@Draiiipunkt0 wir hatten es ja darüber, wie vor Ort eine Stadtgesellschaft so "Alltag" erlebt. Abseits öffentlicher links-rechts Debatten und so weiter.
@z3001x An ner Stadt wie Mannheim kannste auch wieder sehen, wie sehr ein konkretes Signal aus Berlin fehlt. Die Landesregierung in Stuttgart macht ihre Sache auch nicht besser, schau dir doch mal die Situation an, dasselbe Thema wie im letzten Artikel. Die Landesregierung Baden-Württemberg hat der Stadt Mannheim versprochen, Rücksicht zu nehmen darauf, dass die Stadt die Integration tausender Menschen aus Südosteuropa bewerkstelligen muss.
Die konkret versprochene und anfangs wohl ganz gut umgesetzte Maßnahme war die Etablierung einer "Landeserstaufnahmeeinrichtung" (LEA). Das bedeutet, die Landesregierung hat versprochen, keine Flüchtlinge dauerhaft in Mannheim zu belassen. Sie sollten nur registriert und weiter in andere Städte transportiert werden. So kann die Stadt nen Haufen Geld sparen und ihren sozialpolitischen Fokus auf die Südosteuropäer richten.
Nun, jetzt hat Angie die Keine Obergrenze Politik verkündet. Die Landesregierung hat gefühlt spontan umdisponiert, die Flüchtlinge werden auf unbestimmte Zeit in der Stadt bleiben. Da die Amerikaner abgezogen sind, ist Fläche bzw. Platz auf ihren ehemaligen Kasernengeländen da. Dabei kann die Stadt ehrlich nicht mehr. Gleichzeitig MUSS die Stadt jetzt ne hohe Zahl an Flüchtlingen und ne hohe Zuwanderung aus Südosteuropa rocken. Dafür haste weder genug Personal bei Stadt und Polizei, noch Geld im Stadthaushalt und auch keine Zeit bei vielen verschiedenen Themen, die genauso drücken und dringend sind. Schau dir das Ergebnis an.
Ich geh natürlich davon aus, dass der Artikel keine rechte oder rechtsextreme Position ausdrückt oder zur Intention hat. Soll jetzt nur wieder als Beispiel dienen, dass unsere gewählte Bundeskanzlerin (auch wenn ich sie selber nicht gewählt hab, wie viele andere) irgendwie tatenlos ist oder für was wählt man sie, wenn vor Ort man nicht das Gefühl hat, dass sich Frau Merkel, ihre CDU oder in der Regierungskoalition die SPD interessiert.
NECKARSTADT-WEST: SPD diskutiert über die Belastungen durch den Zuzug aus Europa / Zunahme der Gewalt- und Drogendelikt ein Thema
Quartiermanagement stößt an Grenzen
Übergriffe auf offener Straße, Schüler unter Drogeneinfluss in den Schulen und Stadtteilakteure an der Grenze ihrer Belastbarkeit: Die Situation in der Neckarstadt-West scheint zu eskalieren. Mit mehr als 80 Bürgern, Kommunalpolitikern, Vertretern der Verwaltung und Polizei war der kleine Saal im Bürgerhaus restlos überfüllt. "Neckarstadt im Umbruch - wie meistern wir den Zuzug aus Osteuropa?", fragte Stadtrat Riehle, der die seit vier Jahren regelmäßig stattfindende SPD-Veranstaltung zur Situation im Stadtteil moderierte. Linse vom Fachbereich Internationales, Integration und Protokoll berichtete: Vor zweieinhalb Jahren habe die Verwaltung ein Hilferuf aus der Neckarstadt-West von Quartiermanager Höfle erreicht. Mannheim stehe auf Platz zwei der Belastung durch den Zuzug aus Osteuropa - hinter Offenbach.
Über 9000 Bulgaren und Rumänen verteilten sich auf drei Stadtteile: Innenstadt, Jungbusch und Neckarstadt-West. Auf 10 000 Einwohner seien das fast 900 - fast zehn Prozent der Menschen in den Stadtteilen. Zur Bewältigung des Zuzugs gehöre eine bessere Verteilung der Flüchtlinge. Obwohl die Stadt finanziell nicht so gut dastehe, habe sie elf neue Stellen geschaffen und zehn Projekte für rund 900 000 Euro.
Polizeipräsident Köber erklärte, der Zuzug sei eine Herausforderung, aber die Stadt habe es immer verstanden, die Menschen einzugliedern. In punkto Sicherheitslage habe die Stadt frühzeitig reagiert, beispielsweise bei Problemimmobilien. Doch Quartiermanager Höfle berichtete, Bezirksbeiräte sowie das Quartiermanagement und seine Netzwerke stießen an Grenzen. "Wir wissen nicht mehr weiter angesichts täglicher Übergriffe und Drogendelikte."
Aus Angst Gottesdienst gemieden
Viele Gruppen im Bürgerhaus hätten ihre Kurse zeitlich nach vorne verlegt, weil sie abends nicht mehr aus dem Haus wollten. Auch die Herz-Jesu-Kirche werde stark frequentiert, aus Angst gingen die Leute nicht mehr in Gottesdienste. Eine halbe Stelle liefe nur noch bis Ende des Jahres, eine zweite halbe Stelle ende nächstes Jahr, so Höfle. Langsam brächen die Strukturen weg. Vor drei Jahren hätten sie noch gedacht, sie kriegen das über Vernetzung gestemmt. Doch dem sei nicht so, sagte Höfle. Die Angst sei indes groß. Der Streifendienst der Polizei, entgegnete Köber, hatte vom 1. Januar bis 31. August 10 345 Einsätze beim Polizeirevier Neckarstadt, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 9745 Einsätze.
Um den Zuzug aus Südosteuropa kümmert sich eine spezielle Organisationseinheit von acht Beamten. Die BAO Südosteuropa (Besondere Aufbauorganisation) hat 24 Sondereinsätze zur Kontrolle von Gaststätten und "Mietshäusern" sowie Fahndungsstreifen durchgeführt. Neben der Festnahme von 25 Personen eines Drogenrings im Mai und 121 Rauschgiftverfahren gab es 40 Rauschgift-Kontrollen sowie 54 Sondereinsätze des Polizeireviers Neckarstadt mit Unterstützung des Polizeipräsidiums seit dem 23. Juni.
"Doch das Polizeipersonal ist nicht unendlich, fällt nicht vom Himmel", so Köber. Ein Problem sei der Personalabbau von 1000 Stellen bei der Polizei. Deshalb sein Appell an den Europaabgeordneten Simon, "den massiven Zuzug aus Osteuropa auf europäischer Ebene zu lösen". Simon: "Das kann Europa nur stemmen, wenn die Länder bereit sind, Geld auf den Tisch zu legen und wenn auch in den Krisengebieten selbst investieren."
https://www.morgenweb.de/mannheim/stadtteile/quartiermanagement-stosst-an-grenzen-1.2460739Das ist einfach nicht schön.