Brexit und danach?

@wichtelprinz

Ach der Begriff Heimat...ist mir zu überladen, sorry. Aber die vielen EU-Bürger, die jetzt eine neue "Heimat" haben lassen mich dran zweifeln.
Demokratie heißt halt nicht nur national zu denken oder handeln...ja, ist für Manche neu und problematisch, ist aber ein Teil der EU.

@mx

Daran muss man nicht glauben, das kann man auch ausrechen.

Zumindest hat der absolute Protektionismus bewiesen, dass er keinen Wohlstand für ale bedeutet.
Genau in diesem Fall profitieren ausschließlich die Elite und die Schmuggler.

Wenn keine Fernseher mehr importiert werden, kannst du nur noch das überteuerte und meißtens qualitativ minderwertige Produkt aus heimischer Produktion kaufen.

Da Null Konkurenz, den Hersteller zum absoluten Monopolisten aufsteigen lässt.

Vielen britischen Wählern scheint zudem die Tragweite der Entscheidung nur bedingt klar gewesen zu sein. Zwei Stunden nachdem die Wahllokale geschlossen hatten, stiegen die Anfrage bei Google nach Themen wie „Was passiert, wenn wir die EU verlassen“ und „Sind wir jetzt in der EU oder draußen?“, berichtete das Onlineportal Arstechnica. Weiters wurde nach „Was ist das EU-Referendum“ und als Topfrage - alles nach Ende des Referendums - „Was ist Brexit“ gesucht.

http://orf.at/stories/2346497/2346466/

Kann man so machen, oder man googelt vorher.

@wichtelprinz

Solidarität ist wichtiger als irgendwelches gelaber um Heimat...

Sonnst könnten die Bayern aus D exiten, genauso Vorarlberger und Tiroler aus Ö, Norditaliäner aus Italien usw.. Beispiele gibt es in jedem Land ...

Hier wiedersprechen sich dann die Sozis, wenn sie gegen Globalisierung sind, aber Reiche Länder in Bringschuld
gegenüber ärmeren bringen ...


Und auch die Nationalisten, wenn sie behaupten, für mich als Vorarlberger ist Wien die Heimat.

Zürich und München ist von mir aus gesehen näher ....

canales schrieb:Gibt es da Zahlen drüber?
Denke der Finanzplatz England profitiert durchaus..

Erst mal was die Industrie betrifft, die britische Industrie ist nicht so exportorientiert wie die deutsche. Großbritannien importiert auch viel mehr als es exportiert.
http://www.europa-auf-einen-blick.de/grossbritannien/export.php

London ist wichtigster Finanzplatz der Welt. Da wird dann international gehandelt, vom Brexit sind der internationalen finanziellen Aktivitäten vermutlich kaum betroffen, die Schweiz ist ja auch nicht in der EU, die sind aber ebenfalls ein ganz wichtiger Finanzplatz.

Weltweit wichtigster Finanzplatz bleibt London, knapp vor New York. An dritter bis fünfter Stelle landen die asiatischen Finanzzentren Hongkong, Singapur und Tokio. Erst an neunter Stelle findet sich Frankfurt – vor Seoul, aber hinter Zürich, Boston und Genf

http://www.godmode-trader.de/artikel/frankfurt-nur-auf-platz-9-der-wichtigsten-finanzplaetze,3236240

@parabol

Wird denn der Finanzplatz auch ohne die EU-Mitgliedschaft erhalten bleiben?

Dass die britische Wirtschaft mehr importiert war mir schon klar...das wird sich aber mit dem Austritt kaum ändern.

evilparasit schrieb:@mx

Daran muss man nicht glauben, das kann man auch ausrechen..

man sich alles "schön rechnen" kann um auf das gewünschte Ergebnis kommen zu können. Ich bin der Überzeugung das die Billigwaren die uns aus Italien überschwemmen nicht dem allgemeinen Wohlstand dienen ... halte das sogar für naiv.
Früher gab es viele Produkte aus dem Inland, die Konkurenzfähig waren ... usw ... ähnliches habe ich auch von Leuten aus den USA gehört, denen auffält das immer seltener an Dingen das "Made in USA" zu finden ist ...

und die offziellen Arbeitslosenzahlen, ja auch die wurden ausgerechnet ...

@canales

canales schrieb:Ach der Begriff Heimat...ist mir zu überladen, sorry. Aber die vielen EU-Bürger, die jetzt eine neue "Heimat" haben lassen mich dran zweifeln.
Demokratie heißt halt nicht nur national zu denken oder handeln...ja, ist für Manche neu und problematisch, ist aber ein Teil der EU.

genau deshalb wirds nicht funktionieren mit Druck. Sich mit einer EU zu identifizieren sollte ein emotionaler Entscheid sein und nicht ein vernünftiger. Gute Beispiele dazu hat man ja in den grossmacht "hippinationen" hüben wie drüben wo alle ganz euphorisch, fähnchenschwenkend ihr Land oder Helden huldigen. ok - das hat natürlich auch wieder was imperialistisches und das will man nun ja auch nicht sein. Also weder Fisch noch Vogel.
Ich zweifle stark das so eine reine, emotionslose Kosten Nutzen Abrechnung mit den Europäischen Nationen langfristig funktionieren wird. Vor allem wenn sich viele dann trotz Hochschulabschluss soviel aufs Brötchen schmieren können wie von den Versprechungen, nämlich nichts.

@parabol

London ist auch deswegen so ein Finanzplatz geworden, weil hier laxe Gesetzgebungen auf den EU-Markt trafen. Durch den Sitz in London hatten viele Finanzfirmen automatisch Zugang zum gesamten EU-Markt. Was meinst Du, welcher Finanzplatz wohl vom Brexit am meisten betroffen sein wird und welcher am meisten profitieren wird?

@wichtelprinz

Ich geh einfach ganz unbedarft davon aus, dass jedes Land, welches sich um eine EU-Mitgliedschaft bewirbt, die Bedingungen und die Grundzüge der EU kennt.
M.W. wurde noch kein Land gezwungen beizutreten....

@Fichtenmoped

Fichtenmoped schrieb:Was meinst Du, welcher Finanzplatz wohl vom Brexit am meisten betroffen sein wird und welcher am meisten profitieren wird?

Frankfurt wird profitieren.

@mx

Schönrechnen nennt man es dann, wenn man selbst nicht rechnen kann...

Und nein sie waren nicht Konkurenzfähig, sonnst gäbe es die Produkte noch auf dem Markt.
Im Automobilbereich schaffen sie es allerdings. Und das hat nicht nur wirtschaftspolitische Gründe.
Maschinenbau ist auch so ein gebiet, in dem die Fernostprodukte unterlegen sind.


Durch einen, von dir propagierten, Protektionismus werden legedlich unrentable Firmen und ihre Eliten subventioniert.
Von der möglichen Korruption ganz zu schweigen.

Freihandel sorgte immer für Frieden, und Protktionismus war oft der Vorbote zum Krieg.

@canales
Nur sollten sich alle an die festgeschriebenen Spielregen halten. Und solange diese soviel Spielraum lassen, das da Löcher aufgehen oder aufgehen müssen solange wackelt der Staatenbund. Das da alle alles akzeptieren ist wohl ein Wunschdenken.

@canales

canales schrieb:M.W. wurde noch kein Land gezwungen beizutreten....

das ist natürlich so eine Aussage. Du fährst auf einer Strasse, es kommt die Abbiegung zwischen Selbstbestimmung und so natürlich einhergehender Unsicherheit oder "wir schaffen das/yes we can/blablabla" und somit einhergehendem Sicherheitgefühl des Schwarms. Jetzt ist die Frage hast Du wirklich die Wahl? und was bringt mir wirklich wieder Butter auf mein Brötchen.

Nachtrag: Wenn hier die Börse gemeint ist. Man weiß ja immer nicht, was genau gemeint ist hier.@Fichtenmoped

canales schrieb:Wird denn der Finanzplatz auch ohne die EU-Mitgliedschaft erhalten bleiben?

Wie gesagt, die Schweiz liegt mitten im EU-Land ohne selbst Mitglied der EU zu sein, das hindert
die Schweiz aber nicht daran einer der wichtigsten Finanzplätze der Welt zu sein.

Fichtenmoped schrieb:London ist auch deswegen so ein Finanzplatz geworden, weil hier laxe Gesetzgebungen auf den EU-Markt trafen.

London ist seit 200 Jahren der wichtigste Finanzplatz der Welt. Da gabs die EU noch gar nicht.

@wichtelprinz

Dass wirtschaftliche Gründe hier eine große Rolle spielen will ich ja nicht abstreiten...es geht aber nicht die Vorteile gerne anzunehmen und die Bedingungen als nicht annehmbar zu erklären.
Darüber sollte auch die Bevölkerung des jeweiligen Landes aufgeklärt werden...

@canales

canales schrieb:Dass wirtschaftliche Gründe hier eine große Rolle spielen will ich ja nicht abstreiten...es geht aber nicht die Vorteile gerne anzunehmen und die Bedingungen als nicht annehmbar zu erklären.

Die Vorteile sind aber nicht wirklich spürbar und meist nur auf dem Papier nachzuweisen. Ich mein wenn man bei Euch in Deutschland schon davon spricht das der Euro bei Euch vieles verpfuscht habe ist doch was ziemlich schief gelaufen in einer der Wirtschaft stärksten Nationen dieser Union. Und das ist ja nicht die einzige Baustelle. Allgemein ist man sich in der Finanzpolitik mehr schlecht als Recht einig. Und Regeln wie Schengen/Dublin sind auch gerade arg am wanken. Und enden tuts dann in der totalen Reizüberflutung mit so TTIP zeugs welches dann auch nochmals Standards bespricht von denen mal gar niemand mehr ein Plan hat.
Ich kann Dein Bild dieses in sich sehr einig funktionierenden und vertrauen erweckenden Konstrukts einfach nicht richtig nachvollziehen sorry.

@parabol
In London wurde bis jetzt der größte Teil des Euro-Devisenhandels abgewickelt. Damit wird es bald vorbei sein.
http://www.trend.at/newsticker/ex-notenbanker-london-brexit-zentrum-euro-handel-6265635

Und da Kapital ein scheues Reh sein soll, wird der Finanzplatz London in Zukunft nicht mehr die Rolle spielen können, die er jetzt spielt. Gut für andere Finanzplätze - schlecht für London.

Fichtenmoped schrieb:Und da Kapital ein scheues Reh sein soll, wird der Finanzplatz London in Zukunft nicht mehr die Rolle spielen können, die er jetzt spielt. Gut für andere Finanzplätze - schlecht für London.

So ist es.