DearMRHazzard schrieb:Man kann nur hoffen das die Terrorverdächtigen nicht RT oder BFMTV schauen um sich ein Bild machen zu können von der Lage vor der Haustür und der Strasse im Allgemeinen.
@DearMRHazzard Das Gleiche hatte ich schon bei den Anschlägen im Januar gedacht. Muss man denn immer alles live übertragen? Den Tätern somit exklusiv zeigen, von welcher Seite sich ein Einsatzkommando nähert? Immerhin hatte im Januar auf diesem Wege z.B. ja auch der eine Attentäter von dem Zugriff bei dem anderen Attentäter erfahren. Die zoomen mit ihren Teleobjektiven immer so nah ran, dass kaum was verborgen bleibt. Meiner Meinung nach sollte die Berichterstattung neutraler stattfinden. Nur bestimmte Videos, welche die Einsatzkräfte vorher auch sichten, um für zukünftige Einsätze keine Strategien zu verraten.
Nur mal nebenbei: Ich finde im Übrigen das Wort „neutralisiert“ in dem Zusammenhang eigentlich jetzt nicht so schlimm. Laut Duden wird hierbei eine Wirkung von etwas durch etwas anderes aufgehoben. Das trifft ja so auch zu. Ist mir beim Lesen nur gerade noch so aufgefallen
:)Um aber noch mal auf Hannover zurück zu kommen: Auch ein vereitelter Anschlag bleibt in meinen Augen ein Anschlag und sollte ebenso hart gewertet werden. Muss denn immer erst was geschehen? Genauso wie m. M. n. ein versuchter Mord mit einer durchgeführten Tat gleichzusetzen ist. Es ist die Absicht die zählt. Ein Täter sollte nicht durch den erfolgreichen Einsatz von „Verhinderern“ mit Strafminderung belohnt werden.
Ob nun aber gestern tatsächlich eine konkrete Bedrohung existierte, ist aktuell ja noch unklar. Ich gehe eigentlich nicht davon aus, da dort sonst tatsächlich noch etwas passiert wäre. Wäre ein Terrorist (oder auch mehrere) mit der Absicht dort hingefahren das eigene Leben für seine Ideologie zu opfern, so hätte er/sie/es auch durchgezogen. So wie in Frankreich, wo die Attentäter sich dann eben vor dem Stadion in die Luft sprengten, als sie nicht rein kamen. Das Ziel ist deren Meinung nach ja das Paradies, welches sie durch die Tat erreichen möchten. Und gestern in Hannover wäre es zudem ein Leichtes gewesen trotzdem noch Opfer „mitzunehmen“ (in einem langen Stau oder den Bahnhöfen). Diese Verrückten möchten nicht heile aus der Sache wieder rauskommen und schrecken daher auch nicht vor Polizeipräsenz zurück. Die möchten Märtyrer sein. Verehrt von den Gleichgesinnten. Und medienwirksamer als gestern wäre das wohl kaum möglich gewesen. Sollte ein Anschlag geplant gewesen sein, so wäre die Vereitelung gestern für die Verursacher ja im Prinzip sowas wie eine Niederlage. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich ein solches Bild in der Öffentlichkeit wünschen. Vielmehr hätten die ganz nach dem Motto „Jetzt erst Recht“ irgendwas getan. Um zu zeigen, dass auch die größte Polizeipräsenz die nicht aufhalten kann und der Westen letztlich machtlos ist. Aber es ist nichts passiert (zum Glück!) und es wurde auch nichts gefunden. Selbst das Paket im Zug soll ja angeblich doch ohne Sprengstoff gewesen sein.
Dennoch haben die Verantwortlichen gestern natürlich alles richtig gemacht! Es bestand ja offensichtlich ein sehr konkreter Verdacht. Und da sollte man sicherlich kein Risiko eingehen!