Brexit und danach?

Es geht wieder los im Narrenhaus: die zweite Lesung.

Bercow könnte man sich auch gut als Lehrer an einer sozialen Brennpunktschule vorstellen.

Corbyn wirft Johnson überdies vor, dass er versuche mit seiner Turboabstimmung das Parlament zu überrumpeln. Keiner können alle Konsequenzen dieses Gesetzes überblicken, wenn nur so wenig Zeit zur Zustimmung bleibe.

Unglaublich. Jahre (!) lang hatten / haben sie Zeit um etwas auf die Reihe zu bekommen und jetzt ist man "überrumpelt"...

Das ist doch einfach nur noch eine Farce. Die wollen doch gar nicht zu einem Ergebnis kommen.

Anaximander schrieb:Bercow

Der wollte doch mal zum 1. November als Speaker abgeloest werden, oder?

Anaximander schrieb:Bercow könnte man sich auch gut als Lehrer an einer sozialen Brennpunktschule vorstellen.

Sehr guter Vergleich :D Ich mag den total und finde es sehr schade, dass er zurücktritt. Aber ich kann nachvollziehen, warum.

Tja, eine Mehrheit hat Johnson bekommen, die zweite war dann nix ... ^^

@Luminita

Ja, das könnte durchaus entscheidend sein.

Scheint eine Verlängerung der neverending story zu geben..

https://www.n-tv.de/newsletter/breakingnews/Johnson-legt-Brexit-Gesetzgebung-auf-Eis-article21346168.html

Der Tenor scheint mir zu sein, dass es durchaus eine Mehrheit im Parlament für den neuen Deal gibt, am Ende hat aber auch Johnson eingesehen, dass man mehr Zeit braucht, um sowohl den Deal selbst als auch dessen innerbritische gesetzliche Umsetzung zu prüfen.

Nachdem Boris de Pfeffel (I would rather die in a ditch) nun doch lebendig im Graben geborgen wurde, will er Neuwahlen und zwar noch dieses Jahr, am 12.12.
Wie er die noetige 2-Drittel-Mehrheit bekommen will, um selbst Neuwahlen ausrufen zu koennen, sagt er allerdings nicht.

Derweil laesst Ursula van der Leyen (klingt uebrigens im Englischen schnell ausgesprochen in etwa wie "Wonderlan" ) schon mal wissen, dass sie wieder einen britischen EU-Kommissar sehen moechte, wenn es eine weitere Verlaengerung geben sollte.
Wie diese "Flextension" aussehen soll, werden wir morgen erfahren.

MahatmaGlück schrieb:Wie diese "Flextension" aussehen soll, werden wir morgen erfahren.

Lässt sich so ein Zustand theoretisch eigentlich dauerhaft beibehalten oder gibt es irgendwann mal den Punkt, ab dem Schluss ist? Meiner Auffassung nach sind die UK schon „halb raus“ und man kann mit Ihnen unter den gegebenen Bedingungen nicht mehr langfristig planen.

Ich habe irgendwie die Zuversicht verloren, das in absehbarer Zukunft eine klare Entscheidung für oder wider den Brexit erfolgt.

Zunächst mal will die EU jetzt abwarten, nachdm Johnson damit droht, seinen Deal zurückzuziehen, falls Labour nicht die Stimmen für eine Neuwahl leiht. Labour will das aber erst tuen, wenn das Risiko eines no deals während der Wahlkampfzeit vom Tisch ist. Damit beißt sich die Katze in den Schwanz, und man muss sehen, wer in den nächsten Tagen (kommende Woche läuft die immer noch geltende Frist ab) zuerst einknickt.

Theoreitsch wäre es möglich, immer wieder zu verlängern, Art. 50 steht dem nicht im Wege. Wünschenswert wäre das nicht, allein wegen der Unsicherheit, aber auch weil im kommenden Jahren die Entscheindungen über den Finanzrahmen anstehen, das UK müsste sich dann letztlich wieder auf 7 Jahre Zahlungen verpflichten, egal ob sie austreten wollen oder nicht.

Brexit wieder verschoben, Tusk sagt Verlängerung bis Ende Januar zu, heute Nachmittag bespricht das Parlament Neuwahlen (Anfang Dezember?)

Irgendwie hab ich dein Eindruck, der Brexit wird zur neverending Story.

Das Politik aus Kompromissen besteht, ist klar, aber wem hilft diese Entscheidung weiter?
Meiner Meinung ist das Schaden bereits angerichtet und ein Verzögern macht es nur noch schlimmer und läßt die EU schwach darstehen.

Britisches Parlament stimmt gegen Neuwahl

https://www.spiegel.de/politik/ausland/grossbritannien-parlament-stimmt-gegen-neuwahl-a-1293683.html

Das wird immer absurder. Anstatt Klarheit zu schaffen, kommt es zu keiner Weiterentwicklung.

@bo

Es werden noch weitere Abstimmungen zu der Neuwahl kommen, es geht um den genauen Termin und um Garantien, dass es in dieser Zeit keinen no deal Brexit geben wird.

Als Datum für die Neuwahlen zeichnet sich jetzt der 12. Dezember ab. Aber was werden sie ändern? Wird BoJo es schaffen, die absolute Mehrheit zu erreichen und eine Regierung zu bilden? Wenn nicht, welche Partei könnte sich mit ihm arrangieren, wenn letztlich alle übrigen gegen den Brexit sind, zumindest in der Form, wie sie BoJo vorschwebt? Oder gibt es doch die LibLabSNP (plus plus) Minderheitsregierung?

Fararsch hat jetzt doch den Nichtangriffspakt mit Borat Johnson vollzogen: seine Brexit Partei will nicht in den Kreisen antreten, welche die Tories 2017 noch gewonnen hatten, um zu vermeiden, die pro-Brexit-Stimmen zu splitten. Damit sind die Chancen für eine absolute Mehrheit der Tories deutlich gestiegen.

https://www.theguardian.com/politics/2019/nov/11/brexit-party-will-not-contest-317-tory-seats-nigel-farage-says

Es gibt einen neuen Bus. Und wieder verspricht er mehr Geld für den NHS durch den Brexit.



Immerhin verspricht der Union Jack nicht mehr ein weiterhin geeinigtes Königreich.

Jennifer Arcuri, die Unternehmerin und frühere Tänzerin in Kalifornien, giftet jetzt im Fernsehen gegen Borat Johnson, er habe sie im Stich gelassen, als die Vorwürfe der Übervorteilung bekannt wurden, so als sei sie lediglich ein One Night Stand gewesen.

https://www.spiegel.de/panorama/leute/boris-johnson-us-geschaeftsfrau-fuehlt-sich-von-premierminister-gedemuetigt-a-1296888.html

Die Beziehung dauerte nach ihren Angaben immerhin vier Jahre.