Brexit und danach?

JohnMill schrieb:Genau, bloß das die Schotten weder die Anforderungen von Maastrich erfüllen noch die, den Euro zu bekommen.

Warum ?
Schottland erfüllt als Mitgleid der EU bereits die meisten Kriterien.
Es gibt ärmere und vorallem rückständigere Staaten in der EU die Maßtrich erfüllen.

@subgenius

Gehört das Nordseeöl dann nicht überwiegend den Schotten?

@Vltor

Vltor schrieb:Das wäre politischer Selbstmord. Nicht mal ein Juncker, Hollande oder andere Kasper wären so unglaublich dumm, dass sie einfach alles unter den Teppich kehren und so tun als wäre nix gewesen.

Naja, eine zweite Abstimmung akzeptieren und die Englaender weiter drinlassen, bedeutet nicht automatisch, man sei so unglaublich dumm und wuerde alles vergessen.

Ich denke ebenfalls, dass man sie wohl drinlassen wuerde, aber die Briten duerften es dann schwer haben, jemals wieder ernstgenommen zu werden. Immerhin waere ihnen dann der staerkste Hebel, den sie je gehabt und eingesetzt haben, einfach mal so geplatzt.
Danach waere die Antwort auf jeden weiteren Hebel, jede "Drohung", jedes starke Statement nur noch ein laeppisches "jaja, England, ist klar *augenzwinker*".

@subgenius

Die Staatsverschuldung beträgt über 60 Prozent und das Defizit 14 Prozent. Also keine Mitgliedschaft möglich.

Außerdem ist GB in der EU. Von daher muss ich Schottland neu bewerben.

canales schrieb:Gehört das Nordseeöl dann nicht überwiegend den Schotten?

Vermutlich schon.. aber das wird letzlich beim Scheidungsrichter entschieden.
Leider ist der Öl Preis so niedrig das es als Allheilmittel nichts taugt. Ich denke eher das Schottlland als Standort für EU Produzenten für den Britischen Binnenmarkt von Interesse sein wird und die Schotten sich dann sogar selbst Finanzieren können.
Vieleicht lassen sie sich noch die Parkplätze für die Tridentuboote in Ihren Fjords vergolden ... man mus ja nicht unvernünftig sein ;)

@canales

Blöd nur, dass das Öl nix kostet und Schottland 20 Prozent seiner Einnahmen darauf bezieht.

@canales

canales schrieb:Seh ich an jedem Wochenende wenn die Parkplätze an den Supermärkten eng werden...:)

Dank den Engländern wirst Du vermutlich gar keinen Parkplatz mehr finden :D

canales schrieb:So genau wüsste ich nicht dass es als Ziel definiert ist.

Kommt halt drauf an vom wem es so definiert wird. Von Hofer , Le Penn etc wohl eher weniger. Bei einem Junker, Schäuble, Verhofstadt und Mrrkel siehts halt wieder anders aus.

@JohnMill

So war es beim ersten Referendum...

Großbritannien hat eine Schuldenquote von gut 92 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). London hat bereits erklärt, dass sie nach einer Unabhängigkeit Schottlands weiterhin für die Schulden einstehen werden, um die Märkte nicht zu verunsichern. Schottland müsse aber einen "fairen und verhältnismäßigen Anteil der Verbindlichkeiten Großbritanniens" übernehmen.

http://www.focus.de/finanzen/news/hohes-defizit-schottland-startet-als-schuldensuender-in-die-unabhaengigkeit_id_4139702.html

@canales

Dann zitiere auch den wichtigen Teil.

Wie hoch könnte der Schuldenanteil sein?
Es gibt zwei Möglichkeiten, was „fair“ bedeutet könnte: Die Schulden werden nach Anteil der Wirtschaftsleistung oder nach Bevölkerungsanteil verteilt. In beiden Fällen würde Schottland mit einen hohen Schuldenberg in seine Unabhängigkeit starten. Falls die britischen Staatsschulden nach Bevölkerungsanteilen zwischen Schottland und dem Rest Großbritanniens aufgeteilt werden würden, entspräche dies 64 Prozent der Wirtschaftsleistung Schottlands. Werden die Schulden hingegen gemäß der Wirtschaftsleistung gesplittet, käme eine Verschuldungsquote von 75 Prozent auf den jungen Staat zu. In beiden Fällen würde Schottland direkt die Kriterien des Maastricht-Vertrags brechen, der nur einen Schuldenstand von 60 Prozent des BIP erlaubt.

Bei beiden Varianten würde Schottland über den 60 Prozent liegen, von Haushaltsdefizit ganz abgesehen.

@JohnMill

Ich hab ja die Quelle angegeben und auch die 92% von GB liegen darüber...

Ja, bei dem Eintritt lag GB aber darunter was Schottland nicht tun würde.

JohnMill schrieb:Die Staatsverschuldung beträgt über 60 Prozent und das Defizit 14 Prozent. Also keine Mitgliedschaft möglich.

Ich denke dennoch das die Schotten wenn Sie es müssen die Regeln einhalten werden.
Die Bilanzen die sie als Mitglied von GB haben sind sicherlich nicht Vergleichbar wie die eines unabhängigen Staates.
Aber dennoch, die Finanzierungsfrage ist ein Topic den die Schotten ständig auf dem Radar haben. Der Austritt aus der Eu macht aber jetzt alle bisherigen Finanzierungszenarien hinfällig.
Für Schottland wird es ein exclusiver Standortvorteil sein Mitglied der EU zu sein wärend es England nicht ist.

@JohnMill

Ist die Frage ob Schottland wieder eintreten müsste oder einfach in der EU bleibt...

canales schrieb:Ist die Frage ob Schottland wieder eintreten müsste oder einfach in der EU bleibt...

Eigentlich müsste es neu eintreten, allerdings haben die Schottischen Regionen Bereits EU Verträge und Aktenzeichen.. man wird sicherlich bemüht sein von Anfang an einen Sonderstatus zu erhalten ehe man alle Kriterien erfüllt.

@canales

Die Verträge hat GB als Ganzes geschlossen und GB trotz jetzt geschlossen aus. Natürlich müsste man dann neu bewerben.

@subgenius

Die Regeln müssen sie vor der Aufnahme erfüllen. Viel Spaß ohne eigener Währung. Den Euro gibt es wiederum erst mit Mitgliedschaft in der EU, müssten vorher also eine eigene Währung einführen.

Außer man will natürlich wieder alle Regeln brechen um eine motgliedschaft zu erzwingen.

Der britische EU-Kommissar Jonathan Hill tritt nach dem Brexit-Votum seines Landes zurück. Er ist in der EU zuständig für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und die Kapitalmärkte.

«Ich glaube nicht, dass es richtig wäre, jetzt als britischer Kommissar weiter zu machen als ob nichts geschehen wäre», sagte Hill. Er habe daher Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mitgeteilt, dass er zurücktrete.

http://www.srf.ch/news/ticker (Archiv-Version vom 05.02.2016)

@JohnMill
@subgenius

Ich bin kein Jurist...aber denke, dass wenn Schottland das vor dem Ende der Austrittsverhandlungen von GB schafft, dass dann der Fall eintreten könnte, dass sie einfach drin bleiben...ist m.E. ein Präzedenzfall, gab es ja noch nie.

canales schrieb:Ich bin kein Jurist...aber denke, dass wenn Schottland das vor dem Ende der Austrittsverhandlungen von GB schafft, dass dann der Fall eintreten könnte, dass sie einfach drin bleiben...ist m.E. ein Präzedenzfall, gab es ja noch nie.

Ja.. sehe ich auch so. Aber die Trennung von Schottland und Rest GB könnte länger dauern.

JohnMill schrieb:. Viel Spaß ohne eigener Währung.

Die Schotten drucken seid schon immer Ihr eigenes Geld, es ist nicht so das man in Schottland nicht weis wie das geht.. ich würde ohne nach zu Googeln wetten das unter den wichtigsten 5 Finanzexperten von GB wenigstens 3 Schotten sind.

ICh denke die Schotten werden erstmal den Pfund mit den Engländern teilen, das ist schon aus praktischen und Binnenmarktpolitichen Gründen vernünftig.

@canales

Halte ich für unwahrscheinlich. Aber damit müsste sich Leute befassen die sie damit auskennen.

Würde es aber abstrus finden das Deutschland aus der EU Austritt, Bayern aber bei einer Unabhängigkeitserklärung Mitglied bleiben könnte.

Sind ja ganz andere Vorraussetzungen.

Glünggi schrieb:Europäisches Denken ist auch nationalistisch.. bloss die Nation ist grösser.

Nein, ich würde das dann eher republikanisch nennen. Nation ist ein fertiger historischer Begriff, der die Einheit einer Bevölkerung bezeichnet, die sprachlich und kulturell zusammengehört. So könnte man theoretisch aus Deutschland, der Nordschweiz und Österreich noch eine Nation "schmieden", aber das wäre dann auch schon die Obergrenze.