UN will bis 2030 die Armut besiegen
04.08.2015 um 12:56@Chefheizer
Gerade am Beispiel Afghanistans zeigt sich schön, dass es oft die Herangehensweise des Westens ist.
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39019/1.html
http://www.heise.de/tp/artikel/17/17918/1.html
Meist sind die letzten Bomben noch nicht gefallen, da wird der Wiederaufbau bereits verschachert... und der Wiederaufbau ist ein größeres Geschäft, als der Waffengang selbst... statt einheimische Firmen in großem Stile einzubinden gehen die dicken Teile meist an die mitgebrachten Konzerne aus der Heimat.
Gerade am Beispiel Afghanistans zeigt sich schön, dass es oft die Herangehensweise des Westens ist.
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39019/1.html
...http://www.welt.de/politik/ausland/article5591682/Studie-warnt-Obama-vor-Milliarden-Verschwendung.html
Um die Menschen zusätzlich für sich einzunehmen, wurden in Afghanistan und im Irak große Schmierkampagnen mit vielen Milliarden Steuergeldern veranstaltet. Geheimdienste und Militär verteilten offenbar nach Gutdünken das aus den USA eingeflogene Bargeld, das großenteils versickerte - in den Taschen der Verteiler und in korrupten Machenschaften (◢Wohin sind die Milliarden aus dem von der US-Verwaltung kontrollierten Entwicklungsfonds geflossen?). Dass diese Schwarzgelder auch mit ein Grund waren, warum sich im Irak und in Afghanistan wirtschaftlich wenig tat und der Wiederaufbau des Öfteren in Form von Potemkinschen Dörfern geschah (◢Irak: Der Wiederaufbau-Pfusch), bestätigt nun auch ein ◥Bericht der New York Times.
Um welche Beträge es sich handelt, bleibt allerdings im Ungefähren. Die CIA soll der Regierung um den afghanischen Präsidenten Karsai, der von den USA etabliert und bislang gestützt wurde, viele Millionen US-Dollar, versteckt in Koffern oder Plastiktüten geliefert haben. Jeden Monat kam eine Lieferung. Bekannt ist die Rolle der CIA freilich schon lange (◢Die Regierung Karsai und die Payroll der CIA)
Khalil Roman, Karsais Stabschef von 2002 bis 2005, sagte der NYT, man habe dieses Geld als "Geistergeld". Es kam auf geheimen Wegen ins Land du verschwand auch geheim in irgendwelchen Taschen. Kaufen wollte sich die CIA damit Einfluss in die afghanische Politik, aber anonym bleibende US-Regierungsmitarbeiter sagen, dass man damit die Korruption verstärkt und die Warlords gestärkt habe. "Die größte Korruptionsursache in Afghanistan waren die USA", so wird ein Informant zitiert. Dabei warfen US-Regierungen und die Regierungen der Isaf-Truppen stets nur der Karsai-Regierung Korruption vor und haben über Jahre diese mit Steuergeldern gefördert, die den dubiosen Händen der Geheimdienste anvertraut wurden. Sie müssen keine Rechenschaft ablegen, was auch ganz legal sei. 2010 räumte Karsai ein, auch Geld vom Iran zu erhalten, was die Zahlungen von der CIA noch verstärkt zu haben schien. Der Geheimdienst zahlt weiter, während das iranische Geld wieder versiegt ist, nachdem Karsai eine strategische Partnerschaft mit der US-Regierung evereinbart hat.
...
...Auch im Irak sind die Praktiken nach dem Waffengang mehr als fraglich:
Heraus kam, dass die Zahl der privaten Dienstleister in Afghanistan von Juni bis September 2009 um satte 40 Prozent anstieg. Der bisherige "Rekordhöchststand […] in der Geschichte der Vereinigten Staaten" war bereits im Dezember 2008 erreicht worden. Mit der von Obama angekündigten Truppenaufstockung um 30.000 Soldaten wird dieser Rekord voraussichtlich noch übertroffen. Dann würden "eventuell 26.000-56.000 weitere" Privatkräfte benötigt, schreiben die Verfasser der Studie.
Das 15seitige Memorandum zählt derzeit 104.000 so genannte "Contractors" in Afghanistan, die allesamt beim Pentagon unter Vertrag stünden. Unter ihnen sei der Anteil der Mitarbeiter von bewaffneten Dienstleistern, gemeint sind Söldner-Unternehmen wie "Blackwater", innerhalb weniger Monate von "schätzungsweise 5.000 auf über 10.000" Beschäftigte angestiegen". Somit kommen statistisch gesehen auf jeden der 64.000 in Afghanistan dienenden US-Soldaten, zwei Mitarbeiter privater Unternehmen, die auf Vertragsbasis für das Pentagon arbeiten.
...
http://www.heise.de/tp/artikel/17/17918/1.html
...http://www.heise.de/tp/news/Irak-Der-Wiederaufbau-Pfusch-2029055.html
20 Milliarden wurden ausgegeben, Hauptgewinner war Halliburton
Schon im Oktober 2003 hatte die britische Hilfsorganisation Christian Aid in dem Bericht ◥The Missing Billions darauf aufmerksam gemacht, dass die Zivilverwaltung keinen ordnungsgemäßen Nachweis für die Verwendung der Gelder liefert. Ingesamt müssen um die 20 Milliarden Dollar im Fonds (gewesen) sein. Für 4 Milliarden Dollar gebe es keine Nachweise. Bis April 2004 hätten zudem irakische Firmen, die viel billiger als ausländische Unternehmen arbeiten, größere Verträge erhalten. 1,6 Milliarden hatte - ohne Ausschreibung! - allein Halliburton aus dem Topf bekommen. Wer im Detail Gelder erhalten hat, sei weitgehend unbekannt, ebenso unbekannt ist, wie viel Geld über die Ölverkäufe bis Mai 2004 eingenommen wurden. Von der Zivilverwaltung wurden unterschiedliche Angaben gemacht - einmal 10 Milliarden, einmal 11,5 Milliarden. Christian Aid ◥schätzt die Einnahmen auf 13 Milliarden. Überdies seien kurz vor der Machtübergabe noch schnell und ebenfalls ohne Nachweis zwei Milliarden Dollar dem Fonds entnommen worden.
Und an dieser Stelle will Waxman vor allen nachhacken. Warum wurden hier "in letzter Minute" noch Milliarden Dollar für nicht näher genannte Ausgaben entnommen. In den letzten zwei Monaten seien es insgesamt 6 Milliarden gewesen. Allein eine Milliarde habe man aus dem Fond im letzten Monat der Existenz der Zivilverwaltung für nicht näher ausgeführte "Sicherheitszwecke" genommen. Die Verwendung, so hieß es, müsse noch bestimmt werden. 4,6 Milliarden Dollar wurden für Aufgaben nach der Machtübergabe festgelegt. Gelder wurden auch noch schnell für Zwecke ◥entnommen, für die bereits Gelder vom Kongress bewilligt wurden (◥Iraqi Fire Sale). Von den 18,4 Milliarden hingegen, die der Kongress für den Wiederaufbau des Irak bewilligt hatte, seien gerade erst einmal 2 Prozent ausgegeben worden. Das lässt Spekulationen zu, die gedeihen können, solange nicht der Geldfluss im Einzelnen nachgewiesen werden kann.
...
Irak: Der Wiederaufbau-Pfuschusw. usf.
Thomas Pany 06.03.2013
"Nicht ein einziges Projekt, das von den Vereinigten Staaten gebaut und tatsächlich fertiggestellt wurde."
Der ◥ Abschlussbericht des Generalinspektors für den Wiederaufbau Iraks, Stuart Bowen, ist wahrscheinlich nur der Anfang einer ganzen Serie von Bilanzen, die nun anstehen. Am 20. März 2013 sind genau zehn Jahre seit Beginn des Irakkriegs vergangen - man kann mit endlosen Debatten rechnen, wie Spencer Ackermann in Wired ◥ prophezeit. In seinem Artikel, dem ein Gespräch mit Bowen zu Grunde liegt, findet sich die Wiederaufbau-Bilanz des Generalinspektors sehr anschaulich in einem Zitat wiedergegeben. So habe der amtierende irakische Innenminister Bowen gegenüber die Situation so dargestellt: "Sie können mit dem Hubschrauber über Bagdad und andere Städte fliegen und Sie können mit ihrem Finger nicht auf ein einziges Projekt zeigen, das von den Vereinigten Staaten gebaut und tatsächlich fertiggestellt wurde."
...
Meist sind die letzten Bomben noch nicht gefallen, da wird der Wiederaufbau bereits verschachert... und der Wiederaufbau ist ein größeres Geschäft, als der Waffengang selbst... statt einheimische Firmen in großem Stile einzubinden gehen die dicken Teile meist an die mitgebrachten Konzerne aus der Heimat.