Der ALGII-/Bürgergeld-Thread
10.03.2011 um 10:37
Schwachsinnigerweise gibt es jetzt zwar die Vorgabe, dass in NRW die Hartz4-Empfänger nicht mehr Glücksspiel machen dürfen - aber wie man das RAUSFINDEN will, daran hat wieder kein Schwein gedacht ^^
Vielleicht jedesmal Kontoauszug oder Lohnsteuerkarte vorlegen? Oder ein Zentralregister der Hartz4-Empfänger, auf welches die Wettanbieter zugreifen dürfen?
Oder vielleicht irgendein Symbol im Ausweis?
Sowas undurchdachtes wieder mal.
Grundsätzliches ist es ja okay, wenn man sagt: Die Gelder von der Gemeinschaft sind dazu gedacht, ein normales Leben zu ermöglichen.
Ich kann jetzt ehrlich gesagt nicht beurteilen, ob das mit dem Regelsatz möglich ist, da ich noch kein Hartz4-Empfänger war.
Sicherlich NICHT ist Hartz4 gedacht, um damit Glücksspiel zu treiben, zu rauchen oder zu trinken.
Problem ist im Grunde, wie man das nun regeln will...
Man sollte erwachsenen Menschen nicht ALLES vorschreiben, sie sollten nicht wie kleine Kinder täglich ihr benötigtes Geld abgezählt von irgendjemandem abholen müssen.
Sie sollten innerhalb des gegebenen Rahmens entscheiden können, was sie mit dem gegebenen Geld anfangen.
Nun stellt sich aber die Frage: Was macht man mit denen, die damit nicht klarkommen, die das Geld eben nicht nur für die gedachte Versorgung wie für Nahrungsmittel etwa nehmen?
Die Selbstständigkeit beinhaltet auch, das Geld zum eigenen Schaden zu nutzen - zum Beispiel indem man sich lieber Zigaretten statt Essen kauft. Das fehlt einem dann und man braucht mehr, um rauchen UND essen zu können.
Wenn ,,der Staat" nicht einspringt, dann kommt er eigentlich seiner Unterstützungspflicht nicht nach und schädigt die betreffende Person - wenn er jedoch wiederum mehr Geld gibt, dann sorgt er dafür, dass die betreffende Person essen kann, aber er schädigt auch die Mehrheit und die Person selbst, denn er ermöglicht ihr das Rauchen.
Wenn man also sagt:,,Wer sein gegebenes Geld anderweitig verballert, ist selbst Schuld, gibt nichts mehr", dann muss man auch mit den Konsequenzen leben, dass die betreffenden Personen eingeschränkt werden in ihrem freien Handeln, sie verantwortungsvoll mit Geld umgehen MÜSSEN, wenn sie klarkommen wollen.
Wenn man dagegen sagt:,,Papa Staat gibt immer", muss man auch mit den Konsequenzen leben, dass das Geld nicht wie vorgesehen verwendet wird und der Staat eventuell mehr zahlen muss, als es eigentlich notwendig wäre.
Gibt nur ein entweder oder, beides hat Vor- und Nachteile.
Bei Möglichkeit 1 gibt es den Vorteil, dass die Menschen vielleicht zu bewussterem, verantwortungsvollerem Umgang mit Geld angehalten werden (was ohnehin viele Hartz4-Empfänger machen) - aber eben auch den Nachteil, dass einige eventuell nicht mit ihrem Geld klarkommen.
Bei Möglichkeit 2 gibt es größere Sicherheit und Freiheit für die Empfänger, aber eventuell auch unnötige Kosten für die Geber.
Hier muss man sich entscheiden, was man bevorzugt.
Ich persönlich fände ja Möglichkeit 1 in Verbindung mit zweckgebundenen, zusätzlichen Geldmitteln am besten, möglich wäre vielleicht eine spezielle ,,Kreditkarte", mit der nur Lebensmittel gekauft werden können und diese direkt von der Arge bezahlt werden.
Nur so ein Gedanke.