frauzimt schrieb:
Für die Mehrheit der Briten ist die EU ein Wirtschaftsfaktor.
Anaximander schrieb am 30.12.2018:Genau das scheint nicht der Fall zu sein.
Anaximander schrieb am 30.12.2018:Sonst ergibt es keinerlei Sinn, dass eine (wenn auch sehr knappe) Mehrheit mal dafür gestimmt hat, dass das UK vom europäischen Land mit der höchsten Wachstumsrate auf das eruopäische Land mit der niedrigsten Wachstumsrate sinken und auch langfristig auf diesem Niveau bleiben soll.
@AnaximanderJa, das wirkt in der Tat widersprüchlich und vielleicht muss man dazurechne, dass jede Nation auch ihre individuellen Ausprägungen hat.
Ich erklär mal kurz:
Für uns in D. (ich sag das jetzt mal so knapp) bedeutet die EU Frieden in Europa, durch zahlreiche Verbindungen zwischen den Menschen: Sich kennen lernen, leichter besuchen können, Ausbildung und Arbeit im Ausland. All diese europäischen Projekte tragen dazu bei, Vorurteile abzubauen etc.
Die Generation, die den Krieg und seine Auswirkungen am eigenen Leib erfahren hat (das sind die Älteren), wissen was Krieg ist. Die älteren Mitglieder meiner Familie sind darum pro Europa. Und deren Kinder auch, denn die Kinder haben zwar den II. Weltkrieg nicht direkt gespürt, sind aber mit Eltern/Großeltern aufgewachsen, die Kriegstraumata erlitten haben.
Warum nun die Briten (die auch übel getroffen waren), die EU nicht auch als erstrangig friedenserhaltend begreifen, kann ich dir nicht sagen.
Ich bin überzeugt davon, dass man in GB mit Problemen anders, viel pragmatischer umgeht, als es hierzulande geschieht.
Ich war mehrmals in GB-und sehr gerne.
Ich mag die crazy Briten und so schlagen zwei Herzen in meiner Brust.
ich hoffe, dass sie den Austritt gut hinbekommen. Ich hoffe nicht , dass "the common people" am Ende die Zeche zahlen müssen, sondern die, das schultern können. (Die Geschichte lehrt anderes)
Gleichzeitig wünsche ich mir nicht, dass von GB ein Signal ausgeht (ein EXIT ist möglich! Schaut auf GB) und die EU zerfällt.
Von daher müssten die Briten leiden....
Ich denke wir lernen alle, dass die Politik im Fluss ist.
Eine Vereinigung Irlands wird ja tatsächlich von Einigen für möglich gehalten.
Und irgendwann könne sich GB der EU wieder nähern, bzw. volles Mitglied werden.
Erstmal finde ich gut, dass nicht überstürzt ein neues Referendum angesetzt wurde. Das Land wäre danach noch gespaltener.
Ich glaube jedenfalls nicht dass GB untergehen wird. Der Wind wird rauer für die nächste Jahre, aber sie werden stehen bleiben.