Meningito schrieb:oder Blitzerfallen zwei Meter hinter einem Geschwindigkeitsbegrenzungsschild stehen
Gibt es so etwas überhaupt? Ich denke nicht.
Meningito schrieb:Wenn Deliktschwerpunkte durch herabsetzen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit konstruiert werden
Was zunächst nur eine Unterstellung ist. Gibt es so etwas wirklich?
Saturius schrieb:Wenn ein Tempolimit subjektiv als auch objektiv unsinnig ist
Das ist eben der Knackpunkt der ganzen "Deliktschwerpunktdiskussion". Denn wie soll der Autofahrer beurteilen können, ob ein Geschwindigkeitslimit an einer bestimmten Stelle unsinnig ist? Nur durch bloßen Augenschein beim Vorbeifahren? Das scheint mir recht gewagt. Denn es gibt eine Reihe mehr Gründe für ein Limit als nur offensichtliche unübersichtliche Stellen.
Viele Bereiche, in denen die Höchstgeschwindigkeit auf 70 oder eben 30 begrenzt ist, erschließen sich auch mir nicht, wenn ich da lang fahre.
Aber kenne ich die Unfallstatistiken dieser Bereiche? Die Lärmentwicklung? Gedanken zur Verkehrsflußsteuerung? Genaue Fahrbahnbeschaffenheit? Eher nicht. Aber das wäre eine zwingende Voraussetzung für eine Beurteilung.
Ein weiterer Punkt spricht gegen das bewusste gestalten von Deliktschwerpunkten: Auf meinen Fahrten komme ich an einigen Stellen vorbei, die geradezu prädestiniert für einen "Deliktschwerpunkt" wären. Weil der Grund für das Limit nicht offensichtlich ist.
Aber an diesen Stellen habe ich noch nie einen Blitzer gesehen. Das ist natürlich nur bedingt aussagekräftig, da ich nicht rund um die Uhr dort lang fahre, aber die Stellen, an denen regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen statt finden, sind in meiner Wahrnehmung eher solche, bei denen eine Kontrolle einleuchtet. Das sind typischerweise Schulen und Kindergärten, unübersichtliche Einmündungen, Baustellen etc.
Und auch wenn Kontrollen an anderen Stellen statt finden, so halte ich das einfach für eine Maßnahme der Verkehrserziehung. Als Verkehrsteilnehmer habe ich dafür Sorge zu tragen, dass ich die Regeln befolge. Mache ich es nicht, klopft mir ggf. jemand auf die Finger.
Ist es denn auch Abzocke, wenn die Polizei an Fasching verstärkt auf Alkoholkonsum kontrolliert? Oder an Stellen, die bekannt dafür sind, dass dort eher mal die Leute fahren, die ihren Alkoholkonsum nicht im Griff haben? Da sind die Margen doch noch viel höher.
Ich denke, es ist einfach eine Fehleinschätzung der Situation. Der Kraftfahrer an sich überschätzt viel zu häufig das Maß an Kontrolle, dass er über sein Fahrzeug hat. Und da nehme ich mich nicht aus. Denn in der Regel klappt es ja auch und auch eine deutlich überhöhte Geschwindigkeit führt in aller Regel nicht zu einem Unfall.
Aber wenn eben zusätzliche Umstände eine Rolle spielen, dann ist das Sicherheitspolster plötzlich zu klein.