PhilZ schrieb:Die EU vereinfacht den Handel unter den Mitgliedsstaaten.
So sehr verinfacht sie sogar den Handel, dass die meisten gar nicht mehr zahlen. Die lassen einfach anschreiben. 871 Mrd. schulden sie Deutschland bereits.
Quelle Voraussichtlich werden wir das Geld nie wieder sehen.
Wenn der Handel aber so viel einfacher ist, warum ist dann der Exportanteil in die EU seit 2002 kontinuerlich gesunken? Und wie passt das dazu, dass die EU so vorteilhaft für Deutschland ist?
QuellePhilZ schrieb:Gemeinsame Standarts
Das würde ich eher als Nachteil sehen. So mussten schon kleine Traditionsbetriebe aufgeben, weil sie nicht die EU-Standards erfüllen konnten. Einheitliche Standards für Wasserleitungen im heißen Süden und im kalten Norden sind auch eher unpassend.
PhilZ schrieb:keine Handelsbarrieren etc..
Mir fällt kein Land ein, dass ein EU-ähnliches Monster benötigen würde, um Handelsbarrieren abzuschaffen. Oder dass Mangels eines solchen Monsters unter den Handelsbarrieren zerbricht.
Abgesehen davon empfinden aber viele Drittstaaten die oft wilkürlichen EU-Handelsbarrieren als Zumutung.
PhilZ schrieb:Was genau ist daran jetzt unaufrichtig.Klar könnte man auch mit jedem einzelnen Land ein eigenes Handelsabkommen schließen, wäre halt nur wesentlich aufwendiger.
Aufwendiger? Was, noch aufwendigerr als der EU Apparat? Ich glaube es kaum. Abgesehen davon könnte man ja bei anderen Ländern abkucken, die das so machen. Verträge braucht man immer, auch für die EU. Das maccht nur alles immer noch komplizierter. Nie einfacher.
PhilZ schrieb:Mal abgesehen davon das man gemeinsam auch wesentlich mehr Chancen hat die eigenen Interessen gegenüber Big Playern wie zb China,USA durchzusetzten.
Es klappt nur nicht. Oder hast du den Eindruck, dass Deutschland seine Interessen gegenüber China, USA, Russland durchsetzen würde? Mir kommt es so vor als wäre es einseitig umgekehrt.
PhilZ schrieb:Ist das dann schon die Massive Propaganda oder kommt da noch was?
Nichts für Ungut. Aber für mich zeigt eure Argumentation,
@Anaximander @PhilZ , dass es bei euch doch ganz gut gewirkt hat.
PhilZ schrieb:Es geht halt nicht nur um ein paar Handelsabkommen.
Das ist ja das Problem. Es hat sich eine Dynamik entwickelt, dass alles mögliche reguliert wird. Und zu viel Regulierung finde ich immer schlecht. Gerade in Deutschland kann ich nicht erkennen, dass es uns besonders nutzen würde, dass wir so viel regulieren. In der überregulierten EU ist Deutschland ja trotzdem immer noch vorne dabei.
PhilZ schrieb:Warum muss Deutschland?
Aus historischen Gründen.
"Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,
von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben."
- Grundgesetz, Präambel
Anaximander schrieb:Den Euro haben nicht alle Länder eingeführt, insofern bestand hier auch kein Zwang. Für den Brexit konnte es jedenfalls kein Grund sein. Gerade davon profitiert aber die deutsche Exportwirtschaft, da zusätzliche Handelshürden beseitigt sind.
Die Exporte Deutschlands in die EU und in den Euroraum sind insgesamt rückläufig seit 2002 (Link, siehe oben). Wie passt das zusammen?
Anaximander schrieb:In Europa möchte man nicht Verhältnisse wie in den USA haben. Der Handel mit Kanada funktioniert dort auch so ähnlich, ohne dass es Regularien für Produktstandards braucht.
Das halte ich für eine Fehlvorstellung. USA macht immer auf Freihandel, keine Handelsbarrieren. Dann kommen sie mit ihren 1.000 Produktstandards um die Ecke und danach dürfen sie dann alles exportieren, das andere Land aber nur wenig. Das dürfte bei Kanada nicht so ins Gewicht fallen. Aber für schwächere Länder, in Lateinamerika, in Afrika.
Anaximander schrieb:Dann hat man aber einen Rattenschwanz von rechtlichen Problemen, mit Prozessen in Milliardenhöhe, wenn es zu Schäden kommt. Am Ende steht dann auf jeder Wasserflasche (mi Kohlensäure) ein Disclaimer, dass der Hersteller keine Verantwortung übernimmt, wenn beim Öffnen der Flasche das Auge verletzt wird.
Ich sehe da trotzdem keine Notwendigkeit sich zwischen beidem zu entscheiden. Wir hatten hier auch vor der EU schon keine amerikanischen Verhältnisse. Und aus meiner Sicht brauchen wir auch keine immer stärkere EU, um uns davor zu schützen.
Anaximander schrieb:Ein gemeinsamer Markt ohne Freizügigkeit ist undenkbar und in der Realität nicht umzusetzen. Sonst könnten Firmen sich hürdenfrei andernorts niederlassen, die Vorstände und Mitarbeiter aber nicht. Ein Widerspruch. Freier Warenverkehr wäre auch nicht möglich, da Waren an Dienstleistungen hängen (einfachstes Beispiel: Transport).
Handel gab es immer. Von daher verstehe ich diese Argumentation nicht. China und USA gehören zu Deutschlands wichtigsten Handelspartnern, auch ohne gemeinsamen Markt. Der Gemeinsame Markt bringt sicherlich Vorteiel. Die Frage ist halt, ob es die Nachteile aufwiegt. Und es spricht auch keiner von EU einstampfen. Nur halt nicht immer mehr EU.
Anaximander schrieb:Sonst könnten Firmen sich hürdenfrei andernorts niederlassen, die Vorstände und Mitarbeiter aber nicht.
Wobei erfahrungsgemäß nicht selten Sozialhilfeemfänger von der Niederlassungsfreiheit Gebrauch machen.
Quelle Wenn man irgendwo hin will und dort auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist, gibt es auch ein Visum. Da braucht man nicht auf Niederlassungsfreiheit warten.
Anaximander schrieb:Das "Demkoratiedefizit" ist doch nur ein Schlagwort, das sich dann auflöst, wenn man bedenkt, dass für eine Kooperation zwischen 27 Ländern eben Konsens erforderlich ist, und nicht ein Land gegen alle anderen entscheiden kann. Letztlich geht es doch nur um Produktstandards. Selbst Dinge, wie Höchstarbeitszeiten, dienen doch nur dem Arbeitnehmerschutz und können natürlich auf Ebene des Nationalstaates noch verbessert werden, es sind nur Mindestanforderungen. Ähnlich beim Umweltschutz.
Da muss ich entschieden widersprechen. Das ist eben nicht nur ein Schlagwort.
Es wird fortwährend versucht Zuständigketen weg von der nationalen Ebene auf die EU-Ebene zu ziehen. Dann entscheiden nicht mehr die von den Bürgern gewählten nationalen Parlamente. Auch im EU-Parlament wird nichts entschieden. Sogar die Redezeit ist eingeschränkt. Jeder Abgeordnete darf nur 1-2 Minuten sprecheen.
Es wird ständig versucht mehr auf EU-Ebene zu regeln. Es ist bei weitem nicht so, dass es nur um Kleinigkeiten gehen soll.