Die USA als Freund und Verbündeter - Ja oder nein?
01.07.2015 um 08:53Kc schrieb:Freundschaften unter Ländern kann es nur bis zu einem gewissen Grad geben, weil normalerweise jeder Politiker oder Geheimdienstler oder Militär zuerst auf das Wohl des eigenen Landes und des eigenen Volkes sieht (persönliches Wohl lassen wir jetzt mal als philosophische Diskussion aus).um dies nochmal zu unterstreichen hätte ich das Wort Staaten statt Länder benutzt.
Kc schrieb:Die dt. Geheimdienste und Politiker verhalten sich zumeist handzahm und unterwürfig, wie Groupies gegenüber Amerika, die sich niemals vorstellen könnten, dass ihre großen ,,Freunde" ihnen irgendwas Nachteiliges wollen könnten.ist auf Merkels Mist gewachsen:
Schon bei der Münchner Sicherheitskonferenz demonstrierte Merkel, die am Wochenende die USA besucht, der US-Regierung ihre Unterstützung. Sie ließ durchblicken, dass sie die Ergebenheitsadresse der acht europäischen Staaten unterschrieben hätte, anstatt wie die Bundesregierung eine Amerika-kritische Politik zu verfolgen.
Nun setzte Merkel zum zweiten Mal zur Attacke gegen die Bundesregierung an - allerdings im Ausland, was einen krassen Bruch der hiesigen politischen Kultur bedeutet. Denn traditionell tun deutsche Politiker im Ausland vor allem eines, wenn es um innenpolitische Debatten geht: den Mund halten.
Mit dem Angriff auf die Bundesregierung aber ließ es Merkel nicht bewenden. Die Gefahr durch den Irak sei nicht fiktiv, sondern real, schrieb die Vorsitzende von CDU und Unionsfraktion. Europa müsse seiner Verantwortung gerecht werden, indem es mit den USA zusammenarbeite. Worin die Gefahr für die USA und insbesondere für Deutschland konkret bestehe, mochte sie allerdings nicht verraten.http://www.spiegel.de/politik/ausland/beitrag-in-us-zeitung-merkels-bueckling-vor-bush-a-237040.html
Außerdem, so Merkel weiter, lehre die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts, dass militärische Gewalt zwar nie die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sein könne - aber als "letztes Mittel, mit Diktatoren umzugehen" niemals auch nur in Frage gestellt werden dürfe.
Nur ist von Selbstverteidigung im Angesicht unmittelbarer Bedrohung keine Rede im Merkel-Text. Also doch Krieg als Mittel zur Beseitigung missliebiger Regimes? Stimmt Merkel damit gar der neuen amerikanischen Präventivschlags-Doktrin zu?