar Fragen am PC beantworten. Ein Termin würde ich demnächst per Post zugeschickt bekommen.

Der kam dann auch wenig später. Zum Termin begab ich mich dann zu der Einrichtung und beantwortete tatsächlich nur ein paar Fragen an einem PC (Mathematikaufgaben, logisches Denken [welche der vier folgenden Formen passt nicht zu den anderen? Etc.]). Das war aber nur der Anfang dieser – sehr positiv ausgedrückt - „Veranstaltung“. Als nächstes saß ich in einem Zimmer mit einer Dame, die mir unangenehme Fragen stellte. Zunächst lobte sie mich, so gut habe noch nie jemand die Aufgaben gelöst. Das wird aber wohl jedem gesagt, wie ich später herausfinden durfte. Danach begann aber schon die Verhör-ähnliche Fragestunde. „Warum sind Sie umgezogen?“. „Leben Sie alleine?“. „Haben Sie eine Freundin?“. „Ist Ihre Freunden berufstätig?“. „Sind Sie glücklich in Ihrer Beziehung?“. „Hatten Sie schonmal Streit und wenn ja, warum?“ .„Sind ihre Eltern berufstätig?“. „Welchen Beruf haben Ihre Eltern gelernt?“. „Haben Sie Alkohol- oder Drogenprobleme?“. „Haben Sie sonstige körperliche Probleme?“. „Haben sie psychische Probleme?“. Und so weiter, und so weiter... Zum Schluß sollte man noch eine Bewerbung schreiben und dann durfte man den Heimweg antreten. Am Ende sollten es rund 3 Stunden gewesen sein, die man dort verbracht hat. 2 davon locker im „Verhör“.

Was nun dabei rausgekommen ist oder welchen Sinn das nun hatte, wurde mir bis Heute nicht mitgeteilt. Es ist und bleibt mir ein Rätsel. Am folgenden Termin wurde mir jedenfalls – damit zusammenhängend oder nicht zusammenhängend, keine Ahnung - eine 1,00 Euro-Maßnahme „angeboten“. Angeboten steht nicht umsonst in Anführungszeichen – weil ablehnen ist ja nicht. Ok, ich habe es als Chance wahrgenommen. Das das aber keine Chance ist, durfte ich bereits am ersten Tag dieser Maßnahme feststellen. In einem kleinen Raum zusammengequetscht saßen rund 20 Jugendliche an Tischen und... festhalten... malten Window Color-Bilder. Da standen ein paar Stühle, ein paar Tische mit Window Color-Flaschen und eine Tischtennisplatte. Das wars! Spätestens jetzt sollte ich wissen, was bei früheren 1,00 Euro-Jobbern liebevoll „Beschäftigungsmaßnahme“ genannt wurde. Ja, nichts anderes war das! Aber ich habe diese 6 langweiligsten Monate meines Lebens durchgezogen. Spottend wurde mir da noch mitgeteilt, dass ich froh sein solle. So hänge ich wenigstens nicht den ganzen Tag auf der Couch und lerne mal was Kreativität heißt. Ja ne, ist klar. Ich verbringe ja nur viele Stunde am heimischen PC und bastel mit Adobe Photoshop zum Teil viele Stunden herum. Um mir Avatare für Foren zu machen. Um mir Signaturen für Foren zu basteln. Um mir Desktophintergründe für den heimischen PC zu basteln. Gerne auch für andere Forenuser, wenn sie ihre Wünsche äußern. Und ich bin ja auch so bekloppt und schreibe regelmäßig ellenlange Texte wie diesen. Und meine Wohnung ist auch optisch Staubfrei. Sowas kann ich nicht haben. Das macht sich natürlich alles vom Sofa. Wie können solche Proleten im Auftrag der Agentur für Arbeit Maßnahmen ausführen? Aber da hält man lieber die Schn...., am Ende wäre man ja sowieso wieder der Doofe.

Zu diesem Zeitpunkt sind wir jetzt übrigens schon im vergangenen Jahr 2010. Zwischenzeitlich mal hier und da ein Minijob... aber ne Ausbildung? Fehlanzeige. Auch hier im Norden. Das gleiche Verhalten. Ich habe es auch noch einmal als Erzieher probiert. Aber auch hier kommt einfach nichts. Ich bin jetzt bereits im 5. Jahr der Arbeitslosigkeit. Mit einem Realschulabschluss. Hier und da sicherlich mal mit einem kleinen Rechtschreibfehler... ich bin ja nun aus der Generation, die in den 90ern und den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende diese gefühlten 20.000 Rechtschreibreformen mitgemacht hat. Da kommt man zum Teil schon einmal durcheinander. Aber das ist ein anderes Thema. Ich behaupte dennoch, dass ich anständige Bewerbungen schreibe. Und ich bewerbe mich trotz Realschulabschluss auch auf Ausbildungen, die dann eigentlich eher diese „typischen Hauptschulberufe“ sind. Und auch hier sind es mittlerweile wieder weit über 100 geworden. Und ich habe seit einiger Zeit gehörig die.... na, ihr wisst schon, voll. Ich habe ja noch nicht einmal ein Bewerbungsgespräch gehabt. Noch nie! In 4 ½ Jahren. Leute. Kann mir jemand verraten was die Wirtschaft in der heutigen Zeit für Ansprüche hat? Es kann doch nicht sein, dass jemand mit Realschulabschluss in mehr als 4 Jahren noch nicht einmal ein Bewerbungsgespräch hat! Hier läuft doch gehörig was falsch.

Fast identisch sieht es dann übrigens auch bei Hilfsarbeiten aus, auf die ich mich seit einer gewissen Zeit bewerbe. Da kommt in der Regel auch keine Resonanz. Aber hier habe ich wenigstens ab und zu ein Bewerbungsgespräch. Wenn man dann aber zum Verdienst kommt, kann man nur noch die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Mir ist klar, dass ich als Ungelernter keine Unmengen verdienen kann. Vorallem nicht mit Hilfsarbeiten. Aber mal ehrlich: Löhne im Bereich von nicht einmal 5,00 Euro sind doch eine Unverschämtheit. Das höchste was ich mal gehört habe, waren 4,37 Euro. In der Regel bewegt sich das aber gerade einmal um die 4,00 Euro plus minus 15 Cent. Und da bin ich ganz ehrlich. Dafür steh ich nicht auf! Hocharbeiten gut und schön. Aber wo ist man da nach 5 Jahren? Statt anfänglichen 4,00 Euro vielleicht bei 4,30 Euro? Na Herzlichen Glückwunsch.

Mittlerweile bin ich an dem Punkt angekommen, wo sich bewerben offensichtlich nicht mehr lohnt. Wofür? Ich schicke wahllos meine 10 erforderlichen Bewerbungen ab und gut ist. Ich streng mich da nicht mehr an. Ich habe mindestens 4 Jahre alles gegeben. Ohne Erfolg. Mich will halt einfach keiner. Ich habe das akzeptiert. Mach ich halt ab und zu maximal einen Minijob für maximal 100,00 Euro, was ja anrechnungsfrei bleibt und damit hat sich die Sache. Ich bleibe jetzt mit meinem Arsch zu Hause und mache es mir – wie heißt es immer so schön? - in der sozialen Hängematte bequem. Das war nie mein Anspruch. Aber ich wurde zu diesem Menschen gemacht, der Heute mit dieser Ansicht durchs Leben geht. Und es ist mir auf deutsch gesagt völlig Banane ob ich der Gesellschaft auf der Tasche liege. Die Gesellschaft in Form der Arbeitgeber will mich ja nicht. Und wenn dann doch einmal, dann für Löhne, die so nicht akzeptabel sind. Ich bin da wirklich nicht anspruchsvoll. Wenn mir Morgen jemand ein Angebot macht für 6,50 Euro in seiner Firma, in seinem Unternehmen oder was weiß ich Vollzeit zu arbeiten... ich bin der letzte der Nein sagt. Dann stehe ich sofort bereit. Aber alles andere darunter ist einfach nicht akzeptabel. Ich warte jetzt einfach auf den Moment, wo sich die Gesellschaft oder die Politik gegen diese Niedriglohnverbrecher erhebt. Solange lass ich es mir im bescheidenen Rahmen gut gehen und mache das, wozu ich Lust habe. Mein Respekt gehört den Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befindend auch nach Jahren nicht aufgeben. Vorallem die ältere Generation, bei der es ja gleich noch einmal düsterer aussieht. Ich sehe es ja auch bei meinem Vater. Der geht gerade einmal auf die 50 zu. Der hat zuletzt auch riesige Probleme gehabt ne neue Stelle zu finden. Er hat sich nicht aufgegeben und sucht den Weg über den Niedriglohnsektor. Ich habe mich hingegen aufgegeben... oder aufgeben lassen... und ich habe mich damit zunächst abgefunden. Ich lasse die wenigen freien Stellen dann lieber den Menschen, die aktuell mit 100 % bei der Arbeitssuche sind. Was bringt es, wenn ich ohne Wille für 4,00 Euro arbeite, währenddessen irgendwo ein anderer Arbeitsloser sitzt, der mit vollem Elan dieser Stelle liebend gern nachgehen würde? Der ist da doch viel besser aufgehoben.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

20.02.2011 um 02:50
Es ist sehr erschütternd dies zu lesen.
Eine Jugend ohne Perspektive wird der Niedergang unserer
Gesellschaft.
Auch ich habe 1990 mein Glück in den „neuen Bundesländern“
gesucht und wurde sehr oft enttäuscht, nach zahllosen Absagen
nahm ich einen Zeitarbeits- Job an und kam so nach etwa zwei
Jahren auch zu einer Festeinstellung als Staplerfahrer.
Eine Lehre als Kfz Lackierer hatte ich nach der Schule abgeschlossen
aber es gab für diesen Beruf keine freien Stellen. Jedenfalls nicht
für mich, da ich mich nie sehr System konform verhalten habe.

Also nach meiner Staplerfahrer Karriere musste ich erstmal
zur Bundeswehr und unser neues vereinigtes Deutschland
verteidigen üben. ( zB. gegen Flieger Orange, weil Rot ja gleich
Russisch ist und die sind ja jetzt nicht mehr der Feind )

Na gut, war ne` nette Auszeit und im Anschluss als „Stapler“ dann
auf Abendschule noch mal 3 Jahre (inzwischen mit Kind) gelernt
mit Abschluss – Pharmakant.
Alles super, etwa 14 Jahre lang und dann war der Firma wichtig
im Ausland größere Profite zu machen.

Heute schickt mich die ARGE in einen 1-Euro-Job „für Kinder“
einen Energiepark (mit)zu erstellen (Anbau Energetischer Nutzpflanzen
wie Hanf oder Topinambur zur Erzeugung von Bioethanol {[E-10] was
eigentlich einen neuen Thread erfordert}).
Wir haben über den Winter sechs Monate lang, im Wald Holz
gesammelt und Lagerfeuer gemacht um „den Wald aufzuräumen“

Es gibt zahllose solcher „Maßnahmen“ und ihre Träger haben immer
einen guten Grund für den Sinn dahinter -
ich habe nur gelernt wie man Hanf anbaut! ; )


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

20.02.2011 um 10:33
@dawa_
Wenn dir egal ist wo du wohnst, versuch es mal im Bundesland Bayern, südlich von München Richtung Rosenheim, Traunstein, ect.
Vielleicht kennst du jemand dort, wo du einfach mal 2 Wochen wohnen kannst, Arbeitgeber abklappern kannst, ect.
Nimm dir ruhig mal all die kleinen Städte vor, die man sonst nicht mal von Hinten ansehen würde, du wirst dich wundern, was sich dort für Möglichkeiten auftun.
Oder nimm dir einfach mal die Landkarte vor oder klapper bei meinestadt.de all diese kleinen Orte ab, oder ruf gleich bei den hiesigen Arbeitsämtern an, du wirst dich wundern wie man mit denen reden kann, da laufen die Uhren(noch) etwas anders.

NRW oder der Norden ist wirklich nicht der richtige Ort, wenn man Arbeit, Ausbildung finden möchte.

LG


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

20.02.2011 um 11:19
@dawa_

Hast du mal deine Bewerbungen von jemandem überprüfen lassen, ob die auch wirklich korrekt sind, oder hast du mal einen Bewerberkurs mitgemacht? Möglicherweise ist das ein Grund, warum deine Bewerbungen, nicht auf dem Schreibtisch vom Chef, sondern im Müll landen.

Ich meine, an deiner Rechtschreibung kanns nicht liegen, aber vielleicht ist die Art und Weise deines Anschreibens nicht korrekt oder du wirkst nicht überzeugend genug oder desinteressiert.

Du kannst ja mal eine Initiativbewerbung von dir hier einstellen wenn du magst ;)

LG


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