@R4z0r R4z0r schrieb:Davor hatten wir eine unkontrollierte Zuwanderung, das kann man nicht abstreiten.
Und woran lag das?
Weil man die Warnungen von Nahost-Experten ignoriert hat die seit 2010 gewarnt haben, dass das passiert.
Aber damals wollte das niemand wahrhaben, niemand wollte sich darauf vorbereiten.
Und als es dann soweit war wurde es so schnell, so schimm, dass Schritte wie der von Merkel nötig wurde um noch mehr Opfer und Leid zu verhindern.
R4z0r schrieb:Hätte man das von Anfang an so gemacht, inklusive verstärkten Schutz der Aussengrenzen hätte es keine Krise gegeben.
Blödsinn. Die Krise wäre oder so gekommen. Vor knapp 20 Jahren wäre der Zeitpunkt gewesen um die zu verhindern.
2015 war sie schon in vollem Gange, selbst 2010 war sie nicht mehr abwendbar, man hätte sich nur besser vorbereiten können wenn man früher reagiert hätte.
Und hör auf mit dieser absurden Idee vom "verstärkten Schutz der Aussengrenzen". Entweder du wendest Gewalt an und nimmst moder du lässt die Leute passieren. Andere Optionen gibt es nicht. Und Gewaltanwendung kommt für die EU nicht in Frage.
@Aldaris Aldaris schrieb: Wäre die Abstimmung in Schottland bzgl. einer Abspaltung von Großbritannien ebenfalls als eine Art ochlokratisches Mittel zu verstehen?
Ja.
Eine Abstimmung in Schottland wäre allerdings sowieso nur Show. Anders als die Engländer scheinen die Schotten die Realitäten die ein Austritt aus der EU mit sich bringen würde zu akzeptieren. Jeder normal denkende Mensch sieht da als einzige Möglichkeit den Austritt aus GB um weiterhin in der EU bleiben zu können. Das ist das Einzige was Sinn macht.
Ob man jetzt noch das Volk fragt bevor man es macht oder nicht ist mehr oder weniger Formsache, vor allem wird es gegen Kritik von englischer Seite schützen. Die können ja schlecht so eine Volksentscheidung anfechten wenn sie gerade selber eine hatten.
@Chimerer Chimerer schrieb:Armut ist in dieser Aufzählung schlicht nicht vorhanden.
Armut ist ein Symptom. Die Probleme sind andere. Als Asylgründe werden diese Probleme angeführt, nicht deren Symptome.
Ich denke aber der Hauptgrund warum Armut als Asylgrund nicht zugelassen wird ist, dass Armut relativ ist. Obdachlose in Deutschland sind arm, aber sie haben viel mehr als Arme in Nordafrika, die wiederum mehr haben als Arme in Zentralafrika. Schwer da objektive Maßstäbe zu finden.
Chimerer schrieb:Abgesehen davon sind viele Missstände und politische Unruhen ein hausgemachtes Problem.
Die in Nordafrika nicht. Die Ursachen für die heutigen Zustände dort gehen bis auf die Kolonialzeit zurück. Politisch selbstbestimmt waren diese Länder nie. Despoten und Diktatoren wurden installiert und gestürzt wie es dem Westen gerade passte.
Man hat dort keine Demokratien die sich entwickelt haben. Demokratieverständniss besitzen viele Leute dort nicht und das ist letztenendes zu großen Teilen Schuld des Westens.
Chimerer schrieb:Die ewige Leier vom bösen Kapitalismus und dem bösen Westen, der an allem und jedem Schuld ist mir auf die Dauer einfach zu blöd.
Nicht böse. Kapitalismus ist ungerichtet, es ist ein Prinzip, weder gut noch böse.
Und der Westen hat in der Regel gute Absichten, teilweise fahrlässig, aber niemals böse.
Chimerer schrieb:Vorallem, wenn da keine Begründungen geliefert und durch Zahlen und Fakten belegt wird.
ISIS ist die direkte Folges des Machtvakuums das die USA hinterließen nach ihren Militäreinsätzen in der Region.
Zähle jegliche Missstände auf und dann versuche ihren Ursprung auszumachen. Du wirst IMMER auf westliche Intervention stoßen. Mal wirtschaftlich, mal militärisch, mal sozial.
Das ist ja im Grunde nicht falsch, nur experimentiert der Westen eben zu gerne ohne die Verantwortung zu übernehmen.
Wir haben Werte und moralische Ideale, die wird aber nur so lange vertreten so lange wir es uns erlauben können. Wir nennen uns gerne "gut", aber wird nur gut wenn es bequem ist.
Diese Heuchelei muss der Westen ablegen wenn er wirklich ein Vorbild für den Rest der Welt sein will, was er meiner Meinung nach natürlich sein sollte, denn keine andere "Region" hätte das Zeug zur Vorbildfunktion.
Kritik am Westen bedeutet ja nicht, dass "die anderen" besser sind, die sind natürlich alle schlimmer, aber das darf keine Entschuldigung sein.
Chimerer schrieb:Wenn dann ist man allein für seinen eigenen Erfolg und sein eigenes Versagen verantwortlich.
Jup, der Westen hat in Nordafrika versagt und ist jetzt für das Chaos dort mitverantwortlich. Wir können nicht unsere Tore schließen und die Probeme ignorieren, damit würden wir die moralischen Fundamente verraten auf denen die westliche Gesellschaft aufbaut.
Was wir aber nicht wollen, denn das wäre wir nicht anders als Russland oder China oder andere Wirtschaftsmächte die keinen Fick auf Menschenrechte oder Moral geben und für ihren Profit über Leichen gehen.
Chimerer schrieb:China hat sich zu einer wirtschaftlichen Weltmacht entwickelt, die sind so weit das die inzwischen bei uns Firmen aufkaufen.
In Asien zerschlägt der Westen auch nicht alle paar Monate Regime.
Du kannst die westliche Einmischung in Asien nicht mit der in Nordafrika vergleichen.
Chimerer schrieb:Nein, die Flüchtlingskrise ist ein Problem, das weder die EU noch sonst wer bewältigen kann. In Afrika leben heute ca. 1,1 Milliarden bis zum Jahre 2100 wird sich diese auf 4,4 Milliarden vervierfachen
Umso größer sollte das Interesse des Westens sein Afrika zu einem lebenswerten Kontinent zu machen, oder man muss sich damit Abfinden, dass Europa durch Zuwanderung "afrikanisiert" wird.
Letztendlich wird es ohnehin eine Mischung aus beidem werden.
Europa würde ein bisschen mehr Diversität ohnehin gut tun.
Aber 2100 werden wir ganz andere Probleme haben. Klimawandel. Noch so eine Sache wo sich der Westen nur allzu gerne aus der Verantwortung zieht.