Geht die Welt bald bankrott?

Wir haben bei Schulden immer zwei Seiten.. den Schuldner und den Gläubigen. Werde einen von beiden los und die Schulden sind getilgt. ;)
Wir haben also private Banken die dem Staat Geld leihen und den Staat der die Verluste dieser Banken sozialisiert.
Mich würde auch mal interessieren, was man erreichen könnte, wenn man die Milliarden an Lobbygelder oder die in die Werbung fliessen, für den Schuldenabbau nutzen würde.
Also was ich in der letzten Finanzkrise gelernt habe ist, dass nicht nur Zeit, sondern auch Geld, relativ ist.

Im Zweifel inflationieren sich die Schulden zum Großteil weg.

@canary

Das Dritte Video ist leider nicht korrekt, bzw erklärt leider nicht was Geschaffen wird. Die Bank schaft kein Geld sondern Liquidität.

Könnte die Bank einfach Geld erschaffen, wie könnte ein Bank Pleite gehen? Oder Verluste einfahren? Passt nicht, ein Blick auf die Bankbilanz schafft Aufklärung.

canary schrieb:Wenn der Staat Geld braucht, weil der Staat Schulden hat, nimmst der Staat einen Kredit auf. Dieser Kredit ist mit einem bestimmten Zinssatz festgelegt.

Der Staat hat verschiedene Möglichkeiten sich Geld zu besorgen. Gerne auch in Form von STaatsanleihen.

canary schrieb: Der Staat ist selbstverständlich in der Schuld der Bank die Schulden zurückzuzahlen, plus der Zinsen. Da der Staat aber selber nicht Geld aus dem Nichts zaubert, kann der Staat der Bank nicht die Schulden voll zurückzahlen, daher wächst der Schuldenberg.

Der Berg wächst weil der Staat immer mehr Geld ausgibt als er hat, aber gut der Bürger will es ja so.

Wer Jedes Jahr über 300 Mrd verbrät sollte auch mal bei sich selber Suchen.

canary schrieb: Und weil der Schuldenberg wächst und somit mehr Kredite aufgenommen werden müssen, wächst der Schuldenberg weiter, je mehr Kredite aufgenommen werden. Weil man aber Schulden nicht dadurch begleichen kann, dass man mehr Schulden macht, steht das Retten dieses Prinzips außer Frage.

KLar durch Umschuldung geht ne Menge.

Siehe Staatsanleihen aus Deutschland, da gab es sogar Negativzins. Also nimmt man Günstige Kredite auf um die Teueren zu Bedienen. usw.

@Fedaykin


Naja, Banken schaffen schon aus dem nichts Geld, wenn Du einer Bank 1000 Euro als Spareinlage bibst, kann diese dann 9000 Euro verleihen, ohne diese wirklich besitzen zu müssen, und bekommt dann darauf Zinsen...

@cejar

cejar schrieb:Naja, Banken schaffen schon aus dem nichts Geld, wenn Du einer Bank 1000 Euro als Spareinlage bibst, kann diese dann 9000 Euro verleihen, ohne diese wirklich besitzen zu müssen, und bekommt dann darauf Zinsen...

Erschafft in deinem Beispiel nicht eher derjenige Geld aus dem nichts der sich was von der Bank leiht ?
Denn er bezahlt ja die Schuld samt Zinsen zurück an die Bank. Oder holt er sich die Zinsen aus dem Gewinn den er mit dem Kredit erzielte ?

Ja, aber sie bekommt nur die Zinsen.

Sie schafft nur Liquidität, weil meine 1000 Euro quasi Zeitgleich von mehreren Leuten benutzt werden.

Das geht ja auch nur wenn ich nicht Spontan 1000 Euro abziehen will und es hat leider kein Andere dort noch 1000 euro Liegen.

Ist so wie nen Auto, das können auch mehrere Leute benutezn solange es sich Zeitlich nicht überschneidet.

Es wird Schuldenschnitte geben. Bei Griechenland geschieht das gerade, in anderen Ländern ist das bereits geschehen. Bei einem Schuldenschnitt werden die Schulden erlassen, "bezahlt" wird das von den Gläubigern, also denjenigen, die das meiste Geld haben, zum Beispiel wir.

Im Falle von Griechenland geht das noch einigermaßen über die Bühne, wenn weitere und größere Volkswirtschaften dran sind (Spanien, Italien, irgendwann aber auch Deutschland) wird es holpriger. Es folgt vermutlich eine Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, vielleicht sogar Hunger und im schlimmsten Falle Krieg. Das geht dann einige Jahre oder Jahrzehnte schlecht und dann geht es wieder aufwärts. Vielleicht wo anders dann schneller als bei uns, aber es geht weiter.

Meine Großeltern haben das zwei mal im Leben mitgemacht. Mein Großvater war einer der glücklichsten und zufriedensten Menschen, die ich je kennengelernt habe. "Lebbe geht weider", vielleicht nicht für alle, für die Menschheit allemal.

Als kleinem Normalo-Bürger kommt einem doch dieses ganze Finanzsystem genauso bescheuert vor, wie die Idee, dass irgendwelche Politiker oder Diktatoren plötzlich auf die Idee kommen, es sei nun Krieg!

Wie war denn das im frühen 20. Jahrhundert? Plötzlich soll man ein Nachbarland überfallen und hassen, weil so ein Diktatoren-Arschloch das so will!

DAVOR waren wir Freunde mit unseren europäischen Nachbarn - und DANACH auch wieder. Totaler Kindergarten-Bullshit.

Das Geldsystem ist genauso abstrakt und geisteskrank. Ja, Geld als Ersatz bzw. als abstraktes Mittel anstelle von Tauschhandel - so weit so gut.

Aber auch hier: PLÖTZLICH geschehen Finanzkrisen oder Inflationen - und auf einen Schlag soll das bedruckte Papier, das man nicht essen kann nichts mehr Wert sein.

Ein Laib Brot kostet zuerst 1 Mark und dann plötzlich 1 MILLIARDE Mark! Muss man als Normalsterblicher nicht verstehen... denn viel wichtiger ist ja für den kleinen Bürger, OB Brot für Alle vorhanden ist.

Oder wenn ich mir Geschichten aus der Zeit des Sowjet-Imperiums und dessen Sattelitenstaaten durchlese. Da hungern Millionen Menschen, OBWOHL sie im fruchtbaren Europa leben - und eigentlich NUR deshalb, weil komplett inkompetente, geisteskranke Diktatoren (schon mal von Nicolae Ceaușescu gehört? Heilige Scheiße kann ich nur sagen!!!) es nicht auf die Reihe kriegen (oder kriegen wollen) ein mehr oder weniger effizientes, landwirtschaftliches System zu etablieren.

Denn es ist ja eigentlich scheißegal, ob wir Smartphones, Highspeed-Internet und Bananen haben - so lange wir uns nicht den Arsch abfrieren, verhungern und "nur" mit einem altbackenen Festnetz-Telefon kommunizieren... oder nicht?

Ich frage mich manchmal, ob ich total blöd oder naiv bin, wenn es um solche Dinge geht... aber verstehen muss man das alles nicht, oder?

@Fedaykin

Nein, Deine 1000 EUR werden als Mindestreserve benutzt. Eine Bank braucht nur 10% Ihrer Kontosalden als Mindesteinlage zurückhalten, mit dem Rest kann man arbeiten. D.h. wenn ich 1000 EUR als Spareinlage bekomme, habe ich EUR 9000 zum "spielen" - dies kann Kreditvergabe oder sonstige Investitionen sein.

Die Liquidität kommt ja eher durch das sogenannte Buchgeld oder Giralgeld. Dies erhöht bei Ausgabe des Kredites das vorhandene Geldvolumen, jedoch reduziert es auch wieder, wenn der Kredit zurückgezahlt wird.

@mccool

mccool schrieb:Ich frage mich manchmal, ob ich total blöd oder naiv bin, wenn es um solche Dinge geht... aber verstehen muss man das alles nicht, oder?

So richtig versteht das keiner, nicht mal die sog. Finanzexperten, am allerwenigsten verstehen das irgendwelche Diktatoren. Man kann das mit Termiten vergleichen. Die bilden zusammen ein System, dass riesige Termitenhügel mit Klimaanlage inkl. optimaler Frischluftzirkulation, Brutstätten, Pilzzucht, Abfallentsorgung etc. schafft.
Frag mal eine Termite, was sie von Klimatechnik, Konvektion, Landwirtschaft etc. versteht. Nichts, rein gar nichts kann eine einzelne Termite davon verstehen.
So ähnlich funktioniert auch unser Wirtschafts und Geldsystem

@stanmarsh
Ja, die Ironie des Systems - und das ganz OHNE Verschwörungstheorien.

Der kleine Bürger interessiert sich letztlich nur dafür, einen Job zu haben, genug Geld zu verdienen, am besten ein Haus zu bauen, ein dickes Auto zu haben... auf wessen Kosten das geht... SCHEISS-E-GAL!!! :-D

WIE das Geldsystem funktioniert - wen interessiert's - so lange man sich mit dem bedruckten Papier was kaufen kann.

Die große, philosophische Preisfrage: Ist DAS eine Art Verschwörung gegen das Volk? Also die Tatsache, dass keiner wirklich weiß, wie das Geldsystem funktioniert? Und noch weiter: Die Tatsache, dass es auch gar keinen interessiert.

Von ALLEN Seiten wird schließlich nur Gier, Konsum, Geiz ist Geil, Mehr / Besser / Schneller usw. vorgelebt.

Der kleine Bürger mit Mietwohnung und kleiner Schrottkarre sieht ständig super-reiche und super-schöne im Fernsehen... und will das natürlich auch haben!

Moral ist ja auch nicht unbedingt etwas, was uns Politiker oder Konzernbosse oder Superstars vorleben... im Gegenteil.

Ist der Glaube an das System an sich so eine Art Religon bzw. zu einer Art Religion geworden?

Der mystische Teil ist das unerklärbare Finanzsystem. Die Götzen all die glitzernden, sexy-aussehenden Objekte, die man für Geld kaufen kann.

Und ein guter Gläubiger hinterfragt ja auch nicht seine Religion - Nein - er lebt diese einfach. Das Hinterfragen ist im harmlosesten Falle etwas, das von der Gruppe lächerlich gemacht wird - und im schlimmsten Falle Ketzerei!

Sind Leute mit einer Dosensammlung im Keller für den großen Crash die Spinner - oder die Leute, die glauben, das Geldsystem wird in alle Ewigkeit existieren?

Fragen über Fragen :-D

JoschiX schrieb:Erschafft in deinem Beispiel nicht eher derjenige Geld aus dem nichts der sich was von der Bank leiht ?
Denn er bezahlt ja die Schuld samt Zinsen zurück an die Bank. Oder holt er sich die Zinsen aus dem Gewinn den er mit dem Kredit erzielte ?

Ja das Geld wird erst erschaffen wenn der Kredit zurückgezahlt ist. Wie erwähnt muss man zwischen Geld und Liquidität unterschieden.

und ja im Besten Fall ist die Verzinszung mit den Positiven Rückflüssen durch den Kredit wieder raus. Gut klappt nicht wenn er es einfach versäuft.

mccool schrieb:Das Geldsystem ist genauso abstrakt und geisteskrank. Ja, Geld als Ersatz bzw. als abstraktes Mittel anstelle von Tauschhandel - so weit so gut.

So Abstrakt ist es gar nicht. Läuft sogar recht gut, seit der Antike

mccool schrieb:Aber auch hier: PLÖTZLICH geschehen Finanzkrisen oder Inflationen - und auf einen Schlag soll das bedruckte Papier, das man nicht essen kann nichts mehr Wert sein.

Na Plötzilch? Inflationen passierten unter normalen Umständen auch nicht Plötzlich oder Willkürlich. Da gab es schon immer eine Ursache.

mccool schrieb:Ein Laib Brot kostet zuerst 1 Mark und dann plötzlich 1 MILLIARDE Mark! Muss man als Normalsterblicher nicht verstehen... denn viel wichtiger ist ja für den kleinen Bürger, OB Brot für Alle vorhanden ist.

Ist Ziemlich leicht zu verstehen. Wenn jeder Mensch 1 Mio Euro im Monat verdienen würde, glaubst du die Currywurst würde noch für 2,50 über die Theke gehen?

Angebot Nachfrage= Preisbildung.

Oder wenn ich mir Geschichten aus der Zeit des Sowjet-Imperiums und dessen Sattelitenstaaten durchlese. Da hungern Millionen Menschen, OBWOHL sie im fruchtbaren Europa leben - und eigentlich NUR deshalb, weil komplett inkompetente, geisteskranke Diktatoren (schon mal von Nicolae Ceaușescu gehört? Heilige Scheiße kann ich nur sagen!!!) es nicht auf die Reihe kriegen (oder kriegen wollen) ein mehr oder weniger effizientes, landwirtschaftliches System zu etablieren. t

Tja so ist das mit Zentralplanwirtschaft und Kollektivierung

mccool schrieb:Denn es ist ja eigentlich scheißegal, ob wir Smartphones, Highspeed-Internet und Bananen haben - so lange wir uns nicht den Arsch abfrieren, verhungern und "nur" mit einem altbackenen Festnetz-Telefon kommunizieren... oder nicht?

Kann man sehen wie man Will, schau mal nach Maslow. Und Smartphones haben wir eben weil andere Dinge wie die täglich Jagd nach Fressen nicht mehr so aufwendig ist oder an der Grenze zum Verhungern stattfindet.

Die Welt kann schlecht bankrott gehen, denn wo auf der einen Seite Schulden stehen, stehen auf der anderen Seite Guthaben. Das Problem ist doch eher, dass sich Kapital immer stärker konzentriert. Das führt dann irgendwann zum Kollaps und es kommt zu einer harten Umverteilung. Das kennen wir schon.

cejar schrieb:Nein, Deine 1000 EUR werden als Mindestreserve benutzt. Eine Bank braucht nur 10% Ihrer Kontosalden als Mindesteinlage zurückhalten, mit dem Rest kann man arbeiten. D.h. wenn ich 1000 EUR als Spareinlage bekomme, habe ich EUR 9000 zum "spielen" - dies kann Kreditvergabe oder sonstige Investitionen sein.

Leider nein, denn die Einlagen geben das Vor, also genau Umgekehrt. Du hast 1000 Euro EInlagen, davon gehen 100 in die Mindestreserve und mit 900 Euro plus Geldschöpfungsmultiplikator kann die Bank arbeiten.

cejar schrieb:Die Liquidität kommt ja eher durch das sogenannte Buchgeld oder Giralgeld. Dies erhöht bei Ausgabe des Kredites das vorhandene Geldvolumen, jedoch reduziert es auch wieder, wenn der Kredit zurückgezahlt wird.

Ja eben, deswegen kippt das ja auch wenn Mengen und Zeit Differenz zur Geldnachfrge nicht mehr Reichen, also alle ihre Einlagen abheben wollen = Bank Run.

mccool schrieb:Die große, philosophische Preisfrage: Ist DAS eine Art Verschwörung gegen das Volk? Also die Tatsache, dass keiner wirklich weiß, wie das Geldsystem funktioniert? Und noch weiter: Die Tatsache, dass es auch gar keinen interessiert.

Nicht von sich selbst auf andere Schließen. Das Boring Banking Kreditgeschäft führte auch nicht zur Krise. Da ginge es um andere Dinge die näher an Pferdewetten waren. Und genau solche Dinge sollte man eben begrenzen/Verbieten und sich auf das Boring Baking zurückbesinnen.

Ein Bsp; wenn die EZB für über eine Billion grösstenteils Anleihen von Ländern wie Portugal, Griechenland usw. kauft, die im Nachhinein nichts Wert sind, weil die Staaten pleite gehen, müsste die EZB auf allen Forderungen sitzen bleiben und ansich auch pleite gehen..da aber die EZB nicht pleite gehen kann, zahlt das Volk am Ende. Es ist weniger offensichtlich, aber letztens ist es Schuldensozialisierung.

mccool schrieb:Von ALLEN Seiten wird schließlich nur Gier, Konsum, Geiz ist Geil, Mehr / Besser / Schneller usw. vorgelebt.
Der kleine Bürger mit Mietwohnung und kleiner Schrottkarre sieht ständig super-reiche und super-schöne im Fernsehen... und will das natürlich auch haben!

Hälst du die Menschen für Unmündig?

Du Pauschalisierst zu sehr, ansonsten sind gewisse Handlungsabläufe nur natürlich, nur eben angepasst an eine Moderne Industriegesellschaft.


schade der Thread hätte interessant werden können, jetzt kommen wieder die üblichen Meckerleute die von sich auf Alle schließen, recht abstrakte Thesen habe, aber dafür sich mit der Materie nicht wirklich beschäftigen wollen. Wenn man das in konsturktive Bahnen lenkt ok, aber "Motzthreads" gibt es genug.

mccool schrieb:Der mystische Teil ist das unerklärbare Finanzsystem. Die Götzen all die glitzernden, sexy-aussehenden Objekte, die man für Geld kaufen kann.

Sehr pathetisch. Tatsächlich lässt sich das Geldsystem recht gut erklären, das vielleicht als leichter, gut verständlicher Einstieg Spoilerhttps://www.youtube.com/watch?v=M4LI3_tfteA. Eigentlich ist es auch gar nicht so schwer, wenn man sich damit befasst. Schwerer wird es, wenn es um komplizierte Finanzprodukte geht oder um bestimmte volkswirtschaftliche Zusammenhänge. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht, wenn es um Prognosen geht - da verzetteln sich auch Ökonomen ständig.

Das Geld -und Finanzsystem muss aber definitiv in Schulen didaktisch vermittelt werden. Denn es ist ein äußerst wichtiges Thema.

@mayday

du darfst Zentralbanken und Geschäftsbanken nicht gleichsezten. Die haben unterschiedliche Aufgaben.